Die Universität nimmt Abschied von Herrn Professor Dr. Wolfgang Gebhardt, der am 7. August 2024 im Alter von 94 Jahren verstorben ist.
Im Jahr 1930 in Leipzig geboren, legte Wolfgang Gebhardt im Jahr 1949 das Abitur an der Ernst-von-Harnack-Oberschule in Merseburg ab. In der Zeit von 1949 bis 1951 studierte er zunächst in Halle/Saale das Hauptfach Physik mit dem Nebenfach Mathematik und setzte sein Studium nach dem Vordiplom in Jena fort.
Im Jahr 1953 verließ er die DDR als politischer Flüchtling und führte sein Studium im Hauptfach Physik und Nebenfach Astronomie in Bonn weiter. Im Jahr 1956 legte er an der dortigen Universität seine Diplomprüfung ab. Anschließend wechselte er an die Universität Stuttgart und arbeitete dort am II. Physikalischen Institut auf dem Gebiet der Festkörperphysik. Er promovierte im Jahr 1961 über das Thema „Nachweis von Zwischengitterionen in KBr und KCl durch Wärmeleitungsmessungen bei He-Temperaturen“.
Ab dem Jahr 1962 war Dr. Gebhardt Assistent am Physikalischen Institut der Universität Frankfurt und leitete dort eine Gruppe an Wissenschaftlern, welche die Fragen der Elektron-Phonon-Kopplung an Störstellen in Ionenkristallen untersuchte. Er habilitierte sich im Jahr 1966 mit dem Thema „Zur Analyse von Störstellenspektren mit elastischen und elektrischen Feldern“. In den Jahren 1966 und 1967 nahm er eine Gastprofessur an der Princeton University in New Jersey, USA, wahr.
Mit Wirkung vom 21. Januar 1970 wurde Professor Gebhardt auf einen Lehrstuhl für Physik an der Universität Regensburg berufen und beschäftigte sich insbesondere mit dem Fachgebiet der Experimentalphysik. Sein Forschungsschwerpunkt lag im Bereich der Festkörperspektroskopie. Von 1979 bis 1981 war er Dekan der Physikalischen Fakultät.
Im Jahr 1998 wurde Professor Dr. Gebhardt an der Universität Regensburg emeritiert.
Die Universität Regensburg verliert mit Professor Dr. Wolfgang Gebhardt einen in besonderer Weise engagierten Wissenschaftler. Sie wird ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren.