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Ehrungen und Preise 2021

Im Rahmen des Dies academicus werden Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Personen, die sich in besonderem Maße um die Universität Regensburg verdient gemacht haben, mit Preisen und Ehrungen ausgezeichnet.

Aufgrund der Entwicklungen in der Corona-Pandemie konnte die Würdigung der Auszeichnungen 2021 nicht im Rahmen des Festakts zum Dies academicus erfolgen.


DAAD-Preis

Ajdin Velić

Mit dem Preis gibt der Deutsche Akademische Austauschdienst den deutschen Hochschulen die Möglichkeit, ihre herausragenden internationalen Studierenden zu ehren.

Herr Ajdin Velić stammt aus Bosnien und Herzegowina. Er hat an der Universität Sarajevo mit herausragendem Erfolg Chemie studiert und erwarb im September 2019 den Bachelorabschluss mit Bestnoten. Dabei zeigte er in allen Teilgebieten der Chemie brilliante Leistungen. Während des Bachelor-Studiums war er zudem als privater Tutor für Gymnasialschüler:innen und Studierende an seiner Universität tätig. Unmittelbar nach dem Bachelorabschluss begann Herr Velić ein Masterstudium im Studiengang „Advanced Synthesis and Catalysis“ an der Universität Regensburg. Von Anfang an fiel hier seine große Wissbegier und seine rasche Auffassungsgabe sehr positiv auf. Trotz der erheblichen Unterschiede in der Chemieausbildung in Deutschland und Bosnien und Herzegowina hatte Herr Velić keine Schwierigkeiten bei der Bewältigung des anspruchsvollen wissenschaftlichen Curriculums des Studiengangs. Herr Velić zeigte alsbald Spitzenleistungen sowohl in den Vorlesungen als auch in verschiedenen Praktika. In den abschließenden Modulgesamtprüfungen erzielte er in allen Prüfungen die Bestnote. Mit diesen herausragenden Noten zählt er zur absoluten Spitzengruppe im Studiengang.

Ziel der Masterarbeit Ajdin Velićs ist die Entwicklung einer völlig neuen Methode für die Synthese von Phosphorverbindungen aus weißem Phosphor. Der Nachwuchswissenschaftler hat sich sehr schnell in diese anspruchsvolle Thematik eingearbeitet und schon innerhalb der ersten vier Monate äußerst beeindruckende Ergebnisse erzielt. Unter anderem konnte er in dieser Zeit eine sehr effiziente, neue Syntheseroute für Phosphorigsäureester (einer wichtigen Klasse von Phosphorverbindungen) entwickeln. Herr Velić legt im Labor ein sehr hohes Engagement an den Tag und arbeitet dabei zugleich sehr selbständig und effizient. Neben einem exzellenten theoretischen Wissen verfügt er über hervorragende laborpraktische Fähigkeiten. 

Neben dem Studium und seiner Nebentätigkeit als privater Tutor hat sich Herr Velić jahrelang sehr intensiv als ehrenamtlicher Mitarbeiter beim Roten Kreuz Neu-Sarajevo engagiert. In einem von der EU-Kommission unterstützten Projekt zur Förderung der Debattenkultur und zur Eindämmung von Hassrede leitete und organisierte er Workshops für Jugendliche. In diesem Rahmen organisierte er außerdem verschiedene Tanzprojekte und war als Koordinator für Workshops in ganz Bosnien und Herzegowina zuständig. Weiterhin engagierte er sich beim Youth Peer Education Network (Y-PEER), das sich u.a. der Prävention von HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten widmet. Hier führte er ebenfalls Workshops mit Schü-ler:innen durch und war Mitorganisator einer Summer School of Medicine and Biomedical Engineering. Ende 2021 hat er als ehrenamtlicher Mitarbeiter bei online-Sprachworkshops des Eurac Research Institutes für Schüler:innen in Norditalien mitgewirkt.

Als Person kennzeichnet Herrn Velić eine große Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft. Aufgrund dieser sehr positiven Charaktereigenschaften und seiner hervorragenden wissenschaftlichen Fähigkeiten wird er von allen meinen Mitarbeiter:innen als Kollege sehr geschätzt. 

