ehemaliger Mitarbeiter am Graduiertenkolleg 2337 „Metropolität in der Vormoderne“ (November 2020 bis Januar 2024).
Förderungen & Auszeichnungen (Auswahl)
Der Ritus chori maioris ecclesiae Ratisponensis 1571 (Regensburg, BZB, Ch 144). Edition und Kommentar
Inauguraldissertation Manuskript: Band I 262 Seiten; Band II 652 Seiten
Der Ritus chori maioris ecclesiae Ratisponensis 1571 (Regensburg, BZB, Ch 144) ist in vielerlei Hinsicht ein herausragendes Dokument der Regensburger Liturgiegeschichte. Dieser Liber ordinarius des 16. Jahrhunderts dokumentiert noch die spätmittelalterliche Regensburger Domliturgie mit ihren vielen Eigen- und Besonderheiten. Zugleich sind in dem Pergamentkodex aber auch zeitgeschichtliche Einflüsse erkennbar: Der Übergang vom Spätmittelalter zur Frühen Neuzeit, vom späten 15. zum ausgehenden 16. Jahrhundert, war in mehrfacher Hinsicht eine Zeit des kulturellen, gesellschaftlichen und religiösen Umbruchs. Ziel der Dissertationsschrift war es, zum einen den Ritus chori in einer wissenschaftlichen Edition zu erschließen und zum anderen darauf aufbauend die Regensburger Domliturgie des 15. und 16. Jahrhunderts zu untersuchen.
Die wissenschaftliche Edition bietet neben der Transkription des Ritus chori auch eine grundlegende Einleitung zum Kodex und seinem Inhalt (Band I). Es konnte festgestellt, dass es sich bei dem handlichen Pergamentkodex um das persönliche Notizbuch eines unbekannten Summissars, eines Chorvikars des Regensburger Doms handelt. Dieser hatte es 1571 auf der Grundlage älterer Vorlagen verfasst und im Laufe der Zeit um weitere Anhänge ergänzt. Das Alter der grundlegenden Vorlage für den umfangreichsten Teil, die Summissariorum negocia et consuetudines chori im Laufe des Kirchenjahres, konnte auf den Zeitraum zwischen 1524 und 1542 datiert werden. Der eklektische Liber ordinarius lässt nicht nur den Ablauf bestimmter Feiern, sondern auch die Aufgaben verschiedener Akteure und die symbolische Bedeutung bestimmter Orte innerhalb der Regensburger Domliturgie erkennen. Der Ritus chori von 1571 ist somit eine einzigartige Quelle der kathedralen Regensburger Liturgie, die sich sowohl durch ihr äußeres Erscheinungsbild, ihren Inhalt und dessen Darstellung als auch durch ihren institutionellen und historischen Kontext auszeichnet.
Der zweite Teil ist einer umfassenden Untersuchung der Regensburger Domliturgie während des Übergangs vom Spätmittelalter zur Frühen Neuzeit gewidmet (Band II). Der Fokus lag dabei auf den Feiern der Hohen Woche und des Ostersonntags sowie den Prozessionen im städtischen Raum. Hier zeigte sich, dass bei den betrachteten Feiern im Zeitalter der Reform im Wesentlichen die spätmittelalterliche Liturgie übernommen wurde. Dies unterstreicht die bleibende Relevanz der spätmittelalterlichen Feierformen und Eigenliturgien zu Beginn der Frühen Neuzeit um 1571. An wenigen Stellen, hauptsächlich bei den Prozessionen im städtischen Raum, konnten auch Änderungen durch zeitgeschichtliche Einflüsse ausgemacht werden, die jedoch den Kern der spätmittelalterlichen Feierpraxis nicht berührten. Hinsichtlich der metropolitanen Bezüge kristallisierte sich eine gemeinsame Tradition der altbayerischen Kathedralliturgien in der sogenannten römisch-fränkischen Mischliturgie heraus. Von dieser ausgehend entwickelten sich im Laufe des Hoch- und Spätmittelalters die Liturgien an den einzelnen Institutionen je individuell weiter. Dabei hatten sie sich in einem gewissen Grad wechselseitig beeinflusst, wie durch Parallelen und Gemeinsamkeiten der Liturgien deutlich wurde; wobei die Regensburger Kathedralliturgie durch einen einzigartigen Reichtum an Eigenliturgie hervorstach.
Wissenschaftliche Vorträge
Vorträge bei Forschungsreisen / Exkursionen
Vorträge im nicht-universitären Kontext
Monographische Edition
Der Ritus chori maioris ecclesiae Ratisponensis 1571 (Regensburg, Bischöfliche Zentralbibliothek, Ch 144). Edition und Kommentar, 2 Bde. A: Einleitung, Edition und Indizes; B: Kommentar zur Regensburger Kathedralliturgie (Spicilegium Friburgense), Münster: Aschendorff Verlag [Dissertation, (A) 350 S. (B) 600 S., in Vorbereitung].
Beiträge in Zeitschriften und Sammelwerken
Rezensionen zu
Qualifikationsschriften
ehemalige Mitarbeiterin am Graduiertenkolleg 2337 "Metropolität in der Vormoderne" (September 2017 bis November 2020).
Arabella Cortese studierte Archäologie an der Universität Pisa. Das Thema der Bachelorarbeit lautete „Pisa come luogo d’incontro e di rielaborazione di culture diverse nelle testimonianze artistiche del Museo dell’Opera del Duomo di Pisa (secoli X-XIV)”. Das zentrale Thema der Arbeit war die Analyse des reichen Kunstschatzes, welcher im Museo dell'Opera del Duomo in Pisa aufbewahrt wird. Die Untersuchung der Werke verdeutlicht die Interkulturalität Pisas sowohl durch die im Ausland produzierten Werke, die durch die Handelsbeziehungen oder militärischen Operationen nach Pisa kamen, als auch durch jene Werke, die in Pisa von Wanderarbeitern geschaffen wurden.
In der gleichen Universität absolvierte Arabella den Magister Artium in Mittelalterlicher Archäologie mit einer Arbeit über die Baugeschichte der mittelalterlichen Kirche von St. Andrea in Foriporta in Pisa (Titel der Masterarbeit: “S. Andrea in Foriporta. Dal rilievo alle fasi costruttive: indagine preliminare per un futuro restauro”; Betreuer: Prof. Dr. Marco Milanese, Prof. Dr. Gabriella Garzella, Prof. Ing. Gabriella Caroti). Neben der Rekonstruktion der Hauptphasen der baulichen Entwicklung und der Geschichte des Gebäudes, war es ein wichtiges Ziel der Arbeit zu zeigen, dass das Kirchengebäude mit angeschlossenem hospitium einen wichtigen Anziehungspunkt in der Siedlungsentwicklung des Stadtviertels Foriporta bildete.
Nach dem Studium arbeitete Arabella an der Universität Malta (Institut für Klassizismus und Archäologie) mit einem Stipendium finanziert durch das Außenministerium.
Ihr an der Universität München begonnenes Dissertationsprojekt zu spätantiken Kirchenbauten in Kilikien führt Arabella seit September 2017 als wiss. Mitarbeiterin am Graduiertenkolleg „Metropolität in der Vormoderne“ fort. Der Titel des Projekts lautet: „Cilicia as Sacral Landscape in Late Antiquity: A Journey on the Trail of Apostles, Martyrs and Local Saints“, Betreuung durch: Prof. Dr. Franz Alto Bauer (Universität München), Prof. Dr. Dirk Steuernagel (Universität Regensburg), Prof. Harald Buchinger (Universität Regensburg).
