Mit großer Anteilnahme trauert die Universität um Herrn Professor Dr. Johannes Helmbrecht, der am 5. Mai 2024 im Alter von 61 Jahren verstorben ist.
Geboren 1962 in Kaufbeuren / Allgäu studierte Johannes Helmbrecht Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft an den Universitäten Bonn und Köln mit den Nebenfächern Philosophie und Psychologie. Seine Magisterarbeit 1989 behandelte das Thema Sprachtabu, die Promotion erfolge 1994 mit einer Arbeit über das Problem der Universalität semantischer Rollen. Im Anschluss führte er eine dreimonatige, von der DFG geförderte Feldforschungsreise in die südrussische Kaukasusrepublik Dagestan durch, um die Syntax einiger der zahlreichen autochtonen Sprachen Dagestans zu erforschen. Daran schloss sich ein zweijähriger Post-doc-Aufenthalt an der North Eastern Illinois University und der University of Chicago an. Zugleich war Johannes Helmbrecht Fellow an der Newberry Library in Chicago. Nach einer Professurvertretung im Fachbereich Sprachen der Fachhochschule Köln war er von 1999 bis 2006 wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft an der Universität Erfurt. Dort habilitierte er sich 2005 mit einer Schrift über die Typologie von Personalpronomina bzw. Personalzeichen.
Im Wintersemester 2006/07 war Professor Dr. Helmbrecht zunächst als Vertretungsprofessor an der Universität Regensburg beschäftigt, bevor er zum 1. Februar 2007 auf den Lehrstuhl für Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft berufen wurde.
Professor Dr. Helmbrecht unternahm seit 1996 in regelmäßigen Abständen linguistische Feldforschung bei den Hočank (Winnebago), deren Sioux-Sprache vom Aussterben bedroht ist. In diesem Zusammenhang arbeitete er viele Jahre an der Dokumentation und Bewahrung der Hočank-Sprache.
Die Universität Regensburg verliert mit Herrn Professor Dr. Johannes Helmbrecht einen in besonderer Weise engagierten Wissenschaftler. Sie wird ihm ein stets ehrendes Gedenken bewahren.