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Hallux valgus

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Hallux valgus – die schiefe Großzehe

Bei der Ballenzehe, medizinisch Hallux valgus, kommt es zu einer schmerzhaften Schiefstellung der Großzehe. Diese Erkrankung stellt ein Volksleiden dar, jeder achte Deutsche klagt über Beschwerden im Großzehenbereich, die auf einen Hallux valgus zurückzuführen sind. Zunächst wird die Fehlstellung vom Patienten nur als kosmetisch störend empfunden. Im Laufe der weiteren Entwicklung können sich jedoch lokale Schmerzen und Entzündungen über dem Großzehengrundgelenk entwickeln, durch die Fehlstellung kann die 2. Zehe verdrängt werden. Des Weiteren kann es durch ein verändertes Abrollverhalten zu Schmerzen im Mittelfußbereich über den Mittelfußköpfchen kommen und letztlich kann das Krankheitsbild in eine Arthrose (Gelenkverschleiß) des Großzehengrundgelenks übergehen.


Röntgenbild Hallux valgus prä

Abb. 1: Ausgeprägter Hallux valgus

Die Gründe für die Entstehung des Ballenzehs sind vielfältig. Der Hallux valgus kann zum Beispiel angeboren sein, es können genetische Komponenten bestehen oder eine entzündliche Erkrankung wie Rheuma zugrunde liegen. Häufig ist der erworbene Hallux valgus, der auf das Einwirken äußerer Faktoren zurückzuführen ist. In vielen Studien wird dem Tragen von zu engem und hochhackigem Schuhwerk eine entscheidende Rolle bei der Entstehung des Hallux valgus zugewiesen.


Röntgenbild Hallux valgus post

Abb. 2: Korrektur durch Scarf-Osteotomie

Dem behandelnden Arzt steht eine Vielzahl von konservativen und operativen Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Die Entscheidung der Therapiewahl erfolgt in Abhängigkeit des Befundes und der geklagten Schmerzen. Die konservativen Möglichkeiten umfassen eine angepasste Schuhversorgung, die im Bereich des Vorfußes entsprechend Platz bietet. Eine weitere konservative Therapie beinhaltet die Durchführung von Fußgymnastikübungen sowie das Tragen von speziellen Bandagen und Schienen. Dadurch soll eine Stellungskorrektur bewirkt sowie ein weiteres Abweichen der Großzehe verhindert werden.


Hallux valgus präoperativ

Abb. 3: Übersichtsaufnahme mit Hallux valgus rechter Fuß

Ist der Befund zu ausgeprägt oder können die konservativen Maßnahmen keine Linderung bewirken muss die mögliche Operation besprochen werden. Die Entscheidung zur Operation richtet sich nach den Beschwerden des Patienten und sollte nie ausschließlich aufgrund kosmetischer Aspekte durchgeführt werden. Um aus über 100 beschriebenen Operationsverfahren die korrekte Auswahl zu treffen, muss unter anderem die für die Entstehung des Hallux valgus zugrundeliegende Ursache und die Ausprägung des Krankheitsbildes berücksichtigt werden. Neben der klinischen Untersuchung werden dazu Röntgenbilder des Fußes angefertigt. Ziel ist es, die ursprünglichen anatomischen Verhältnisse wiederherzustellen, so dass der Fuß wieder beschwerdefrei beansprucht werden kann.


Hallux valgus postoperativ

Abb. 4: Das postoperative Ergebnis nach Korrektur

Bei den meisten Operationsverfahren erfolgt eine Korrektur der knöchernen Achse, begleitend werden Weichteile gelöst bzw. gerafft. Weitere Beschwerden verursachende Fehlstellungen der anderen Zehen – wie zum Beispiel ein schmerzhafter Spreizfuß - können bei der gleichen Operation korrigiert werden.

Die Nachbehandlung beinhaltet in Abhängigkeit der durchgeführten Operationstechnik in der Regel das Tragen eines Spezialschuhs für ca. 6 Wochen. Nach nochmaliger Röntgenkontrolle und stabilen Knochenverhältnissen erfolgt dann die vollständige Freigabe der Mobilisierung.

Das vielfältige Spektrum der Fußchirurgie umfasst auch die Behandlung von Arthrosen des Mittelfußes und des Sprunggelenks, die operative Korrektur des Knick-Plattfußes sowie rheumatisch oder diabetisch bedingte Fußfehlstellungen und viele andere Krankheitsbilder. Von der Großzehenoperation bis zur Versorgung des Sprunggelenks mit einer künstlichen Endoprothese wird durch das aus Hr. PD Dr. med. T. Schwarz und Fr. Dr. med. F. Leiß bestehende Fußteam in der Orthopädischen Klinik für die Universität Regensburg im Asklepios-Klinikum Bad Abbach unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. h.c. Grifka das komplette operative Spektrum angeboten.


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