In Rahmen unserer Kurse haben die Studenten der Bohemicum-Programme viele Projekte durchgeführt - von der Mitarbeit an Ausstellungen über Übersetzungen von literarischen sowie publizistischen Texten bis hin zur Erstellung von deutschen Untertiteln zu tschechischen (Kino-)Filmen. All dies öffentlichkeitswirksam. Hier finden Sie Informationen zu einigen dieser studentischen Projekte.
Im Rahmen des Projekts sollten Studenten der beteiligten Hochschulen durch Umfragen in der Bevölkerung herausfinden, inwiefern sich die Einstellungen zu erneuerbaren Energien in der Grenzregion Ostbayern-Westböhmen unterscheiden. Die Umfragen erfolgten im Rahmen von Arbeiten eines Projektseminars der Studenten in Regensburg.
Ein Kooperationsprojekt der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Amberg-Weiden (Institut für Nachhaltigkeit in Technik und Wirtschaft (Dr. Bernhard Bleyer) und Fakultät für Maschinenbau/Umwelttechnik (Prof. Dr. Andreas Weiß)) und der Universität Regensburg (drei Masterstudierende im Studiengang Erziehungswissenschaft der Universität Regensburg, Theologische Anthropologie und Wertorientierung (Dr. Bernhard Bleyer), Lehrstuhl Pädagogik III (Prof. Dr. Hans Gruber), Lehrstuhls für Sozial-, Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie (Prof. Dr. Peter Fischer)).
Die Studenten des Bohemicum bzw. der Deutsch-Tschechischen Studien haben den Fragebogen an die tschechischen Gegebenheiten angepasst und ins Tschechische übersetzt.
Im Rahmen des Forschungsverbundes "Grenze/n in nationalen und transnationalen Erinnerungskulturen zwischen Tschechien und Bayern" begaben sich Studierende im Rahmen einer Exkursion nach Südböhmen auf eine Spurensuche im deutsch-tschechischen Grenzgebiet und stellten dazu eine virtuelle Ausstellung Verblichen, aber nicht verschwunden / Vybledlé, ale ne ztracené zusammen.
Neben der aktuellen virtuellen Ausstellung wird es auch eine Wanderausstellung geben, die ab Herbst 2021 vor Ort in den jeweiligen Partnerinstitutionen in Prag, Ústí nad Labem und Regensburg gezeigt wird.
In diesem Projektkurs haben wir uns mit der Zeit der 1970er Jahre und der tschechoslowakischen Band The Plastic People of the Universe beschäftigt.
Die legendäre Underground-Band hat die Geschichte mit verändert. Auch wenn sich die Mitglieder selbst nie als eine politische Gruppierung oder Protestgruppe definierten, ist ihr freier und kreativer Geist zwangsläufig auf das totalitäre Regime gestoßen. Der Prozess gegen die Musiker und ihre Einsperrung trugen mit zur Entstehung der Charta 77 bei.
Im Vordergrund unserer Arbeit stand die Untertitelung des Films Asanace aus der Doku-Reihe des Tschechischen Fernsehens Das ABC der kommunistischen Verbrechen.
Der Höhepunkt war natürlich das Konzert der legendären Gruppe im Rahmen der Kulturveranstaltung Herbstlese(n) bzw. der größeren Feierlichkeiten zum Wendejahr 1989, das durch eine Diskussion der Gründungsmitglieder der Gruppe, Vratislav Brabenec und Josef Janíček, mit dem Londoner Historiker Peter Zusi und der Vorführung des untertitelten Films eingeleitet wurde.
Und in den Pausen konnten wir den Musikern noch viele weitere Fragen stellen - hier zwei Ausschnitte aus dem Interview von Barbara Kurasiak mit V. Brabenec und J. Janíček.
Im Studienjahr 2023/2024 beschäftigten sich neun bilinguale Studentinnen im Rahmen eines Projektkurses mit der Übersetzung einer Graphic Novel Arnoštova cesta ins Deutsche.
Unsere (fast komplette) Gruppe.
