Bei jungen Sportlern sind häufig Unfälle, wie der Sturz auf den gestreckten Arm oder ein unerwarteter Anprall gegen den Arm, Ursache von Verrenkungen. Wenn die geschädigten Strukturen nicht ausreichend stabil verheilen, kann es auch hier zu einer wiederkehrenden und anhaltenden Instabilität kommen. Da Schulterausrenkungen in der Regel sehr schmerzhaft sind, ist die Instabilität für die Patienten sehr einschränkend in der Ausübung von Sportarten oder auch beruflich bei Überkopfarbeiten.
Die Therapie ist immer individuell auf den Patienten und die geschädigte Struktur ausgerichtet. Hierzu erfolgt zunächst die genaue Befragung, bei welchen Gelegenheiten die Schulterinstabilität auftritt. Bei der Untersuchung zeigt sich häufig schon das Ausmaß der Instabilität. Ultraschall, Röntgenbilder, Computer- oder Kernspintomographie helfen bei der Diagnostik.
Bei der Diagnostik von Schulter-beschwerden wird die individuelle Schmerzsymptomatik des Patienten genau erfasst. | Die Kernspintomographie zeigt die Schwellung im Knochen und den eingedrückten Oberarmkopf, die sogenannte Hill-Sachs-Delle. |
Wenn die vordere Gelenklippe abgerissen wurde, kann diese in der Regel mittels minimalinvasiver „Schlüsselloch“-Technik (arthroskopisch) wieder befestigt werden. Größere Schäden müssen teilweise offen operiert werden.
Die Nachbehandlung beinhaltet eine vorübergehende Ruhigstellung des Schultergelenkes und die anschließende Rehabilitation mit einem spezifischen krankengymnastischen Nachbehandlungsprogramm. Die Rückkehr zu den vorher ausgeübten (Wurf-) Sportarten kann etwa ab 3 bis 6 Monaten postoperativ erfolgen.
Dieser 26-jährige Leistungssportler hatte sich im Rahmen eines Sportunfalls beim Bankdrücken ohne Sicherung eine vordere Schulterausrenkung beidseits zugezogen. Bei einer banalen Belastung kam es 9 Monate später erneut zu einer Ausrenkung mit anhaltenden Schmerzen und Instabilität. Wir konnten die Schulter durch eine Anheftung der Gelenklippe und vordere Kapselplastik wieder stabilisieren, so dass der Patient 6 Monate später die Schulter wieder schmerzfrei und uneingeschränkt bewegen konnte und sein vorheriges sportliches Leistungsniveau wieder erreicht hat.