Tag der Präsentationen und des Austausches mit Studierenden - September 2022
Der am 29. September 2022 am Lehrstuhl für Fremdsprachen der Philosophischen Fakultät der Universität Pardubice stattgefundene Workshop erfolgte als Kooperation zwischen dem FZ DiMOS und der Universität Pardubice. Er knüpfte an an die seit 2016 bestehende Kooperation, die auf einer grenzüberschreitenden wissenschaftlichen Zusammenarbeit (Prof. Dr. habil. Ingrid Hudabiunigg, Universität Pardubice; Dr. Ákos Bitter, Universität Regensburg; Mag. Robert Marchl; ZHAW Zürich) basiert. Neben tschechischen waren auch ukrainische Studierende der Universitäten von Kyiv, Krywyj Rih und Mariupol anwesend, die im Rahmen des Programms Erasmus KA 171 ein Semester an der Universität Pardubice verbringen.
Der Workshop bestand aus aus zwei Teilen: einerseits aus einem Vortragsteil, mit Beiträgen von Prof. Dr. Hermann Scheuringer, Dr. Tamara Bučková sowie Dr. Bianca Beníšková zum Thema, andererseits aus einem interaktiven Part. Letzerer war der individuellen Einstellung zu Deutschland, dem Verhältnis zum Deutschen und der Zukunft dieser Sprache im tschechischen Bildungswesen sowie in der Gesellschaft gewidmet. Den Anstoß für die Vertiefung des Themas und die anschließende Podiumsdiskussion erhielten die Workshop-Teilnehmer von Dr. Aneta Bučková und Dr. David Fischböck. In dem anschließenden Meinungsaustausch ging es insbesondere um die individuelle Entscheidung der Studierenden, Deutsch zu lernen.
Workshop-Homepage der Universität Pardubice
Video zum Vortrag Prof. Dr. Scheuringer – komplett
Video zum Vortrag Prof. Dr. Scheuringer – Schwerpunkt Tschechien
Programm
Tag der Planung und Erörterung weiterer didaktischen Zugänge - April 2023
Workshop: Univerzita Pardubice, NJOP
April 2023 und online,
Themen im Schwerpunkt „Deutsch(e) vor Ort – in Tschechien. Teil B“
Organisatoren: Dr. Ákos Bitter, Prof. Dr. Ingrid Hudabiunigg
Teilnehmer: Bianca Beníšková, Boris Blahak, Aneta Bučková und Helena Jaklová
Beiträge:
Bianca Beníšková: Deutsche Familiennamen als Potenzial einer Erinnerungskultur in Tschechien. Ein didaktisches DaF-Konzept
Boris Blahak: Deutsch in Prager visueller Mehrsprachigkeit des 16. bis 20. Jh.
Spuren interethnischer Koexistenz und Konfrontation in historischen urbanen Linguistic Landscapes
Aneta Bučková: Deutsch(e) in Tschechien: die Sprachbiographien der Nachkriegsgeneration
Tamara Bučková: Literatur aus dem Ghetto Theresienstadt
Helena Jaklová: Zeit der Harmonie zwischen Deutschen und Tschechen im Werk von Adalbert Stifter und Karl Klostermann
Christoph Mauerer: Die deutschsprachigen Pilsner zur Zeit der Ersten Tschechoslowakischen Republik – didaktische Zugänge zum Alltag einer städtischen Minderheit
Nach dem Workshop am 29. September 2022, als Statements und Präsentationen den Plenarvortrag von Hermann Scheuringer über Deutsch(e) vor Ort im östlichen Europa mit dem Schwerpunkt Tschechien ergänzt haben bzw. auch ein Austausch mit den Studierenden stattgefunden hatte, tauchte die Idee der Didaktisierung bestimmter Themen auf. Aus dem Plenarvortrag von Hermann Scheuringer mit dem Titel „Deutsch(e) vor Ort – in Tschechien“, der damals von einem Techniker der Universität Pardubice auf Video aufgezeichnet worden war, wurden von Johann Wellner (Universität Regensburg) zwei Fassungen erstellt: eine Langfassung mit Tschechien im Fokus und eine Kurzfassung nur über Tschechien. Angedacht war ein Reader, aus dem Dozierende von Studierenden der Germanistik v.a. in der Tschechischen Republik Inspiration bzw. Unterrichtshilfen für die Durchführung finden können. Schließlich wurde die Vorbereitung dieses Vorhabens möglich.
Es fand ein Workshop in Pardubice am 1. April bzw. krankheitsbedingt am 22. April 2023 online statt, als von Bianca Beníšková, Boris Blahak, Aneta Bučková und Helena Jaklová bzw. Tamara Bučková und Helena Jaklová ihre zum Teil oder gänzlich didaktisierten Themen nach dem Schwerpunkt „Deutsch(e) vor Ort – in Tschechien“ vorstellten, woran eine Diskussion anknüpfte.
Als Hinführung haben die TeilnehmerInnen des Workshops die Kurzfassung des Videos angesehen.
Bianca Beníšková hielt eine Präsentation „Deutsche Familiennamen als Potenzial einer Erinnerungskultur in Tschechien“, die sie mit Fotos von Grab- und Klingelinschriften aus der Gegend von Pardubice illustrierte. Boris Blahak vertiefte den Ansatz des Linguistic Landscaping in Bezug auf Deutsch in Prager visueller Mehrsprachigkeit des 16. bis 20. Jh., wobei er auch auf ein Bildmaterial von mehreren Jahrzehnten zurückgreifen konnte. Aneta Bučková berichtete zunächst von einem Kurzprojekt, das vor kurzem in Prag mit einigen Lehramtstudierenden durchgeführt wurde. Im Mittelpunkt standen Sprachbiographien der Nachkriegsgeneration derjenigen, die nicht unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg nach Deutschland vertrieben wurden, sondern später aus freien Stücken die Tschechoslowakei verlassen haben. Theaterpädagogische Elemente sollten eine Identifikation mit deren Situation erleichtern. Der Präsentationsteil wurde durch ein literarisches Referat durch Helena Jaklová „Zeit der Harmonie zwischen Deutschen und Tschechen im Werk von Adalbert Stifter und Karl Klostermann“ abgeschlossen.
Am 22. April folgten online zwei weitere Präsentationen. Tamara Bučková ließ einen Blick in die zweisprachige Jugendliteratur es Ghettos Theresienstadt werfen. Schließlich fand eine Rückkehr zur Sprachwissenschaft statt, indem Christoph Mauerer aus didaktischer Sicht über die deutschsprachigen Pilsner zur Zeit der Ersten Tschechoslowakischen Republik referierte.
Als nächster und abschließender Schritt wurden die Abstracts für den Tag der deutschen Sprache am 26. Oktober 2023 angefertigt, dort werden die Referate mit konkreten didaktischen Ansätzen ergänzt neu präsentiert, wobei zwei mit Studierenden erprobt werden sollen.