Page 55 - Forschungsbericht 2015 bis 2018 Universtität Regensburg
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Erforschung der Dynamik biomolekula-
rer Systeme durch Druckmodulation
Urbane Ethiken.
Konflikte um gute städtische Lebens-
Sprecher: Professor Dr. Roland Winter, Fakultät Chemie und führung im 20. und 21. Jahrhundert
Chemische Biologie, Technische Universität Dortmund
Teilprojektleiter: Prof. Dr. Dominik Horinek, Prof. Dr. Dr. Hans Robert
Kalbitzer, Prof. Dr. Werner Kremer, Prof. Dr. Oliver Reiser, Fakultät für Teilprojektleiter: Prof. Dr. Guido Hausmann, Fakultät für Philosophie,
Chemie und Pharmazie, UR Kunst, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften, UR
Laufzeit: Januar 2014 bis Dezember 2019 (2. Förderperiode) Laufzeit: Mai 2018 bis April 2021 (1. Förderperiode)
Prostitution bzw. Sexarbeit hat sich in der georgischen Hauptstadt
Tbilisi – wie in vielen anderen Städten des östlichen Europas - seit
den 1980er-Jahren stark ausgebreitet. Dazu beigetragen haben
etwa die starke wirtschaftliche und soziale Ungleichheit, neue Mo-
bilitätsströme und eine schwache Staatlichkeit, deren Folge die se-
lektive Anwendung des prinzipiellen Prostitutionsverbotes in Geor-
gien war und ist. Die Historikerin Liana Kupreishvili untersucht am
© FOR 1979/R. Frach, S.M. Kast die Marginalisierung und Selbstermächtigung von Prostituierten in
Regensburger Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung
Tbilisi in ethischen Diskursen und urbanen Praktiken im 20. und frü-
hen 21. Jahrhundert.
Das Forschungsprojekt ist Teil der interdisziplinären DFG-For-
schungsgruppe »Urbane Ethiken«, die von der Europäischen Eth-
und ethische Konjunkturen von urbanen Diskursen erforscht. Es
Abhängigkeit der freien Energien DE im Peptidmodel Ac-Gly-Ac nologie der Ludwig-Maximilians-Universität München geleitet wird
von den Torsionswinkeln im Vakuum, bei Normaldruck und bei untersucht vier Prozesse näher: Ent- und Rekriminalisierungspro-
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zesse der Prostitution seit den 1980er-Jahren bis heute, soziale
und kulturelle (Selbst-) Verortungen in der urbanen Ordnung und
Die interdisziplinäre Forschungsgruppe FOR 1979 wird von For- im urbanen Raum von Tbilisi, neue Aushandlungsprozesse von Ak-
schern der Universitäten Regensburg, Dortmund und Bochum ge- teuren wie zum Beispiel von NGOs, der Stadtverwaltung und der
tragen. Thematisch konzentriert sie sich auf die Wirkung von sehr Orthodoxen Kirche sowie viertens das Interplay zwischen lokalen
hohen Drücken auf (Bio-)Moleküle und biomolekulare Prozesse. In und globalen Konstellationen und Akteuren.
der Hochdruck-NMR-Spektroskopie, der wichtigsten experimentel- FOR 2021:
len Methode in Regensburg, lassen sich Drücke bis zu 300 MPa im https://www.urbane-ethiken.uni-muenchen.de/index.html
Spektrometer erreichen (110 MPa entsprechen dem höchsten Druck http://www.gs-oses.de/prof-dr-guido-hausmann.html
an der tiefsten Stelle der Weltmeere). Druck ändert die Eigenschaf-
ten von Lösungsmitteln, definiert konformationelle Gleichgewichte
und modifiziert Reaktionskinetiken. Durch Anwendung von Druck
kann man damit für die Funktion wichtige Konformationen von Foto © Liana Kupreishvili
Proteinen sichtbar machen, die bei Normaldruck nur selten vorkom-
men. Diese Zustände mit höherer Energie sind oft essentiell für die
Funktion. In Regensburg werden die medizinisch relevanten Peptide
wie Ab und IAPP und katalytisch aktive Foldamere untersucht. Ab
und IAPP sind ursächlich an der Entwicklung der Alzheimer-Demenz
und des Diabetes-Typ II beteiligt. In der Theorie werden Druckef-
fekte auf Modellsysteme mit Molekulardynamiksimulationen unter-
sucht, wobei besonders Wert auf die Druckanpassung von Kraftfel-
dern gelegt wird. Damit kann beispielsweise die Druckantwort der
Torsionswinkel der Peptidhauptkette, die für die dreidimensionale
Struktur von Peptiden und Proteinen entscheidend sind, modelliert Orte der
werden (siehe Bild). Prostitution im
FOR 1979: http://www.ccb.tu-dortmund.de/fb03/for1979/ urbanen Raum:
Hinweisschild
en/home/ in Tbilisi.
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