Der Klimawandel ist eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen im 21. Jahrhundert. An der Schnittstelle von Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft kommen den Hochschulen eine zentrale gesellschaftsdienende Funktion zu. Die Universität Regensburg ist ein Ort des Wandels, Lehr- und Arbeitsstelle, sowie Begegnungsort. Dabei ist sie sich ihrer Aufgabe als Transformationsort bewusst.
Innerhalb der Abteilung Gebäude und Technik wurde das Klimaschutzmanagement angesiedelt, um Ressourcenmanagement und Campusbetrieb zu monitoren und Handlungsfelder zu identifizieren. Gefördert wird das Klimaschutzmanagement vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz über die Nationale Klimaschutzinitiative.
Hier geht es zur Beschreibung der Nationalen Klimaschutzinitiative
Aufgabenbeschreibung:
6 relevante Elemente (Energie, Mobilität, Wasser, Beschaffung, Abfall, Gebäude), welche für die Treibhausgas- und Energiebilanz wichtig sind.
Akroynm: INKlimaUR
Vorhabenstitel: Integriertes Klimaschutzkonzept und Klimaschutzmanagement für die Universität Regensburg
Vorhabensbeschreibung: Als Multiplikator stellt sich die Universität Regenburg mit ihren Verbundpartnern, der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg und dem Universitätsklinikum Regensburg der gesellschaftlichen Verantwortung, indem der Klimaschutz in verschiedenen Handlungsfeldern verankert wird. Dafür soll unter Einbeziehung aller relevanten Akteure ein Klimaschutzkonzept erarbeitet werden, welches eine Energie- und Treibhausgasbilanz, Strategien zur Treibhausgasreduzierung und eine breite Öffentlichkeitsarbeit beinhaltet.
Projektstart: Mai 2023
Projektträger: http://klimaschutz.de/kommunalrichtlinie
Organisatorisch ist die Fördermaßnahme "Klimaschutzkonzept & Klimaschutzmanagement" im Referat V/4 verankert.
Weitere Informationen, wie Klimaschutz in Kommunen umgesetzt wird, kann hier nachgelesen werden.
Fördergeber
Mit der nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zu Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken einbreites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
Fördermaßnahme - Erstvorhaben:
"Klimaschutzprojekte im kommunalen Umfeld - Kommunalrichtlinie" im Förderbereich Klimaschutzkonzepte und Klimaschutzmanagement
Die Mitarbeitende im Referat V/4 – Facility Management, erzählt von ihrer Motivation und ihren Zielen als erstmalige Klimaschutzmanagerin der UR.
Frau Auernhammer, herzlich willkommen an der UR! Seit dem 02.05.2023 sind Sie als Klimaschutzmanagerin im Einsatz. Vielleicht können Sie ein paar Worte zu Ihrer Person sagen?
Danke, ich freue mich sehr hier zu sein. Gerne erzähle ich ein wenig von mir. Ich bin gebürtige Fränkin und habe dort auch mein Abitur gemacht. Danach bin ich nach Ecuador in den Freiwilligendienst wo ich den Anstoß bekommen habe Umweltwissenschaften zu studieren. Das unglaubliche Zusammenspiel zwischen all den Arten und den Menschen, die dort leben hat mich fasziniert, gleichzeitig habe ich ganz nah erlebt wie bedroht dieser Lebensraum ist und wollte mich erstmal bilden, wie Ökosysteme überhaupt funktionieren. Deshalb bin ich an die Universität Tübingen und habe dort Umweltnaturwissenschaften im Bachelor studiert. Innerhalb dessen habe ich dann auch mehr vom Weltklimarat erfahren und wollte noch mehr Wissen ansammeln, welche Mechanismen zum Schutz der Umwelt und des Klimas genutzt werden können. Darum habe ich an der Universität Bayreuth Global Change Ecology studiert, das kann man sozusagen übersetzen mit Globaler Wandel und Umwelt. Nach meinem Abschluss 2021 habe ich dann beim TÜV SÜD Industrie Service als Auditorin für Treibhausgasbilanzen für Unternehmen und Produkten gearbeitet.
