Lebenslauf
Magdalini Valsamidou absolvierte ihr Bachelorstudium in Archäologie und Geschichte an der LMU München. In ihrer Abschlussarbeit befasste sie sich mit dem Philippsgrab aus Aigai (Vergina) und der Frage nach der Identität des Bestatteten. Ein Jahr zuvor durfte sie in der archäologischen Stätte von Vergina arbeiten, als sie ein Erasmus-Auslandsjahr an der Universität Thessaloniki in Griechenland verbrachte.
Nach dem Bachelor setzte sie ihr Studium der Klassischen Archäologie an der LMU fort. In ihrer Masterarbeit beschäftigte sie sich mit dem Zeus-Heiligtum und dessen Kult in Dion, einer antiken Stadt unterhalb des Olymp. Zudem arbeitete sie als wissenschaftliche Hilfskraft an Projekten der Universität. Eines davon war das DFG-geförderte Projekt „Neues Licht aus Pompeji“ unter der Leitung von Prof. Dr. Ruth Bielfeldt, das die pompejanische Lichtkultur der Antike untersuchte. Die Ergebnisse wurden in den Antikensammlungen in München als Museumsausstellung und dazugehöriger Katalog veröffentlicht.
Zusätzlich nahm sie an mehreren archäologischen Ausgrabungen und Fundbearbeitungskampagnen in Griechenland, Italien und Deutschland teil, bei denen sie ihre Vorliebe für die praktische Arbeit der Archäologie entdeckte. Neben der Forschung interessierte sie sich besonders für die Museumsarbeit. Während des Studiums arbeitete sie drei Jahre lang als Hilfskraft im Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke und in den Antikensammlungen in München. Ein ergänzendes Praktikum absolvierte sie in den Staatlichen Münzsammlungen in München. Im Spätsommer 2022 und 2023 arbeitete sie als Praktikantin und später als freiwillige Hilfskraft in der Abteilung Athen des Deutschen Archäologischen Instituts. Dabei war sie in der Grabungskampagne von Prof. Dr. Katja Sporn im Kephissostal, im Digital Roofs Projekt von Prof. Dr. Friederike Fless in Olympia sowie im DAI-Jubiläumsprojekt 2024 in Athen tätig.
Seit Oktober 2023 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im GRK „Metropolität in der Vormoderne“. Sie beschäftigt sich mit der hellenistischen Keramik aus dem Staatsmarkt von Ephesos, die in den Grabungen 2014–2016 entdeckt wurde. Es handelt sich dabei um eine Kooperation zwischen der Universität Regensburg und dem Österreichischen Archäologischen Institut.
Interessen
• Hellenistische Keramik aus Kleinasien
• Archäologie des griechischen Mittelmeerraumes
• Antike Vasenmalerei
• Leben und Wohnen in der Antike
• Die Identitätsbildung und Entwicklung antiker Städte
Projekt
Die hellenistische Keramik aus der Oberen Agora in Ephesos
Die kleinasiatische Stadt Ephesos, die aufgrund ihres berühmten Artemisheiligtums schon in der frühen Antike von wesentlicher Bedeutung war, entwickelte sich in der Epoche des Hellenismus zu einer der wichtigsten Metropolen des Mittelmeerraums. Obwohl die Stadt im 4. Jh. v. Chr. von maßgeblichen finanziellen und politischen Schwierigkeiten geprägt war, erfuhr sie zu Beginn des 3. Jh. v. Chr. einen großen Aufschwung, als sie von König Lysimachos in Küstennähe, zwischen den Bergen Panayirdag und Bülbüldag der heutigen Türkei, nach dem hippodamischen Prinzip, neu gegründet wurde.
Obwohl seit mehreren Jahrzehnten Wissenschaftler in Ephesos tätig sind, wurde der Zeitraum des Hellenismus noch unzureichend erforscht. Das liegt insbesondere daran, dass die kaiserzeitlichen und spätantiken Hinterlassenschaften besser erhalten und bis heute mehr Aufmerksamkeit in der Forschung erregten.
Das geplante Dissertationsprojekt setzt in diesem Zeitabschnitt an. Im Fokus steht die systematische Untersuchung der hellenistischen Keramik aus der Oberen Agora, dem sog. Staatsmarkt von Ephesos. Er wurde dabei als spezifisches Untersuchungsgebiet auserwählt, da während der Jahren 2014-2016, bei archäologischen Ausgrabungen des Österreichischen Archäologischen Instituts (ÖAI) und der Universität Regenburg, innerhalb eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekts, zahlreiche Keramikfunde aus hellenistischer Zeit gemacht wurden, die den Kern der Promotionsarbeit bilden. Das Ziel ist, mit Hilfe der untersuchten Keramik, eine möglichst genaue Datierung der Oberen Agora von Ephesos vorzunehmen sowie Aufschluss über die wirtschaftlichen, urbanen und sozioökonomischen Wandlungen der Stadt in der Zeit des Hellenismus zu erhalten. Darüber hinaus werden neue Erkenntnisse bezüglich der Nutzung und der Funktion des Staatsmarktes vor der Errichtung seiner umgebenden Bauten erzielt.