Ziel des Projektes ist es, besonders aussagekräftige Beispiele von kilikischen Kirchenbauten der Spätantike, in denen Heilige verehrt wurden, zu analysieren. Es geht darum zu verstehen, wie die Christianisierung der Stadt die Gestaltung seiner gewohnten Lebensumwelt langsam veränderte, welche Rolle diese bedeutende Anziehungspunkte für Pilger und Besucher in Bezug auf die Siedlungen spielte und welche Auswirkung sie auf die Stadtentwicklung hatten.
Dabei wird die Architektur und die Aufteilung ihrer Räume, sowie Quellen über die Frequentierung dieser Bauten (Lage, Große, Ausstattung, Nutzung, Begehbarkeit, Anbindung an die Stadt/ Straße, Sichtbarkeit) und die Wahrnehmung der Verehrungsorte jedes Befundes eingehend untersucht.
Das Ergebnis wird eine Studie sein, in der nicht nur das funktionale Verständnis der kilikischen Kirchen betrachtet wird, sondern auch die Rolle, die die spätantiken Kirchengebäude in der Stadtentwicklung und bei der kilikischen Metropolen spielten. Durch eine kombinierte Analyse von archäologischen Befunden und Textquellen wird zudem versucht, die Erfahrungen und die Gedankenwelt der damaligen Kirchenbesucher zu erschließen.
[mit G. Tucker] Metropolität und Geschichtlichkeit, in: Blick in die Wissenschaft 40 (2019), 8-12.
Kilikien als Sakrallandschaft Heiligenverehrung und Metropolität in der Spätantike, in: NEWSLETTER des Münchner Zentrums für Antike Welten und der Graduate School Distant Worlds, Januar 2019, 6.
Identity and cultural exchange in ancient Cilicia. New results and future perspectives (Mitteilungen zur Spätantiken Archäologie und Byzantinischen Kunstgeschichte 7), Wiesbaden 2020.
ehemalige Mitarbeiterin am Graduiertenkolleg 2337 "Metropolität in der Vormoderne" (Mai 2017 bis Oktober 2020).
Elisa Di Natale ist Doktor in Kunstgeschichte (Forschungsdoktorat in Kunstgeschichte/Dottorato di Ricerca in Storia dell’Arte, Doktorvater Prof. Dr. Valentino Pace). Vorher hat sie das Spezialisierungsdiplom in historischen Kunstgütern (Scuola di Specializzazione in Beni Storici Artistici, Tutor Prof. Dr. Paolo Piva), Magister Artium in Kunstgeschichte und -Kritik, Bachelor in Kulturgüterwissenschaften (Laurea Magistrale in Storia e Critica dell’Arte, Laurea in Scienze dei Beni Culturali, Tutor Prof. Dr. Paolo Piva) absolviert.
Seit Mai 2017 wissenschaftliche Mitarbeiterin des Graduiertenkollegs „Metropolität in der Vormoderne“ (unter der Betreuung von Prof. Dr. Harald Buchinger, Prof. Dr. Albert Dietl). Ihr Hauptfach ist mittelalterliche Kunstgeschichte.
*seit Mai 2017
Elisa Di Natale bereitet eine Monographie über die liturgische Kircheneinrichtung in Norditalien (XI.-XIII. Jhdt.) vor.
E. DI NATALE, H. BUCHINGER, A. DIETL (Hg.), Zwischen Rom und Mailand: Liturgische Kircheneinrichtung im Mittelalter. Historische Kontexte und interdisziplinäre Perspektiven. [in Vorbereitung].
Organisation: Dr. Elisa Di Natale, Prof. Dr. Harald Buchinger, Prof. Dr. Albert Dietl.
Gefördert durch die Regensburger Universitätsstiftung Hans Vielberth
Tagungsband in Vorbereitung (Hg. E. Di Natale, H. Buchinger, A. Dietl)
Das Programm und weitere Informationen können dem Plakat und dem Flyer (vordere Seite und hintere Seite) entnommen werden.
gemeinsam mit Dr. Marcus Löx, Prof. Dr. Albert Dietl, Prof. Dr. Valentino Pace im Wintersemester 2017.
ehemalige Mitarbeiterin am Graduiertenkolleg 2337 "Metropolität in der Vormoderne" (September 2017 bis Dezember 2020).
Giulia Fioratto studierte Archäologie an der Universität Padua (2007-2011). Der Titel der Bachelor-Arbeit war “Il territorio di Altino in età romana: il settore occidentale” (Betreuerin: Pr. Dr. M.S. Busana). Schwerpunkt der Arbeit war die Verteilung der archäologischen Funde im Territorium von Altino, indem ein allgemeiner Überblick über die Bevölkerung des westlichen Sektors der Agro des Municipium gegeben und mit der bekanntesten östlichen Agro verglichen wurde.
An der gleichen Universität absolvierte Giulia den Magister Artium in Klassischer Archäologie (im Jahr 2014) mit der Arbeit: "Densità abitativa e tasso di urbanizzazione delle colonie latine e romane dell’Italia centro-settentrionale (III- metà II sec. a.C.)” (Betreuer: Pr. Dr. A.R. Ghiotto). Das zentrale Thema der Arbeit war die historisch-demographische Untersuchung der römischen Bevölkerung der Kolonien, die zwischen dem 3. und der Mitte des 2. Jahrhunderts nach Christus in Norditalien gegründet wurden. Der Hauptzweck der Arbeit bestand darin, eine innovative Methode im Bereich der antiken Demographie zu verwenden, um zu versuchen, die Anzahl der Einwohner einiger Städte zu quantifizieren, wobei der Schwerpunkt auf der Analyse zweier wichtiger Aspekte liegt: der städtischen Dichte und vor allem der Urbanisierungsrate.
Anschließend spezialisierte sich Giulia auf klassische Archäologie (im Jahr 2017) an der Universität Padua. Der Titel der Arbeit war: "La collezione archeologica di Guido Cibin presso il comune di Schio (Vi). Studio preliminare e proposte di valorizzazione”. In Zusammenarbeit mit dem Soprintendenza Archeologia, Belle Arti e Paesaggio per l’area metropolitana di Venezia e le province di Βelluno, Padova e Treviso zielte dieses Projekt auf die historisch-geographische Kontextualisierung der Artefakte aus der Privatsammlung der Familie Cibin im Hinblick auf ihre öffentliche Exposition.
Giulia hat an zahlreichen archäologischen Ausgrabungen und Surveys teilgenommen, sowohl in Italien: Villa Romana di Cà Tron (Treviso), Domus di Tito Macro in Aquileia (Udine), Villa San Silvestro (Perugia), Santuario di Diana in Nemi (Rom), Emporic Hafen von Tarquinia-Gravisca (Rom), bei der archäologische Stätte von Nora (Cagliari); als auch im Ausland: Al Qurainiyah, Failaka (Kuwait).
Seit Mai 2015 ist Giulia eine Verantwortliche für die Ausgrabungen am römischen Theater von Aquileia (Direktor: Prof. Dr. A.R. Ghiotto, Universität Padua).
Seit September 2017 ist Giulia Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Graduiertenkolleg “Metropolität in der Vormoderne". Der Titel des Projekts lautet: “Nascita e sviluppo di una metropoli romana dell’Italia settentrionale: Aquielia”; Betreuung durch: Prof. Dr. Dirk Steuernagel (Universität Regensburg) und Prof. Dr. Andrea Raffaele Ghiotto (Universität Padua).
In diesem Projekt soll untersucht werden, wie die lateinische Kolonie Aquileia, die 181 v. Chr. gegründet wurde, in kurzer Zeit zu einer der wichtigsten Städte im Nordosten Italiens und auch im römischen Reich wurde. Laut Ausonio scheint Aquileia am Ende des IV. Jahrhunderts “Moenibus et portu celeberrima”(Ausonio 11,9, 4) zu sein und eine entscheidende Rolle unter den wichtigsten Städten des Mittelmeers zu spielen.
