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Byzantine Talks

Forschungskolloquium des Graduiertenkollegs | 6. Mai 2020

Byzantine Talks

Report by Gregory Tucker

On Wednesday, May 6, 2020, the research training group welcomed two guest speakers for an online mini-symposium on Byzantine topics. Prof. Leslie Brubaker (University of Birmingham, UK), internationally renowned for her work on iconomachy and the cult of the Theotokos in Byzantium, joined Dr. Evan Freeman (Queens College, City University of New York, USA), a recent graduate of Yale University in the history of art, to present their current research projects via Zoom. Each paper was followed by lively and wide-ranging discussion, which was possible because of the large scholarly community (at its height, approximately 40 persons) that had assembled online, with participants joining the symposium not only from the research training group and the wider University of Regensburg, but from universities across Europe and beyond.

Prof. Brubaker shared her most recent research on processions, especially those that included dance, in Late Antique and Middle Byzantine Constantinople. She highlighted processions as an untapped resource for the study of sensory experience in Byzantium and also drew attention to the unresolved tension within Byzantine rhetoric that condemns dancing in certain circumstances but praises it in others. Dr Freeman presented his investigations into inter-materiality in Byzantine art and liturgy, exploring the ways in which the meaning of objects, rituals, and texts are interrelated. He focused especially on small liturgical objects, such as chalices, diskoi (patens), and censers, looking at how their use in the Byzantine Eucharistic liturgy fulfilled and extended their iconographic content and form. Both speakers implicitly demonstrated the value of an interdisciplinary approach to scholarship, which is central to the aims of the research training group.

Although it is regretful that our guests could not visit the historic city of Regensburg in person, there was an appreciation among all participants in the workshop of the fact that the current public health crisis and the cessation of travel for academic meetings has highlighted opportunities to extend the reach of our research network. There have already been calls for “Byzantine Talks” to become a regular feature of the Regensburg calendar and we hope to invite more speakers, in person or online, in future.


Übersetzung des Berichts von Christopher Sprecher

Am Mittwoch, dem 6. Mai 2020 hieß das Graduiertenkolleg zwei Gastvortragende bei einem Online-Kleinsymposium über byzantinische Themen willkommen. Prof. Leslie Brubaker (University of Birmingham, UK), die wegen ihrer Forschung zum Ikonenstreit und dem Kult der Gottesgebärerin in Byzanz internationales Renommee genießt, traf sich mit Dr. Evan Freeman (Queens College, City University of New York, USA), der vor kurzem an der Yale University in Kunstgeschichte promoviert wurde, um über Zoom ihre derzeitigen Forschungsprojekte vorzustellen. Beiden Vorträgen folgte eine rege und weitreichende Diskussion, die durch die hohe Zahl von Teilnehmerinnen und Teilnehmern (zeitweise bis zu 40 Personen) ermöglicht wurde. Forscherinnen und Forscher sowie andere Interessierte wohnten dem Symposium nicht nur aus dem näheren Kreis des Graduiertenkolleges sowie der Universität Regensburg, sondern auch aus anderen europäischen und internationalen Hochschulen bei.

Prof. Brubaker sprach über ihr jüngstes Forschungsprojekt über Umzüge im spätantiken und mittelbyzantinischen Konstantinopel, und besonders diejenigen, die Tanzelemente beinhalteten. Dabei hob sie Prozessionen als ungenutzte Quelle für die Forschung der Sinneserfahrung im Byzanz hervor, und warf Schlaglichter auf die Spannung innerhalb der byzantinischen Rhetorik, welche das Tanzen unter manchen Umständen verurteilt, in anderen dagegen lobt. Dr. Freeman stellte seine Recherchen zu Zwischenstofflichkeit („inter-materiality“) in byzantinischer Kunst und Liturgie dar, in denen er die Zusammenhänge der Bedeutungen von Gegenständen, Ritualen und Texten untersucht.  Unter die Lupe dabei nahm er besonders kleine liturgische Gegenstände, wie etwa Kelche, diskoi (Patenen) und Weihrauchgefäße und schaute, wie ihre Verwendung in der byzantinischen eucharistischen Liturgie ihre ikonographischen Inhalt und bildliche Form erfüllte und erweiterte. Beide Vortragende bewiesen implizierterweise den Wert einer spartenübergreifenden Herangehensweise bei der Forschung, welche eines der Zentralziele des Graduiertenkolleges verkörpert.

Obwohl unsere Gäste bedauerlicherweise die historische Stadt Regensburg persönlich nicht besuchen konnten, waren alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Symposium dankbar, dass die aktuelle Gesundheitskrise und das Einstellen akademischer Dienstreisen doch andere Möglichkeiten unterstrichen hat, die die Reichweite unseres Graduiertenkolleges erweitern können. Schon hat man Rufe  gehört, man solle diese „Byzantine Talks“ zu einem regelmäßigen Bestandteil des Regensburger akademischen Kalenders werden lassen, und unsere Hoffnung ist, dass weitere Vortragende, sei es persönlich oder online, künftig hierzu eingeladen werden dürfen.


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