Am 15. November 2023, zwei Jahre nach dem Verlust des geschätzten Kollegen Prof. Dr. Thomas Karmann, versammelten sich zahlreiche Freunde und Kollegen am Centre for Advanced Studies "Beyond Canon_" - wo er zum Honorary Fellow ernannt worden war - um sich an seine beeindruckende Persönlichkeit und seine Verdienste im akademischen Umfeld zu erinnern.
Neben gemeinsamen Erinnerungen seines Mentors, Prof. Dr. Andreas Merkt, und geschätzter Kollegen, Prof. Dr. Alfons Fürst von der Universität Münster und Prof. DDr. Mathias Moosbrugger von der Universität Innsbruck, wurde das Gedenkbuch vorgestellt:
"Provokateure, Tabubrüche und Denkabenteuer. Grenzüberschreitungen im frühen und spätantiken Christentum. Gedenkschrift für Thomas Karmann" (Forschungen zur Kirchen- und Dogmengeschichte), das von Andreas Merkt, Tobias Nicklas und Harald Buchinger herausgegeben wurde.
Nach den Worten des Verlagslektors für Theologie und Religionswissenschaft des Verlags Vandenhoek & Ruprecht, Dr. Izaak de Hulster, das Buch ist Rekordzeit erschienen.
Ein herzliches Dankeschön geht an alle Anwesenden, deren Anwesenheit dieser Gedenkveranstaltung eine besondere Bedeutung und Herzlichkeit verlieh.
Dr. Pilarski wird für ihre Dissertation "Der Libellus carminum des Eugenius von Toledo als Lebensbewältigung und spirituelle Praxis" ausgezeichnet. Der Preis ist der bedeutendste internationale Preis für Nachwuchswissenschaftler in der Theologie und den Religionswissenschaften. Zwanzig Gutachter aus derzeit fünfzehn Länder
Dr. Annemarie Pilarski hat den Bayerischen Kulturpreis in der Sparte Wissenschaft erhalten. Sie wurde für ihre Doktorarbeit an der Universität Regensburg geehrt. Die akademische Rätin am Lehrstuhl für Alte Kirchengeschichte und Patrologie wurde am Donnerstag (10. November) zusammen mit 32 weiteren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bayerischer Hochschulen und Universitäten mit dem begehrten Preis ausgezeichnet. Den Bayerischen Kulturpreis verleiht die Bayernwerk AG (Bayernwerk) zusammen mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.
Wir gratulieren ihr von ganzem Herzen zu dieser verdienten Auszeichnung und wünschen viel Erfolg bei ihrer weiterer Forschungsarbeit!
Dr. Annemarie Pilarski der Universität Regensburg erhält Kulturpreis Bayern 2022 (Vollbericht)
Die Fotos: Alex Schelbert ©
Dr. Annemarie Pilarski, Lehrstuhlvertreterin von Prof. Andreas Merkt im Sommersemester 2022 bzw. Akademische Rätin am Lehrstuhl für Alte Kirchengeschichte und Patrologie hat für ihre von Prof. Dr. Andreas Merkt betreute Dissertation „Vitae mala funerare. Poesie als Lebensbewältigung bei Eugenius von Toledo“ den Promotionspreis 2022 des Fördervereins der Fakultät für Katholische Theologie der Universität Regensburg erhalten.
Ihre Dissertation wird unter dem Titel: „Der Libellus Carminum des Eugenius von Toledo. Poesie als Lebensbewältigung und spirituelle Praxis“ bei Mohr Siebeck in der Reihe „Studien und Texte zu Antike und Christentum“ erschienen.
Wir gratulieren ihr von ganzem Herzen zu dieser verdienten Auszeichnung und wünschen viel Erfolg bei ihrer weiterer Forschungsarbeit!
