Depressionen und Angststörungen sind sehr häufige Erkrankungen, deren pharmakologische Behandlung nach wie vor eine große Herausforderung darstellt. Neue Ansätze in der Pharmakotherapie dieser Erkrankungen werden dringend gebraucht, welche eine starke und rasche therapeutische Effizienz mit einem günstigeren Nebenwirkungsprofil vereinen sollten. Neben den bekannten klassischen Wirkmechanismen konventioneller Antidepressiva (z.B. Wiederaufnahmehemmung von Monoaminen im Gehirn) müssen noch andere Mechanismen untersucht werden um die Wirkungen und auch Nebenwirkungen dieser Substanzen besser verstehen zu können.
Ein neues Drug Target ist das Translokator Protein (18 kDa) (TSPO), welches sich in der äußeren Membran von Mitochondrien befindet. Es spielt eine wichtige Rolle für die Synthese sogenannter Neurosteroide indem es den Transport von Cholesterol in das Mitochondrium hinein vermittelt. Dies stellt den Geschwindigkeits-bestimmenden Schritt in der Synthese von Neurosteroiden dar. Neurosteroide wiederum sind starke allosterische Modulatoren von ionotropen Neurotransmitterrezeptoren (wie z.B. des GABAA Rezeptors).
-->FOR 2585 „Bedeutung des Translokator Proteins (18 kDa) als diagnostische und therapeutische Zielstruktur im Nervensystem“, in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Jens Schwarzbach und Prof. Dr. Rainer Rupprecht