Vita
Ausbildung:
- 2005: Allgemeine Hochschulreife/Abitur am Martin-Rinckart-Gymnasium Eilenburg Haus Albert Schweitzer in Bad Düben
- 2005-2008: Ausbildung zur staatlich anerkannten Logopädin am IFBE Bildungszentrum gem. GmbH DIE SCHULE in Chemnitz
- 2008-2011: Studium der Sprechwissenschaft (Bachelor of Arts) an der Martin-Luther-Universität (MLU) Halle-Wittenberg
Schwerpunkte: Stimm- und Sprechbildung, Phonetik, Mediensprechen, Sprechkünstlerische Kommunikation, Rhetorik, Sprach-/ Sprech-/ Stimmstörungen - 2011-2014: Studium der Sprechwissenschaft (Master of Arts) an der (MLU) Halle-Wittenberg – Schwerpunkt: Rhetorik-Phonetik-Sprechkunst
Berufliche Tätigkeiten:
- 2009-2012: Anstellung als Logopädin in der Logopädischen Praxis Klein/Rosenbaum-Zörkler in Halle (Saale)
- 2011-2013 Freie Trainerin/Phonetiklektorin für die deutsche Aussprache bei interDaF e.V. am Herder Institut der Universität Leipzig: Einzel-/ Gruppenunterricht für heterogene Gruppen Deutschlernender unterschiedlicher sprachlicher Niveaustufen
- 2012-2013: Wissenschaftliche Hilfskraft im Forschungsprojekt „Optimierung der Gesprächsqualität im telefonischen Kundenservice“ am Seminar für Sprechwissenschaft und Phonetik der MLU
- 2013-2015: Freie Dozentin/Trainerin an der Medienanstalt Sachsen-Anhalt für Kurse der „Sprech- und Stimmbildung“
- 2014-2015: Freie Dozentin/Trainerin an der Volkshochschule Adolf Reichwein der Stadt Halle (Saale): Stimmbildung für Gästeführer; Rhetorik
- 2015: Lehrkraft an der Universität Regensburg am Zentrum für Sprache und Kommunikation im Lehrbereich Mündliche Kommunikation und Sprecherziehung
- WS 2015/16: Lehrbeauftragte an der Universität Regensburg am Zentrum für Sprache und Kommunikation im Lehrbereich Mündliche Kommunikation und Sprecherziehung für „Körper-Stimm-Arbeit, Stimmbildung“ und „Rhetorik der Rede“
- 2015-2019: Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Regensburg am Lehrstuhl für Didaktik der Deutschen Sprache und Literatur im Projekt „FALKE“ (Fachspezifische Lehrerkompetenzen im Erklären)
- 2016-2017: Lehrkraft an der Universität Regensburg im Projekt „KIpKo“ (Zusatzstudium Kommunizieren und Instruieren im professionellen Kontext – Zusatzqualifikation für Absolventen des Lehramts)
- seit 2020: Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Regensburg für das Communication and Voice Center for Teachers (CoVoC-T) im Rahmen des Projekts „FALKE II“ (Fachspezifische Lehrkraftkompetenzen im Erklären II)
- Dissertation zum Thema „Einfluss des Sprech- und Körperausdrucks von Lehrkräften auf die wahrgenommene Qualität von schulischen Erklärungen – Eine Multilevelanalyse und auditiv-akustische Untersuchung von Lehrkraftstimmen –“(Betreuung und Begutachtung: Prof. Dr. Anita Schilcher, PD Dr. Wieland Kranich) i m Rahmen des Projekts „FALKE“
- Freiberufliche Tätigkeit als Sängerin, Musikerin und (Rollen-)Sprecherin
Ausgewählte Weiterbildungen:
- 2014: Workshop zur Stimmbildung bei Prof. Jurij Vasiljev (Übungsschwerpunkte Körper, Atem, Stimme)
- 2007: Ausbildung zur Kursleiterin für Autogenes Training
Interessen:
- Singer-Songwriterin: Songkomposition und Sängerin an Klavier, Stage Piano und Loop Station
- 2013: Regionalwettbewerb Jugend musiziert Solowertung für Gesang Pop: 1. Preis Landeswettbewerb Jugend musiziert Solowertung für Gesang Pop: 2. Preis
- bis 2013: Gesangsausbildung – zuletzt Konservatorium Georg-Friedrich-Händel, Stadt Halle
- seit 2014: Mitglied im Mitteldeutschen Verband für Sprechwissenschaft und Sprecherziehung (MDVS) e.V.
