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Mitteilungen der Universität Regensburg

LWC, REAF und seeFField begrüßen Visiting Professors

Studierende und Wissenschaftler*innen heißen Forschende aus Bulgarien, Bosnien und Herzegovina, Estland und den USA willkommen


11. Mai 2023

Fachlicher Austausch in entspannter Atmosphäre, mit der Chance, sich akademisch und nicht zuletzt persönlich kennenzulernen: Bei einem gemeinsamen Meet-and-Greet des Leibniz WissenschaftsCampus (LWC) „Europa und Amerika in der modernen Welt“, REAF, dem Regensburg European American Forum und dem Area-Studies-Projekt seeFField, hießen Studierende und Wissenschaftler*innen der Universität Regensburg unlängst vier Gastwissenschaftler*innen aus Bulgarien, Bosnien und Herzegovina, Estland und den USA willkommen. Eingeladen hatten Dr. Birgit Hebel-Bauridl, Mitglied des LWC-Vorstandes und REAF Managing Director, Tamara Heger, REAF Administrative Manager, Dr. Paul Vickers, Geschäftsführer von LWC und DIMAS, dem Department für Interdisziplinäre und Area Studies, und Dr. Aleksandra Salamurović, wissenschaftliche Koordinatorin von seeFField.
Beim internationalen Meet and Greet: (V.l.) Tamara Heger und Dr. Birgit Hebel-Bauridl, REAF, mit Dr. Aleksandra Salamurović, seeFField. Foto: Julia Dragan

Professorin Dr. Jeannette E. Jones von der University of Nebraska-Lincoln ist zum dritten Mal zu Gast in Regensburg. Sie freut sich auf den Austauch mit und bei REAF und LWC. Die New Yorkerin ist seit 2004 Carl A. Happold Associate Professor of History and Ethnic Studies an der University of Nebraska-Lincoln. Die Historikerin mit Forschungsschwerpunkten in amerikanischer Kultur- und Geistesgeschichte, African American Studies, vorkolonialer afrikanischer Geschichte und digitalen Geisteswissenschaften. Sie berichtet von ihrem aktuellen Buchprojekt, ihrer zweiten Monografie mit dem Titel „America in Africa: U.S. Empire, Race, and the African Question, 1821-1919“, die bei der Yale University Press unter Vertrag ist und die sie in diesem Sommer abschließen will. Ein Seminar an der UR widmet die Historikerin in diesem Semester an der UR dem Thema ”Transatlantic Slavery and Abolition”. Als Co-Principal Investigator gehört Jones zu den leitenden Wissenschaftler*innen zweier prestigeträchtiger Initiativen — des digitalen Projekts „To Enter Africa from America: The United States, Africa, and the New Imperialism, 1862-1919“ und des von der Mellon Foundation finanzierten Projekts „US Law and Race Initiative“.

UR-Visiting Professor Prof. Dr. Jeannette E. Jones von der University of Nebraska-Lincoln. Foto: Julia Dragan

Professorin Dr. Daniela Koleva von der St. Kliment Ohridski Universität in Sofia, Bulgarien, forscht zum vierten Mal am Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS) in Regensburg. Erstmals unterrichtet sie auch an der UR. Bereichernd, so Koleva, seien die zahlreichen Regensburger Netzwerkveranstaltungen für die verschiedenen Institutionen und Forscher*innen, die mit Area Studies zu tun haben. Sie schätzt die internationale Zusammensetzung ihrer Studierenden, die unter anderem aus den USA, Malaysia, Rumänien oder Portugal kommen. Die bei seeFField assoziierte Wissenschaftlerin berichtet von ihren aktuellen Projekten: Sie setzt sich mit der Geschichte von Medizin und Gesundheitswesen in Europa auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs auseinander. Ein anderes ihrer Projekte ist im Bereich der Altersforschung angesiedelt und beschäftigt sich mit der Historie der Gerontologie in transnationaler Perspektive.


Professorin Dr. Daniela Koleva (l.). Foto: Julia Dragan

Ebenso bei seeFField zu Gast ist Dr. des. Katarina Damčević. Sie stammt ursprünglich aus Kroatien und schließt derzeit ihr PhD-Projekt am Institut für Semiotik der estnischen Universität Tartu ab. Die Wissenschaftlerin setzt sich mit nationalistisch motivierten rechtsradikalen Hassreden auf Social Media auseinander, denen zunehmend populistische und revisionistische Tendenzen in Kroatien den Weg ebnen; unter anderem untersucht sie die Nutzung des Wahlspruchs und Grußes “Za dom - spremni!“. Damčević analysiert, wie diese Losung unter anderem im Kontext von Gedenkfeiern auf Social Media benutzt und im nationalen Mediendiskurs dargestellt wird. Die Semiotikerin will demnächst noch tiefer in dieses Forschungsfeld einsteigen, erzählt sie, und sich auch mit einschlägigen Symbolen und Verschwörungstheorien auseinandersetzen. Ihr großes Steckenpferd: Akademisches Schreiben, zu dem die Early Career Scholar nach Möglichkeit gerne auch unterrichten möchte.

 
Dr. Hikmet Karčić (stehend). Foto: Julia Dragan

Dritter bei seeFField assoziierter Forscher ist Dr. Hikmet Karčić von der Universität Sarajevo. Er hat im vergangenen Jahr „Torture. Humiliate. Kill. Inside the Bosnian Serb Camp System” veröffentlicht – eine der ersten Studien über das serbische Lagersystem im Bosnien-Krieg der Jahre 1992 bis 1995. Der Wissenschaftler beschäftigt sich mit Fragen von Viktimisierung, Vertreibung und Enteignung von Nicht-Serb*innen. Karčić interessiert sich sehr für sicherheitspolitische Fragestellungen und ist Gastkommentator in der israelischen „Haaretz“. Derzeit organisiert er die erste Sarajevoer Sicherheitskonferenz, vor dem Hintergrund, „dass der russische Einfluss auf dem Balkan seit dem Beginn des Ukraine-Krieges zunehmend ernster wird“. Sein aktuelles Buchprojekt widmet sich den Ursprüngen des Bosnien-Krieges. Ein Thema, das Karčić in diesen Kontexten derzeit bearbeitet, ist der Fluss Drina, „as a site of contested memory“. Der Post-Doc, der neun Jahre in Südostasien lebte, freut sich auf seinen Forschungsaufenthalt in Regensburg – er ist zum ersten Mal in Deutschland.

twa.

Informationen/Kontakt

Zu Professorin Dr. Jeannette E. Jones  und Infos und Anmeldung zur Brownbag Session mit Prof. Jones am 17. Mai 2023

Zu Professorin Dr. Daniela Koleva, St. Kliment Ohridski Universität, Sofia

Zu Dr. des. Katarina Damčević, Universität Tartu, Estland

Zu Dr. Hikmet Karčić, Universität Sarajevo, Bosnien und Herzegowina

Zum Leibniz-WissenschaftsCampus „Europe and America in the Modern World

Zu REAF, Regensburg European American Forum

Zu seeFField: A small but fertile Field. Strenghtening South East European Studies in Regensburg, ist eine Area-Studies-Initiative, die von der VolkswagenStiftung für sieben Jahre im Programm „Weltwissen: Förderung für Kleine Fächer“ gefördert wird.

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