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Wintersemester 2009/10


Bernhard Laux neuer Dekan der Fakultät für Katholische Theologie

Wechsel in der Fakultätsleitung

Seit 1. Oktober ist Bernhard Laux, Professor für Theologische Anthropologie und Werteorientierung, neuer Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Regensburg.
Er löst damit turnusgemäß den Patrologen und Kirchengeschichtler Andreas Merkt ab, der dieses Amt seit Oktober 2008 ausübte. Neuer Prodekan ist der Fundamentaltheologe Alfons Knoll.

Studiendekan bleibt der Religionspädagoge Burkard Porzelt; Forschungsdekan ist wie bisher der Neutestamentler Tobias Nicklas.


55 Semester darstellende Kunst in Lehre und Forschung

Verabschiedung von Prof. Hausberger beim Actus Academicus der Katholisch-Theologischen Fakultät

Beim Actus Academicus am vergangenen Mittwoch blickte die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Regensburg auf das verstrichene halbe Jahr zurück. Der Dekan Prof. Dr. Bernhard Laux legte dabei gegenüber der gesellschaftlichen Öffentlichkeit Rechenschaft über das wissenschaftliche Wirken des Fachbereichs ab und würdigte die erbrachten Leistungen der Absolventinnen und Absolventen. Mit leicht getrübter Freude beging die Fakultät diesmal den Festakt, denn sie verabschiedete den langjährigen Inhaber des Lehrstuhls für Mittlere und Neue Kirchengeschichte, Prof. Dr. Karl Hausberger.

Ws0910actus1Ein letztes Mal gab sich Prof. Hausberger die Ehre und hielt eine Vorlesung mit dem Titel: „Albertus Magnus (ca. 1200 - 1280) – Ein Annäherungsversuch an den Universalgelehrten auf dem Regensburger Bischofsstuhl“. Wieder gelang es ihm, durch seine „darstellende Kunst“, wie Laux treffend formulierte, Geschichte lebendig werden zulassen. Hausberger skizzierte in seinem Vortrag Leben und Wirken des Doctor universalis Albertus Magnus: Der Gelehrte war Leiter der 1248 gegründeten Ordenshochschule der Dominikaner in Köln. Im Jahr 1260 erhielt Albert den Ruf auf den bischöflichen Stuhl von Regensburg, jedoch trat er eineinhalb Jahre nach der Annahme des Bischofsamtes wieder davon zurück. Dabei lag ihm wohl weniger das Bischofsamt, als viel mehr die Bischofswürde am Herzen, durch die er sein wissenschaftliches Werk sichern wollte. Denn vielen Anfeindungen zum Trotz vollbrachte er die theologiegeschichtliche Glanzleistung, die aristotelische Philosophie in eine gläubige Weltsicht zu integrieren. Der aus dem bayerischen Schwaben stammende Dominikaner entwarf eine neue Strukturformel für das Verhältnis von Philosophie und Theologie: Er betrachtete die philosophische Disziplin als eigenständige Größe und verstand es zugleich, der Theologie eine Stellung zu verleihen, die sie in den kritischen Dialog mit anderen Wissenschaften treten ließ. Dadurch hat „Alberts Strukturformel bis zur Gegenwart Bedeutung erhalten“, um mit Ludger Honnefelder zu sprechen.

Karl Hausberger bedankte sich für treue Wegbegleitung und vielfältige Unterstützung während seiner 55-semestrigen Lehrtätigkeit an der Alma Mater Ratisbonensis. Gewürdigt wurde er für sein Schaffen von seinen beiden Kollegen und ehemaligen Assistenten Prof. Dr. Eder und Prof. Dr. Landersdorfer, die ihm eine Festschrift zu Ehren seines 65. Geburtstages überreichten mit dem Titel „Christen in Bayern – Christen aus Bayern. Biographische Aspekte und Perspektiven durch 15 Jahrhunderte“. Von Dekan Laux bekam Hausberger die Medaille der Fakultät verliehen, die er seinerzeit als Dekan selbst eingeführt hatte.

Gute Bildung benötigt Zeit

Ws0910actus2„Was uns am meisten fehlt, ist Zeit. Doch gute Wissenschaft und gute Bildung brauchen Zeit“, so zog der Dekan mitten in einer Phase der Umstrukturierung Bilanz und griff zur Verdeutlichung sogar zu einem Zitat aus Friedrich Nietzsches Werk „Die fröhliche Wissenschaft“. Da müsse die Not schon groß sein, räumte er ein und verwies auf den Prozess der Modularisierung. Laux plädierte dafür, dass jedes erdenkliche Element von Freiheit für Studierende und Lehrende gewahrt bleiben müsse. Diese Forderung erhält angesichts der momentanen Studentenproteste an der Universität besondere Aktualität. Mit Blick auf die Qualifikationsziele von Studiengängen, die vom Akkreditierungsrat formuliert wurden, betonte der Dekan, dass neben Orientierung hin zu Wissenschaft und Arbeitsmarkt die Fähigkeit zur Verantwortungsübernahme und auch die Persönlichkeitsentwicklung nicht übersehen werden dürfen. Das Prinzip der Universität sei es, einen Schritt zurückzutreten. Diese Entlastung vom unmittelbaren Handlungsdruck ermögliche die Reflexion unseres Tuns und die Suche nach besseren Deutungs- und Handlungsmöglichkeiten. Gerade durch diese Distanz könne die Wissenschaft Gesellschaft und Kirche dienlich sein, so Laux.

Verleihung von drei Promotionsurkunden

Für die wissenschaftliche Lehre konnte die Fakultät neue Lehrende gewinnen: Privatdozent Peter Scheuchenpflug ist seit diesem Semester als Akademischer Rat am Lehrstuhl für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts tätig und zudem wird Dr. Stephan Joseph Witetschek die Lehrbelastung durch Modularisierung durch Lehrtätigkeiten im Fachbereich Neues Testament sowie Orientierungskurse abfedern. Die Assistentenstelle am Lehrstuhl Philosophisch-Theologische Propädeutik konnte mit Tobias Lehner neu besetzt werden.

Auch in diesem Semester gab es nennenswerte Leistungen, die gewürdigt wurden. Ein besonderes Lob wurde Dr. Johannes Först ausgesprochen, der den diesjährigen Kardinal-Wetter-Preis für seine Habilitationsschrift erhielt. Der Privatdozent ist an den Universitäten Bamberg und Regensburg an den Professuren für Pastoraltheologie als wissenschaftlicher Assistent tätig. Drei Promotionsurkunden wurden am Actus vergeben, und zwar an Heike Braun, Eva Maria Stögbauer und Tobias Weismantel. Daneben erhielt Gabriele Grabl ein Zertifikat für den erfolgreichen Abschluss des Zusatz- und Aufbaustudiengangs Theologische Anthropologie und Werteorientierung. Den diesjährigen Diplomanden Susanne Bauer, Sebastian Eberhardt, Josef Hausner, Rena Kagerer, Martin Kaiser, Tobias Lehner und Mirjam Mielke überreichte der Dekan die Diplomurkunde. Abgerundet durch die musikalische Umrahmung des Fakultätschors Theo-Dur unter der Leitung von Maria-Theresia Gruber sowie von Patrick Krippner am Klavier war der Actus Academicus der Katholisch-Theologischen Fakultät ein Höhepunkt künstlerischer Darstellung.

Teresa Kammerlander

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Fakultät für Katholische Theologie

 

Ein Foto des Uni-Wahrzeichens, der "Kugel" am Forum des Regensburger Campus