Zu den Dimensionen und Facetten von Unterrichtsqualität, die den theoretischen Hintergrund bilden, wurden sehr viele Aussagen (sog. Items) formuliert und in Vorstudien wurde getestet, inwiefern Schüler:innen der Sekundarstufe diese sprachlich und inhaltlich verstehen bzw. ob diese die erforderlichen psychometrischen Gütekriterien erfüllen.
Nur eine Auswahl an 43 Aussagen zu fachübergreifenden Merkmalen und zwischen neun und zwölf Aussagen zu fachspezifischen Facetten von Unterrichtsqualität, die sich multikriterial bewährten, wurde in die Evaluation von AMADEUS übernommen und wird hier eingesetzt. Diese werden von Schüler:innen in Hinblick auf ihren Unterricht bei einer bestimmten Lehrkraft oder einem bestimmten Fach auf einer Skala mit fünf Stufen eingeschätzt (1 = Trifft nicht zu, ..., 5 = Trifft zu). Nachstehende Tabelle enthält für jedes Merkmal eine beispielhafte Aussage.
Ja, das können sie, und zwar besser als oftmals gedacht. Schüler:innen sind nicht nur die primären Adressat:innen von Unterricht, an deren Voraussetzungen und Bedarfen dieser ausgerichet sein sollte und an deren Lernerfolgen sich dessen Gelingen schließlich ablesen lässt. Ihnen bieten sich im Schulalltag auf natürliche Weise vielfältige Vergleichsmöglichkeiten und sie erleben den Unterricht einer bestimmten Lehrkraft oder in einem bestimmten Fach nicht nur punktuell (wie z. B. externe Beobachter:innen), sondern sind ihm über einen längeren Zeitraum unmittelbar ausgesetzt. Dementsprechend hat sich die Perspektive von Schüler:innen in der Forschung zu Unterrichtsqualität hinsichtlich vieler Kriterien als zuverlässig und valide erwiesen, wenngleich gewisse blinde Flecken nicht auszuschließen sind (z. B. Clausen, 2002; Desimone et al., 2010; Göllner et al., 2016, 2020; Kunter & Baumert, 2006; Praetorius et al., 2017; zsf. Fauth et al. 2020).