(Stand: Herbst 2021)


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BioPark-Innovationspreis

Dr. Daniel Fleischmann

Die BioPark Regensburg GmbH, ein Unternehmen der Stadt Regensburg, und die im BioPark ansässige Kanzlei Dehmel • Bettenhausen Patentanwälte PartmbB sind Träger der BioPark-Innovationspreise. Dabei werden jedes Jahr herausragende Arbeiten aus den Regensburger Hochschulen in den Bereichen Lebenswissenschaften und Gesundheitswirtschaft prämiert.

Ausschlaggebend für die Vergabe des BioPark-Innovationspreises 2021 waren die Kriterien Innovationskraft und  Anwendungspotential der Arbeiten. Den Preis erhielt Dr. Daniel Fleischmann aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Achim Göpferich vom Lehrstuhl für Pharmazeutische Technologien der Universität Regensburg.

Zahlreiche neuartige Arzneistoffkandidaten scheitern, weil sie ihren Wirkungsort im Organismus nicht richtig erreichen. Darunter befinden sich hochpotente Substanzen, die zwar in geringsten Konzentrationen therapeutische Effekte an ihrer Zielzelle auslösen könnten, die sie aber aufgrund ungünstiger chemisch-struktureller Eigenschaften nicht erreichen. Nanoteilchen können als „Fähren“ für Arzneistoffe helfen, dieses Problem zu lösen. In der Praxis scheitern synthetische Nanoteilchen aber häufig daran, ihre Zielzellen selektiv zu erkennen. Eine mögliche Lösung des Problems ist die Verwendung von Viren als „natürliche Nanopartikel“. Der Schlüssel für den Infektionserfolg der Viren liegt in der passgenauen Wechselwirkung der Virusoberfläche mit der Zellmembran der Zielzelle, in der sich das Virus normalerweise vermehrt. Diese hochkomplexe biologische Wechselwirkunge kann von Viren wie ein 
Fingerabdruck ertasten werden, um dadurch die Zellen zu unterscheiden.

Das Promotionsprojekt von Dr. Fleischmann nutzte die Imitation dieser viralen
Strategie zur Herstellung intelligenter Nanopartikel, um diese für eine
zielgerichtete Behandlung, der so genannten Diabetischen Nephropathie einsetzen zu
können. Für diese Erkrankung, die mehr als die Hälfte aller Diabetiker und
damit weltweit mehr als 200 Millionen Menschen mit einem totalen
Nierenversagen bedroht, gibt es derzeit keine Therapie. In der
Forschungsarbeit wurde ein Nanotransporter entwickelt, mit dem sich
vielversprechende Arzneistoffe gezielt in die Zellen des Mesangiums
einschleusen lassen. Dazu wurden die Oberflächen von Nanoteilchen so
„programmiert“, dass sie wie Viren in der Lage sind Zelloberflächen abzutasten,
um damit die Identität von Zellen zu ermitteln. Die Adenovirus-mimetischen
Nanopartikel sind in Zellgemischen in der Lage, Mesangialzellen hochselektiv
zu erkennen und exklusiv von diesen aufgenommen zu werden.

(Pressemitteilung BioPark Regensburg GmbH)


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Habilitationspreis

PD Dr. Michael Sommer

Die Universitätsstiftung Pro Habilitatione vergibt jährlich einen mit 5.000 Euro dotierten Forschungspreis für eine Habilitation oder eine gleichwertige wissenschaftliche Leistung, die an der Universität Regensburg erbracht wird. Stifter ist der Verein der Freunde der Universität Regensburg e. V.

Herr PD Dr. Michael Sommer hat trotz intensiven Einsatzes in Lehre und akademischer Mitverwaltung an den verschiedenen Wirkungsstätten der vergangenen Jahre die 
Qualifikationsstufen bis zum Abschluss einer glänzenden Habilitation in erstaunlich kurzer Zeit durchlaufen.