Das Buch behandelt die wichtigsten Momente im Leben von Arnošt Lustig, einem tschechisch-jüdischen Schriftsteller, der in seinen Büchern u.a. den Holocaust thematisiert. Der Schriftsteller spricht darin mit seinen Kindern Eva und Josef über sein Leben.
Das Buch schrieb Markéta Pilátová und illustrierte Eliška Podzimková.
Videobesprechung mit Markéta Pilátová und Eva Lustigová (8.1.2024) war für uns nicht nur ein Motivationsschub, sondern wir konnten da auch einige Fragen zum Leben von Arnošt Lustig und zu seiner literarischen Umsetzung klären.
Zum Projektkurs gehörte auch eine öffentliche Lesung in der Universitätsbibliothek.
Lesung und Gespräch zum Projektkurs: 13.6.2024, 18 Uhr.
Was war für Arnošt Lustig im Leben wichtig? Wie war seine Kindheit und Jugend, die er in Konzentrationslagern verbrachte? Was hielt er vom Kommunismus und was fehlte ihm im amerikanischen Exil?
Und auch: Womit spricht Lustig die heutige Generation an? Wie war für die Studentinnen die Begegnung mit der Schriftstellerin und mit der Tochter des Holocaust-Überlebenden? Welche Herausforderungen bringt das Übersetzen für Herkunftssprecher mit sich und was ist an einer Graphic Novel für Jugendliche besonders schwer?
Hier noch ein paar Eindrücke von der Lesung. Danke an Tereza Švandová für die Erstellung des Videos!
In diesem Projektkurs (2022) haben wir ein kleines Quizbuch zur tschechischen Landeskunde erstellt. Es ist zweisprachig: tschechisch und deutsch.
Kdo Wie Co? Quiz zur Landeskunde Tschechiens. Kvíz z české vlastivědy.
In diesem Kurs haben wir uns einerseits mit der tschechoslowakischen Landeskunde beschäftigt. Das Thema war die Grenze, der Eiserne Vorhang und Josef Hasil, ein berühmter Schleuser, der u.a. viele Tschechoslowaken über die Grenze nach Westdeutschland geführt hat. Der andere Schwerpunkt des Kurses lag auf der Übersetzung. Aus dem tschechischen Buch des Schriftstellers David Jan Žák wurden Passagen ausgewählt und ins Deutsche übertragen.
Die Ergebnisse des Kurses in Form einer mit einer historischen Einführung eingeleiteten Lesung durften wir im Rahmen der Reihe Literarisches Café der Ackermann-Gemeinde im Februar 2019 präsentieren.
Danach folgte die Einladung zu einem Auftritt im Rahmen des Kulturprogramms des Bayerisch-Tschechische-Hochschulforums im November 2019.
Im März 2023 fand im Centrum Bavaria Bohemia in Schönsee eine Lesung und ein Gespräch mit dem Schriftsteller David Jan Žák statt, begleitend zu der Finissage der Ausstellung Die Könige des Böhmerwalds. Die Lesung war zweisprachig, die Autoren der deutschen Übersetzung, nun schon ehemalige Studenten, konnten in der anschließenden Diskussion auch auf die Schwierigkeiten der Übersetzung von landeskundlichen Belangen eingehen. Bericht siehe hier.
Im Sommersemester 2014 wurde unsere Zusammenarbeit mit dem tschechischen Institut für die Erforschung der totalitären Regime (ÚSTR) fortgesetzt.
Im Kurs zur audiovisuellen Übersetzung für bilinguale Studenten wurden kleine Schulungsvideos (Beispiel) der tschechoslowakischen kommunistischen Geheimpolizei auf Deutsch untertitelt. Solche Videos werden heute in Schulen und zu weiteren Bildungszwecken eingesetzt.
Bericht über unseren Projektkurs stand in der Mittelbayerischen Zeitung.
Im Sommersemester 2022 wurde unter Leitung von Marek Nekula das Projektseminar "Nachbarsprachen Deutsch und Tschechisch" durchgeführt.
