Zu Hauptinhalt springen

Aktuelles

Amputationen verhindern

Diabetisches Fußsyndrom

Amputationen verhindern

Rund 40.000 Menschen muss jedes Jahr in Deutschland ein Fuß amputiert werden. Schuld daran ist das Diabetische Fußsyndrom. Viele der Eingriffe ließen sich jedoch bei frühzeitiger und passgenauer Behandlung vermeiden. An der Orthopädischen Universitätsklinik Regensburg im Asklepios Klinikum Bad Abbach erforscht man unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Joachim Grifka deshalb, welche Therapie am erfolgversprechendsten ist.

DFS Studie

Der offene Fuß, wie das Syndrom im Volksmund auch genannt wird, ist eine Folgeerkrankung von Diabetes mellitus. „Das Krankheitsbild ist deshalb so gefährlich, weil es oft zu spät erkannt wird“, erklärt Dr. Jürgen Götz, Oberarzt und Leiter der Sektion Fuß- und Sprunggelenkchirurgie der Klinik. „Das liegt daran, dass Diabetiker aufgrund geschädigter Nerven häufig keine oder kaum Schmerzen spüren. Verletzte Haut oder kleine Wunden werden so nicht oder erst spät wahrgenommen.“

Und genau da liegt das Problem: Menschen, die unter der Stoffwechselstörung leiden, haben oft eine schlechtere Wundheilung. Ist ein Fußpilz, ein kleiner Riss, den man sich beim Barfußlaufen zuzieht, oder eine Druckstelle aufgrund falscher Belastung für einen Gesunden vielleicht kurzfristig unangenehm, können die Folgen für Diabetiker fatal sein. So dringen selbst durch kleinste Verletzungen Erreger in die Haut ein und entwickeln sich bei Betroffenen leicht zu einem Druckgeschwür. Verschärft wird die Situation dadurch, dass sich Infektionen bei Zuckerpatienten aufgrund von Durchblutungsstörungen noch schneller ausbreiten. „Menschen, die unter Diabetes leiden, sollten daher besonders wachsam sein, wenn sie an den Füßen wenig empfindlich für Schmerz oder Wärme sind, wenn die Haut am Fuß sehr trocken ist, die Füße taub sind oder auch gerötet und geschwollen. Das alles können erste Anzeichen für ein diabetisches Fußsyndrom sein“, so Dr. Götz.

Die besondere Gefahr, die dann auch zur Amputation führen könne, sei, wenn ein Druckgeschwür bei einem diabetischen Fuß zu lange unerkannt oder unbehandelt bleibe. „Denn ist die Infektion zu weit fortgeschritten, bleibt manchmal kein anderer Ausweg.“ An der Orthopädischen Uniklinik arbeiten Dr. Götz und sein Kollege Dr. Gernot Hertel, Leiter der diabetischen Fußsprechstunde, deshalb an einer Studie, die herausfinden soll, welche Behandlungsmethoden bei Patienten mit einem ausgeprägten Druckgeschwür am besten hilft. Ziel ist es, die Behand-lungsdauer zu verkürzen und die Infektion zu stoppen, so dass Amputationen vermieden werden können. Dazu suchen sie momentan noch Patienten, die unter Diabetes mellitus und einem Druckgeschwür leiden. „Wir behandeln das Geschwür dann entweder mit einer Orthese oder einem abnehmbaren Unterschenkelgips. Welcher Patient was bekommt, entscheidet das Los.“ Beide Instrumente dienen aber in gleicher Weise, den Fuß zu entlasten, Druck abzubauen und so das Geschwür abzuheilen. „Wir möchten nach Studienende genau wissen, welche Behandlungs-methode wir unseren Patienten zukünftig für eine optimale Therapie empfehlen können“, so Dr. Hertel.

Um es gar nicht zu einem Druckgeschwür kommen zu lassen, hat der Orthopäde auch noch einige Tipps, die Diabetiker beherzigen sollten: Sie sollten ihre Füße regelmäßig von einem Arzt untersuchen lassen, auf gutes und nicht zu enges Schuhwerk achten, ihren Blutzuckerspiegel medikamentös im Griff behalten und die Füße äußerst gut pflegen. „Auch dadurch lässt sich Schlimmeres in vielen Fällen vermeiden.“

Faltblatt Studieninformation

  1. Fakultät für Medizin

Hotline 09405 182401

Orthopädische Klinik für die Universität Regensburg
im Asklepios Klinikum

Kaiser-Karl V.-Allee 3
93077 Bad Abbach


Lehrstuhlinhaber

N.N.

E-Mail