Das Hauptziel dieses Projekts ist die Beantwortung einiger wichtiger historischer Fragen, bzw. wann und wie Aquileia aus einer lateinischen Kolonie der Cisalpina zu einer Metropole des römischen Reiches wurde und welche Dynamik zur Entstehung und Entwicklung eines wirtschaftlichen, kulturellen, architektonische und religiösen Zentrums wichtig war.
Dass Aquileia ein wichtiger Handelshafen ist, wird sowohl aus Quellen als auch aus archäologischen Funden erkannt, und das Wachstum der Stadt selbst hängt immer mit dieser Rolle zusammen, nicht zuletzt die Untersuchung eines anderen Aspekts, der ebenso wichtig sein könnte, nämlich sein Verhältnis mit dem Territorium. Daher ist eine sorgfältige und parallele Betrachtung der Organisation des Landes hilfreich, um zu verstehen, wie die landwirtschaftliche Fläche von der Kolonie genutzt wurde, und um zu verstehen, was produziert wurde und unter welchen Bedingungen es genutzt wurde, sei es für die Selbstversorgung oder sogar für den Export. Bestimmte Aspekte, die behandelt werden, sind: eine Analyse der Besetzung des Territoriums, Landverteilungssystem, ländliche Siedlung (Villen und Farmen), Produktionsanlagen, Clustersiedlung (vicii und pagi), außerstädtisches Heiligtum, die Beziehung zwischen Incolae und Kolonisten und die Produktionen des Gebietes.
Die zeitlichen Grenzen dieses Projekts reichen von der Gründung der Kolonie (181 v.Chr.) bis zu Attilas Plünderung (452 n.Chr.)
Ghiotto A.R., Berto S., Fioratto G., Zanus Fortes V. 2020, Lo scavo del teatro romano di Aquileia: ricerche in corso, in Quaderni Friulani di Archeologia, XXX, pp. 27-46.
Traviglia A., Nardin M., Braidotti E., Bernardoni A., Ardis C., Floreani S., Fioratto G., Briggi M. 2020, Reconstructing roman suburban settlement dynamics from ploughsoil assemblages: material culture from Aquileia in Ancient History, vol. 46, pp. 33-86.
ehemalige Mitarbeiterin am Graduiertenkolleg 2337 "Metropolität in der Vormoderne" (April 2017 bis April 2018).
Von 2019 bis 2021 war Kathrin Kraller an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in dem deutsch-kubanischen Editionsprojekt "Proyecto Humboldt Digital (ProHD)" als Projektkoordinatorin tätig. Seit November 2021 ist sie Referentin in der Abteilung für internationale Beziehungen an der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina - Nationale Akademie der Wissenschaften.
Studium der Französischen Philologie, der Italienischen Philologie sowie der Klassischen Archäologie an der Universität Regensburg und der Università degli studi di Pavia, Bachelor of Arts 2011. Anschließend Studium der Romanischen Philologie an der Universität Regensburg, Master of Arts 2014. Von 2012 bis 2017 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt Dictionnaire de l’occitan médiéval an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München. Von April 2017 bis April 2018 war sie Mitarbeiterin im Graduiertenkolleg. Am 29. Januar 2019 verteidigte sie ihre im Juli 2018 eingereichte Dissertation mit dem Titel: „Sprachgeschichte als Kommunikationsgeschichte: volkssprachliche Notarurkunden des Mittelalters in ihren Kontexten. Mit einer Analyse der okzitanischen Urkundensprache und der Graphie.“ (summa cum laude).
Von 2019 bis 2021 war Kathrin Kraller an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in dem deutsch-kubanischen Editionsprojekt "Proyecto Humboldt Digital (ProHD)" als Projektkoordinatorin tätig. Seit November 2021 ist sie Referentin in der Abteilung für internationale Beziehungen an der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina - Nationale Akademie der Wissenschaften.
Im Jahr 1175 tritt in der im Quercy gelegenen Abteistadt Moissac ein Notar namens Arnaudus in Erscheinung. Seine Existenz ist durch einige von ihm unterfertigte Urkunden bis in die 1190er Jahre hinein kontinuierlich belegt. Auffällig ist, dass Arnaudus mit der Aufnahme seiner Tätigkeit als communis notarius de Moisiaco eine volkssprachliche Urkundenschriftlichkeit begründet, die – so die Ergebnisse der Archivrecherchen – von allen seinen Nachfolgern bis ins späte 13. Jahrhundert weitergeführt wird. Die Verwendung des Lateins wird im Bereich der Notarurkunden hingegen fast komplett aufgegeben und erlebt erst im 14. Jahrhundert wieder eine Renaissance.
Die Arbeit setzt sich – einerseits – zum Ziel, die außersprachlichen Kontexte der notariellen Urkunden des 12. und 13. Jahrhunderts zu rekonstruieren. Zunächst wird der Frage nachgegangen, unter welchen institutionellen, kulturellen und gesellschaftlichen Bedingungen der Übergang vom Latein zur okzitanischen Volkssprache im Bereich der notariellen Urkunden stattfindet und unter welchen Bedingungen sich die Volkssprache in den Urkunden etabliert; eine diachron ausgerichtete Analyse der formalen Gestaltung der Urkunden des Korpus gibt dabei Auskunft über die Veränderungen der außersprachlichen Bedingungen des Urkundengebrauchs. Die Arbeit präsentiert daran anschließend – andererseits – eine ebenso diachron ausgerichtete Analyse der Sprache der Urkunden des Korpus. Abgerundet wird die Studie durch eine ausführliche Analyse der Graphie.
Die Arbeit versteht Sprachgeschichte als Kommunikationsgeschichte und sieht die sprachliche (wie auch die formale) Gestaltung der Texte und ihre diachrone Entwicklung in engster Verbindung mit den sprachexternen Kontexten. Der wesentliche Mehrwert dieser Perspektive gegenüber der traditionellen Sprachgeschichtsschreibung ist folglich darin zu sehen, dass auf diese Weise sprachliche Phänomene und sprachinterne Entwicklungen kommunikativ plausibilisiert und kulturhistorisch verortet werden können.
ehemalige Mitarbeiterin am Graduiertenkolleg 2337 "Metropolität in der Vormoderne" (November 2020 bis März 2021).
Seit April 2021 ist Antje Kuhle Referentin im Referat Programmakkreditierung der Zentralen Evaluations- und Akkreditierungsagentur Hannover (ZEvA).
Wintersemester 2021 (Regensburg)
Sommersemester 2020 (Regensburg)
Wintersemester 2019/20 (Regensburg)
Sommersemester 2019 (Göttingen)
Wintersemester 2018/19 (Göttingen)
Sommersemester 2018 (Göttingen)
Wintersemester 2017/2018 (Göttingen)
Sommersemester 2017 (Göttingen)
Wintersemester 2016/17 (Wien)
Wintersemester 2016/17 (Göttingen)
Sommersemester 2016 (Göttingen)
Wintersemester 2015/16 (Göttingen)
Sommersemester 2015 (Wien)
Sommersemester 2015 (Göttingen)
ehemaliger Mitarbeiter am Graduiertenkolleg 2337 "Metropolität in der Vormoderne" (August 2018 bis Januar 2019).
Heute Mitarbeiter im archäologischen Museum "Limeseum" im Römerpark Ruffenhofen im Landkreis Ansbach.
Bachelorstudium an der Universität Regensburg
1.Hauptfach: Klassische Archäologie
2.Hauptfach: Vor- und Frühgeschichte
Abschluss: Bachelor of Arts
Bachelorarbeit-Titel: "Darstellung Anakreontischer Tänzer auf attischen Vasen der archaischen und klassischen Zeit"
Masterstudium an der Universität Regensburg: Klassische Archäologie
Abschluss: Master of Arts
Masterarbeit-Titel: "Die Wasserversorgung der Stadt Ephesos in der römischen Kaiserzeit (1.-2. Jh.n.Chr.)"
