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Didaktische Hinweise

Vor den konkreten Anleitungen zu den vom RZ bereit gestellten Werkzeugen, noch einige allgemeine Hinweise zur Durchführung von Lehrformaten mit digitaler Unterstützung:


Asynchrone Lehrformate präferieren

Wir unterscheiden zwischen synchroner und asynchroner Online-Lehre. In synchroner Online-Lehre findet Lehren und Lernen gemeinschaftlich zeitgleich statt, beispielsweise in einem Live-Stream oder in einem Live-Chat. In asynchroner Online-Lehre sind die Lehr- und Lernprozesse zeitlich entkoppelt, beispielsweise in einem Lehrvideo oder in einem Diskussionsforum.

Einsatz von Videos

Der Einsatz von Videos kann verschiedene Vorteile mit sich bringen: Sie sind als Lehrperson präsent, können Abläufe, die sich dynamisch entwickeln gut visualisieren, und Inhalte sukzessive und im wahrsten Sinne des Wortes anschaulich darstellen. Im Gegensatz zum synchronen Stream haben asynchrone Videos den Vorteil, dass diese von den Studierenden in deren eigenen Lerntempo rezipiert werden können. Insbesondere wenn Sie darauf achten, Videos in kürzeren Sequenzen von 10–15 Minuten anzubieten, geben Sie den Lernenden die Möglichkeit, einzelne Sinnabschnitte gezielt zu wiederholen, zu pausieren und Nachzudenken und sich in Ruhe Notizen zu machen.

Nachbearbeitung oft nötig

Gleichzeitig sollten Sie Videos nur dann einsetzen, wenn damit ein didaktischer Mehrwert verbunden ist. Denn die Aufnahme von Video ist nicht immer zeitsparend. Auch ohne aufwendige Postproduktion müssen die Videos in der Regel grob geschnitten werden. Oftmals ist es auch nötig, den Ton nachzubessern. Das alles nimmt erfahrungsgemäß mehr Zeit in Anspruch, als man ursprünglich einplant.

Auch dann, wenn Sie Videos zum Download bereit stellen, müssen Sie beachten: derzeit sind alle Datennetze in hohem Maße belastet. Es kann daher nicht immer gewährleistet werden, dass Download und Qualität der Nutzung in wünschenswerterweise erfüllt werden.

Auf Barrieren achten

Hinsichtlich der Barrierefreiheit Ihrer Materialien empfehlen wir Ihnen die Verwendung von Transkription und Untertitelung.

Text mit Bild als Alternative

Text in Kombination mit Bild ermöglicht als statisches Medium ein individuelles Lerntempo. Studierende können sich nach ihrem eigenen Tempo z. B. einen Überblick verschaffen, Textpassagen wiederholt lesen oder gezielt überspringen. Text und Bilddateien sind datensparend, einfach zu erstellen und können oftmals den selben Lerneffekt erzielen, wie aufwendig produzierte Medien.


Inhaltliche Strukturanpassung

Es scheint auf den ersten Blick die einfachste Lösung, eine Präsenzveranstaltung online abzubilden, in dem Sie eine Veranstaltung wie gewohnt durchführen und zeitgleich streamen. Dies muss nicht immer die beste Möglichkeit sein, um Inhalte und Zusammenhänge aufzuzeigen.

Alternativen finden

Sowohl für Sie als Lehrperson, als auch für Ihre Studierenden sind synchron gestreamte Lehrveranstaltungen erfahrungsgemäß anstrengender als Präsenzveranstaltungen, da Sie einen Teil Ihrer Aufmerksamkeit zwangsläufig auf technische Details legen müssen. Zudem könnten derzeit nicht nur die Kapazitäten des Rechenzentrums, sondern auch die der Internetanbieter Ihrer Studierenden hinsichtlich der benötigten Übertragungsraten an und über Ihre Grenzen kommen.

Auch für Einzelgespräche z. B. im Rahmen von Sprechstunden ist zu überlegen, ob eine Videokonferenz nötig ist, oder die offenen Fragen nicht auch in einem Telefonat geklärt werden können.


Erwartungen formulieren und Übersicht schaffen

Für Studierende kann es frustrierend sein, wenn Sie viel Zeit aufwenden müssen, um Lerninhalte zu finden. Vereinbaren Sie daher im Vorhinein einen gemeinsamen Kanal (z. B. einen GRIPS-Kurs) und gestalten Sie diesen so übersichtlich und einfach wie möglich.

Zentrale Anlaufstellen bereitstellen

Stellen Sie alle Materialien, die zu einer Lehrveranstaltung gehören, in diesem Kurs zusammen. Auch wenn Sie Tools außerhalb von GRIPS nutzen (z. B. für einen Livestream oder eine Online-Sprechstunde), sollten die Links dazu in diesem Kurs zu finden sein.

Klare Kommunikation

In Präsenzveranstaltungen erhalten Sie regelmäßig – auch nonverbal – Rückmeldung von Ihren Studierenden. Sie können an ratlosen Gesichtern ablesen, wenn etwas nicht verstanden wurde oder anhand ihrer Untätigkeit schließen, dass Studierende nicht genau wissen, was nun zu tun ist. Diese nonverbalen Kanäle entfallen bei Online-Lehrveranstaltungen. Sie müssen daher evtl. Unklarheiten viel stärker antizipieren, als dies in Präsenzveranstaltungen der Fall ist.

Gehen Sie beispielsweise die Arbeitsschritte, die Sie von Studierenden erwarten, Schritt für Schritt durch und halten Sie diese schriftlich in Anweisungen fest. Legen Sie genau und explizit fest, bis wann und in welchem Umfang Sie die Abgabe von Aufgaben erwarten.


Passen Sie Ihr Lehrkonzept nach und nach an

Die Einarbeitung in die zur Verfügung stehende Technik, gegebenenfalls die Konsultation des ZHW-Teams sowie des Rechenzentrums, die Anpassung von Lernzielen an die neue Situation, die Recherche neuen Lehrmaterials, der Austausch mit Kollegen – all diese Aufgaben zu meistern braucht Zeit. Versuchen Sie diese Herausforderungen schrittweise anzugehen – planen Sie Rückschläge ein und versuchen Sie nach und nach ihr Lehrkonzept auf die neue Situation anzupassen.

Erfahrungen sammeln

Expertise entwickelt sich im Wesentlichen durch reflektierte Erfahrung. Dies gilt natürlich auch für Lehrkompetenz zur Erstellung von Online-Kursen. Durch ständige Reflexion, die Annahme von Feedback, eigene Fortbildung und dem Lernen aus Fehlern wächst Ihre Kompetenz, Lehrveranstaltungen mit digitalen Medien durchzuführen oder zu ergänzen.

Zusammenarbeiten

Tauschen Sie sich mit anderen Lehrenden aus. Nutzen Sie dabei bevorzugt Kanäle, die von vielen anderen Lehrenden mitgelesen werden können, wie das Forum im ErsteHilfeKoffer. So muss das Rad weniger oft neu erfunden werden und andere können von Ihren Gedanken und Erfahrungen profitieren, wie auch umgekehrt.



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