Wissenschaftliche Assistentin
Dr. Lena Möller ist seit Juni 2018 am Regensburger Lehrstuhl für Vergleichende Kulturwissenschaft als Wissenschaftliche Assistentin tätig, nachdem sie ein Studium der Vergleichenden Kulturwissenschaft und Geschichte an der Universität Regensburg absolvierte. Ihr Hauptforschungsschwerpunkt liegt auf der Erzähl-, Populär- und Spielkulturforschung. Aktuell widmet sie sich spielbaren Erzählungen am Beispiel des Spielbuchs, aber auch märchen- und sagenhaften Motiven, Figuren und Erzählstrukturen in populären Medien sowie dem breiten Feld des alltäglichen Erzählens. Darüber hinaus bekleidet sie das Amt der Schriftführerin als Vorstandsmitglied in der Deutschen Gesellschaft für Empirische Kulturwissenschaft.
immer dienstags, 15-16 Uhr im Büro und nach Vereinbarung
2024 | Promotion zum Dr. phil, Universität Regensburg |
seit 2023 | Schriftführerin und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Empirische Kulturwissenschaft e.V. |
2021-2023 | Vertreterin der Statusgruppe nicht-professorale Forschung und Lehre der Deutschen Gesellschaft für Empirische Kulturwissenschaft e.V. |
seit 2018 | Wissenschaftliche Assistentin, Universität Regensburg, Lehrstuhl für Vergleichende Kulturwissenschaft |
2018 | Masterabschluss Vergleichende Kulturwissenschaft, Universität Regensburg Abschlussarbeit: ,,Auf Stätten des Leids Heime des Glücks - Die Siedlung am Vogelherd auf dem Gelände des ehemaligen KZ Flossenbürg und ihre Emotionalisierung als Wohn- und Gedächtnisort" |
2018 | Wissenschaftliche Hilfskraft, Universität Regensburg, Lehrstuhl für Vergleichende Kulturwissenschaft |
2016 | Auslandssemester, Populäre Kulturen, Universität Zürich |
2014 | Bachelorabschluss Vergleichende Kulturwissenschaft (1. HF) und Geschichte (2. HF), Universität Regensburg |
Juni 2024 | Protected Areas, The Commons and Touristification in Southern Albania. An Anthropological Summer School 2024. (16. - 26. Juni 2024) Organisation und Betreuung: Center of Research for Social and Cultural Anthropology, Tirana; Lehrstuhl für Geschichte Südost- und Osteuropas, Regensburg; Lehrstuhl für Vergleichende Kulturwissenschaft, Regensburg; unterstützt durch die Heinrich Böll Stiftung, Albania Leitung: Prof. Dr. Nebi Bardhoshi, Dr. Olsi Lelaj, Prof. Dr. Ger Duijzings, Lena Möller M.A. Albania currently experiences two different processes that come together in interesting ways: the emptying out of villages and rural communities as a result of massive out-migration, and the rapid growth of a tourist industry because of the country's natural beauties, making it into one of the most popular destinations for forms of 'environmental' tourism. In 2023, Albania was visited by more than eight million tourists. In many cases, however, the very areas that attract most tourists are also those that have been abandoned by locals, and it is not uncommon for these areas to be protected nature areas. Processes of touristification go hand in hand with a spike in private investment, and the privatisation of public spaces or the appropriation of shared rural spaces that are traditionally understood as 'the commons'. Interkulturelle Sommerschule mit Feldforschung in Lukova, Workshops und Abschlusspräsentationen (10 Studierende VKW, 8 Studierende Ost- und Südosteuropastudien, 10 Studierende aus Albanien und Kosovo) Status: abgeschlossen |
April 2020 - März 2021 | Autoethnographisches Archivprojekt COVID-19 Tagebuch Koordination und Betreuung gemeinsam mit Dr. Heike Karge und Prof. Dr. Ger Duijzings vom Lehrstuhl für Geschichte Südost- und Osteuropas Das Tagebuch hatte zum Ziel, allen Studierenden, Mitarbeitenden und Lehrenden an der Universität Regensburg eine Plattform zu bieten, auf welcher die eigenen Erfahrungen während der Pandemie in Form von Tagebucheinträgen im Ich-Erzählstil miteinander geteilt werden. Status: abgeschlossen |
Pfadstruktur aus dem Spielbuch "Consider the Consequences" von Doris Webster und Mary Alden Hopkins (1930) | Im Fokus der Dissertation stehen Spielbucherzählungen, bei denen die Leser*innen aktiv dazu aufgefordert sind, mittels Entscheidungsfindung über den Verlauf der Handlung mitzubestimmen (Multi-Path Narratives). Eine zentrale Rolle spielt dabei das Versprechen der Entscheidungsfreiheit und die damit verknüpfte Einladung zur partizipativen Teilhabe an der Erzählung. Jenes Versprechen wird dabei direkt an die Leser*innen gerichtet („Du entscheidest selbst!“ / „You decide!“). |
Spielbucherzählungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihre Leserschaft zur partizipativen Teilhabe an der Erzählung einladen. Dabei verläuft die Suche nach dem bestmöglichen Ausgang der sich entfaltenden Geschichte über verzweigte (Lebens-)Pfade, die in der Erzähltradition eng mit dem Wunsch des Menschen verknüpft sind, im großen Spiel des Lebens selbst zum Gestalter zu werden und das Schicksal eigenmächtig in die Hand zu nehmen (Vgl. Dippel: Spielmaschinen, 2022, 9). Jene Spielbücher werden dabei als Indikatoren für kulturelle Prozesse zum Träger kultureller Wertvorstellungen, was eine ,richtige“ und „falsche“ Entscheidung und im übertragenen Sinne auch „gute“ oder „schlechte“ Lebensführung ausmacht. Sie zeugen zudem von der „Wandelbarkeit des Erzählens und von Erzählkulturen im Gefolge einer Medienentwicklung, die durch Medienwechsel und Medienberührungen geprägt ist“ (Schmitt: Einleitung – Erzählkulturen im Medienwandel, 2008, 12).
