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Isabell Hesse

amtierende Graduiertensprecherin

Universität Regensburg - Sedanstraße 1
Raum 218, GRK 2337 Metropolität
93055 Regensburg

Telefon: 0941/943-7642

E-Mail: Isabell.Hesse@geschichte.uni-regensburg.de

Sprechstunde: nach Vereinbarung (in Präsenz oder über Zoom)


Lebenslauf

Isabell Hesse studierte ab Wintersemester 2014/15 an der Universität Regensburg zunächst im Bachelor Deutsche Philologie und Geschichte und absolvierte anschließend den Master ‚Kulturgeschichtliche Mittelalterstudien‘. Sie schloss ihr Studium mit einer Masterarbeit zu Funktionalisierungsstrategien innerhalb chronikaler Überlieferung aus Bayern im Mittelalter ab. Während ihrer Studienzeit arbeitete sie als wissenschaftliche Hilfskraft sowohl am Lehrstuhl für Ältere Deutsche Literatur als auch am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften (2017-2021). 2021-2023 arbeitete sie in der Forschungsstelle ‚Regensburger Stadtgeschichte‘ an einer Edition von Regensburger Bürgertestamenten des Mittelalters. Seit April 2023 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Graduiertenkollegs ‚Metropolität in der Vormoderne‘ an der Universität Regensburg beschäftigt.

Forschung

Forschungsinteressen 

  • Mittelalterliche Historiographie (insbesondere Stadt- und Hauschronistik) 

  • Memorial- und Geschlechterbücher (Schwerpunkt Nürnberg) 

  • Städtische Eliten im Mittelalter 

  • Intertextualität zwischen literarischen und historiographischen Texten des Mittelalters 

  • Funktionalisierungsstrategien innerhalb chronikaler Texte des Mittelalters 

  • Spätmittelalterliches Nürnberg 

Abstract des Promotionsprojektes 

Arbeitstitel: ‚Private‘ Familienchronistik, kaufmännische Pragmatik oder öffentliche Selbstinszenierung? Die Familienbücher der Nürnberger Stadteliten im Spätmittelalter 

Betreuer: Prof. Dr. Jörg Oberste (Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften) 

Die spätmittelalterlichen Familienbücher Nürnbergs entstanden innerhalb der städtischen Eliten (vorwiegend, aber nicht ausschließlich innerhalb des Patriziats). Es handelt sich um eine stark heterogene Gattung, deren Texte Informationen über die Familie des Verfassers bzw. Auftraggebers bündeln. Familienbücher setzen unterschiedlichste Schwerpunkte und decken vielseitige Themenfelder ab. Sie können autobiographisch sein oder die Familie als Ganzes in den Blick nehmen, mal sind sie erzählerisch ausgestaltet, mal bloße Faktensammlungen von Urkunden, Geschäftsnotizen, Stiftungen etc.  

Ziel dieses Projekts ist es, zunächst eine Systematisierung und Kategorisierung der Nürnberger Familienbücher aus dem Zeitraum von der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts bis ins frühe 16. Jahrhundert zu liefern, die deren Intertextualität sowie die Entwicklung der Gattung berücksichtigen soll. Die Texte sollen als Medien der stadt-elitären Kommunikation, Repräsentation, Selbstinszenierung, Identitätsbildung, Statuslegitimierung und Memoria, aber auch als Zeugnisse der Lebensrealität des Individuums in der Metropole Nürnberg untersucht werden. Dabei sollen die Lebenssituationen der Verfasser und damit der Entstehungskontext und seine Auswirkung auf Form und Inhalt der Familienbücher sowie deren Gebrauch und Rezeption in den Blick genommen werden. Ein besonderer Fokus soll dabei auch auf den nicht-patrizischen Familienbüchern liegen, die als Ausdruck des Innovationspotenzials und des sozialen Spielraums von Metropolen betrachtet werden sollen.  

In einem zweiten Schritt sollen Analysekriterien, die aus dieser Untersuchung gewonnen werden konnten, auf zwei spezifische Fallbeispiele angewendet werden. Hierfür wurden das „Geschlechterbuch“ Lazarus Holzschuhers als patrizischer Vertreter und das „Handbuch“ Bernhard Müllers als nicht-patrizischer Vertreter gewählt. 

Einige Untersuchungsfragen werden u.a. sein:  

  • Gibt es Vorbilder für die Entstehung der Gattung in Nürnberg (v.a. die italienischen Libri di Famiglia) oder handelt es sich um eine isolierte Entwicklung? 

  • Wie wurden die Familienbücher benutzt (zur privaten Dokumentation, halb-öffentlich innerhalb der [erweiterten] Familie, öffentlich innerhalb der Stadtelite, offiziell,…?), welche Funktionen haben sie und welche Schreibanlässe gibt es? 

  • Welche Hinweise geben Materialität und Illustrationen zu dieser Frage? 

  • Wie und von wem wurden die Familienbücher rezipiert? 

  • Welche Aussagen kann man ihnen bezüglich elitärer Netzwerkbildung entnehmen? 

  • Können die Familienbücher als Selbstzeugnisse ihrer und über ihre Verfasser verstanden werden?   


Vorträge

19.06.2024, Regensburg 

‚Private‘ Familienchronistik, kaufmännische Pragmatik oder öffentliche Repräsentation? Die Familienbücher der Nürnberger Stadteliten im Spätmittelalter 

-    Oberseminar Lehrstuhl Mittelalterliche Geschichte (Prof. Jenny Oesterle-El Nabbout) 

12.12.2023, Nürnberg
Die Familienbücher der Nürnberger Stadteliten im 15. Jahrhundert (Projektvorstellung)
-    Workshop im Germanischen Nationalmuseum

15.11.2023, Regensburg
Das meine Kinde dar an ein Spiegel haben – Zu Anlass und Funktion der Nürnberger Familienbücher des 15. Jahrhunderts
-    Forschungskolloquium, DFG-GRK 2337 „Metropolität in der Vormoderne“
 


Lehre

WS 2024/25, Proseminar 

Feste feiern, wie sie fallen – Mittelalterliche Festkultur an Höfen und in Städten 

Dienstags, 12-14 Uhr c.t. 


Mitgliedschaften

  • Historischer Verein für Oberpfalz und Regensburg 

  • Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg 



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Metropolität in der Vormoderne

DFG-GRK 2337

Sprecher

Prof. Dr. Jörg Oberste

St-grk 2337
Wissenschaftl. Koordination

Dr. Arabella Cortese

Kontakt und Homepage

Arabella.Cortese@ur.de

https://go.ur.de/metropolitaet