Hier folgt die Laudation ihrer Dissertation:
„Gedichte über Alltagsutensilien wie ein Handtuch, über Widrigkeiten wie eine Mückenplage, aber auch über tiefe Themen wie Sterblichkeit oder Sünde und Schuld – das Spektrum von Themen, das der westgotische Dichter und Bischof Eugenius von Toledo in seinem im Mittelalter äußerst beliebten Gedichtbuch behandelt, ist breit. Annemarie Pilarski arbeitet in ihrer Dissertation aus diesem Sammelsurium von Gedichten ein Grundthema heraus: Die Poesie – also Gedichte schreiben, Gedichte lesen und Gedichte vortragen – dient zur Lebensbewältigung. Indem sie neben einem Überblick über das Gesamtwerk einzelne thematisch zentrale Gedichte philologisch analysiert und theologisch kommentiert sowie literatur- und theologiegeschichtlich einordnet, befreit sie diesen bisher nur gelegentlich von klassischen Philologen beachteten Autor aus seinem theologischen Schattendasein. Dabei gelingt es ihr, durch die Verbindung moderner Forschungsansätze wie der ‚history of emotions‘ oder der Sprechakttheorie mit klassischer Spiritualitätsgeschichte und spätantiker Literaturgeschichte, nicht nur die spiritualitätsgeschichtliche Bedeutung dieses bislang weithin unbekannten Autors aufzuzeigen, sondern auch auf den Wert der Dichtkunst als einer spirituellen Praxis aufmerksam zu machen.“
Frau Dr. Annemarie Pilarski, derzeit Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Alte Kirchengeschichte und Patrologie an der Universität Regensburg, wird im Sommersemester 2022 als Lehrstuhlvertreterin an unserem Lehrstuhl tätig sein. Sie wird die Vorlesungen: „Gott und Kirche - Einführung in die frühe Theologie- und Kirchengeschichte“, „Mönchtum als alternatives Kirchenmodell“, und „Tote begraben, Trauernde trösten: Der Umgang mit dem Tod in der Antike“halten und damit Prof. Andreas Merkt vertreten, der sich im DFG-Forschungsfreisemester befindet.
Die Angehörigen des Lehrstuhls für Alte Kirchengeschichte und Patrologie trauern gemeinsam mit der gesamten Fakultät für Katholische Theologie um Thomas Rudolf Karmann, der am 15. November 2021 im Alter von 48 Jahren aus dem Leben gerissen wurde. Thomas Karmann war seit über zwanzig Jahren dem Lehrstuhl und der Fakultät eng verbunden.
Nach seinem vom Alumni-Verein der Universität mit dem Preis für ausgezeichnete Studienleistungen ausgezeichneten Studium und der von Norbert Brox und Franz Dünzl betreuten Diplomarbeit von 2001 war er bis 2006 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl. 2006 promovierte er mit einer Arbeit über Meletius von Antiochien und den Neunizänismus, für die er den Preis der Dr. Kurt Hellmich-Stiftung für ökumenische Theologie erhielt. Danach arbeitete er bis 2014 als akademischer Rat a.Z. am Lehrstuhl. In dieser Zeit übernahm er auch Lehrstuhlvertretungen in Münster (2010-2011 für Alfons Fürst), Regensburg (2011-2012 für Andreas Merkt) und Freiburg (2013-2014 für Thomas Böhm).
Im Jahre 2014 wechselte er nach Innsbruck zu Günther Wassilowksy, wo er zunächst als Universitätsassistent das Fach Alte Kirchengeschichte und Patrologie vertrat und 2017 den Ruf auf die Professur für Kirchengeschichte und Patrologie annahm. Nach einem Ruf an die Universität Würzburg im Jahre 2021 lehrte er dort seit Beginn des Wintersemesters.
Im Jahre 2016 wurde er an der Universität Regensburg mit einer Arbeit zur Rezeption des matthäischen Stammbaums Jesu in der patristischen Literatur habilitiert, für die er den Preis der Armin Schmitt-Stiftung für biblische Textforschung erhielt. Im Jahre 2021 beriefen ihn die Direktoren des Centre for Advanced Studies “Beyond Canon” der Universität Regensburg zum Honorary Fellow.
