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Lehre


Aktuelles Lehrangebot (Semesterpause und Wintersemester 24/25)

Qualitative Methoden verstehen und anwenden

Gerade für Wissenschaftler*innen in der Qualifikationsphase ist eine methodische Verortung herausfordernd, aber zwingt aufgrund der Pluralität empirischer Methoden zur stetigen Reflexion der gewählten Strategien, ihrer Gegenstandsangemessenheit, Nachvollziehbarkeit und Standortgebundenheit (vgl. Bohnsack 2021). Gegenstand des Seminares sind verschiedene qualitative Auswertungsverfahren. Wir beschäftigen uns dabei lektürebasiert mit den grundlagentheoretischen Prämissen der Methoden und stellen diese vergleichend einander gegenüber. Ziel ist es, genau aufzuzeigen, welche Forschungsgegenstände bereits durch die Annahmen und Begriffe der einzelnen Methode gesetzt werden. Ein vertiefendes Verständnis der jeweiligen Auswertungsschritte eines Verfahrens soll durch gemeinsame Interpretationen erreicht werden. Jede/r Teilnehmende bringt dazu nach Möglichkeit eigene qualitative Daten ein. Sollte noch kein eigenes Material vorliegen, können auch Fälle eines Fallarchivs o.ä. eingebracht werden. Dementsprechend wird zum ersten Seminartermin genauer besprochen, wer mit welcher Methode am eigenen Material wann arbeiten möchte.


Qualitative Forschungsprozesse konzipieren und realisieren

Im Verlaufe des Seminares werden die einzelnen Phasen des qualitativen Forschungsprozesses genauer beleuchtet. Von der ersten Planung des empirischen Designs, der Entwicklung des Erhebungssettings, der Modifizierung von Fragestellungen, der Auswertung bis hin zur Theoretisierung und Publikation sollen die jeweiligen Herausforderungen vertiefend in den Blick genommen werden. Je nach Interesse der Teilnehmenden können dabei Schwerpunkte gesetzt werden. Zudem soll das Vorgehen im Rahmen der einzelnen Phasen anhand von empirischen Forschungsprojekten veranschaulicht werden. Vorgesehen ist dazu, dass jede/r Teilnehmende etwas aus dem eigenen laufenden Forschungsprozess zur Diskussion einbringt. Im Rahmen des ersten Seminartermins werden dazu die näheren Absprachen getroffen.


Qualitative Forschung zu Schule und Bildung

Das Einführungsseminar widmet sich der historischen Entwicklung und Institutionalisierung qualitativer Forschung sowie den verschiedenen Forschungstraditionen in der Schul- und Bildungsforschung, z.B. Ethno- und Videographie, Biographieforschung und Gruppendiskussionen. Betrachtet werden damit verknüpft die zentralen Grundannahmen ausgehend von dem interpretativen Paradigma nach Alfred Schütz und spezifiziert in den verschiedenen Methodologien, z.B. einer Praxeologischen Wissenssoziologie nach Karl Mannheim. Beleuchtet werden darüber hinaus die enorme Ausdifferenzierung und der damit einhergehende Methodenpluralismus der vergangenen Jahre. In diesem Zusammenhang erfolgen Einblicke in aktuelle Debatten beispielsweise zu den Gütekriterien qualitativer Forschung oder zur Triangulation. Konzipiert ist das Seminar als interaktives Format, welches die Teilnehmenden und Fragen zu ihren Qualifikationsarbeiten aufgreift. Vorgesehen ist dazu je ein Beitrag der Teilnehmenden zu einer Seminareinheit. Unabhängig davon können nach Interesse der Teilnehmenden weitere Schwerpunkte gesetzt werden, z.B. auf die Lektüre methodischer Klassiker oder den wissenschaftlichen Schreibprozess.


Qualitative Forschung international

Bislang ist für eine qualitative Forschung das Potential des internationalen Austausches nicht ausgeschöpft. Der Blick über den Zaunpfahl bietet wertvolle Reflexionsimpulse für die eigene Forschung und soll im Rahmen des internationalen Forschungsseminares ermöglicht werden. Dazu bringen Teilnehmende aus verschiedenen Ländern Fragestellungen und qualitative Daten zur Diskussion ein, z.B. aus Brasilien und der Schweiz. Das Format des internationalen Forschungsseminares via Videokonferenz ist niedrigschwellig und ermöglicht es gerade Wissenschaftler*innen in der Qualifikationsphase das wichtige und vor allem frühe Knüpfen von internationalen Kontakten.


