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Patientenindividuelle Endoprothetik

Wissenschaftspreis der Deutschen Gesellschaft für Endoprothetik und der Stiftung Endoprothetik

Orthopäden der Universitätsklinik und Ingenieure der Ostbayerischen Technischen Hochschule forschen gemeinsam an hochpräzisen Operationsmethoden für den Knie- oder Hüftgelenkersatz. Beim Jubiläumskongress der Deutschen Gesellschaft für Endoprothetik in Berlin erhielt das Regensburger Forschungsnetzwerk dafür im Dezember 2016 den renommierten Wissenschaftspreis.


AEPreis 2016

Das ausgezeichnete Forscherteam mit (v.l.) Dr. Tim Weber, Prof. Dr. Tobias Renkawitz, Prof. Dr.-Ing. Sebastian Dendorfer, Dipl. Sportwiss. Silvia Dullien und PD Dr. Markus Weber


Rund 400.000 Patienten bekommen in Deutschland jedes Jahr ein neues Knie- oder Hüftgelenk – die Operation gehört damit zu den häufigsten orthopädischen Eingriffen an deutschen Krankenhäusern. Stellvertretend für die Forschergruppe nahm Professor Dr. Tobias Renkawitz, leitender Oberarzt der Orthopädischen Universitätsklinik Regensburg am Asklepios Klinikum Bad Abbach, den mit 10.000 Euro dotierten „Preis für angewandte Forschung“ entgegen. Wissenschaftler aus ganz Europa waren aufgerufen, herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der angewandten Forschung beim Gelenkersatz einzureichen. Der Preis wurde in einem hochkarätigen Gutachterverfahren vergeben und zählt als renommierteste Auszeichnung für Gelenkspezialisten im deutschsprachigen Raum.

„Unsere Arbeit hat sich dabei mit der Frage befasst, wie passgenau man ein künstliches Hüftgelenk einbauen muss, damit der Patient nach der Operation wieder ‚wie ein gesunder Mensch‛ gehen kann“, sagt Professor Renkawitz. Die Ergebnisse waren eindeutig: Mit einer patientenindividuellen, exakten Rekonstruktion ist nach dem Eingriff ein „physiologisches“, also ein nahezu natürliches Gangbild, möglich. Für seine Arbeiten zur Verbesserung von Qualität und Patientensicherheit beim Hüft- und Kniegelenkersatz wurde Professor Renkawitz bereits 2014 mit dem „Medizin Oskar“ ausgezeichnet. Die erneute Ehrung ist nun Ergebnis einer engen Kooperation zwischen der Orthopädischen Universitätsklinik Regensburg und dem Labor für Biomechanik (LBM) an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg unter Leitung von Professor Dr. Sebastian Dendorfer. Die Zusammenarbeit „made in Regensburg“ hat sich mittlerweile zu einem internationalen Netzwerk mit Forschungspartnern in den Niederlanden, Dänemark und England weiterentwickelt. Mit Dr. Tim Weber aus dem LBM hat die Kooperation zuletzt auch den ersten, hochqualifizierten Promovenden hervorgebracht. Die Ingenieure der OTH und die Orthopäden der Universitätsklinik wollen deshalb auch in Zukunft weiter eng zusammenarbeiten. „Bei unserer gemeinsamen Forschung kombinieren wir unsere Stärken“, erklärt Professor Renkawitz. Die High Tech Analysen der Biomechaniker der OTH nutzen die orthopädischen Chirurgen in Bad Abbach zur Weiterentwicklung von hochpräzisen Operationtechniken. Mit derartigen Untersuchungen im Ganglabor lassen sich beispielsweise Belastungen auf ein Kunstgelenke genau analysieren und so zukünftig die Haltbarkeit von Endoprothesen verbessern. Der Austausch und die gemeinsame Projektarbeit ist deshalb auch für die Patienten zu einem Erfolgsmodell am Wissenschaftsstandort Regensburg geworden.

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  1. Fakultät für Medizin

Patientenindividuelle Endoprothetik

Ag Pie

Leitung der Arbeitsgruppe:
N.N.