In dem Projekt LiteStra (Literarisches Lernen mit Strategien) wurden gemeinsam mit der Uni Passau, der ALP Dillingen und dem ISB, in enger Kooperation mit Lehrkräften, Strategien zum literarischen Lernen entwickelt und in der Praxis erprobt.
Projektleitung
Projektbeteiligte
Beteiligte Organisationen
Kooperationspartner an den Schulen
Projektbeschreibung
Das Projekt LiLeStra (Literarisches Lernen mit Strategien) ist ein Verbundprojekt der Universitäten Passau und Regensburg, der ALP Dillingen und dem ISB. In das Projekt fließen Ergebnisse einer engen Zusammenarbeit mit Lehrkräften von Realschulen ein, die die entwickelten Strategien bereits erprobt haben.
Ziel von LiLeStra ist es, literarische Strategien zu etablieren, die zu einem kontinuierlichen Kompetenzaufbau bei Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I führen. Grundlage hierfür ist das von Schilcher und Pissarek herausgegebene Buch „Auf dem Weg zur literarischen Kompetenz“.
Derzeit wird ein Selbstlernkurs für Lehrkräfte entwickelt, der ab Frühjahr 2025 über die ALP Dillingen online angeboten wird. In diesem werden die Grundlagen literarischen Lernens auf semiotischer Basis (vgl. Schilcher/Pissarek 2018) sowie die Vermittlung von spezifischen Strategien erläutert.
Was sind literarische Strategien?
Für den Deutschunterricht gibt es bereits etablierte Lese-, Schreib- und Rechtschreibstrategien (vgl. Bay 2022, Philipp/Schilcher 2012, Philipp 2012), welche in diesen Lernbereichen zu den effektivsten Fördermaßnahmen zählen (z. B. Effektstärken beim Schreiben zwischen d=.93 und d=.100 (Philipp 2016, S.6)). Für den Bereich des literarischen Lernens gibt es bisweilen noch wenig konkrete, domänenspezifische Strategien. Die im Projekt LiLeStra entwickelten literarischen Strategien werden in einem Strategiefächer zusammengefasst und stellen eine Operationalisierung von Dimensionen literarischen Lernen dar. Der Strategiefächer bildet ein vielseitiges Instrumentarium für die Analyse und Interpretation von Texten. Die Strategien werden dabei nicht nacheinander abgearbeitet, sondern vielmehr selektiv und adaptiv eingesetzt. Im Zuge eines zunehmend selbstregulierten Lernens sollen die Schüler:innen selbst erkennen, welche zu untersuchenden Aspekte bei einem bestimmten Text relevant sind und das eigene Verständnis des Textes unterstützen.
Unter „literarischen Strategien“ verstehen wir deshalb erlernbare Handlungsmuster, die als flexibel einsetzbare kognitive Werkzeuge die Erschließung, Analyse und Interpretation narrativer – auch multimodaler – literarischer Texte unterstützen und gezielt die Entwicklung literarischer Kompetenz fördern. Literarische Strategien sind also eine domänenspezifische Form allgemeiner Lernstrategien und weisen ähnliche Merkmale auf. So sind sie analog zu Lernstrategien keine natürlichen Handlungsmuster, sondern müssen aktiv erworben und auf vielfältige Art und Weise geübt werden. Sie strukturieren und sequenzieren Teilprozesse des literarischen Lesens und Verstehens. Durch die textspezifischen, selektiven und flexiblen Nutzungsmöglichkeiten weisen sie für das selbstregulierte Lernen ein hohes Potential auf, Sobald Strategien gezielt aktiviert werden, können sie als funktionales Handlungsmuster eingesetzt werden“ (Knott/Schlintl 2025, i.V.).
Die Konzeption des Strategiefächers für literarische Texte
Die Strategiekarten sind auf Grundlage des Kompetenzmodells literarischen Lernens auf semiotischer Grundlage (Schilcher/Pissarek 2018) entstanden. Für jede literarische Dimension gibt es zweifach differenzierte Strategiekarten, die für die Jahrgangstufe 5-7 und Jahrgangsstufe 8-10 vorliegen. Durch die einzelnen Strategiekarten wird nicht nur die erste Hürde der Textinterpretation leichter überwunden, sondern die Schüler:innen bekommen einen Überblick über mögliche transferierbare Fragestellungen. Dadurch erkennen sie, welche Aspekte bzw. Dimensionen an einem spezifischen literarischen Text relevant und interessant sind. Die Auswahl an lohnenswerten Strategien ist ein Teil der Selbstregulation, denn die Lernenden erfahren durch den Umgang mit den einzelnen Strategien, welche Strategie weitere Erkenntnisse generiert bzw. mit welcher Strategie sie ihrem Ziel näherkommen.
Die Strategiekarten sind in drei Spalten geteilt, welche die jeweilige literarische Dimension in ihre wichtigsten Untersuchungsaspekte gliedern. In jeder Spalte finden sich mehrere Fragestellungen an den Text, die als flexibel einsetzbare Strategien fungieren und zu Analysen und Interpretationen zum Text helfen. Zusätzlich gibt es zu jeder Frage bzw. Strategie exemplarische Modelllösungen, die den Strategieeinsatz der Schüler:innen unterstützen.
Hier können Sie den Strategiefächer für die Jahrgangsstufen 5-7 und die Jahrgangsstufen 8-10 downloaden.
In Kürze finden Sie hier einen Link zu den theoretischen Grundlagen und Konzepten der einzelnen Strategiekarten, zu der Vermittlung von Strategien sowie zu exemplarischen Beispielen für den Einsatz des Strategiefächers.