Nach einer Einführung zum Spielbuch als medial vielgestaltiges Hybridmedium zeigt der erste Teil der Arbeit auf, wie von der Aufklärung bis in das ausgehende 19. Jahrhundert hinein in Spielbüchern, Brett- und Erzählspielen der moralerzieherische Appell wirkmächtig war, dass der Mensch dem Schicksal nicht einfach hilflos ausgeliefert ist, sondern die Ursachen für die Irrungen des eigenen Lebens bei sich selbst zu suchen hat. Dabei verband sich der Gedanke der Selbstermächtigung mit dem Appell an eine maßvolle und tugendhafte Lebensweise. Beginnend mit der US-amerikanischen Partyspielbuchreihe von Doris Webster und Mary Alden Hopkins (1927 -1937) folgt das Dissertationsprojekt anschließend der wachsenden Popularität des Spielbuchs als Medium der Unterhaltung und Vergnügung seit der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts bis zur hohen Popularität des Mediums in den 1980er Jahren durch international erfolgreiche Reihen wie die Choose Your Own Adventure-Books. Das Spielbuch befruchtete sich dabei mit einer Fülle weiterer medialer Ausdrucksformen vom Pen- and Paper-Rollenspiel, über den interaktiven Film bis zum Computer- und Videospiel.
Status | Promotion erfolgt / Drucklegung in Vorbereitung |
Monographien
Möller, Lena: „Auf Stätten des Leids Heime des Glücks“. Die Siedlung am Vogelherd auf dem Areal des ehemaligen KZ Flossenbürg und ihre Emotionalisierung als Wohn- und Gedächtnisort (= Regensburger Schriften zur Volkskunde/Vergleichenden Kulturwissenschaft, Bd. 36). Münster 2019. Link
Mitherausgeberschaften
Aufsätze
Möller, Lena: ,,Loads of love to all the Roadburn family". Gemeinschaftsbildung auf einem virtuellen Festival während der COVID-19-Pandemie. In: Görgen, Arno / Eichinger, Tobias / Pfister, Eugen (Hg.): Superspreader. Popkultur und mediale Diskurse im Angesicht der Pandemie. Bielefeld 2024, S. 277-290.
Möller, Lena / Holderried, Lena / Maier, Sophia / Richter, Jule: Routinen wahren - Schwellen hüten - für Sicherheit sorgen. Akteurszentrierte Perspektiven auf den Arbeitsalltag von Türsteherinnen und Türstehern. In: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde (2022), S. 63-91.
Möller, Lena: Wildwest-Romantik und Spitzentechnologie. Die Inszenierung der US-amerikanischen Marke John Deere im Landwirtschafts-Simulator 19. In: Trummer, Manuel / Decker, Anja (Hg.): Das Ländliche als kulturelle Kategorie. Aktuelle kulturwissenschaftliche Perspektiven auf Stadt-Land-Beziehungen (= Kulturanalyse des Ländlichen, Bd. 1). Bielefeld 2020, S. 103-121. Link
Möller, Lena: Wüste Orte - Utopische und dystopische Landschaftsentwürfe in postapokalyptischen Netflix-Eigenproduktionen. In: Trummer, Manuel / Gietl, Sebastian / Schwemin, Florian (Hg.): „Ein Stück weit ...“. Relatives und Relationales als Erkenntnisrahmen für Kulturanalysen. Eine Festgabe der Regensburger Vergleichenden Kulturwissenschaft für Prof. Dr. Daniel Drascek zum 60. Geburtstag (= Regensburger Schriften zur Volkskunde/Vergleichenden Kulturwissenschaft, Bd. 39). Münster 2019, S. 275-294. Link
Möller, Lena: Der spielerische Umgang mit tradierten Wolfsmotiven im Computer- und Videospiel The Wolf Among Us (2013/2014). In: ForAp 1 (2018), S. 161-175.
Rezensionen
Rezension des Sammelbandes ,,Spiel-Werke. Perspektiven auf literarische Spiele und Games. Herausgegeben von Wilhelm Amann/Heinz Sieburg. Bielefeld 2020." (Erschienen am 21.08.2020) Link
Rezension des Sammelbandes ,,Erinnerungspraxis zwischen gestern und morgen. Wie wir uns heute an NS-Zeit und Shoah erinnern - ein deutsch-israelisches Studienprojekt. Herausgegeben von Thomas Thiemeyer/Jackie Feldmann/Tanja Seider. Tübingen 2018." (Erschienen am 23.09.2019) Link
Rezension des Sammelbandes „Erbe_n. Macht – Emotion – Gedächtnis. Herausgegeben von Burkhard Pöttler/Lisa Erlenbusch (= Grazer Beiträge zur Europäischen Ethnologie, Sonderband). Graz/Weitra 2018.“ (Erschienen am 26.08.2019) Link
Mitglied im Regensburger Verein für Volkskunde
Schriftführerin und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Empirische Kulturwissenschaft (zuvor 2021-2023 Statusgruppenvertreterin ,,nicht-professorale Forschung und Lehre)
Mitglied in der Kommission Erzählforschung der Deutschen Gesellschaft für Empirische Kulturwissenschaft
Mitglied in der Kommission Kulturen Populärer Unterhaltung und Vergnügung der Deutschen Gesellschaft für Empirsche Kulturwissenschaft
seit 2022 Mitglied der Europäischen Märchengestellschaft e.V.
Dr. Lena Möller