Thomas Karmann hat sich durch seine Arbeiten zur altkirchlichen Trinitätstheologie und Bibelrezeption, zu antiken christlichen Apokryphen, zu Origenes und seiner Rezeption sowie zu Askese und Mönchtum in der Antike in der Fachwelt einen Namen gemacht. Kollegen und Kolleginnen erinnern sich gerne an seine angenehme, ruhige, stets besonnene und freundliche Art. An erster Stelle standen für ihn die Studierenden, für die er stets eine offene Tür und ein offenes Herz hatte.
Thomas Karmann hat Theologie immer in dem Bewusstsein betrieben, dass sie sich im Dialog der Wissenschaften zu entfalten und zu legitimieren hat, gleichzeitig aber in der Kirche beheimatet ist und ihr auch die Aufgabe obliegt, dem religiösen Leben zu dienen. Und er war davon überzeugt, dass christlicher Glaube auch immer soziale Verantwortung mit sich bringt. In diesem Sinne hat er sich selbst immer wieder engagiert, kirchlich, vor allem in der Pfarrei St. Martin in Deggendorf, aber auch politisch, unter anderem acht Jahre lang als Stadtrat und städtischer Kinder- und Jugendbeauftragter von Deggendorf.
Wir haben nicht nur einen großartigen Wissenschaftler und engagierten akademischen Lehrer verloren, sondern auch einen äußerst liebenswürdigen Menschen. Unsere Anteilnahme gilt seiner geliebten Frau Kerstin.
Die Deutsche Bischofskonferenz hat auf ihrer Herbst-Vollversammlung vom 20.-23. September 2021 Prof. Dr. Andrea Riedl zur Beraterin der Ökumenekommission gewählt. Der Vorsitzende, Bischof Dr. Georg Bätzing, hat sie daraufhin für die neue Arbeitsperiode bis 2026 zur Beraterin mit Fokus auf kirchengeschichtliche Fragen ernannt. Wir gratulieren herzlich!
M. Theol. Marko Jovanović, Lehrstuhlkoordinator und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Alte Kirchengeschichte und Patrologie sowie am Centre for Advanced Studies "Beyond Canon_", hat für seine von Prof. Dr. Tobias Nicklas betreute Magisterarbeit "Franz Mußners Auslegung des Jakobusbriefes in Bezug auf den jüdisch-christlichen Dialog" den ersten Platz des BCJ.Bayern-Studienpreises 2021 in der Kategorie "Universität I" belegt. BCJ.Bayern e.V. (Begegnung von Christen und Juden) ist ein Verein zur Förderung des christlich-jüdischen Gesprächs in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Inzwischen vertieft und erweitert Herr Jovanović seine einschlägigen Untersuchungen im Rahmen einer Dissertation zum Thema "Juden und Christen: Getrennte Wege oder verflochtene Linien? Ein forschungsgeschichtlicher Aufriss".
Frau Prof. Dr. Andrea Riedl, derzeit Wissenschaftliche Mitarbeiterin (inkl. Fachbereichsleitung für Kirchengeschichte) am Institut für Katholische Theologie an der TU Dresden, wird im Sommersemeste 2021als Lehrstuhlvertreterin an unserem Lehrstuhl tätig sein. Sie wird die Vorlesungen: " Geschichte und Theologie des frühen Christentums" und "Das Mönchtum als alternatives Kirchenmodell" halten und damit Prof. Andreas Merkt vertreten, der sich im DFG-Forschungsfreisemester befindet.
Frau Dr. Andrea Riedl, derzeit Senior Research Fellow am Institut für Historische Theologie der Uni Wien und Inhaberin eines Erwin-Schrödinger-Auslandsstipendiums, wird im Wintersemester 2019/20 im Rahmen des Gastprofessorenprogramms des Bayerischen Wissenschaftsministeriums an unserem Lehrstuhl tätig sein. Sie wird die Vorlesung "Christentum und Antike: Identität in einer pluralen Welt" halten und damit Prof. Andreas Merkt vertreten, der sich im Forschungsfreisemester befindet.