Doktorand an der Universität Regensburg: Klassische Archäologie
Angestrebter Abschluss: Promotion
Dissertation-Titel: Die Baugeschichte, Chronologie und Funktion der sogenannten Oberen Agora der Stadt Ephesos vom Hellenismus bis zur mittleren Kaiserzeit
Geographischer Schwerpunkt: Kleinasien
Chronologischer Schwerpunkt: Hellenismus bis römische Kaiserzeit
Das Dissertationsprojekt behandelt ein Platzareal in Ephesos, das in der Forschung unter den Namen Obere Agora bzw. Staatsmarkt Bekanntheit erlangte. Der Staatsmarkt befindet sich, als eine von zwei Agorai, innerhalb der ephesischen Neustadt, die unter dem Diadochen Lysimachos gegründet wurde.
Obwohl das Platzareal in den Jahren 1955-1972 weitestgehend freigelegt wurde, blieb die dokumentarische Aufarbeitung jener Großgrabung jedoch weitestgehend auf der Strecke, was vor allem die südliche, östliche und westliche Platzbebauung betrifft. Die jüngsten Untersuchungen im Rahmen eines von der DFG geförderten und vom ÖAI unterstützten Forschungsprojektes der Uni Regensburg und OTH Regensburg/TU Berlin versuchten in den Jahren 2014-2016 sowie 2018 dieses Defizit zu kompensieren.
In dieser Arbeit soll vorrangig der Prozesscharakter der baulichen Aktivitäten in und um den Platz beleuchtet werden und zwar vom Zeitraum der Gründungszeit unter Lsyimachos bis zur mittleren Kaiserzeit. Dabei stehen die Forschungsfragenfragen im Vordergrund: Wie hat sich der Platz von der Gründungszeit bis zur mittleren Kaiserzeit verändert? Ging es um die Realisierung architektonischer Gesamtkonzepte oder lassen die Veränderungen am Platz sukzessive Entwicklungsstränge erkennen? Welche Faktoren waren ausschlaggebend? Diesen Fragen sollen Einzelanalysen der Bauwerke in und um des Platzareals vorausgehen, um letztendlich epochale Gesamtbilder des Platzes zu entwerfen.
Neben der baugeschichtlichen Entwicklung interessiert auch die Frage nach den damit einhergehenden funktionalen Veränderungen. Fungierte das Platzareal schon seit der Gründungszeit als Agora bzw. politische Agora? Inwiefern war der Kaiserkult seit Beginn der römischen Kaiserzeit am Platz präsent?
Zu guter Letzt soll geklärt werden, wie sich der Platz räumlich, architektonisch und funktional in das ephesische Stadtgebiet eingliedern lässt und wie sich die einzelnen Entwicklungsschritte mit der Stadtgeschichte in Einklang bringen lassen.
ehemaliger Mitarbeiter (Postdoc) am Graduiertenkolleg 2337 "Metropolität in der Vormoderne" (April 2017 bis September 2020).
Fortan Konservator an der Glyptothek in München.
Markus Löx studierte ab dem Wintersemester 2000 die Fächer Klassische Archäologie, Frühchristliche Kunstgeschichte und Alte Geschichte an den Universitäten Bochum und München, wo er mit einer Arbeit zu den spätantiken Porträts aus der Villa von Chiragan im Jahre 2006 sein Magisterstudium abschloss. In seiner Dissertation untersuchte er Formen bischöflicher Vergegenwärtigung anhand eines Vergleichs zwischen Damasus von Rom und Ambrosius von Mailand. Die Arbeit wurde im Jahr 2011 mit dem Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts ausgezeichnet.
Nach Ende seiner Stipendiatenreise hatte Markus Löx eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Byzantinische Archäologie und Kunstgeschichte der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg inne (10/2012–12/2013). Von 01/2014 bis 03/2017 betreute er als Postdoctoral Fellow die focus area „Organisation of coexistence“ an der Graduate School for Ancient Studies: Distant Worlds, Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 04/2017 forscht er am Graduiertenkolleg „Metropolität in der Vormoderne“ zu tetrarchischen Residenzstädten, besonders zu Mailand vom späten 3. bis zum 7. Jahrhundert n. Chr.
Seit März 2015 ist Markus Löx stellvertretender Vorsitzender des Vereins Spätantike Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte e.V.
Während der Tetrarchie (293–324 n. Chr.) bzw. unter Konstantin I. (306–337 n. Chr.) wählten die römischen Kaiser eine Reihe von Städte als Residenzen bzw. bauten diese zu solchen aus. Wie u. a. Sirmium, Nikomedien, Antiochia und Trier nahm Mailand ebenfalls diese Funktion ein und etablierte sich im 4. Jh. n. Chr. neben Trier als führende Metropole des Westens. Diese Rolle sollte es bis zur Residenzverlegung nach Ravenna im Jahre 408 n. Chr. behalten. Der Ausbau Mailands zur Residenz unter den Tetrarchen und seine Christianisierung sind vermeintlich gut untersucht, doch fehlt eine systematische Zusammenstellung der (neueren) Grabungsergebnisse und deren Bewertung im Vergleich zu den übrigen Residenzstädten. Die Stadtgeschichte in der Zeit nach Abwandern des Hofes bis zur Etablierung der langobardischen Herrschaft in Italien ist nur selten Gegenstand von Spezialuntersuchungen gewesen. So sind wichtige Fragen bislang kaum gestellt geschweige denn beantwortet: Welche neuen Protagonisten besetzten vakante Machtpositionen nach der Aufgabe der Residenz (Bischöfe, kaiserliche Beamte etc.) und wie positionierten sie sich zur überkommenen Repräsentationskultur und -architektur? Wirkte sich der ehemalige Status als kaiserliche Residenz positiv auf die weitere Entwicklung der Metropole aus und konnte die Verdichtung städtischer Strukturen befördern? Welchen Stellenwert im kulturellen Gedächtnis der Metropole nimmt die ehemalige Funktion als Kaiserresidenz ein? Wie wird das antike Erbe, beispielsweise die baulichen Überreste der einstigen Palastanlagen im neuzeitlichen Stadtbild in Szene gesetzt?
In monographischer Form sollen diese Fragen beantwortet werden und eine Synthese zur Stadtgeschichte Mailands zwischen Spätantike und Frühmittelalter entstehen. Der Stand neuester Forschungen, der sonst nur von einem Fachpublikum rezipiert wird, soll so auch über die Fachgrenzen hinaus zugänglich gemacht werden.
13.‒14.02.2020: With or Without Emperor. Continuity and Change in Milan’s Urban Landscape - International Workshop “Urban Space Between the Roman Age and Late Antiquity. Continuity, Discontinuity and Changes”, Graduiertenkolleg Metropolität in der Vormoderne / UrbNet Aarhus, Universität Regensburg.
14.‒16.11.2019: Zwischen (Ver-)bergen und Verehren ‒ Das Silberkästchen von S. Nazaro (Mailand) - Jahrestagung des Forum Mittelalter „Sprechende Objekte - Talking Objects“, Regensburg.
19.12.2018: Metropolitane Phänomene in spätantiken Residenzstädten - Forschungskolloquium des Graduiertenkollegs Metropolität in der Vormoderne, Universität Regensburg.
Rez.:
ThR 110,2, 2014, 129–130 (Ch. Hornung).
Bryn Mawr Classical Review 2015.05.37 (M. Johnson)
sehepunkte 15 (2015), Nr. 9 (D. E. Trout)
BJb 215, 2015, 581–585 (M. Ghetta).