- seit 2014: Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Sprechwissenschaft & Sprecherziehung (DGSS) e.V.
- seit 2017: Mitglied in der Berufsvereinigung Sprechkompetenzen in Bayern (BVS) e.V.
Lehre
Alle Veranstaltungen finden Sie im Vorlesungsverzeichnis (EXA) der Universität Regensburg.
Forschung
Exposé der Doktorandin Eileen Gunga (geb. Lägel)
Vorläufiger Arbeitstitel der Dissertation:
„Einfluss des Sprech- und Körperausdrucks von Lehrkräften auf die wahrgenommene Qualität von schulischen Erklärungen– Eine Multilevelanalyse und auditiv-akustische Untersuchung von Lehrkraftstimmen –“
Dieses Dissertationsvorhaben aus dem Bereich Sprechwissenschaft/Sprecherziehung ist Teil des Projekts FALKE (Fachspezifische Lehrerkompetenzen im Erklären), welches im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Gesamtprojekt KOLEG (Kooperative Lehrerbildung Gestalten) an der Universität Regensburg zu verorten ist.
Die Fähigkeit gut erklären zu können gilt als eine der wichtigsten Kompetenzen einer guten Lehrkraft (u. a. Wörn, 2014, S. 3; Josefy, 2009, S. 79; Rathausky, 2010, S. 11). Dennoch ist das Erklären in vielen Fachdidaktiken empirisch bisher vergleichsweise wenig untersucht worden (Renkl et al., 2006; Becker-Mrotzek et al., 2013). So präsentiert sich der aktuelle Forschungsstand einzelner Unterrichtsfächer recht heterogen. Während etwa im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich durchaus empirische Studien zum Erklären existieren (z. B. Wragg, 1993; Prediger & Erath, 2014; Wörn, 2014; Kulgemeyer & Tomczyszyn, 2015), liegen in den geisteswissenschaftlichen, sprachlichen und ästhetisch bildenden Disziplinen vorwiegend Arbeiten hermeneutischer oder normativer Art vor und nur vereinzelt qualitative oder quantitative Untersuchungen (z.B. Seedhouse, 2009; Rathausky, 2010; Neumeister, 2011).
Das Teilprojekt FALKE zielt daher auf die Identifizierung von fächerübergreifenden und fachspezifischen Kriterien guten Erklärens in verschiedenen Unterrichtsfächern ab. Innerhalb der Maßnahme untersuchen Vertreter*innen von elf Fachdidaktiken bzw. -wissenschaften (Biologie-, Chemie-, Deutsch-, Englisch-, Geschichts-, Mathematik-, Physikdidaktik; Musikpädagogik; Religionspädagogik und Didaktik des evangelischen Religionsunterrichts; Grundschulpädagogik und -didaktik sowie Bildende Kunst und ästhetische Erziehung) inter- und intradisziplinär in Kooperation mit der Sprechwissenschaft/Sprecherziehung sowie der deutschen Sprachwissenschaft in Einzelstudien unterrichtliches sprechsprachliches Erklären von Lehrkräften. Das Projekt FALKE befasst sich im Kontext des Schulunterrichts mit mündlichem instruktionalem Erklären von Lehrkräften (siehe dazu z. B. Neumeister, 2011) und fokussiert dabei ausschließlich geplante Erklärhandlungen (siehe dazu Wagner & Wörn, 2011, S. 22-23).
