Der Biss in den Apfel sollte nicht spurlos am Menschengeschlecht vorübergehen, wie in Zedlers Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste nachzulesen ist. Gleich zwei Einträge finden sich im ersten Band zu dem Begriff „Adamsapfel“. Der erste Artikel beschäftigt sich mit der vermeintlichen Frucht des Paradieses, die man jedoch nicht bestimmen könne. Im Volksmund werde unter Malus Adami, Adams-Apffel oder Paradieß-Apffel eine Zitrusfrucht bezeichnet, deren Schale sich unebenmäßig gestaltet. Für diese oberflächlichen Verformungen wusste man in der Vergangenheit folgende Erklärung abzugeben: Uber dem ist die Schale am Apffel uneben und geschrumpffelt mit etlichen tiefen Ritzen und Schrunden, gleich als hätte man mit den Zähnen hinein gebissen. Dahero auch der Name Adams-Apffel entsprungen, weil viele, sonderlich der abergläubische Pöbel, vermeynen, das sey der Apffel des Paradieses, von welchem Adam und Eva wider Gottes Gebot gegessen haben. (Band 1, Sp. 453.)
Der zweite Eintrag setzt sich mit dem physischen Merkmal auseinander, dessen Erscheinung nach allgemeiner Meinung ebenfalls auf den Sündenfall im Paradies zurückzuführen sei: Adamas-Apffel, sonst auch Bierknote genennet, darunter wird in der Anatomie verstanden der unter dem Kinn vorne am Halse befindliche Knote, welcher von der fördern Erhebung des ersten Knorpels, an dem obern Theil der Lufft-Röhre, so der Schildförmige […] heisset, formiret wird. Der gemeine Mann hält dafür, dass ein Stück von dem gebissenen Apffel, oder der Kröps, dem Adam zur Straffe im Halse stecken blieben, und auf die Nachkömmlinge fortgeflanzet sey: Allein man findet ihn bey den Weibern so wol als den Männern, nur daß er bey jenen mit mehrerm Fett umgeben, und nicht so leichtlich observiret werden kann. (Band 1, Sp. 453.)
Die gleiche Erklärung findet sich bereits bei Johann Wilhelm Weinmann, jedoch geht dieser mit seinem eigenen Geschlecht höflicher um.