Page 153 - Forschungsbericht 2015 bis 2018 Universtität Regensburg

NACHHALTIGKEIT IM BLICK

WELCHE AKTUELLEN BEZÜGE
ZEICHNEN DIE FORSCHUNG AN
DER FAKULTÄT AUS?

Die Fakultät für Chemie und Pharmazie leistet wichtige Beiträge
mit Relevanz für alle Bereiche der Gesellschaft, etwa den Um-
weltschutz. Ein Beispiel dafür ist eine Ressourcen schonende und
nachhaltige Entwicklung von Methoden für die Transformation
von nachwachsenden Rohstoffen wie Heu oder anderem, nicht in
Konkurrenz mit der Lebensmittelproduktion stehenden Pflanzen-
material. Die Nutzung von Licht als praktisch unbegrenzt zur Verfü-
gung stehende Ressource findet dabei besondere Beachtung in der
chemischen Synthese und der optischen Analytik. Neue Sensorprin-
zipien, neue Materialien, vor allem Nanomaterialien, und neuartig
miniaturisierte Testsysteme werden erforscht, um kostengünstige
und nachweisstarke Analytik, gerade auch in Entwicklungsländern, 1 Interaktion in der Nanoskala: Biologische Moleküle und sensori-
zu ermöglichen. sche Nanomaterialien ermöglichen hochsensitive Bioanalytik.

Personalisierte Medizin und Diagnostik, Synthese und Analytik von
Naturstoffen und biologisch aktiven Analoga und deren Evaluie- Abbildung © UR/Antje J. Bäumner
rung, etwa in zellbasierten Tumormodellen, kommen in der Fakul- können chemische und pharmazeutische Sachverhalte, gerade
tät zur Anwendung. Die medizinische Chemie arbeitet mit exakt auch solche, die sich nicht ohne weiteres beobachten lassen, ver-
definierter Zielstruktur, für eine verantwortungsvolle Entwicklung standen und vorhergesagt werden. Dies nutzen die Forscher*in-
von neuen Wirk-und Arzneistoffen im Einklang mit Mensch und nen zum Beispiel für die Entwicklung gezielt wirkender Arznei-
Natur. Für ein detailliertes Verständnis von chemischen und phy- stoffe, aber auch für das Design von katalytischen Prozessen, um
sikalischen Prozessen kommen modernste spektroskopische und chemische Synthesen mit möglichst geringen Abfallmengen – ein
analytische Methoden zum Einsatz. Dazu gehören die Röntgen- zentrales Anliegen der »Grünen Chemie« – durchführen zu kön-
strukturanalyse, gekoppelte massenspektroskopische Verfahren nen. Die – in der Regel promovierten – Absolvent*innen der Fakul-
und Kernresonanzspektroskopie – Methoden, die auch in der Me- tät sind gesuchte Fachkräfte in der chemischen Industrie, etwa im
dizin Einzug gehalten haben. Mit Hilfe von Computersimulationen sogenannten Chemiedreieck Bayern, bei regionalen Unternehmen

Forschung
 2015: Gay-Lussac-Humboldt-
Forschungspreis für
Prof. Dr. Werner Kunz
 DFG-FOR »Exploring the Landscape of Biomolecular Systems by Pressure
Perturbation«  2018: Aufnahme von
Prof. Dr. Manfred Scheer
 Bewilligung von sechs ERC Consolidator und Advanced Grants in die Leopoldina
 Koordination EU-ITN Netzwerk Mag(net)icFun
 2017: Leitung der Abteilung Zell-basierte Sensorik der Fraunhofer EMFT
 2017: Reinhart Koselleck-Projekt der DFG an Prof. Dr. Burkhard König
Auszeichnungen

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