Eine besondere Rolle kommt hierbei neben der Deutschen Sprachwissenschaft vor allem der Sprechwissenschaft/Sprecherziehung (vorliegende Studie) zu, die transdisziplinär Untersuchungen über alle Fächer und Einzelstudien hinweg vornehmen.
Obgleich mündliches Erklären eine Sprechhandlung und einen performativen Akt darstellt, werden die Stimme, Sprechweise und der Körperausdruck der erklärenden Lehrkraft in Modellen und Abhandlungen zum Erklären bisher kaum berücksichtigt (siehe z. B. Lehner, 2018). Nationale und internationale Studien der Stimm- und Sprechwirkungsforschung belegen jedoch die Wirkkraft stimmlich-sprecherischer Merkmale in kommunikativen Kontexten (u. a. Krech, Richter, Stock & Suttner, 1991; Pescher & Appel, 2014). So konnte der negative Einfluss von gestörten Lehrer*innenstimmen auf das Verhalten und die Entwicklung von Kindern nachgewiesen werden, wie etwa der Verlust der Aufmerksamkeit oder verringerte Erinnerungs-, Perzeptions- und Verarbeitungsfähigkeiten der Kinder (u. a. Voigt-Zimmermann, 2011, 2017). Untersuchungen der Teacher-Immediacy- und Teacher-Enthusiasm-Forschung legen überdies dar, dass paraverbales und extraverbales Verhalten, d. h. der Sprech- und Körperausdruck, der Lehrkraft die Effektivität des Unterrichts beeinflussen kann (Babad, 2008).
Aufgrund des dargestellten Forschungsdesiderates wird in der vorliegenden Studie untersucht, ob dieser para- und extraverbale Ausdruck von Lehrkräften einen signifikanten Einfluss auf die Beurteilung der Qualität von schulischen Erklärungen durch die vier schulrelevanten Statusgruppen Schüler*innen, Studierende, (Seminar-)Lehrkräfte und Fachdidaktiker*innen hat. Zudem gilt es zu klären ob bzw. wie sich die Einschätzung von sprecherisch-stimmlichen und körperausdrucksbezogenen Eigenschaften erklärender Lehrpersonen zwischen und innerhalb der untersuchten Fächer sowie Statusgruppen unterscheidet.
Dafür werden in jedem der elf Fächer sechs bis sieben kurze etwa drei minütige fach- und themenspezifische, unterrichtsnahe Erklärsituationen videographiert. Aus diesen 67 entstandenen Erklärvideos extrahiert die Sprechwissenschaftlerin jeweils sprecherisch-körperausdrucksbezogen repräsentative 30-sekündige Ausschnitte. Alle Videovignetten werden je in einen für alle Fächer analog aufgebauten online-basierten Fragebogen implementiert. Zunächst geben die Studienteilnehmer*innen der vier Statusgruppen (s. o.) des jeweiligen Faches eine Globalbeurteilung in Form einer Schulnote zur Gesamtqualität der präsentierten drei-Minuten Erklärung ab. Anschließend rezipieren sie 30-Sekunden-Ausschnitte einer begrenzten Auswahl der zuvor gesehenen Videos und sollen diese kriteriengeleitet hinsichtlich des Sprech- und Körperausdrucks der erklärenden Lehrkraft einschätzen. In einem dritten Durchlauf zu einem zweiten Messzeitpunkt bewerten die vier befragten Statusgruppen alle kompletten Videos noch einmal im Hinblick auf spezifische Aspekte guten Erklärens fachbezogener oder -übergreifender Art (sprachliche Verständlichkeit, Strukturiertheit und Adressatenorientierung).
Daneben soll durch sprechwissenschaftliche Fachexpert*innen eine Identifizierung von individuellen Sprechausdrucksmustern sowie die Charakterisierung des Sprech-, Stimm- und Körperausdrucks der erklärenden Lehrkräfte erfolgen. Dazu werden die entsprechenden Merkmale der Lehrkräfte für die 30-Sekunden-Videoausschnitte aller 67 Vignetten des Gesamtkorpus sprechwissenschaftlich beurteilt, qualitativ mittels eines extra entwickelten umfangreichen Analysebogens auditiv und visuell analysiert sowie anhand akustischer Messungen objektiv bestimmt. Im Zuge dessen findet auch ein Vergleich der Beurteilungen des Sprech- und Körperausdrucks durch die vier befragten Statusgruppen mit denen sprechwissenschaftlicher Expert*innen statt.