Schreiben und Publizieren zu qualitativen Forschungsprojekten

Sind qualitative Forschungsprojekte vorangeschritten und erste Ergebnisse wurden erzielt, spätestens dann stellt sich die Frage der Textproduktion für die Qualifikationsarbeit und Publikationen. Im geplanten Seminar wollen wir uns auf das wissenschaftliche Schreiben im Zusammenhang mit qualitativen Forschungsprojekten beschäftigen. Dabei setzen wir uns zunächst mit dem Schreibprozess selbst auseinander und erörtern verschiedene Variante der Falldarstellung sowie Theoretisierung. Zudem werden wir uns mit der Zeitschriftenlandschaft zum jeweiligen Forschungsfeld der Teilnehmenden und den damit einhergehenden Einreichungs- und Begutachtungsverfahren beschäftigen. Vorgesehen ist, dass die Teilnehmenden eigene Manuskripte oder Unterkapitel (ca. 10-12 Seiten, ohne Literatur) vorstellen, die hinsichtlich des möglichen Einreichungsstandes besprochen werden, dies umfasst ggf. bereits erhaltene Rückmeldungen von Gutachtenden. Wir gehen dabei zweistufig vor. In einer ersten Seminarphase werden Manuskripte besprochen. Anschließend erfolgt eine längere Phase des weiteren Schreibens an den Manuskripten (ca. 4-6 Wochen). Anschließend werden diese erneut besprochen

Interpretationspraxen qualitative Forschung

Die Übung umfasst die Anwendung verschiedener qualitativer Auswertungsverfahren. Dies erfolgt anhand der empirischen Daten der Teilnehmenden oder aus aktuellen Forschungsprojekten des Lehrstuhls. Es bietet sich dadurch eine Möglichkeit des Nachvollzugs einzelner Auswertungsschritte und damit verbundener Fachbegriffe sowie Gegenstandskonstruktion. Bitte beachten Sie, dass mehrere Termine im Wintersemester liegen.


Einführung in die Dokumentarische Methode

Der Workshop ist als zweitägiger Workshop in Präsenz angedacht und richtet sich sowohl an Forscher:innen, die die methodologischen Grundlagen und die Forschungspraxis der Dokumentarischen Methode kennenlernen wollen, als auch an Forscher:innen, die diese weiter erproben und vertiefen wollen. Am ersten Workshoptag wird nach einer grundlegenden Einführung in die Methodologie der Dokumentarischen Methode der Raum für Fragen sowie die Möglichkeit eröffnet, sich in Einzelarbeit oder in Kleingruppen anhand empirischer Daten (Interview- und Gruppendiskussionstranskripte) mit den Interpretations- und Arbeitsschritten der Methode vertraut zu machen bzw. das eigene forschungspraktische Wissen zu vertiefen. Den Schwerpunkt bildet dabei der Schritt von der formulierenden hin zur reflektierenden Interpretation und damit einhergehend der analytische Wechsel vom Was zum Wie. Am zweiten Workshoptag wird die Möglichkeit gegeben, eigenes Forschungsmaterial (Transkripte und/oder bereits vorliegende Interpretationen) einzubringen und gemeinsam zu interpretieren. Die Vorlagen sollen drei Wochen vor dem Workshop eingereicht werden und max. 13 Seiten umfassen. Eine Vorlage enthält eine knappe Darstellung des Forschungsvorhabens sowie Transkriptauszüge und/oder vorhandene Interpretationen. Ferner ist es möglich, das eigene Projektvorhaben vorzustellen und Chancen und Grenzen der Dokumentarischen Methode gemeinsam auszuloten.


Exposé(s) erstellen

Am Anfang einer Promotion steht eine Idee. Diese Idee gilt es auf Papier zu bringen: das Exposé! Das Exposé ist eine Idee, ein erster Entwurf, ein Konzept und der Bauplan der Dissertation. Das Exposé dient vor allem der eigenen inhaltlichen Klärung des Dissertationsweges und wird stetig be- und überarbeitet. Gerade das ist es, was das Exposé herausfordernd macht. Genau an diesem Punkt setzt das Seminar an. Im Seminar wird zunächst der Aufbau eines Exposés vorgestellt und aufgezeigt, was in ein gutes Exposé gehört. Dazu gehört auch die eigene Fragestellung zu entwickeln und zu konkretisieren. In einem ersten Schritt wird sodann das Schreiben am Exposé erprobt und in Einzelarbeit das eigene Exposé vorbereitet. Anschließend werden im Format peer to peer die erstellten Exposés gegenseitig verschickt und konkrete Rückmeldungen gegeben. In einem nächsten Schritt wird auf Basis der Rückmeldung das eigene Exposé überarbeitet und anschließend im Seminar vorgestellt und gemeinsam mit der Seminarleitung besprochen. Alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen erhalten abschließend eine Rückmeldung zu ihrem Exposé. Der Schreibprozess wird nach Absprache auch individuell betreut.


Interview(en) – Übung und Beratung zur Erhebung mit Interviews beim Schreiben von wissenschaftlichen Arbeiten

Im Zuge der Entwicklung einer Fragestellung aus einem Forschungsinteresse müssen geeignete Erhebungsmethoden überlegt, gewählt und erprobt werden. In dieser Lehrveranstaltung wird das Interview(en) fokussiert. Durch die Auseinandersetzung mit verschiedenen Interviewformen, Formulierung von Interviewfragen und Überlegungen zu geeigneten Samplingstrategien sowie der Reflexion geführter (Probe)Interviews und der eigenen Rolle als interviewende Person soll ein angemessenes Erhebungsdesign entwickelt werden. In kleiner Gruppe arbeiten wir an der Erhebungsmethodik von Zulassungsarbeiten oder Dissertationen mit einer qualitativen Forschungsausrichtung.



Lehrstuhl für Bildungswissenschaften: Qualitative Methoden

UNIVERSITÄT REGENSBURG
SEDANSTRASSE 1
93055 REGENSBURG