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Wintersemester 2011/12

Vorlesungen

Die Feier der Tagzeiten

Dr. Liborius Olaf Lumma

VO, 2 SWS, 2 LP
(D, Pflichtbestandteil für M und Wahlpflichtbestandteil für Gy, UF RS im Thematischen Modul 2) geblockt:
Freitag, 21.10., 14–19.30 Uhr; Samstag, 22.10., 9–12.30 Uhr
Freitag, 4.11., 14–19.30 Uhr; Samstag, 5.11., 9–12.30 Uhr
Freitag, 16.12., 14–19.30 Uhr; Samstag, 17.12., 9–12.30 Uhr im Sitzungszimmer der Fakultät PT 4.1.63.

Der ritualisierte Gebetsgottesdienst im Rhythmus des Tages, besonders an den Nahstellen des Sonnenuntergangs und -aufgangs, hat im Laufe der Jahrhunderte seine prägende Wirkung für das christliche Leben verloren; er ist heute – allen Bemühungen auch von kirchenamtlicher Seite zum Trotz – weitgehend auf monastische Gemeinschaften beschränkt und darüber hinaus als „Lesegebet“ der Kleriker vertraut.
Die Vorlesung widmet sich der Theologie und Praxis der Tagzeitenfeier und berücksichtigt dabei besonders a) frühchristliche Zeugnisse für die Tagzeiten als gemeindliche und als mönchische Liturgieform, b) die Reformen der römisch-katholischen Tagzeiten im 20. Jahrhundert mit der „Liturgia Horarum“ als bisherigem Endpunkt der Entwicklung, c) die Überlieferung in anderen Riten und Konfessionen sowie d) Optionen für die Gestaltung von Tagzeitenliturgie in der heutigen Praxis.

Literatur:
Reinhard Meßner: Einführung in die Liturgiewissenschaft. 2. Auflage, Paderborn u. a. 2009, S. 227–301.
Robert Taft: The Liturgy of the Hours in East and West. The Origins of the Divine Office and Its Meaning for Today. Collegeville 1986.
Gregory Woolfenden: Daily Liturgical Prayer. Origins ans Theology. Aldershot 2004.
Liborius Olaf Lumma: Liturgie im Rhythmus des Tages. Eine kurze Einführung in die Geschichte und Praxis des Stundengebets. Regensburg 2011.

Die Vorlesung wird voraussichtlich wieder im WS 2012/13 angeboten.


Die Messliturgie: Sinn- und Feiergestalt

Dr. Gabriele Zieroff

VO, 2 SWS, 2 LP
(D, Pflichtbestandteil für M im Basismodul Praktische Theologie und Wahlpflichtbestandteil für Gy im Basismodul Religionspädagogik und Praktische Theologie)
Fr 12–14 Uhr, Raum: H3

Die Feier der Eucharistie ist nach Auskunft des Zweiten Vatikanischen Konzils „Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens“ (LG 11,1), sie konstituiert Kirche und bildet sie gleichzeitig ab. Deswegen ist dieser zentralen Feier des christlichen Glaubens eine Hauptvorlesung gewidmet. Darin wird der historischen Entwicklung der Messliturgie von ihren Ursprüngen bis zur Gegenwart nachgegangen; auf der Grundlage liturgischer und außerliturgischer Quellentexte werden die wichtigsten Etappen der Liturgiegeschichte vorgestellt. Besonderes Augenmerk wird auch auf der Interdependenz von Sinngehalt und Feiergestalt vor allem der erneuerten Messliturgie liegen, wobei in diesem Zusammenhang verstärkt liturgiepastorale Fragestellungen und Impulse thematisiert und aufgegriffen werden.

Literatur:
Jilek, August, Das Brotbrechen. Eine Einführung in die Eucharistiefeier. Regensburg 1994 (Kleine liturgische Bibliothek 2).
Jungmann, Josef Andreas, Missarum sollemnia. Eine genetische Erklärung der römischen Messe. 2 Bde. Fünfte, verbesserte Auflage. Bonn 2003 (ND Freiburg 1962).
Meßner, Reinhard, Einführung in die Liturgiewissenschaft. Paderborn 22009 (UTB Wissenschaft 2173), 150–226.
Meyer, Hans Bernhard, Eucharistie. Geschichte, Theologie, Pastoral. Mit einem Beitrag von Irmgard Pahl. Regensburg 1989 (GdK 4).

Die Vorlesung wird voraussichtlich wieder im WS 2012/13 angeboten.


