Page 130 - Forschungsbericht 2015 bis 2018 Universtität Regensburg
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Die Weiterentwicklung des Ost- und Südosteuropaforschungsclusters   Am Institut für Bildende Kunst und Ästhetische Erziehung ist
            am Standort Regensburg drückt sich unter anderem in der Gradu-  Forschen und Lehren durch die wechselseitige Durchdringung von
            iertenschule für Ost- und Südosteuropastudien aus (siehe S.  99),   Praxis und Theorie geprägt. Beispielhaft sind interdiszi plinäre  Projekte
            einer gemeinsamen Einrichtung der Universität Regensburg mit der   zu nennen, die das Institut mit Vertreter*innen aus   Wissen schaft,
            Ludwig-Maximilians-Universität München, die bis zum Jahr 2019 aus   Kunst und öffentlichen Einrichtungen verwirklicht.  Ergeb nisse wer-
            Mitteln der sogenannten Exzellenzinitiative des Bundes und der Län-  den in Ausstellungen, Arbeiten im öffentlichen Raum und in Publi-
            der gefördert wird. 2017 wurde durch die Gründung des Center for   kationen sichtbar.
            International and Transnational Area Studies (CITAS; siehe S. 98) als
            gemeinsamer Einrichtung der Fakultäten PKGG und Sprach-, Litera-  Forschungsschwerpunkte am Institut für  Evangelische Theolo-
            tur- und Kulturwissenschaften der Grundstein für eine weitere Profi-  gie waren am Lehrstuhl für Systematische Theologie Hauptthemen
            lierung der Universität im Rahmen der Area Studies gelegt.   der Dogmatik, anthropologische und ethische Fragen aus der Sicht
                                                                einer theologisch angewandten Phänomenologie, Theologie und
            Unter maßgeblicher Beteiligung der Fakultät hat sich in den letz-  Naturwissenschaften; am Lehrstuhl für Religionspädagogik waren es
            ten Jahren ein interdisziplinärer Schwerpunkt in der Erforschung   fachspezifische Lehrkompetenzen mit der Entwicklung eines psycho-
            vormoderner Städte herausgebildet, der sich in internationalen   metrischen Tests (FALKO-R) und im Erklären (FALKE, siehe S. 138 ff).
            Tagungen, Nachwuchsworkshops und Ringvorlesungen in das wis-
            senschaftliche Profil der Fakultät einbringt. Im von der Deutschen   Am Lehrstuhl für Vor- und Frühgeschichte wurden vornehmlich
            Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Graduiertenkolleg   landschaftsarchäologische Projekte mit einem zeitlichen Schwer-
            2337 ›Metropolität in der Vormoderne‹ (siehe S. 48) kooperieren   punkt in der jüngeren Steinzeit durchgeführt. Zu nennen sind hier
            neun Professorinnen und Professoren aus vier Fakultäten und zu-  vor allem die Drittmittel-Projekte ›Die jungneolithischen Erdwerke
            sätzlich drei weitere assoziierte Mitglieder. Dieses Graduiertenkol-  von Altheim‹ und ›Die östlichsten Siedlungen der Bandkeramik
            leg, das interdisziplinäre Mittelalterzentrum ›Forum Mittelalter‹ und   in ihrem regionalen Kontext‹. Letzteres wurde gemeinsam mit
            der universitäre Themenverbund ›Urbane Zentren und europäische     Kollegien der Universitäten Odessa (Ukraine) und Chişinău (Republik
            Kultur in der Vormoderne‹ arbeiten inhaltlich eng zusammen. Diese   Moldau) verwirklicht.
            Zusammenarbeit soll mit Kooperationspartnern wie den Deutschen
            Historischen Instituten in Paris und Rom sowie dem Georg-Simmel-  Das Institut für Klassische Archäologie zeichnet sich durch eine
            Zentrum für Metropolenforschung in Berlin zu einem international   gleichgewichtige Kombination eines bildwissenschaftlichen For-
            vernetzten Kompetenzzentrum für Urbanisierungs- und Metropoli-  schungsschwerpunkts einerseits und eines an Grabungskontexten
            sierungsprozesse in der Vormoderne ausgebaut werden.  und topographischen Fragestellungen orientierten Schwerpunkts
                                                                andererseits aus. Das Institut und sein Team sind zum Teil feder-
                                                                führend in das Zentrum für Klassikstudien (u. a. Ausrichtung zweier
                                                                internationaler Tagungen 2015 bzw. 2018), den universitären The-
            2 Ausgrabungen an der Oberen Agora in der antiken Stadt Ephesos
            (Westtürkei) im Sommer 2016 mit Beteiligung von Regensburger   menverbund  ›Sehen  und  Verstehen‹  sowie  im  oben  erwähnten
            Studierenden.                                       Graduiertenkolleg ›Metropolität in der Vormoderne‹ eingebunden.

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