Das Ziel war die Recherche, Diskussion und Präsentation von Daten zu Nachbarsprachen Deutsch und Tschechisch, für die einzelne Gruppen der Studierenden mit jeweils einem Schwerpunktsthema verantwortlich waren, das sich jeweils auf eine der Domänen und ihre Akteure, wie Verwaltung, Schulwesen, Wirtschaft oder Zivilgesellschaft, ausrichtete. Diese werden in den Balken unten unten abgerufen. Die Gesamtdarstellung findet sich hier.
Koule - die Komödie von David Drábek - hat in Tschechien für viel Diskussion gesorgt.
Wir haben das Hörspiel (Auszüge und Infos hier und hier) ins Deutsche übersetzt.
Dabei wurden - wie bei allen solchen Projektkursen - auch die landeskundlichen Belange behandelt, diesmal die Problematik des Sport und Doppings im Sozialismus.
Im Jahre 2015 war die tschechische Stadt Pilsen die Europäische Kulturhauptstadt.
Unsere Studenten haben Teile des Stadtführers für Pilsen (Mobilapplikation für Plzeň – Skryté město / Pilsen – Die verborgene Stadt) ins Deutsche übersetzt.
Im Rahmen des Projektkurses zur audiovisuellen Übersetzung wurde der tschechische Erfolgsfilm Kawasakiho růže untertitelt.
Im Studienjahr 2017/18 haben wir uns im Projektkurs zur audiovisuellen Übersetzung mit der Person von Jan Masaryk, dem Sohn des ersten tschechoslowakischen Präsidenten Tomáš Garrique Masaryk, beschäftigt, dies vor dem Hintergrund der geschichtlichen Ereignisse der Jahre 1918, 1938 und 1948. Als Diplomat spielte Jan Masaryk eine wichtige Rolle in der europäischen Politik der 1930er und 1940er Jahre.
Untertitelt wurde diesmal der mehrfach ausgezeichnete Kinofilm Masaryk.
Die erstmalige Aufführung des Filmes mit deutschen Untertitel erfolgte im Rahmen der Veranstaltung Herbstlese(n), die im November 2018 den 8er-Wendepunkten der tschechoslowakischen Geschichte gewidmet wurde.
So hat während der Podiumsdiskussion mit Marek Nekula und Tomáš Kafka der bekannte Schriftsteller Pavel Kohout auch über Jan Masaryks Rolle gesprochen.
Der Filmabend wurde von den Studenten moderiert, die neben einer kurzen historischen Einführung den Film vorgestellt haben und dem zahlreichen Publikum nach der Projektion auch für Fragen zum Untertiteln zur Verfügung standen.
Sechs zweisprachige Studenten des Bohemicum/der Deutsch-Tschechischen Studien an der UR haben sich am Programm der Bayerisch-Böhmischen Kultur- und Wirtschaftstage in Weiden beiteiligt.
Als Teil des Kulturprogramms zur Ausstellung Die Könige des Böhmerwalds (26.3.-27.4.2014), vom tschechischen Institut für die Erforschung der totalitären Regime (ÚSTR) zur Verfügung gestellt, wurde in Weiden der tschechische Film Swingtime von Jaromír Polišenský erstmal mit deutschen Untertiteln aufgeführt.
Die Studenten, die im Projektkurs zur audiovisuelle Übersetzung die Untertitel erstellt haben, haben mit einer Präsentation zu Anfängen des kommunistischen Regimes nach 1948 und zu Methoden der tschechoslowakischen Staatssicherheit die Filmprojektion eingeleitet.
Nach dem Film fand auch eine rege Diskussion mit dem Publikum statt zum Thema Untertitelung.
"Die eigentliche Herausforderung war die authentische Übertragung sprach- und kontextabhängiger sowie kultureller Eigenheiten ins Deutsche. Außerdem ist man durch die technischen Vorgaben beim Untertiteln zu Kürze und Präzision gezwungen“, so Ria Ter-Akopow, eine Teilnehmerin, die ein zweites Mal einen solchen Projektkurs besuchte.
