Page 30 - Forschungsbericht 2015 bis 2018 Universtität Regensburg
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GLEICHBERECHTIGUNG ALS LEITPRINZIP
FRAUENANTEIL BEI HABILITATIONEN AN DER UNIVERSITÄT
REGENSBURG STIEG ÜBER DEN BUNDESDURCHSCHNITT
Foto © UR/Julia Dragan
Prof. Dr. Ursula Regener mit Professorinnen der UR beim Neuberufenen-Empfang.
Ohne ausgewogenes Verhältnis der Geschlechter und ohne funk- Deshalb entwickelt die Universitätsfrauenbeauftragten mit der Ko-
tionierende Infrastruktur zur Vereinbarkeit von Familie und Wissen- ordinationsstelle Chancengleichheit & Familie an der Universität
schaft kann weder im Wissenschaftssystem insgesamt noch speziell Regensburg konkrete Fördermaßnahmen für Wissenschaftlerinnen
in der Forschung das vorhandene Innovations- und Talentpotenzial aller Qualifikationsstufen und für forschende und lehrende Eltern.
voll ausgeschöpft werden. So wurde die Verbesserung der Chancen- Diese reichen von Stipendien, Mobilitäts-, Coaching-, Mentoring-
gleichheit im letzten Jahrzehnt spätestens seit den 2008 erstmalig und Trainingsprogrammen über rund 450 Kinderbetreuungsplätze
veröffentlichten »Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards« am Campus oder in direkter Nähe und flexible und bedarfsorien-
der Deutschen Forschungsgemeinschaft zum immer virulenteren tierte zusätzliche Kinderbetreuungsangebote wie Ferien- und Not-
gesellschafts- und hochschulpolitischen Thema. fallbetreuung bis zu Eltern-Kind-Büros und einem Spielplatz am
Campus.
Die Universitätsfrauenbeauftragte agiert hier (zusammen mit den
Fakultätsfrauenbeauftragten) auf zwei wesentlichen Handlungsfel- Der Gender-Datenreport von 2018 zeigt bereits erfreuliche Zwi-
dern: Engagement in der Hochschulpolitik und Umsetzung konkre- schenerfolge: Lag der Anteil an Professorinnen 2015 noch bei
ter Maßnahmen. Zuerst hat sie gemäß Artikel 4 des Bayerischen 15,4 %, stieg dieser 2018 auf 17,1 %. Auch der Frauenanteil bei
Hochschulgesetzes auf die Vermeidung von Nachteilen für Wissen- Habilitationen stieg von 2015 mit 25,6 % im Jahr 2018 auf eine
schaftlerinnen, weibliche Lehrpersonen und Studierende zu achten. selbst den Bundesdurchschnitt weit übersteigende Zahl von 42,2 %.
Dabei unterstützt sie die Universitätsleitung, die Gleichberechti-
gung von Frauen und Männern als Leitprinzip zu berücksichtigen www.ur.de/chancengleichheit
und bestehende Nachteile zu beseitigen. Diese Aufgabe führt zur
Mitgliedschaft der Universitätsfrauenbeauftragten in allen zentralen
universitären Gremien. Die Bedeutung dieser Zusammenarbeit wur-
de 2017 mit der Berufung der Universitätsfrauenbeauftragten als Foto © UR/Lilly Peithner
beratendes Mitglied der Universitätsleitung gestärkt.
Mit dem 2018 weiterentwickelten Gleichstellungskonzept für die
Jahre bis 2022 hat sich die UR erfolgreich im Professorinnenpro-
gramm III des Bundes und der Länder beworben. Darin sind die
Vorhaben entlang der Zielgruppen Professorinnen – Nachwuchs-
wissenschaftlerinnen – Studentinnen für die nächsten Jahre klar
gesteckt: Die Zahl der Professorinnen an der UR muss stark steigen,
Nachwuchswissenschaftlerinnen sind situations- und statusbezo-
gen individuell in ihrer Laufbahnentwicklung zu motivieren und
hochqualifizierte (Promotions-)Studentinnen sollen zu einer späte-
ren Führungsrolle ermutigt werden. Spielplatz-Eröffnung 2017: Die Universität Regensburg unter-
stützt ihre Forscher*innen mit familienfreundlichen Projekten.
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