JEChrSt 26,1, 2018, 140-141 (G. D. Dunn), Project MUSE, doi:10.1353/earl.2018.0005
Markus Löx fungiert ab Band 7 als Herausgeber der Mitteilungen zur Spätantiken Archäologie und Byzantinischen Kunstgeschichte (gemeinsam mit Franz Alto Bauer, Johannes G. Deckers und Alexis Oepen).
abrufbar auf academia.edu
WiSe 2016/2017
ehemalige Mitarbeiterin am Graduiertenkolleg 2337 "Metropolität in der Vormoderne" (April 2017 bis September 2019). Anschließend Promotionsabschlussstipendium des Zentrums für Chancengleichheit der Universität Regensburg (WS 2020/21).
Nunmehr Wissenschaftliche Mitarbeit bei Prof. Dr. Maria Selig (Universität Regensburg).
Charlotte Neubert studied History, German Literature, German as a foreign language and Latin at the University of Regensburg (2008/09-2014/15). She completed her studies with a Bachelor of Arts degree and the state examination (“Staatsexamen Gymnasium”.
She went to Durham on the Erasmus+ programme in order to to study and do an internship during autumn term 2014. From September 2015 to March 2017, she was working as a research assistant for Professor Jörg Oberste (Medieval History and Auxiliary Science of History). Since April 2017 Charlotte has been a member of the teaching staff at the University of Regensburg and a member of the DFG-Graduate Programme Metropolism in Pre-modern Times (Metropolität in der Vormoderne). For the academic year 2017/18 she went to England for an extended research trip. Charlotte attended seminars at Durham University, visited several medieval conferences (e.g. IMC Leeds 2018, Harlaxton Medieval Symposium) and taught as a language assistant at the University of Newcastle (e.g. workshop Images of the City Newcastle – An interactive guided tour through the medieval and early modern version of the city). She is currently a doctoral candidate at the University of Regensburg under the supervision of Prof. Dr. Jörg Oberste. In the summer term 2019 she was spending two months in London with her academic mentor Prof. Dr. Caroline Barron (Royal Holloway, University of London). She attended the weekly Medieval and Tudor London Seminar at the Institute of Historical Research, School of Advanced Study, University of London. The research trip was funded by the Mentoring International Programme of the German Research Foundation.
Since April 2021 she is now working in a project on vernacular script production in 14th and 15th century Paris for Prof. Dr. Maria Selig.
Grants, scholarships and memberships:
Urban chronicles are very well preserved for many towns and cities in northern Italy, Switzerland and Germany. London and England didn’t produce an official narration about their own history as a civic community. Nevertheless, this doesn’t mean that there aren’t other forms of historical writing to create and establish a corporate sense of identity: Chronicle texts often appear in private writing, included in anthologies or miscellaneous collections. I am especially interested in the origin of myths, the way they are told, altered and visualised and how the current political situation is influencing the demand of those. I would like to look at the London merchants as a special group of citizens and how they produced and perceived their urban history through texts as well as through other medial strategies to construct a civic and urban identity. My main focus lies on the narrative sources; texts that deal with London, its history and presentation as a topic.
ehemalige Mitarbeiterin am Graduiertenkolleg 2337 "Metropolität in der Vormoderne" (April 2017 bis August 2021).
Fleischkonsum wird im antiken römischen Kontext meist den Oberschichten zugeschrieben und das häufig in einem vollkommen überzogenen Maß. Die literarischen Quellen geben gern prunkvolle Gastmähler mit einer Fülle von Fleischgerichten wieder, die kaum der Realität entsprochen haben können. Aus diesem Grund beschäftigt sich dieses Dissertationsprojekt mit der Frage nach den Zusammenhängen zwischen wirtschaftlichen, religiösen und sozialen Faktoren des Fleischkonsums in der antiken Metropole Rom. Die Arbeit ist diachron ausgerichtet und untersucht die Veränderungen zwischen dem 2. Jh. v. Chr. bis zum 4. Jh. n. Chr. Als Quellengrundlage dienen sowohl schriftliche Quellen mit landwirtschaftlichem Kontext, archäologische Ausgrabungsberichte sowie inschriftliche Überlieferungen der römischen Opfer- und Prozessionspraxis, das Sozialleben betreffende antike Briefwechsel als auch diverse kleinere, im gesamten antiken Quellenfundus verstreute Hinweise auf den Fleischkonsum. Durch die Zusammenschau der Erkenntnisse aus den drei übergeordneten Punkten kann ein Geflecht aus sich gegenseitig bedingenden Zusammenhängen zwischen den Faktoren "Wirtschaft", "Religion" und "Soziales" herausgearbeitet werden, wodurch ein detailliertes Bild des sich verändernden Fleischkonsums in der antiken Metropole Rom entsteht.
ehemalige Wissenschaftliche Koordinatorin des Graduiertenkollegs 2337 "Metropolität in der Vormoderne" (April 2019 bis September 2022).
Seit Oktober 2022 Leiterin Spitalarchiv, Öffentlichkeitsarbeit und Unternehmensgeschichte bei der St. Katharinenspitalstiftung in Regensburg-Stadtamhof.
Nach dem Studium der Geschichte, Französischen Philologie und Politikwissenschaft (BA-Arbeit: „Die Ordnung des Regensburger Katharinenspitals von 1316 zwischen normativer Ordnung und 'normaler' Realität“; MA-Arbeit: „Arbeit und Auskommen in der Vormoderne – Löhne, Preise und Lebensstandard in Mühldorf am Inn 1550-1700“) war Kathrin Pindl seit 2013/14 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin, u.a. im Rahmen einer interdisziplinären Vorstudie und eines Digitalisierungsprojekts (Regensburger Rechnungsbuchprojekt; Bavarikon), am Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Regensburg sowie über eine Forschungskooperation mit dem Lehrstuhl für Bayerische Landesgeschichte im Spitalarchiv Regensburg und an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster tätig.
Kathrin Pindls Forschung beschäftigt sich im Kontext des DFG-Schwerpunktprogramms SPP 1859 "Erfahrung und Erwartung. Historische Grundlagen ökonomischen Handelns" mit der Getreidepolitik des Regensburger St. Katharinenspitals (17.-19. Jh.). 2015-2016 fungierte Kathrin Pindl als Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Koordinatorin im trilateralen Forschungsprojekt „MEDEA“ (Modeling semantically Enriched Digital Edition of Accounts) innerhalb des NEH/DFG Bilateral Digital Humanities Programme. Ebenfalls seit 2015 ist sie aktives Mitglied im DFG-Wissenschaftlichen Netzwerk „Kalkulieren, Handeln, Wahrnehmen. Für eine neue Methodik der spätmittelalterlichen Wirtschaftsgeschichte“.
Seit Frühjahr 2019 agierte Kathrin Pindl als Wissenschaftliche Koordinatorin im Graduiertenkolleg 2337/1 „Metropolität in der Vormoderne“.
ehemaliger Mitarbeiter am Graduiertenkolleg 2337 "Metropolität in der Vormoderne" (August 2017 bis November 2020).
Sebastian Pößniker studierte Geschichte, deutsche Philologie, klassische Philologie und Politikwissenschaft auf Lehramt Gymnasium und Bachelor of Arts. BA-Abschluss 2016 (Thema: Do et des? Analyse der finanziellen Kontakte zwischen Ludwig dem Bayern und seinen direkten Geldgebern der reichsstädtischen Finanz- und Wirtschaftselite Regensburgs und Nürnbergs), MA- Abschluss 2017 (Thema: Erbsen zählen oder fett genug? Einkommen und Konsummuster der Regensburger Unterschicht von 1595-1720).
Von 2011 bis 2014 als SHK am Lehrstuhl für Bayerische Geschichte (Prof. Bernhard Löffler), am Haus der Bayerischen Geschichte und im Stadtarchiv Regensburg, ab 2015 am Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeschichte (Prof. Mark Spoerer), ist er seit Mitte August 2017 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Graduiertenkolleg Metropolität in der Vormoderne an der Universität Regensburg tätig und beschäftigt sich mit in Rechnungsbüchern überlieferten Löhnen und Preisen in Regensburg und Nürnberg, um Fragen des (materiellen) Lebensstandards einer Stadt und ihres Umlandes, der Sozialstruktur und der Konjunktur vom Spätmittelalter bis zur Industrialisierung auch im Vergleich mit anderen europäischen Städten nachzugehen.
