Page 91 - Forschungsbericht 2015 bis 2018 Universtität Regensburg
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        Prof. Dr. Julia Rehbein,                    Prof. Dr. Robert Wolf,
        Chemie                                      Chemie





        Alles ist im Fluss: Experimentelle          Anionische Übergangsmetall-
        und computerchemische Studien               verbindungen mit Metallen in
        zum Einfluss der Reaktionsdyna-             niedrigen Oxidationsstufen –
        mik auf chemische Transforma-               Grundlagen und Anwendungen
        tionen kurzlebiger Intermediate             in der Synthese und Katalyse



        Förderung: von 2014 bis Juni 2019           Förderung: Mai 2011 bis Dezember 2016

        Das Emmy-Noether-Projekt befasst sich vielschichtig mit   »Das Projekt beschäftigte sich mit negativ geladenen
        Reaktionsmechanismen chemischer Prozesse. Klassische   (anionischen) Molekülen, die Übergangsmetalle wie zum
        Aufklärung  von  katalysierten  und  photochemisch  indu-  Beispiel Eisen und Kohlenwasserstoffe als organische
        zierten Reaktionen mit Hilfe einer Kombination von Spek-  Gruppen enthalten. Diese sogenannten metallorgani-
        troskopie (zeitaufgelöste Pump-Abfrage-Experimente,   schen Verbindungen sind sehr reaktiv und ermöglichen
        Elektronenspinresonanz-Spektroskopie) und Computer-  dadurch die Synthese einer Vielzahl neuer interessanter
        chemie (elektronische Strukturanalyse, Molekular-Dyna-  Verbindungen, die vorher nicht zugänglich waren. Zu-
        mik, Time-Dependent Density Functional Theory) bilden   dem können sie als Katalysatoren dazu genutzt werden,
        dabei eine Säule der Forschungsprogrammatik. Tieferes   organische  Reaktionen  zu  beschleunigen.  Während  der
        Verständnis und Optimierung der diversen Transformatio-  Bearbeitung dieses Projekts ergaben sich zahlreiche neue,
        nen sind dabei Ziel der Studien. Aber die Gruppe um Julia   reizvolle Forschungsfragen auf den Gebieten der homo-
        Rehbein geht weiter: »Noch eine Schicht tiefer setzt der   genen Katalyse und der (Phospha)Organometallchemie.
        zweite Strang unserer Forschungsausrichtung an. Hier   Das Synthesepotential negativ geladener (anionischer)
        erarbeiten  wir  die  Limitation  etablierter  Reaktivitäts-Se-  Moleküle ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft.«
        lektivitäts-Konzepte gegenüber reaktionsdynamischen    https://www.uni-regensburg.de/chemie-pharmazie/
        Einflüssen wie  nicht-statistisch-dynamischen Effekten,   anorganische-chemie-wolf/index.html
        Reaktionspfad-Bifurkationen und Roaming, unter ande-
        rem auf dem Gebiet der Terpenbiosynthese und NHC-ka-
        talysierten Prozessen.«
           http://www.reaction-dynamics.com/













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