Wie viel Spannendes ein neuer Zugang bereits seit langer Zeit bekannten Quellen entlocken kann, zeigt die hochoriginelle Habilitationsschrift des jungen Wissenschaftlers, die derzeit zur Publikation in der ersten Reihe der „Wissenschaftlichen Untersuchungen zum Neuen Testament" (Mohr Siebeck, Tübingen) vorbereitet wird. Frühchristliche Texte über den angemessenen Umgang mit Witwen (und Waisen) wurden bisher in erster Linie unter sozialgeschichtlichen Aspekten betrachtet, einige Quellen, die nur ganz knapp über Witwen sprechen, fielen dabei meist als irrelevant (oder die üblichen Thesen bestätigend) durch das Raster. Genau bei diesen Quellen setzt Sommer an: An die Stelle der Frage, welche sozialen Realitäten sie spiegelten, setzt er die Frage, welche Funktionen sie in frühchristlichen Diskursen spielten. Dabei kann er eine bis weit ins Alte Testament zurückreichende Traditionslinie erarbeiten, auf der die christlichen Texte des ersten und zweiten Jahrhunderts aufbauen konnten. Am Paradigma der Rede über den Umgang mit Witwen, deren tatsächliche historische Stellung sich mit Sommers Untersuchungen als deutlich komplexer darstellt, als in vielen sozialgeschichtlichen Untersuchungen vorausgesetzt, konstruierten frühchristliche Texte Abgrenzungsdiskurse. Mit anderen Worten: Die Rede über angemessenes Handeln gegenüber Witwen und Waisen in vielen frühchristlichen Quellen lässt nicht immer und unbedingt auf tatsächliche soziale Realitäten schließen, sehr wohl aber auf zur Abgrenzung gegen andere Gruppen notwendige „Selbstinszenierungen" frühchristlicher Gruppen.

Neben seinen ausgezeichneten Qualifikationsschriften kann Herr PD Dr. Sommer auf eine in Qualität wie Quantität beeindruckende Publikationsliste verweisen: Dazu gehören Artikel in international hoch- wie höchstrangigen Zeitschriften und Reihen mit Peer-Review, die (Mit-)Herausgeberschaft ausgezeichneter Sammelbände auf internationalem Niveau und die (Mit-)Organisation von hochrangigen internationalen Tagungen. Dabei hat sich Herr Dr. Sommer bereits ein national wie international klar erkennbares wissenschaftliches Profil erarbeitet, das die üblichen Grenzen des Faches Exegese des Neuen Testaments deutlich sprengt: Er gilt bereits jetzt als einer der besten jüngeren Experten zur frühjüdischen wie christlichen Apokalyptik (inclusive seiner Arbeiten an wenig bekannten Texten), er hat breit zu christlichen Apokryphen publiziert, steht im Dialog mit Sozial- und Kulturwissenschaften und dürfte zu den wenigen Nachwuchswissenschaftlern im Fach gehören, die eine breite Kenntnis des frühen Judentums (inclusive der Rezeptionsgeschichte des Alten Testaments) vorweisen können. Herr Dr. Sommer ist in hohem Maße engagiert in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit so verschiedenen Feldern wie Numismatik, Ägyptologie, Judaistik, Ikonographie und Kunstgeschichte, Mediävistik etc.  Dass er inzwischen national wie international als hochbegabter Nachwuchswissenschaftler mit  höchstem Potential wahrgenommen wird, zeigen Gastvorträge und Konferenzteilnahmen u.a. in Barcelona, Bern, Zürich, Wien, Berlin und Leuven. Er ist bereits jetzt Mitglied in den Herausgeberkreisen wichtiger Zeitschriften und Reihen (z.B. „Zeitschrift für NeuesTestament" [Francke Verlag, Tübingen und Basel] oder „Studies in the Cultural Contexts of the Bible" [Brill Deutschland, Paderborn]) und ist bereits kurz nach der Habilitation aussichtsreich in verschiedenen, auch hochrangigen internationalen Berufungsverfahren vertreten.

Herr Dr. Michael Sommer hat sich nicht nur als herausragender junger Wissenschaftler, sondern auch als höchst engagierter, begeisterter akademischer Lehrer erwiesen, der bereits eine Reihe von Studierenden erfolgreich bei Qualifikationsarbeiten betreut und sich mehrfach in der Mitbegleitung von Promotionsprojekten
(in Regensburg, Passau, aber auch an der KU Leuven) eingesetzt hat. Dies überrascht nicht, sondern korrespondiert mit dem allgemeinen Eindruck einer höchst angenehmen, vielfältig engagierten und menschlich beeindruckenden Persönlichkeit.


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Ehrennadel der Universität Regensburg

Die Universität Regensburg verleiht ihre Ehrennadel an Personen in Anerkennung ihrer besonderen Verdienste um die UR.


