Was hast du studiert und wo?
Ich habe Klassische Archäologie im ersten und Vor- und Frühgeschichte im zweiten Hauptfach in Regensburg studiert und mein Studium mit der Promotion abgeschlossen. Obwohl ein Studienortwechsel grundsätzlich natürlich unbedingt zu empfehlen ist, hatte ich während meiner Zeit in Regensburg die Möglichkeit bei vier verschiedenen Professoren zu studieren und konnte dieses Manko dadurch etwas kompensieren.
Wo und als was arbeitest du aktuell und woraus besteht deine Tätigkeit?
Momentan bin ich an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften für das "Corpus Vasorum Antiquorum"-Projekt (CVA) angestellt. Im Rahmen dieses Projekts forsche ich zu griechischen Trinkschalen des 6. vorchristlichen Jahrhunderts in der Berliner Antikensammlung. Die Ergebnisse dieser Arbeit werden in der CVA-Reihe publiziert.
Inwiefern hat dein Studium dich auf deine Arbeit vorbereitet? Hast du etwas zusätzlich gemacht, um dich dafür zu qualifizieren? Inwiefern hilft dir das, was du im Studium gelernt hast, heute noch?
Sowohl in meiner Magister- als auch meiner Doktorarbeit habe ich mich schon intensiv mit griechischer Vasenmalerei beschäftigt, womit ich mich für höhere Aufgaben in der Vasenforschung qualifizieren konnte. Was in den unterschiedlichsten archäologischen Seminaren immer wieder praktiziert wurde, war das genaue Sehen und Betrachten von Objekten und deren präzise Beschreibung. Erst durch diese - zugegebenermaßen oft mühsame - Schule lernt man jedoch den Dingen wirklich auf den Grund zu gehen und Wesentliches selbst zu erkennen. Von diesen erlernten Analysefähigkeiten, sowie dem sehr wichtigen kritischen Lesen von Texten und Meinungen profitiert man weit über die archäologische Forschung hinaus. Nicht zu unterschätzen ist zudem das Kennen- und Schätzenlernen fremder Kulturen, was im Studium der Archäologie fast nebenbei und zwangsläufig passiert und doch so essentiell ist, für die Entwicklung eines interessierten und offenen Geistes.