Die Fakultäten und zentralen Organisationseinheiten dokumentieren die Verwendung der Studienzuschüsse. Der erste Zuweisungszeitraum umfasste den 1. Oktober 2013 bis zum 31. Dezember 2014. Ab 01.01.2015 wurden die Studienzuschüsse jahresweise zugewiesen.
Nachfolgend können Sie sich darüber informieren, für welche Maßnahmen und Projekte die Studienzuschüsse verwendet wurden.
Im Haushaltsjahr 2023 (Stand: 30.08.2023) wurden die Studienzuschüsse wie folgt verausgabt:
Personal | 2.541.893,97 € |
Literatur | 821.597,96 € |
Sachmittel/Investitionen | 978.310,21 € |
Anbei werden besondere Beispiele für die Verwendung der Studienzuschüsse aufgezeigt.
Im statur, dem Studentischen Ausbildungs- und Trainingszentrum der Universität Regensburg, werden von Studenten künftige Fähigkeiten und Fertigkeiten erlernt, trainiert, individuell vertieft und optimiert.
Wozu ist das statur da?
Das Erlernen praktischer Fertigkeiten, wie z.B. die körperliche Untersuchung oder die Gesprächsführung, ist ein wichtiger Bestandteil des Medizinstudiums. Gerade bei praktischen Fertigkeiten ist es wichtig, regelmäßig zu üben.
Deshalb werden von der Fakultät für Medizin seit 2007 erst Studienbeiträge, nun Studienzuschüsse, u. a. für die Ausstattung und die laufenden Kosten im statur verwendet.
Das Trainingszentrum ist am Gelände des Universitätsklinikums im Gebäudeteil H5 auf rund 750 qm² eingerichtet. Im Gebäude ist der Bereich der Studien- und Prüfungsangelegenheiten mit dem Studiendekanat, der Raumverwaltung, dem Prüfungsamt und der Studienberatung für Human- und Zahnmedizin untergebracht.
Im Ausbildungs- und Trainingszentrum befinden sich Kursräume, eine Teilbibliothek, PC-Arbeitsplätze und die genannten Beratungsstellen.
Invasive Techniken in der Medizin lassen sich oft entspannter und leichter an einem Modell oder Phantom erlernen. Hierfür stehen Kursräume zur Verfügung, die v.a. für curriculare und fakultative Kurse reserviert sind, die aber nach Verfügbarkeit auch zum Eigenstudium oder durch Lerngruppen genutzt werden können.
Die Kurse im statur werden bewusst mit Hilfe ausgebildeter studentischer Tutorinnen und Tutoren durchgeführt.
Die Kursräume sind ausgestattet mit einem Krankenbett, Tisch und Stühlen für Übungsgruppen, PC`s und teilweise Beamer. Hier können Techniken an einem Modell erlernt und geübt werden. Auch Schauspielpatienten werden hier „behandelt“. Die angehenden Ärzte sollen so realitätsnah wie möglich auf ihre bevorstehenden Aufgaben vorbereitet werden.
Der Einsatz der Schauspielpatienten ermöglicht es, das bestehende Ausbildungsspektrum deutlich zu erweitern und zu verbessern. Den Studierenden wird die Möglichkeit eröffnet, in einem geschützten Rahmen in verschiedenen Szenarien Patientengespräche zu führen und einzuüben. Derzeit sind 42 Schauspielpatienten in Kursen aktiv in den studentischen Unterricht eingebunden.
Aus Studienzuschüssen wurde im Jahr 2015 ein neuer Eye-Tracker für das Eye-Tracking-Labor in der Informationswissenschaft (I:IMSK), Fakultät für Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften, finanziert.
Die Anschaffung eines neuen Gerätes war dringend erforderlich, da das Labor durch eine Vielzahl an Experimenten permanent ausgelastet war und Experimente auch in den späten Abendstunden oder am Wochenende stattfinden mussten. Die Erstellung eines Eye-Tracking Experimentes, die Datenerhebung und Auswertung kann nur auf einem Rechner mit Softwarelizenz durchgeführt werden. Durch das neue Gerät können gleichzeitig Personen getestet oder Daten ausgewertet werden Dies führt zu einer deutlichen Entlastung des Belegungsplans. Zudem ist der neue Eye-Tracker sehr leistungsstark (250 Hz), portabel und kann unter jedem PC befestigt werden.