Josef Schmid

In den 48 Jahren seiner Tätigkeit in der Raum- und Grundverwaltung hat sich Herr Schmid mit Tatkraft, Einsatzfreude und Gestaltungswillen für den reibungslosen Ablauf des Universitätsbetriebes engagiert. Dabei war er nicht nur ein fester Bestandteil unserer Universitätsgemeinschaft, sondern ein über den gesamten Campus hinweg hochgeschätzter Kollege, weshalb die Universität Regensburg seinen jahrelangen Einsatz in besonderer Weise auszeichnen möchte. 


apl. Prof. Dr. Christiane Thim-Mabrey

Während ihrer Tätigkeit an der Universität Regensburg und insbesondere als apl. Professorin am Lehrstuhl für Deutsche Sprachwissenschaft seit 2006 hat sie ein hohes Engagement in der Transferarbeit zwischen Universität und Öffentlichkeit gezeigt. Die von ihr veranstalteten Regensburger Symposien haben gesellschaftlich relevante Themenbereiche in den Vordergrund gerückt und den transdisziplinären Austausch gefördert. Als stellvertretende Frauenbeauftragte war sie zudem in einer frühen Phase der Verbesserung der Chancengleichheit an unserer Universität maßgebend beteiligt. Chancengleichheit, gesellschaftlicher Transfer und Interdisziplinarität sind heute Themen, die für unsere Universität als Leitlinien im Hochschulentwicklungsplan 2025 fest verankert wurden, weshalb die Universität Regensburg ihre Rolle als Vorreiterin in diesen Bereichen auszeichnen möchte.


Prof. Dr. Wolfgang Wiegard

Über viele Jahre hinweg war er mit hoher fachlicher Kompetenz als Inhaber des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre an der Universität Regensburg tätig, wobei seine Expertise auch außerhalb unseres Campus große Wertschätzung erfahren hat. Durch sein außeruniversitäres Engagement, unter anderem als Mitglied und Vorsitzender des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, hat er dabei die Universität Regensburg auf bundesweiter Ebene prominent vertreten. 




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Universitätsmedaille "Bene Merenti"

Die Universität Regensburg verleiht die Universitätsmedaille „Bene Merenti“ an Personen in Anerkennung ihrer besonderen Verdienste um die UR.


Theo Zellner

Im Rahmen seiner Gremientätigkeit als Mitglied im Universitätsrat der Universität Regensburg von 01.10.2013 bis 30.09.2021 hat Herr Zellner vielfältige Impulse bei der Erfüllung des Forschungs-, Lehr- und Transferauftrags gesetzt. So hat er unter anderem bei der Gründung des RCI, Regensburger Centrum für Interventionelle Immunologie, zum 01.07.2019 seine externe Expertise eingebracht und dadurch einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Universität Regensburg im Feld der Immunmedizin und des Wissenschaftsstandorts Regensburg geleistet. 



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Ehrensenator der UR

Die Universität ehrt mit dieser Auszeichnung Personen, die sich in besonderer Weise um die UR verdient gemacht haben.


Maximilian Binder

Bereits seit 2000 hat Herr Binder seine externe Expertise als Mitglied des Kuratoriums der Universität Regensburg eingebracht. Seit 2013 bis zum 30.09.2021 war er Mitglied des Universitätsrats und seit Mai 2016 der Vorsitzende dieses Gremiums. Durch seine wertvollen Beiträge und die tatkräftige Begleitung von wichtigen Zukunftsprojekten unserer Universität, wie zum Beispiel dem RCI (Regensburg Centrum für Interventionelle Immunologie) und dem Aufbau der FIDS (= Fakultät für Informatik und Data Science der UR), fungierte er dabei weit über die im Bayerischen Hochschulgesetz verankerten Aufgaben hinaus als wichtiger und wertvoller Impulsgeber und hat damit die Entwicklung der Universität Regensburg in den vergangenen Jahren auf besondere Weise mitgeprägt. Aufgrund seines sehr hohen und vielfältige Engagements möchte die UR ihre Dankbarkeit und Wertschätzung deshalb mit der Verleihung des Titels „Ehrensenator“ zum Ausdruck bringen.



  1. Universität Regensburg

Dies academicus

28. November 2024

17 Uhr

Auditorium maximum

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