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DiRect

DiRect - Digital Rechtschreiben trainieren

Präsenzunterricht, Blended Learning und Onlinekurs im Vergleich

Der Einsatz digitaler Medien an Schulen wird zunehmend als wichtig erachtet (Drossel et al. 2019; Gerick et al. 2019) und spätestens seit der Pandemie-Zeit kann ein (erzwungener) Digitalisierungsschub beobachtet werden. Gleichzeitig wurde offensichtlich, dass nach wie vor ein Mangel an qualitativ hochwertigen und evaluierten digitalen Lernangeboten herrscht. Zudem geben noch viele Lehrkräfte die eigene mangelnde Digitalkompetenz als große Hürde für den Einsatz digitaler Materialien im Unterricht an (Initiative D21 2016; Bertelsmann Stiftung 2017) bzw. bemängeln die Qualität bestehender Materialien (VBE 2016).

Der Einsatz digitaler Angebote im Unterricht sollte darauf abzielen, Unterrichtsqualität zu erhöhen und den fachspezifischen Kompetenzerwerb der Lernenden zu unterstützen (Eickelmann/Gerick 2020). Bislang untersuchen jedoch nur wenige Forschungsarbeiten digitale Lernangebote unter dem Blickwinkel von Unterrichtsqualitätsdimensionen (Klieme 2020; Voss/Wittwer 2020).

Beim Forschungsprojekt DiRect handelt es sich um eine Interventionsstudie im Bereich Rechtschreiben mit zwei unterschiedlichen Trainingsbedingungen und einer Kontrollgruppe mit Prä-, Post- und Follow-up-Design. Die Stichprobe umfasst insgesamt ca. 800 Schüler*innen der 5. Jahrgangsstufe an bayerischen Gymnasien. Ziel der Studie ist es, Interaktionseffekte zwischen Trainingsbedingungen und Leistungsfortschritt zu ermitteln und über die Anpassung der Trainingsbedingungen langfristig einen Beitrag zu einem optimalen, digital gestützten Rechtschreibunterricht zu leisten.

Im Mittelpunkt des Forschungsvorhabens steht ein eigenes entwickeltes, sprachsystematisch angelegtes Rechtschreibtraining für Fünftklässler, das im Präsenzunterricht erprobt und überarbeitet wurde. Dieses Training wurde in zwei digitale Varianten (Blended Learning und Onlinekurs) transformiert. 

Mithilfe eines Mixed-Method-Designs wird die Effektivität der drei Lernarrangements (Präsenzunterricht, Blended Learning und Onlinekurs) miteinander verglichen. Quantitativ werden dabei die Effekte auf die Rechtschreibleistung der Lernenden ermittelt.

Darüber hinaus wird mit Hilfe von Schülerinterviews und Fragebögen zur Bewertung von Unterrichtsqualität durch Lernende der Frage nachgegangen, welche Elemente der einzelnen digitalen Trainingssettings lernförderlich sind, welche dagegen nicht. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse werden im Sinne des Design Based Research-Ansatzes zur Weiterentwicklung der digitalen Lernangebote genutzt, können aber auch wichtige Ansatzpunkte für die Implementierung neuer E-Learning-Angebote an Schulen liefern.


  1. Fakultät für Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften
  2. Institut für Germanistik