Prof. Andreas Merkt hat am 22. Mai im Rahmen der Jahrestagung der "Arbeitsgemeinschaft der Kirchenhistoriker und Kirchenhistorikerinnen im deutschen Sprachraum" (AGKG) in Bonn erstmals den "Dr.-Franz-J.-Vogel-Preis für Kirchengeschichte" im Namen der AGKG an sechs Nachwuchswissenschaftler verliehen (v. l. n. r.: Betreuer Schöllgen, Weisser, Riedl, Betreuer Prügl, Hoppe-Kaiser, Betreuer Klieber, Fostyak, Belz; nicht anwesend: Neidhardt; Foto: Jenny Wenner).
Die biblischen Schriften des Alten und Neuen Testaments gelten im Christentum als Kanon von grundlegender Autorität. Doch daneben existieren weitere Texte, die sich entweder gegen kanonische Texte richten oder diese fortschreiben – und dabei Autorität beanspruchen. Diesen Überlieferungen und ihren Funktionen in verschiedensten Kontexten religiösen Lebens – neben der Literatur vor allem auch in der Sachkultur und in der Liturgie – wird sich die von den Regensburger Professoren Tobias Nicklas (federführend), Andreas Merkt und Harald Buchinger beantragte und am 14. Dezember 2017 genehmigte DFG-Kolleg-Forschergruppe „Jenseits des Kanons: Heterotopien religiöser Autorität im spätantiken Christentum“ widmen. Anhand der Beschäftigung mit außerkanonischen christlichen Traditionen erhoffen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler neue Erkenntnisse zu soziokulturellen, religiösen und theologiegeschichtlichen Phänomenen der Spätantike und des spätantiken Christentums.
Link zur Pressemitteilung
hielt im Juli 2017 öffentliche Vorlesungen und einen Festvortrag im Rahmen des Actus Academicus der Fakultät für Katholische Theologie zum Thema
Detaillierte Informationen finden Sie hier (PDF).
Bericht zum Festvortrag im Rahmen des Actus Academicus (PDF)
Bericht über die Gastprofessur auf der Homepage des Bistums Regensburg (URL)
Dank der Großzügigkeit des Historikers und Anwalts Dr. Franz J. Vogel kann die AGKG mit großer Freude erstmals die Ausschreibung eines Preises für kirchengeschichtliche Promotions- und Postdoc-Arbeiten bekannt geben.
Ausschreibung (PDF)
Justina C. Metzdorf
Das Matthäusevangelium. Teilband 6: Kapitel 19–21
(Novum Testamentum Patristicum 1/6)
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2017, 411 Seiten
Inhaltsverzeichnis und Leseprobe (PDF, V&R)
Andreas Merkt (Hg.)
Bestattungskulturen und Jenseitsvorstellungen im Wandel der Zeit - Vom alten Ägypten bis zum Friedwald der Gegenwart
(Regensburger Klassikstudien 2)
Regensburg: Schnell & Steiner 2016, 224 Seiten
Joseph Verheyden/Andreas Merkt/Tobias Nicklas (Hg.)
"If Christ has not been raised..."
Studies on the Reception of the Resurrection Stories and the Belief in the Resurrection in the Early Church
(Novum Testamentum et Orbis Antiquus/
Studien zur Umwelt des Neuen Testaments 115)
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2016, 229 Seiten
Andreas Merkt,
1 Petrus (1. Teilband)
(Novum Testamentum Patristicum 21/1)
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2015, 252 Seiten
Inhaltsverzeichnis und Leseprobe (PDF, V&R)
Gebäude PT, Zi. 4.2.58
E-Mail: andreas.merkt@ur.de
Koordinierungsstelle
Marko Jovanović
Gebäude PT, Zi. 4.2.59
Telefon 0941 943-3734
E-Mail: lehrstuhl.alte-kirchengeschichte@ur.de