Seit gut 20 Jahren findet der komplexe Zusammenhang zwischen Ressourcen, Bevölkerungsentwicklung und der wirtschaftlichen Prosperität von Städten und Regionen während der Protoindustrialisierung verstärktes Interesse in der Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Eine Frage im Zentrum der Debatte um die Entwicklung des materiellen Lebensstandards unterer Bevölkerungsschichten vor der industriellen Revolution ist, ob es eine Verbesserung des Lebensstandards zwischen dem beginnenden Spätmittelalter und der Schwelle zur Moderne gab oder nicht. Mit dem sozio-ökonomischen Ungleichheit zusammenhängend ist die Frage nach Sicherheit bzw. Sicherung von Faktoren des Lebensstandards, insbesondere des Arbeits- und Lebensmittelmarktes für die working poor. Diese im Tagelohn arbeitenden Männer, Frauen und Kinder repräsentieren neben anderen das unterbezahlte ökonomische Rückgrat handwerklich-gewerblicher urbaner Produktions- und Distributionsbedingungen in Spätmittelalter und früher Neuzeit.
Bei ihren Löhnen werden in in der Literatur häufig nur vorfindend bare Normlöhne beschrieben, welche lediglich den Horizont des zeitgenössisch Möglichen zeigen. Der Alltag städtischer Lohnarbeit findet sich dagegen in Rechnungen, die es ermöglichen, Vulnerabilitäten der „kleinen Leute“ im Verhältnis zu Teuerungseffekten auf dem alltäglichen Marktgeschehen, auf das die meist vorratslose Haushalte unmittelbar angewiesen waren, zu erkennen. Die Dissertation beschäftigt sich primär mit der Überlieferung des Regensburger St. Katharinenspitals und des reichsstädtischen Almosenamts mit ergänzenden Quellen der Stadtkanzlei und der Chronistik, um mit dem Blick durch die für die Sozioökonomie einer (spät-)mittelalterlichen Metropole konstitutiven Institutionen der materielle Lebensstandard für verschiedene Berufsgruppen der Unter- und Mittelschicht in Regensburg und Umland seit dem 14. Jahrhundert nachzuvollziehen.
Von speziellem Interesse ist es sozio-ökonomische Wandlungsprozesse in den Lebensverhältnissen der „kleinen Leute“ im Wandel und Kontinuität der Bedingungen in der reichsstädtischen Region erkennbar zu machen und zu fragen, ob sie situativ festgemacht und in ihren Folgen abgeschätzt werden können und wie sie sich langfristig auf diese sozio-ökonomisch unterprivilegierte Großgruppe auswirkten. Auch lässt bei der ambivalenten Entwicklung einer Stadt sowie ihres Umlandes das Risiko des (Ver-)Hungers weitere Fragen hinsichtlich des Verhaltens der entscheidenden Elite etwa angesichts des strukturellen Grundproblems Pauperismus und der Bewältigung zu. Schließlich geht es wie in anderen mitteleuropäischen Städten neben den sozio-politischen Faktoren konkret darum, wie sich Einflüsse der Umwelt, insbesondere jährliche Witterungsbedingungen und mittel- bzw. langfristiger Klimawandel auf die sozio-ökonomischen Bedingungen von Lebensstandard, insbesondere durch Vulnerabilitäten von Teuerungskrisen, auswirkten.
ehemalige Wissenschaftliche Koordinatorin des Graduiertenkollegs 2337 "Metropolität in der Vormoderne" (April 2017 bis November 2018).
Fortan Koordinatorin des Graduiertenkollegs 2304 „Byzanz und die euromediterranen Kriegskulturen. Austausch, Abgrenzung und Rezeption“ an der Universität Mainz.
Ziel der Arbeit soll sein, die Anpassungsprozesse des römischen Mediolanum von einer keltischen Stammeshauptstadt im dritten Jahrhundert v. Chr. hin zu einer Provinzstadt bis in das zweite Jahrhundert n. Chr. herauszuarbeiten. Dabei gilt es, Merkmale und sukzessive Veränderungen der Metropolität der norditalienischen Stadt zu untersuchen und wie die Bevölkerung daran beteiligt war und damit umging. Dies soll sowohl durch die Betrachtung der lokalen Elite, als auch durch Dokumentationen der einfacheren Bevölkerung, eingeschränkt durch die Quellen vor allen der breiten Mittelschicht, ermöglicht werden. Hierbei sei die Unterstützung der Oberschicht für den Konsul Marcus Emilius Lepidus zu erwähnen, der versuchte die Nachfolger der sullanischen Strömung zu stürzen. Die Mailänder erhofften sich im Zuge dessen den Provinzvorsitz von der Stadt Mutina (dem heutigen Modena) für sich zu sichern, allerdings scheiterte die Rebellion und wurde mit härtesten Repressionen unterdrückt. Der Umgang mit dem Verlust der Funktion als politisches Zentrum mit der zeitgleichen Maximierung der Wohnfläche, Erhöhung der Siedlungsdichte und der Errichtung von Monumentalbauten soll, gerade im Vergleich mit Städten wie Mutina, erforscht werden.
Da Mediolanum sowohl als keltischer Zentralort, als auch als römische Provinzstadt für den überregionalen Handel und ein sehr ertragreiches Umland bekannt war, gilt es etwaige römische Umstrukturierungen nach der Eroberung der Region zu betrachten und deren Auswirkungen auf die Entwicklung der Stadt zu beleuchten. Die Regionen der Cisalpina südlich des Po wurden nach der Eroberung Ende des dritten Jahrhunderts v. Chr. teils radikal umstrukturiert, sowohl was Siedlungsgebiete als auch was Handelsrouten betrifft. Im Gegensatz dazu blieb die Transpadana weitestgehend davon verschont. Die Region wurde schließlich essentiell für die Versorgung Italiens. Die Insubrer sollen etwa so fette Schweine gezüchtet haben, dass diese kaum stehen konnten und die Landwirtschaft war so ergiebig, dass die Transpadana eine strategisch sehr wichtige, jedoch gleichzeitig geographisch exponierte Provinz wurde.
Bei der Bearbeitung steht außerdem die Frage im Hintergrund, wie weit die keltischen Wurzeln für die Stadt und Bevölkerung von Bedeutung waren und ob der Umgang mit ihnen ein eher singuläres Phänomen Mediolanums war. Die 230 in den Inschriften des ersten und zweiten Jahrhunderts n. Chr. genannten Familien bzw. gentes waren meist indigener Abstammung oder mit nichtrömischen Frauen verheiratet. Die hier vertretene Mittelschicht bestand vor allem aus lokalen Magistraten, Handwerkern und Händler und war gespickt mit ambitionierten liberti im sozialen Aufschwung. Ein paar Jahrhunderte später lässt sich der keltische Hintergrund immer noch erkennen. Zuletzt sollen die Ergebnisse der Arbeit einen Ausblick auf die Rolle der Geschichte und Entwicklung der Stadt hinsichtlich der späteren Ernennung zur Kaiserresidenz Ende des dritten Jahrhunderts n. Chr. bieten. Waren diese Veränderungen innerhalb der vier Jahrhunderte um die Zeitenwende außergewöhnlich oder eher als historisches Beispiel zu verstehen? Wieweit lassen sich metropolitane Strukturen erkennen, von denen die Kaiserresidenz später profitieren konnte? War somit diese Stadt, die schon seit der Gründung ein Schmelztiegel war, im Zuge ihrer Entwicklung ein idealer Ort für die spätere Residenz oder war die Ernennung nur dem aktuellen militärischen Zustand im dritten Jahrhundert n. Chr. geschuldet?