Was ist Eye-Tracking?
Als Eye-Tracking werden Geräte und Systeme bezeichnet, die Blickbewegungen aufzeichnen und eine spätere Analyse ermöglichen. Mit Eye-Tracking bezeichnet man das Aufzeichnen der hauptsächlich aus Fixationen (Punkte, die man genau betrachtet) und Sakkaden (schnelle Augenbewegungen) bestehenden Blickbewegungen einer Person.
Bild 1 und 2 zeigen eine Versuchsperson, die vor dem Bildschirm sitzt und eine Aufgabe bearbeitet, z.B. einen Wikipedia-Artikel liest. Dabei werden die Blickbewegungen aufgezeichnet.
Wie funktioniert Eye-Tracking?
Das Eye-Tracking Gerät ist unter dem Computer-Bildschirm angebracht und steht in keiner direkten Berührung mit dem Probanden. Ein Infrarot-Lichtstahl beleuchtet aus kurzer Distanz mit 250 Hz (250 x pro Sekunde) vom Eye-Tracker aus das Auge. Das Gerät zeichnet ein Video der Augen auf, mit der Reflektion es Infrarotlichtes auf der Hornhaut. Dadurch kann eine exakte Position der Blickbewegung auf dem Bildschirm errechnet werden.
Bild 3 zeigt das Augenbild einer Versuchsperson während der Aufnahme. Bild 4 zeigt den Scanpfad (bestehend aus Fixationen und Sakkaden) eines Probanden nach der Aufzeichnung.
Wofür wird Eye-Tracking genau angewendet?
Die Anwendung findet vor allem in den Studiengängen Medieninformatik und Informationswissenschaft, aber auch interdisziplinär, z. B. in der Kunstwissenschaft oder in der Musikpädagogik, statt.
Momentan wird die Methodik der Blickverfolgung innerhalb der Informationswissenschaft von zwei Seminaren genutzt. Das Projektseminar „Interaktion mit Text und Bild“ (mit 10 Gruppen) beschäftigt sich mit der Interaktion von Nutzern mit Text- und Bildelementen, z.B. in Wikipedia-Artikeln. Dabei wird das Lese- und Informationsverhalten näher untersucht: wo, wie lange und in welcher Reihenfolge werden bestimmte Inhalte betrachtet.
Das Seminar „Empirische Rezeptionsforschung“ (mit 6 Gruppen) widmet sich den unterschiedlichen Rezeptionsweisen von Kunstwerken. Fragestellungen dabei sind, wie Betrachter mit Kunstwerken umgehen und ob sie der Intention des Künstlers folgen. (siehe Bilder unten)
Innerhalb der Seminare werden die Studierenden angeleitet eigenständig ein Experiment in Kleingruppen durchzuführen: Vom Aufbau des Projekts, der Probandenbetreuung – die übrigens unentgeltlich arbeiten – bis zur Aufzeichnung, Auswertung und schließlich Niederschrift.
Durch die Aufzeichnung von Augenbewegungen lassen sich Erkenntnisse gewinnen, wie Informationen wahrgenommen werden, welche Bereiche, z.B. eines Bildes die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und welche Informationen für den jeweiligen Nutzer interessant und relevant sind.
Die Ergebnisse helfen dabei Informationssysteme optimal zu gestalten, um die Nutzer bei ihrer Informationsaufnahme zu unterstützen.
Bild 5 zeigt den Scanpfad eines Probanden. Hier lässt sich nachvollziehen wo, wie lange und in welcher Reihenfolge bestimmte Bereiche des Bildes fixiert wurden. Bild 6 visualisiert mit Hilfe einer Heat Map, welche Bereiche des Bildes besonders lange von allen Testteilnehmern betrachtet wurden.