Um den Bezug zur teacher-enthusiasm-Forschung herzustellen, soll abschließend der Frage nachgegangen werden, inwiefern die Persönlichkeitswirkung mit dem Sprech- und Körperausdruck korreliert und durch welche sprech- und körperausdrucksbezogenen Merkmale eine als begeistert, sympathisch bzw. natürlich wirkende Lehrkraft beim Erklären gekennzeichnet ist.
Publikationen
Publikationen
- Lindl, A./ Gaier, L./ Weich, M./ Frei, M./ Ehras, C./ Gastl-Pischetsrieder, M./ Elmer, M./ Asen-Molz, K./ Ruck, A.-M./ Heinze, J./ Murmann, R./ Gunga, E./ Röhrl, S. (2019). Eine ‚gute‘ Erklärung für alle?! Gruppenspezifische Unterschiede in der Beurteilung von Erklärqualität – erste Ergebnisse aus dem interdisziplinären Forschungsprojekt FALKE. In: Ehmke, T., Kuhl P., Pietsch M. (Hg.): Lehrer. Bildung. Gestalten. Beiträge zur empirischen Forschung in der Lehrerbildung. Weinheim. 128 – 141.
- Lägel, Eileen (2017): Fundiertheit, Plausibilität und Anwendbarkeit von prototypischen Thesen und Gesprächsstrategien in der Ratgeberliteratur der professionellen Telefonie. In Baldur Neuber & Judith Pietschmann (Hrsg.), Dialogoptimierung in der Telekommunikation (Schriften zur Sprechwissenschaft und Phonetik, Band 9, S. 83-121). Berlin: Frank & Timme Verlag für wissenschaftliche Literatur.
- Neuber, Baldur; Bose, Ines; Hirschfeld, Ursula; Pietschmann, Judith; Bielawski, Alina; Lägel, Eileen; Kettel, Sonja; Kreuz, Judith; Wessel, Anna (2013): Optimierung der Gesprächsqualität im telefonischen Kundenservice: Abschlussbericht zumForschungsprojektzwischen der davero gruppe und dem Seminar für Sprechwissenschaft und Phonetik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Erlangen: davero dialog.
Vorträge
- Lägel, Eileen (2018): Relevanz der Sprecherziehung für Lehramtsstudierende & Einfluss des Stimm-, Sprech- und Körperausdrucks von Lehrkräften auf die Wahrnehmung der Qualität von schulischen Erklärungen. Vortrag auf dem „KOLEG-Kongress & Dies Comenius“. Regensburg.
- Lägel, Eileen (2017): Einfluss des Sprech-, Stimm- und Körperausdrucks von Lehrkräften auf die Wahrnehmung der Qualität von schulischen Erklärungen. Vortrag im Rahmen des Symposiums „Erfolgreich erklären?! Perspektiven, Fragen und Herausforderungen in der Forschungsarbeit“. Freiburg.
Posterpräsentationen
- Lägel, Eileen (2017): Einfluss des Stimm-, Sprech- und Körperausdrucks von Lehrkräften auf die Wahrnehmung der Qualität von schulischen Erklärungen. Posterpräsentation auf der GAL Research School: Methodische Zugänge zur mündlichen Kommunikation zwischen Institution, Konvention und Individualität. Halle-Wittenberg.
Projekte
- FALKE (Fachspezifische Lehrerkompetenz im Erklären): Informationen zum Projekt
- FALKE II (Fachspezifische Lehrerkompetenz im Erklären II)
- KIpKo (Kommunizieren und Instruieren im professionellen Kontext): Informationen zum Projekt und Zeitungsbericht in der Mittelbayerischen