Klimaschutzmanager sollen beim Erreichen des Ziels einer treibhausgasneutralen Landesverwaltung bis 2030 eine tragende Rolle spielen. Wie ist der Status-quo und wo sehen Sie Potentiale an der UR?
Klimaneutralität bis 2030 ist eine herausfordernde Aufgabe und es ist nur gemeinsam möglich dieses Ziel zu erreichen. Noch kenne ich die Universität Regensburg nicht so gut, da ich dort weder studiert, noch gearbeitet habe. Bisher konnte ich mir erst einen kurzen Überblick verschaffen, was schon alles gemacht wurde und wie die Gebäude und der Campus der Universität Regensburg aussehen. Handlungsmöglichkeiten gibt es unter anderem beim Ausbau von PV-Anlagen oder im Bereich Mobilität. Vor allem aber die Wärmeversorgung wird eine Herausforderung sein, da diese noch fossil ist und eine Sanierung oder Umbau sehr viel Geld kosten würde. Ich bin mir aber sicher sehr viele Impulse bei der Mitgestaltung zu setzen. Ein weiterer Punkt ist das Thema Mobilitätswende. Hier möchte ich eine Befragung durchführen, gerichtet an alle Universitätsangehörigen, um herauszufinden wie die Personen an ihren Arbeitsplatz oder Lern- und Forschungsort kommen. Vielleicht gibt es bereits sinnvolle Alternativen zum motorisierten Individualverkehr und wie schafft man es nachhaltigere Alternativen attraktiv zu gestalten? Manchmal fehlen Rahmenbedingungen für gewisse Maßnahmen wie zum Beispiel Fördermöglichkeiten für den Ausbau einer nachhaltigeren Radinfrastruktur mit attraktiven und überdachten Fahrradparkplätzen oder es gibt bürokratische Hürden.
In welche Themenschwerpunkte lässt sich Klimaschutzmanagement einteilen?
Zunächst einmal die reine Datensammlung, also die Erstellung der Treibhausgasbilanz mit allen Emissionsquellen der Universität. Aus diesen Daten wird dann eine Potenzial- und Szenarienanalyse mit Strategie- und Zielentwicklung erstellt, die in ein Klimaschutzkonzept münden. Zusätzlich zum Datenmonitoring und -pflegen, gehört noch die Öffentlichkeitsarbeit und Netzwerkpflege bzw. Akteursbeteiligung um eine breite Akzeptanz und eine effektive Umsetzung der Maßnahmen zu sichern.
Welche Rolle spielt die Zusammenarbeit mit dem Green Office?
Das Green Office behandelt Nachhaltigkeit in verschiedenen Dimensionen und innerhalb dessen ist Klimaschutz ein zentrales Thema. Deshalb arbeite ich eng mit dem Green Office zusammen, da Nachhaltigkeit ein übergeordnetes Ziel ist und Klimaschutz nochmal deutlich mehr Komponente beinhalten, was vor allem den Campusbetrieb beinhaltet. Vor allem in der Akteursbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit wird mich das Green Office unterstützen. Da bin ich schon sehr gut von meiner Kollegin Ann-Kathrin Roßner eingeführt worden und freue mich auf den weiteren Input von ihr.
Vielen herzlichen Dank für das spannende Interview und viel Erfolg beim Vorantreiben der Transformation der UR hin zu einer klimaneutralen Universität!
Was versteht man unter Akteursbeteiligung?