Die Promotion soll dabei die vorhandene Forschung zu Oberitalien mit den punktuellen archäologischen Untersuchungen vor allem zu Mailand verbinden und mit Hilfe der oben genannten Fragen die Veränderungen der Stadt und ihrer Bewohner nachvollziehbar machen. Die Forschung hierzu ist lückenhaft und auf verschiedene Disziplinen verteilt, worauf sich diese Arbeit dennoch stützen kann. Hierbei sind die aktuell erschienene Monographie von RONCAGLIA über das römische Norditalien, die Sammlung archäologisch nachvollziehbarer Bauten Mailands bei SACCHI und das Werk von GRASSI zu den Transformationsprozessen von den Insubrern in der römischen Transpadana besonders hervorzuheben. Das Konzept der Metropolität eignet sich hierbei besonders gut, um diese Prozesse zu kategorisieren und Mediolanum lange vor der Residenzwerdung eine Sonderstellung, oder eben nur eine beispielhafte Entwicklung einer in das Imperium Romanum eingegliederten Stadt zu attestieren.
ehemaliger assoziierter Doktorand am DFG-GRK 2337 Metropolität in der Vormoderne.
Seit Herbst 2021 als Assistant Professor am "St. Mary's Seminary & University" in Baltimore; zur eigenen Homepage von Dr. Innocent Smith, OP: https://innocentsmith.info/ .
After completing a BA in Music and Philosophy at the University of Notre Dame in 2008 (Thesis: “The Hymns of the Medieval Dominican Liturgy, 1250–1369”), Innocent Smith became a Dominican friar of the Order of Preachers. He spent six years studying philosophy and theology in Washington, DC, where he received the Master of Divinity (M.Div.) and Bachelor of Sacred Theology (S.T.B.) degrees from the Pontifical Faculty of the Immaculate Conception in 2013, followed by the License of Sacred Theology (S.T.L.) in 2015 (Thesis: “In Collecta Dicitur: The Oration as a Theological Authority for Thomas Aquinas”). After ordination to the priesthood in 2015, Smith spent three years in parish ministry in New York City. In 2018, he began doctoral work at the Universität Regensburg under the direction of Dr. Harald Buchinger.
Aktualisierungen: https://innocentsmith.info/
My dissertation is focused on the Bible Missal, an important but understudied genre of medieval manuscript which combines the scriptural texts of the Latin Vulgate with the prayers, chants, and readings recited by the priest during the Eucharistic celebration of the Mass. In some cases, these Bible Missals contained all the texts necessary for the Mass throughout the entire year as well as the complete biblical text. In these cases, the Missal portion would typically contain just the opening words of biblical passages, referring the user to the rest of the manuscript to find the complete biblical texts. In other cases, the Missal portion presented an abbreviated selection of Masses that could be used on various occasions throughout the year.
The liturgical selections contained in the extant bible missals thus present a wide range of material that gives a precious insight into both the development of various liturgical traditions in the 13th century as well as the processes of customization and design of medieval bibles. In this dissertation, I will analyze the phenomenon of 13th century bible missals, showing the range of physical formats and liturgical features present in the extant manuscripts as well as the standardized elements found in most examples. I will take an interdisciplinary methodological approach, drawing on insights from the disciplines of codicology, liturgiology, musicology, and art history.
Through this dissertation, I hope to show that Bible Missals are an essential source for understanding the development and practice of the medieval liturgy. Bible Missals have much to offer in terms of the understanding the spirituality of the bible in the middle ages, the relationship between book ateliers and the religious clients and communities they served, and the commonalities and distinctions between the liturgies of medieval religious orders shortly after their foundation. This dissertation will contribute to a growing body of literature on the material culture of the medieval bible, showing the significance of the liturgical features of an important body of manuscripts.
Aktualisierungen: https://innocentsmith.info/
Konferenzorganisation
Aktualisierungen: https://innocentsmith.info/
ehemaliger Mitarbeiter am Graduiertenkolleg 2337 "Metropolität in der Vormoderne" (Februar 2019 bis April 2022); ehemaliger Graduiertensprecher 2019/20–2020/21.
Danach Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Dr. Jenny Oesterle-El Nabbout (Universität Regensburg) sowie beim SFB-933 "Materiale Textkulturen" an der Universität Heidelberg (Übersetzung und Korrekturlesung des zu erscheinenden Abschlussbandes des SFB).
Ab 11/2024 Post-Doc-Stelle im Exzellenzcluster "EurAsian Transformations", Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien.
Sprachkenntnisse:
Alte: Latein, Griechisch, Sanskrit, Hebräisch, Altkirchenslawisch, Altgeorgisch, Altarmenisch, Syrisch
Neue: Englisch (Muttersprache), Deutsch, Französisch, Norwegisch (bokmål), Neugriechisch, Italienisch, Neugeorgisch
Übersetzungen
Rezensionen
ehemaliger Mitarbeiter am Graduiertenkolleg 2337 "Metropolität in der Vormoderne" (Juni 2017 bis August 2020).
Gregory Tucker erhielt seinen Bachelor-Abschluss in Theologie (First Class) am Keble College, Universität Oxford (2008–2011) mit einer These über die Rhetorik monastische Reformen im frühmittelalterlichen griechischen Osten und England. Danach erhielt er einen Master of Studies in Patristik (Oxford, 2011–2012) mit einer These über die Rezeption des Vaterunsers in frühgriechischer Theologie, sowie einen Master of Arts in orthodoxer Theologie (St Vladimir’s Orthodox Theological Seminary, New York, 2012–2014) mit einer These über kenōsis (Selbstleerung) und Wissen in den Homilien von Origenes über Jeremias. Erforderliche Kurse und Comprehensive Examinations (2014–2017) in Theologie belegte er erfolgreich an der Fordham University, New York, bevor er im Mai 2017 auf die Universität Regensburg wechselte, um seine Dissertation unter Prof. Dr. Harald Buchinger zu vollenden.
Gregory Tucker read for the degree of Bachelor of Arts in theology (First Class) at Keble College, University of Oxford (2008–2011), writing a thesis comparing the rhetoric of monastic reform in the early Medieval Greek East and England. He subsequently obtained the degrees of Master of Studies in Patristics (Oxford, 2011–2012), with a thesis on the reception of the “Our Father” in early Greek theology, and Master of Arts in Orthodox theology (St Vladimir’s Orthodox Theological Seminary, New York, 2012–2014), with a thesis on kenōsis and knowledge in Origen’s homilies on Jeremiah. He completed PhD coursework and comprehensive examinations (2014–2017) in theology at Fordham University, New York, before moving to the University of Regensburg in May 2017 to complete his doctoral dissertation under the direction of Prof. Dr Harald Buchinger.
Das Projekt ist in zwei Teile aufgegliedert: der erste Teil wird eine vergleichende Edition und eine Taxonomie des Korpus außerbiblischer Hymnographie der mittelbyzantinischen Kathedralliturgie; der zweite Teil wird eine theologische Analyse eines Auszuges festtäglicher Hymnen aus jenem Korpus anbieten. Das Projekt sieht sich mithin als Werk einer liturgisch-geschichtlichen Theologie, mit angemessener Betonung auf beide Elemente: Forschungsgegenstand sind schriftliche Belege der Liturgie der Großen Kirche im mittelbyzantinischen Konstantinopel (c. 843–1204); passende historische Methodologien werden angewandt, um das Korpus festzustellen und zu analysieren; der Inhalt der Liturgie wird nachgefragt und analysiert in der expliziten Absicht, theologische Bedeutung herauszuschöpfen. Die Dissertation will darauf zielen, die klaffende Gruft zu überbrücken, die manchmal zwischen Liturgiewissenschaft und konstruktiver liturgischer Theologie besteht.
