Page 83 - Forschungsbericht 2015 bis 2018 Universtität Regensburg
P. 83
Foto © UR/Margit Scheid Foto © UR
Prof. Dr. Remco Sprangers, Prof. Dr. Michael Thomm,
ERC-2013 CoG, Biophysik ERC-2009 AdG, Mikrobiologie
mRNA-decay DARCLIFE
NMR Spectroscopy of Very Deep Subsurface Archaea: Carbon Cycle,
Large Complexes: the Atomic Life Strategies, and Role in Sedimentary
Details of the mRNA Ecosystems
Degradation Machinery
Projektnummer: 247153
Projektnummer: 616052 Laufzeit: April 2010 bis März 2015
Laufzeit: April 2014 bis März 2020
»Die meisten bisher kultivierten Archaeen, das sind Le-
»Im ERC-Projekt untersuchen wir, wie eine große Anzahl bensformen, die äußerlich Bakterien ähneln, aber mole-
von Proteinen zusammenwirkt, um eine präzise moleku- kular mehr höheren Zellen gleichen, kommen in extre-
lare Maschine zu bilden, die mRNA abbaut. mRNA, auch men Lebensräumen vor. In diesem Projekt wurden die
Boten-RNA genannt, ist eine Kopie der genetischen In- Archaeen in Tiefseesedimenten untersucht, deren Phy-
formation, die die Zelle benutzt um zu bestimmen wel- siologie und Bedeutung für die Stoffkreisläufe in diesem
che Proteine synthetisiert werden. In unserem Projekt Habitat bisher noch wenig verstanden sind. In einem in-
nutzen wir die Kernspinresonanzspektroskopie in großem terdisziplinärem Ansatz in Kollaboration mit Prof. Hinrichs
Umfang und erweitern die Grenzen und Möglichkeiten von der Universität Bremen wurden die wichtigen Mem-
der Methode erheblich. In den letzten Jahren haben wir branbestandteile, die archaeellen Lipide in Sedimenten
neue Erkenntnisse darüber gewonnen, wie molekulare sowie die Lipide von Modelorganismen wie Nitrosopumi-
Bewegungen in wichtigen Enzymen mit ihrer Funktion lus maritimus nach Wachstum in Laborfermentern unter-
korrelieren. Mit unserer Arbeit erweitern wir damit auch sucht. Diese Experimente weisen darauf hin, dass Glyko-
unser Wissen über Protein und Protein-RNA-Komplexe lipide in Archaeen und in Tiefseesedimenten als Antwort
um Informationen zu Proteinbewegungen.« auf die Stresssituation »wenig Nahrung« zurückzuführen
https://www.uni-regensburg.de/ sind, während Phospholipide bei schnell wachsenden
biologie-vorklinische-medizin/biophysik-1 Populationen mit guter Nährstoffversorgung dominieren.
Durch Kombination verschiedener Techniken hat diese
Projekt auch zum besseren Verständnis der Nutzung von
Kohlenstoffsubstraten durch Tiefseearchaeen beigetra-
gen.«
https://www.uni-regensburg.de/
biologie-vorklinische-medizin/mikro
biologie/team-leaders/thomm/index.html
81