Inhalt
Vorgeschichte:
Der arme Viehhirte Krabat wird auf die Teufelsmühle gelockt, von der die Leute ringsum die unglaublichsten Dinge berichten. Und dies zu Recht, denn dort lebt kein normaler Müller, sondern ein Schwarzkünstler, der die Kunst der Zauberei und Hexerei beherrscht und mit dem Teufel Geschäfte betreibt. Krabat, der von all dem noch nichts weiß, wird als Lehrjunge eingestellt. Neben ihm gibt es noch 11 andere Gesellen, welche das Müllerhandwerk und auch die "schwarze Kunst" erlernen. Krabat wird nur aufgenommen, weil kurz zuvor der 12. Geselle gestorben ist. Denn auf der Schwarzen Mühle im Koselbruch lastet ein böser Fluch. Zwar müssen es 12 Knappen sein, doch damit der Müller überleben kann, muss jedes Jahr in der Silvesternacht einer der Mühlknappen sterben, dessen Seele verfällt dann dem Teufel.
Die Mühlknappen müssen das ganze Jahr über schwer schuften. Obwohl niemals Bauern erscheinen, um Korn zu liefern, poltert das Mahlwerk von morgens bis abends, sieben Tage die Woche. In jeder Neumondnacht erscheint ein Gespann, dass die Müllerburschen zur Nachtschicht zwingt, wenn es morgens abfährt, hinterlässt es keine Spuren. Die Arbeit ist so hart, dass Krabat sie ohne die magische Hilfe seines Freundes Tonda, des Alt-Gesellen, nicht überstehen würde. Jeglicher Fluchtversuch Krabats - bei Tag oder Nacht - schlägt fehl und endet immer wieder an der Mühle.
Schon nach wenigen Wochen wird Krabat vom Lehrjungen zum Gesellen befördert und erfährt, dass diese Mühle eine "schwarze Schule" sei. Er selbst wird zum Schüler, der seine Seele dem Teufel verkauft hat.
Das Stück beginnt am Vorabend auf den Drei-Königs-Tag von Krabats drittem Lehrjahr. Die Mühlknappen kehren von der Beerdigung des in der Silvesternacht verstorbenen Tonda zurück. Die Mühle steht still. Als Lobosch, ein Betteljunge, den Krabat von früher kennt, von dem Meister auf die Mühle gelockt wird und sich als neuer Lehrjunge verdingt, dreht sich das Mühlrad erneut und die tagtägliche Knochenarbeit muss wieder aufgenommen werden. Krabat, der sich mit dem mysteriösen Tod seines besten Freundes Tonda nicht abfinden kann, beginnt sich gegen den Meister aufzulehnen. Doch gegen die Zauberkraft des Meisters ist er machtlos. Juro, den auf der Mühle alle für einen Dummkopf halten, bietet Krabat seine Hilfe an. Dank Juros kleiner Zauberkunststücke gelingt es Krabat, den Meister und dessen "Spion", Lyschko, auszutricksen. Er lernt das Dorfmädchen Kantorka kennen und bittet sie, ihn im Kampf gegen den Meister zu unterstützen...
die sage
Die Sage um Krabat
Otfried Preußler hat für seinen Roman Motive einer sorbischen Volkssage zu einer Geschichte verwoben. Die Sage lautet folgendermaßen: Krabat, ein Sohn armer Eltern, war wegen der Not der Eltern gezwungen, sich als Bettler zu verdingen. In einer dunklen Nacht verlief er sich in den Wald- und Teichlandschaften um Hoyerswerda und erreichte nach langer und beschwerlicher Wanderung eine Mühle mit einem Wasserrad. Der Müller hatte Mitleid mit ihm und nahm ihn - zusätzlich zu seinen elf Müllersburschen - als Lehrling auf, um ihn das Müllerhandwerk zu lehren. Doch Krabat merkte bald, dass der Müller mehr konnte, als nur Korn mahlen. Der Schwarze Müller war ein Zaubermeister. Krabat beobachtete ihn heimlich, las im verbotenen Koraktor-Buch und erlernte dadurch viele Zauberfertigkeiten, die er oft ausprobierte, sodass er bald in seiner Stärke dem Meister überlegen war.
Doch die anderen Müllersburschen bekamen davon Wind und machten den Müller auf Krabats Ungehorsam aufmerksam. Krabat wusste nun, dass ihm der Tod blühte. In der Vergangenheit waren solche ungehorsamen Lehrlinge im Mühlbach ertrunken oder in das Wasserrad gefallen.
Krabat aber kannte einen Schutz gegen die Macht des Zauberers. Die Liebe einer Mutter - dagegen kann kein Zauberer etwas ausrichten.
Krabat reiste schnell nach Hause und weihte seine Mutter ein. Diese war zwar erst entsetzt von der Wandlung ihres Sohnes, willigte aber ein, ihm zu helfen. Krabat wusste, dass ihn der Meister in eine Krähe verwandeln würde und gab der Mutter einen Hinweis.
Als sie die Schwarze Mühle erreichte, musste sie mit ansehen, wie der Zaubermeister alle Müllersburschen in zwölf schwarze Krähen verwandelt hatte, unter denen sie ihren Sohn erkennen sollte. Schaffte sie es, waren beide frei, schaffte sie es nicht, war Krabat dem Tod geweiht.
Die Mutter erkannte ihn sofort an dem vereinbarten Zeichen (Krabat steckte seinen Kopf unter den linken Flügel) und erlöste ihn. Der Müller musste beide wohl oder übel ziehen lassen und Krabat floh so schnell, wie nur möglich mit seiner Mutter in seine Heimat.
Erst später bemerkte der Meister, dass Krabat ihm das Zauberbuch gestohlen hatte. Doch da war es schon zu spät und Krabat war über alle Berge. In seiner Heimat wurde er als guter Zauberer bekannt und trat nach vielerlei Abenteuern dem Schwarzen Müller in einem Endkampf siegreich gegenüber.