Page 64 - Forschungsbericht 2015 bis 2018 Universtität Regensburg
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MATEGRA –
Osteointegration von Implantaten
Projektleiterin: Prof. Dr. Denitsa Docheva, Professorin für
Experimentelle Unfallchirurgie, Fakultät für Medizin, UR
Laufzeit: Juli 2018 bis Mai 2021
Das Forschungsprojekts MATEGRA beschäftigt sich damit, eine
bessere Integration von Titanimplantaten im menschlichen Körper
zu erreichen. Täglich verwenden die Unfallchirurgin und der Ortho-
päde Titanimplantate für verschiedene Knochen und Gelenk-The-
rapien, aber sie bergen Risiken wie Lockerung, Entzündung und
Abstoßung, was zu einer zusätzlichen Belastung der Patient*innen
führt. Deswegen ist eine weitere Entwicklung der Implantatoberflä- miRNA Glaucoma –
chen für ein verstärktes Einwachsen im Knochengewebe sehr rele- Role of non-coding RNAs in Outflow
vant. Das MATEGRA-Team ist ein perfect match aus Forscher*innen Resistance Dysregulation
des Universitätsklinikums Regensburg mit ihrer großen Zellexpertise
und Biomaterialforscher*innen der tschechischen Universität Pilsen.
Das Projekt hat mehrere experimentelle Phasen, die verschiedene
Oberflächenstrukturierungen und die Untersuchung der zellulären
Antwort umfassen. Im Oktober 2018 starteten die Analysen von
Zellen aus dem Knochen, Knochenmark und der Knochenhaut auf Projektleiter: Prof. Dr. Rudolf Fuchshofer, Institut für Anatomie,
speziellen Titanoberflächen. Erste Ergebnisse zeigen, dass die neuen Fakultät für Biologie und Vorklinische Medizin, UR
Materialien sehr zellfreundlich und dazu knocheninduktiv sind. In Laufzeit: Juli 2016 bis Juni 2019
der nächsten Zeit will das Team durch weitere Oberflächenbeschich-
tungen noch bessere Titanimplantate entwickeln. Die ersten drei
Jahre des MATEGRA-Projekts fokussieren sich auf die in-vitro-Ebene, Das Hauptprinzip der Glaukom-Therapie ist die symptomatische
mit dem Ziel einen neuartigen Prototyp zu erstellen, der den Pa- Senkung des Augeninnendrucks. Eine Senkung des Augeninnen-
tient*innen nach der präklinischen Studie eine optimale Versorgung drucks verlangsamt die progressive Schädigung der Axone in den
anbieten kann. Sehnerven bei Patient*innen mit Glaukom. Den Hauptrisikofaktor
https://www.keep.eu/project/20312/mategra- für die Erkrankung stellt der Augeninnendruck dar. Pathologische
weiterentwickelte-por%25C3%25B6se-biomaterialien- Veränderungen in den Kammerwasser-Abflusswegen im vorderen
funktionalisiert-mit-stammzellen-f%25C3%25BCr-eine- Augenabschnitt führen zu einem erhöhten Abflusswiderstand und
verbesserte-osteointegration-von-implantaten somit zu einer Veränderung des Augeninnendrucks. Bisher zuge-
lassene pharmakologische Therapien behandeln nur das Symptom,
© UR/Arbeitsgruppe Denitsa Docheva auf das Stickstoff-Monoxid-System (NO-System) in den Kammer-
jedoch nicht die Ursachen der Erkrankung. In der Studie wird die
funktionelle Rolle von nicht-kodierenden RNAs mit dem Fokus
wasser-Abflusswegen untersucht. Das NO-System wird als wichti-
ge Regulationseinheit für den Abflusswiderstand angesehen. Die
Untersuchungen können zu neuen Therapie-Ansätzen führen, die
einer weiteren Verlangsamung der Glaukom-Erkrankung beitragen
könnten. Die Studie wird in Zusammenarbeit mit Professor Mark
Knochenmarkszellen, markiert mit grün-fluoreszierendem additiv zu bestehenden Therapien eingesetzt werden und somit zu
Farbstoff, mögen das neuartige nano-strukturierte Titan- Johnson, Northwestern University in Illinois, USA, durchgeführt und
implantat des MATEGRA-Projekts. Zellen (mit Stern gekenn- von der Bright Focus Foundation finanziell gefördert.
zeichnet) sind auf der Implantatoberfläche für sieben Tage
kultiviert und stark gewachsen, bis zum fast kompletten https://www.brightfocus.org/glaucoma/grant/
Verschluss der Oberflächenporen (mit Pfeil gekennzeichnet). role-non-coding-rnas-outflow-resistance-dysregulation
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