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Vom 3.–4. Februar 2020 nahm Christopher Sprecher an einem Intensivkurs zur griechischen Paläografie in Gent (Belgien), der gemeinsam vom Fachbereich Literaturwissenschaften und dem der Sprachwissenschaft in der Fakultät der Philosophischen Fakultät der Universität Gent organisiert wurde. Der von Professoren und Doktorandinnen/Doktoranden der Universität Gent veranstaltete Workshop versammelte 30 Studierende aus jeder Ecke der EU; diese arbeiten in diversen Forschungsbereichen wie Archäologie, Papyrologie, Theologie, Geschichte und Gräzistik. Während der zwei Tage des Workshops wurden die Teilnehmenden mit dem Aussehen griechischer Handschriftarten vom 3. Jhdt. v. Chr. bis zum 15. Jhdt. n. Chr. vertraut. Nachher konnten sie praktische Anwendung der erworbenen Kenntnisse bei der Entzifferung verschiedener Texte in Form von Papyri und Handschriften (Originale sowohl als auch Digitalisate) in kleinen Gruppen finden. Anhand eines breiten Spektrums schriftlicher Gattungen (Marktplatzquittungen, persönliche Briefe, Kanzleiprotokolle, Geschichtserzählungen, theologische Traktate) aus über 1800 Jahren griechischen Schriftguts wurden Veränderungen der Formen von Buchstaben (besonders abwechslungsreiche Formen erscheinen etwa bei den Buchstaben Epsilon und Beta) und Ligaturen erläutert und erklärt. Das Lernen im Hörsaal wurde auch durch gemeinsame Mahlzeiten und Gespräche ergänzt. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer sagten, der Workshop sei sehr hilfreich; im Falle von Christopher Sprecher selber wird dies auch der Fall bei Quellentexten sein, die dem neunten bis zum dreizehnten Jahrhundert n. Chr. entstammen, d.h., einer Ära, in der Handschriftarten sich erhebliche Wandlungen unterziehen.