This project falls into two parts: the first will establish a comparative edition and taxonomy of the corpus of extra-biblical hymnography of the Middle Byzantine cathedral liturgy; and the second will offer a theological analysis of a selection of festal hymns from that corpus. The project endeavours to be a work of “liturgical historical theology,” with proper emphasis placed on each of those elements: the object of study is the material evidence for the liturgy of the Great Church of Constantinople in the Middle Byzantine period (c. 843–1204); appropriate historical methodologies will be employed to establish and categorize the corpus; and the content of the liturgy will be interrogated and analysed with the explicit intention of drawing out theological meaning. The dissertation seeks to bridge the gap that sometimes divides historical liturgical studies and constructive liturgical theology.
ehemalige Mitarbeiterin am Graduiertenkolleg 2337 "Metropolität in der Vormoderne" (April 2017 bis August 2019).
Seit September 2019 nunmehr tätig am Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit an der LMU München.
Maria Weber studierte ab dem Wintersemester 2011 an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt Lehramt für Realschule mit den Fächern Geschichte und Germanistik, gleichzeitig absolvierte sie ein Bachelorstudium Geschichte, das mit mit einer Bacheolorarbeit am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte zur Reisefinanzierung König Sigismunds nach Frankreich und England abgeschlossen wurde.
Im Herbst 2016 beendete sie mit dem 1. Staatsexamen das Lehramtsstudium. Aufbauend auf die beiden Abschlussarbeiten – an das Bachelorstudium schloss sich ein interdisziplinärer Masterstudiengang an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt an, der mit einer Arbeit zur Schuldenpraxis im spätmittelalterlichen Augsburg beschlossen wurde – beschäftigt sie sich in ihrem Promotionsprojekt mit der Frage nach dem Umgang, den Praktiken und der Wahrnehmung von Geld und Schulden in spätmittelalterlich-frühneuzeitlichen Metropolen.
“Credit (apprestum/prestitis) was ubiquitous in later medieval society” (Goddard, Richard, Credit and Trade, S. 1 (2016)). Mit dieser Feststellung leitet Richard Goddard seine kürzlich erschienene Studie zu „Credit and Trade in later Medieval England“ ein.
Die Ubiquität von Krediten und die Alltäglichkeit von (Geld-)Leihe, Pfand- und Borgkauf, Verpfändung und Versetzung von Geld und seiner materiellen Äquivalente tritt uns in der städtischen Schriftlichkeit, wie sie durch Ratsprotokolle, Gerichtsbücher und Missive auf einer obrigkeitlich-normativen Ebene repräsentiert werden, als auch in privaten Schuldbüchern, Schuldbriefen, Korrespondenzen oder chronikalischen Aufzeichnungen, vielfach entgegen.
Diese Überlieferung aus der spätmittelalterlich-frühneuzeitlichen Reichsstadt Augsburg als Ausgangspunkt und „primäre[n] Stellvertreter der Praxis“ (Haasis/Rieske, Historische Praxeologie. Zur Einführung, S. 1 (2015)) zu nehmen und nach dem Umgang, den Praktiken und der Wahrnehmung von Geld und Schulden zu fragen, bildet den Kern des Promotionsprojektes. Aus praxeologisch-mikrohistorischer Perspektivierung, die die Quellengrundlage vorgibt, sollen die Praktiken des Schuldenmachens herausgearbeitet und in Fallbeispielen in ihren jeweiligen Kontexten dicht beschrieben werden. Dabei bilden die obrigkeitliche Normsetzung, institutionelle Regelungsmechanismen und die alltäglichen Praktiken des Schuldenmachens innerhalb d
Nicht publiziert:
(Die Arbeit wurde 2017 mit dem "Maximiliana Kocher-Preis zur Förderung von Wissenschaft und Forschung im Bereich der Geschichtswissenschaften, insbesondere der bayerischen Landesgeschichte", an der KU Eichstätt, ausgezeichnet).
ehemaliger Mitarbeiter am Graduiertenkolleg 2337 "Metropolität in der Vormoderne" (November 2019 bis Februar 2023).
Julian Zimmermann studierte Geschichte, Philosophie und griechisch-römische Archäologie in Freiburg i. Brsg. und in Rom und schloss sein Studium mit dem Staatsexamen ab. Seine Abschlussarbeit schrieb er über das Themenfeld der „Antikenrezeption im römischen Trecento“. Während seiner Studienzeit war er von 2012-2017 als Hilfskraft und Tutor am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte II der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Prof. Dr. Birgit Studt) tätig. Zudem absolvierte er zwei Praktika am DHI Rom (2016) und den Musei Capitolini Rom (2014). Seit April 2015 ist er zudem als Mitarbeiter und wissenschaftlicher Berater der Stiftung Humanismus heute des Landes Baden-Württemberg tätig.
Von 2018 bis 2019 war er Doktorand am Departement Geschichte der Universität Basel und Promotionsstipendiat der Basel Graduate School of History. Im Sommersemester 2018 war er Lehrbeauftragter am Historischen Seminars der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Rahmen eines Kooperationsseminars mit der PH Freiburg, welches mit dem Lehrpreis 2018 der PH Freiburg ausgezeichnet wurde.
Seit Oktober 2019 ist Julian Zimmermann wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Pädagogischen Hochschule Freiburg i. Brsg. (BMBF Projekt "Tandem-Teaching-IntegraL-TT" des Qualitätspakts Lehre) und zugleich seit November 2019 wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Graduiertenkolleg „Metropolität in der Vormoderne“ der Universität Regensburg. Zudem ist Julian Zimmermann seit September 2019 dauerhafter Lehrbeauftragter für Geschichte am Institute for the international education of students (IES - Language & Area Studies) an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
Rom definiert sich seit jeher wesentlich über seine eigene Vergangenheit. Dies gilt umso mehr, in direkter Nachbarschaft zu den monumentalen Überresten der römischen Antike, für den Stadtraum Roms, welchen die Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit zu einem wesentlichen Faktor politischer Kommunikation machte. Innerhalb des Stadtraums spielten Inschriften eine besondere Rolle in der politischen Kommunikation. Der Fokus der geplanten Untersuchung soll auf stadtrömischen Inschriften der kommunalen Phase Roms (1143-1398) liegen. Ziel ist es, öffentliche Inschriften dieser Zeitspanne auf ihre Funktion hinsichtlich politischer Kommunikation zu analysieren und mit interdisziplinären Zugängen zu untersuchen. Dabei lassen sich gezielte politische Kommunikationsformen in der Kommune analysieren, wie beispielweise die gezielte Zurschaustellung von Prestige und Sozialstatuts. Diese Erkenntnisse gilt es in das politische Binnenklima Roms im Allgemeinen einzuordnen. Der städtische Raum als Aufstellungsort von inschriftlicher Kommunikation und auch die Materialität und Qualität von Inschriften und Inschriftenträgern dienen hierbei als zentrale Analysekategorien hinsichtlich der Frage nach politischer Kommunikation, wodurch auch politische Kommunikationsebenen abseits des / bzw. ergänzend zum textlichen Inhalt von Inschriften erschlossen werden sollen. Der Arbeit liegt ein weites Epigraphik-Verständnis zu Grunde, welches nicht nur auf „klassische Gebäude- Grab- oder Urkundeninschriften“ abzielt, sondern auch epigraphische Botschaften auf anderen Trägermaterialien wie Holz, Textilien oder eben Münzen mit einbezieht. Dadurch erklärt sich auch die zweite wichtige Quellengattung dieser Arbeit, die Numismatik. Numismatik und Epigraphik verstehen sich in dem Projekt nicht als unterschiedliche Quellengattungen die herangezogen und kombiniert werden, sondern vielmehr als zusammengehöriger Teil eines weiten „Epigraphik-Begriffes".