Psychotherapie

Ambulante Lehr- und Forschungspsychotherapien an der Hochschulambulanz für Kinder, Jugendliche und deren Familien

Jenseits der Psychotherapeutischen Sprechstunde bieten wir in der Hochschulambulanz Psychotherapeutische Akutbehandlungen sowie Kurz- und Langzeitpsychotherapien an. In einer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie finden dabei Sitzungen mit dem Kind bzw. dem:r Jugendlichen sowie auch Sitzungen mit den Bezugspersonen statt.

Da wir in der Hochschulambulanz einen Lehr- und Forschungsauftrag haben, bieten wir Psychotherapien ausschließlich als Lehr- und/oder Forschungstherapien an. Dies bedeutet, dass alle Psychotherapien, die nach einer Psychotherapeutischen Sprechstunde bei uns aufgenommen werden, beforscht werden und/oder unter Begleitung von Therapieassistent:innen (d.h. sich in Ausbildung befindende Psycholog:innen oder Psychotherapeut:innen) stattfinden. Weitere Informationen zu unserem Lehr- und Forschungsauftrag finden sie hier.

Psychotherapeutische Akutbehandlung

Sollte sich im Rahmen der psychotherapeutischen Sprechstunde ein akuter Behandlungsbedarf zeigen, kann eine psychotherapeutische Akutbehandlung veranlasst werden. Diese soll zur Besserung einer akuten psychischen Krise beitragen und auf eine Psychotherapie vorbereiten.

Bei freien Kapazitäten kann eine Akutbehandlung direkt in unserer Ambulanz durchgeführt werden. Alternativ erfolgt eine Vermittlung an externe Stellen mit freien Plätzen.

Psychotherapie (Kurz- oder Langzeittherapie)

Sollte im Rahmen der psychotherapeutischen Sprechstunde die Indikation für eine Richtlinien-Psychotherapie (in Kurz- oder Langzeit) gestellt werden, wird eine solche von unseren Sprechstundentherapeut:innen veranlasst.

Bei freien Kapazitäten kann eine Kurz- oder Langzeitpsychotherapie direkt in unserer Ambulanz durchgeführt werden. Alternativ erfolgt eine Vermittlung an externe Stellen mit freien Plätzen. Psychotherapien in unserer Ambulanz werden als Lehr- und/oder Forschungstherapien durchgeführt. Der Schwerpunkt unserer Ambulanz liegt dabei auf Kurzzeittherapien.

Ablauf einer Lehr- oder Forschungspychotherapie

Im Folgenden erläutern wir den organisatorischen Ablauf einer ambulanten Lehr- oder Forschungspsychotherapie (Kurz- oder Langzeittherapie) in unserer Hochschulambulanz:

1. Psychotherapeutische Sprechstunde

Der erste Schritt zu einer Lehr- oder Forschungspsychotherapie in unserer Hochschulambulanz ist ein Termin in der psychotherapeutischen Sprechstunde. Eine Kontaktaufnahme zur Terminvereinbarung ist telefonisch oder per E-Mail unter folgenden Kontaktdaten möglich.

Umfang: Es finden ein oder mehrere Sprechstundentermine mit einer Dauer zwischen 25 und 50 Minuten statt. Zur Aufnahme einer Psychotherapie sind mindestens 50 Minuten Sprechstunde an 1-2 Terminen notwendig. Die Sprechstunde findet unter Einbezug des Kindes bzw. des:r Jugendlichen sowie dessen:deren Bezugspersonen statt.

Ziel: Während der psychotherapeutischen Sprechstunde wird abgeklärt, ob eine psychische Erkrankung vorliegt, ob eine Psychotherapie indiziert ist, und welche weiteren Hilfsmaßnahmen geeignet sind. Wenn eine ambulante Psychotherapie indiziert ist, freie Plätze vorhanden sind, und daran Interesse besteht, kann im Anschluss bei uns eine ambulante Lehr- oder Forschungspsychotherapie begonnen werden. Alternativ empfehlen wir externe Anlaufstellen zur Durchführung einer Psychotherapie.

2. Probatorische Phase

Umfang: Es finden 2-4 probatorische Sitzungen („Kennenlern- und Probesitzungen) à 50 Minuten statt. Die probatorischen Sitzungen finden unter Einbezug des Kindes bzw. des:r Jugendlichen sowie dessen:deren Bezugspersonen statt.

Ziel: Ziel der Probatorik-Phase ist das gegenseitige Kennenlernen zwischen Patient:in und Therapeut:in sowie den Bezugspersonen des:r Patient:in und Therapeutin und der Aufbau einer therapeutischen Beziehung. Es werden weitere diagnostische Informationen gesammelt und eine biografische und familiäre Anamnese durchgeführt. Im Rahmen der probatorischen Phase wird auch ein Konsiliarbericht von dem:r Kinderärzt:in oder Kinder- und Jugendlichenpsychiater:in eingeholt, um körperliche oder neurologische Grunderkrankungen, die die psychischen Beschwerden erklären könnten, auszuschließen. Dann werden gemeinsam mit dem:r Therapeut:in Therapieziele formuliert und ein Behandlungsplan aufgestellt. Außerdem wird im Rahmen der Probatorik ein Antrag auf Kostenübernahme der Psychotherapie durch deine / Ihre gesetzliche oder private Krankenversicherung bzw. Beihilfe gestellt.

3. Therapiephase

Umfang: Es finden 12-80 Sitzungen (je nach individuellem Bedarf) statt, in der Regel 1x pro Woche à 50 Minuten, bei schweren Erkrankungen oder akuten Krisen auch bis zu 2x die Woche à 25-50 Minuten. Eine Kurzzeittherapie umfasst zunächst 12 Sitzungen und kann bei Bedarf um weitere 12 Sitzungen auf insgesamt 24 Sitzungen verlängert werden. Eine Langzeittherapie umfasst 60 Sitzungen und kann bei Bedarf auf 80 Sitzungen verlängert werden. Nach ca. jeder 4. Sitzung findet zusätzlich ein Termin mit den Bezugspersonen des Kindes oder des:r Jugendlichen statt.

Ziel: Im Rahmen der Therapiephase werden deine / Ihre Probleme mittels anerkannter und wissenschaftlich geprüfter psychotherapeutischer Methoden behandelt. Schwerpunkt der Hochschulambulanz ist die Verhaltenstherapie. Die Therapien werden hauptverantwortlich von approbierten Psychologischen Psychotherapeut:innen durchgeführt. Ergänzend werden Therapieassistent:innen in den Therapien hospitieren und Diagnostik sowie begleitende Interventionen durchführen. Es handelt sich dabei um Studierende im Master-Studium Psychologie oder Psychotherapeut:innen in Ausbildung, die eine entsprechende Vorbildung haben (Bachelor- oder Master-Abschluss in Psychologie) und selbstverständlich ebenfalls unter Schweigepflicht stehen. Zu Zwecken der Qualitätssicherung und der Forschung werden wir deinen / Ihren Behandlungsverlauf mittels diagnostischer Verfahren evaluieren. Weiterführende Informationen zu unserem Lehr- und Forschungsauftrag finden sich hier.

4. Nachsorgephase

Umfang: Es finden 1-16 Sitzungen à 50 Minuten im Abstand von mehreren Wochen oder Monaten statt.

Ziel: Um einem Rückfall vorzubeugen und die dauerhafte Integration der gelernten Strategien in den Alltag zu begleiten, werden nach Ende der Therapiephase mit wöchentlichen Sitzungen Nachsorgetermine in größeren Abständen vereinbart.