Klimaschutz kann nicht ohne alle Beteiligten und Universitätsangehörigen gelingen, da sie eine besondere Rolle bei der Entstehung und Veränderung von Diskursen einnehmen und besonders relevant für Transformationsprozesse sind. Aus diesem Grund werden von Beginn an alle Universitätsmitglieder und Interessierte in den Prozess einbezogen, um eine breite Akzeptanz und eine effektive Umsetzung der Maßnahmen zu sichern. Dies soll durch Informations- und Austauschveranstaltungen am Campus, durch verschiedene Workshops und aktuellen Informationen auf der Website geschehen. Haben Sie Fragen, Ideen, Anmerkungen rund um das Thema Klimaschutz an der Universität? Oder möchten Sie Sich am Klimaschutzkonzept beteiligen? Sie können sich jederzeit bei uns melden!
Rückblick Klimaschutz-Workshops "Pimp the UR" vom 13. - 25.06.2024
Im Sommersemester 2024 fanden Klimaschutzworkshops mit dem Thema "Pimp the UR" statt. Dort konnten Mitarbeitende, Studierende und Dozierende mehr über das Klimaschutzmanagement erfahren und sich direkt an der Priorisierung der Maßnahmen in den ausgewählten Handlungsfeldern beteiligen.
Diese Fragen und mögliche Antworten wurden an drei Terminen diskutiert. Mit großen Engagement und vielfältigen Ideen haben sich die Universitätsangehörigen eingebracht.
Im weiteren Schritt werden die Maßnahmen dem Zukunftsrat vorgestellt, der die Umsetzbarkeit und die Akzeptanz bewertet und die Einschätzung bezüglich Auswahl und Priorisierung der Maßnahmen feststellen wird.
Anhand von 7 Themenfeldern (Energie, Flächenmanagement/Liegenschaften, Mobilität, Beschaffungswesen, Abfall und Abwasser, Kommunikation und Anpassung an den Klimawandel) sollten pro Gruppe je 3 Maßnahmen priorisiert werden. Foto: Dragan
Die Klimaschutzmanagerin Katrin Auernhammer erörtert die Treibhausgasbilanz der UR. Foto: Dragan
Rückblick Bauwagentag "Pflanz dich her" am 25.04.24
Im Rahmen der "Pflanz dich her" Aktion des Netzwerks Nachhaltigkeit war auch das Klimaschutzmanagement anwesend um über die Treibhausgasbilanz der Universität zu informieren. Was sind die Hauptemissionsbereiche? Mit was kann man das vergleichen? Außerdem wurden die Beteiligten angestoßen ihre Fantasie treiben zu lassen und ohne Voreinschränkungen die Uni nachhaltiger gestalten. Dabei konnten Pflanztröge, Fahrradstellplätze, PV-Anlagen, ein Verleihschrank oder eine Windkraftanlage auf der Universitätsbibliothek angepinnt werden. Vielleicht werden ein paar der Ideen tatsächlich Wirklichkeit.
Teilnehmende gestalten ihre "nachhaltige Version" der UR. Links die Klimaschutzmanagerin Katrin Auernhammer im Diskurs mit interessierten Studierenden.
Rückblick Campustag 15.06.2023
Am Campustag innerhalb der Nachhaltigkeitswoche der Stadt Regensburg war die Klimaschutzmanagerin mit den Besuchern im Diskurs. Wie läuft Klimaschutz an der UR? Wo seht ihr Potential? Ausgemacht wurden dabei vier Handlungsfelder: Energie, Beschaffung, Mobilität und Abfall & Wasser. Dabei wurden verschiedene Vorschläge gemacht, wie mehr PV-Anlagen, Fassadenbegrünung, Upcycling von Möbeln, Datenmonitoring und mehr Digitalisierung, um Papiermüll zu vermeiden.
Wie läuft Klimaschutz an der UR? Wo seht ihr Potential? Am Campustag war die Klimaschutzmanagerin mit den Besuchern im Diskurs.
Referat V/4 - Facility Management
Telefon +49 941 943-3151
E-Mail
Wir müssen auf Regionalprozesse schauen“, sagt die Klimaschutzmanagerin mit Nachdruck: „Ich kenne Bayern und Deutschland – hier kann und muss ich mich einbringen.“ Der große Wandel braucht den kleinen, dessen ist Auernhammer sicher.