Seminare


Übungen

Koptische Lektüre

PD. Dr. Judith Hartenstein

UE, 2 SWS

geblockt, Zeit und Ort nach Vereinbarung (Anmeldung bei JuHartenst@aol.com, tobias.nicklas@theologie.uni-r.de oder harald.buchinger@theologie.uni-r.de)

Die Veranstaltung bietet einen Einblick in das Koptische (sahidischer Dialekt). Nach der kurzen Einführung in die Grammatik und ersten Übungen im Sommersemester wird die Sprache durch gemeinsames Übersetzen eingeübt. Der Übersetzungstext wird in Absprache mit den Teilnehmenden festgelegt, geeignet und aus neutestamentlicher Perspektive interessant sind z. B. Mariaevangelium, Judasevangelium oder das Unbekannte Berliner Evangelium.

Literatur:

Plisch, Uwe-Karsten, Einführung in die koptische Sprache. Sahidischer Dialekt, Sprachen und Kulturen des christlichen Orients 5, Wiesbaden 1999.

Smith, Richard, A Concise Coptic-English Lexicon, SBL Resources for Biblical Studies 35, Atlanta –1999.

 


Einführung in die altgeorgische Sprache

Dr. Nino Sakvarelidze

UE, 2 SWS

geblockt, Zeit und Ort nach Vereinbarung (Anmeldung bei nino.sakvarelidze@uibk.ac.at, tobias.nicklas@theologie.uni-r.de oder harald.buchinger@theologie.uni-r.de)

Starttermin: 4.–5. November (Fr. 4. 11., 14–17 Uhr, Sa 5. 11. 9–12 Uhr)

Die (Alt)Georgische Sprache verdient nicht nur wegen ihres hohen Alters und ihrer komplexen und eigenartigen Struktur besonderes Interesse. Sie verfügt seit Mitte des 5. Jh. über eigenes Alphabet und ist somit eine Literatursprache – die Sprache einer alten und vielfältigen Übersetzungstradition wie eines bemerkenswerten Originalschrifttums; sie schafft die Grundlage für eine reiche christliche Tradition, die Zeugnis ablegt für eine der ältesten Ausbreitungen des Christentums außerhalb von Byzanz, auf einem der ältesten Gebiete des Christlichen Ostens; sie ist Ausdruck der eigenen kulturellen Ausprägung des Glaubens der Georgier wie Garant für das Überleben der georgischen nationalen Identität, indem sie die Sprache der Liturgie und der Literatur, der Kirche und der Kultur der Georgier darstellt. Die in Altgeorgischer Sprache auf uns gekommene christliche Überlieferung ist von besonderer Bedeutung für die Rekonstruktion der Geschichte der Ostkirchen wie der Geschichte ihrer Liturgien, vor allem für die Wiederherstellung der ursprünglichen Struktur der Liturgie (Altjerusalemer Liturgie), für die Auswertung der patristischen Quellen, insbesondere von jenen der griechischen Patristik wie auch der syrischen, armenischen oder christlich-arabischen Literatur, für die Erforschung der Geschichte des christlichen Sakralbaus, des Kirchengesanges wie der Ikonographie. Altgeorgische Quellen gewinnen noch mehr an Signifikanz im Falle, wenn die Originalvorlagen (meistens auf Griechisch) verlorengegangen sind - so erhalten die georgischen Übersetzungen den Wert eines Originals.

Literatur:

M. TARCHNISCHVILI: Geschichte der kirchlichen georgischen Literatur auf Grund des ersten Bandes der georgischen Literaturgeschichte von K. Kekelidze. Bearbeitet von M. Tarchnischvili in Verbindung mit J. Aßfalg (Studi e testi 185). Città del Vaticano 1955.

D. RAYFIELD: The Literature of Georgia. A History. Oxford 1994.

H. FÄHNRICH: Georgische Literatur (Reihe Literaturwissenschaft). Aachen 1993.

W. BOEDER: Altgeorgisch. In: „Alte“ Sprachen. Beiträge zum Bremer Kolloquium über „Alte Sprachen und Sprachstufen“ (Bremen, SoSe 2003). Hg. v. Th. Stolz (Diversitas Linguarum, vol. 8). Bochum 2008, 135-165.

H. FÄHNRICH: Grammatik der altgeorgischen Sprache. Hamburg 1994.

Z. SARDSCHWELADSE /H. FÄHNRICH: Altgeorgisch-Deutsches Wörterbuch (Lexicographia Orientalis 5). Hamburg 1999.



  1. Fakultät für Katholische Theologie
  2. Praktische Theologie

Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft

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