Um eine möglichst glaubwürdige und realitätsgetreue Übersetzung zu produzieren, sind oft Recherchen nötig, die über das sprachliche Kontinuum hinausgehen. So auch bei Swingtime, denn anders als der Titel vermuten lässt, gibt der Film einen ungeschönten Einblick in das Dickicht des deutsch-tschechischen Grenzgebietes zu Zeiten des kommunistischen Regimes. Auf dem Kursplan standen auch dieses Mal nicht nur eine geschichtliche Einführung und das Lesen von Fachliteratur zum Übersetzen, zum Untertiteln und zur Erarbeitung eines themenrelevanten Wortschatzes. In unsere Vorbereitungen flossen auch ein historischer Roman und ein Filmklassiker mit ein“, so Simon Schliebs, der an einem solchen Projektkurs ebenfalls bereits zum zweiten Mal teilgenommen hat.
Im Mai 2015 wurde der untertitelte Film im Rahmen des 5. Treffens der Bohemisten und Germanisten im Regensburger Kino Andreasstadel gezeigt.
Der erste Film, den wir im Rahmen unserer Projektkurse untertitelt haben: Účastníci zájezdu (Wo sind die Unterbecher, Karel?). Ein großer Erfolg des tschechischen Kinos, nach der Romanvorlage des wohl meistverkauften tschechischen Schriftstellers nach der Wende 1989, Michal Viewegh. Er war auch Gast bei der Bohemicum-Veranstaltung HERBSTLESE(N) 2011, als auch der untertitelte Film im Kino Andreasstadel in Regensburg gespielt wurde.
Weitere Filmvorführungen (Weiden, Regensburg) folgten. Die Studenten, die die deutschen Untertitel erstellt haben, haben die Kinoabende eingeführt und danach über ihre Arbeit am Film mit dem Publikum diskutiert.
Im Tahmen des Übersetzungskurses (Sommersemester 2023) beschäftigten sich die Studenten mit der Übersetzung diverser Textsorten, dies mit Fokus auf den z.T. speziellen Wortschatz. Der Kurs gipfelte in der Übersetzung der Homepage der in Regensburg ansässigen Café-Kette Urban Coffee ins Tschechische. Nach der Übergabe der Übersetzung fanden noch interessante Gespräche zwischen einigen Teilnehmern des Kurses und dem Besitzer bei einer Tasse Kaffee statt.
Wichtig ist für alle Studenten auch der Austausch mit ihren Kollegen aus anderen Universitäten. So nutzen die Bohemicum-/DTS-Studenten immer, wenn es geht, die Gelegenheit, an Workshops und anderen Veranstaltungen teilzunehmen, in denen sie sich mit gleichgesinnten Tschechischlernern austauschen können.
Eines der Beispiele sind Treffen der Bohemisten und Germanisten, bei denen deutsche Tschechischlerner und Tschechen, die Deutsch lernen, in gemeinsamen Workshops kleine Projekte erarbeitern und die jeweilige Gastuniversität kennenlernen.
So zum Beispiel fand das Treffen 2013 in Kiel statt, ein Jahr später folgte der Aufenthalt in Greifswald, 2015 waren wir in Regensburg die Gastgeber.
Wichtig ist für alle Studenten auch der Austausch mit ihren Kollegen aus anderen Universitäten. So nutzen die Bohemicum-/DTS-Studenten immer, wenn es geht, die Gelegenheit, an Workshops und anderen Veranstaltungen teilzunehmen, in denen sie sich mit gleichgesinnten Tschechischlernern austauschen können.
Jedes Jahr im Frühjahr treffen sich die Bohemicumstudenten mit ihren Kollegen, den Germanistikstudenten der Pädagogischen Fakultät der Pilsner Westböhmischen Universität an der deutsch-tschechischen Grenze, im Centrum Bavaria Bohemia in Schönsee.
Dort wird ein eintägiger gemeinsamer Worskhop durchgeführt, jedes Mal zu einem anderen Thema.
Center For Czech Studies
Universität Regensburg
93040 Regensburg
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