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Rückenschmerzen lassen sich auch ohne Operation behandeln

Schmerzfrei ohne Skalpell

Beim Sport, im Haushalt, im Büro: Rückenschmerzen beeinträchtigen rund 70 Prozent der Deutschen. Fast die Hälfte davon klagt über chronische Schmerzen. Zusammen mit der Zahl der Betroffen steigen auch die operativen Eingriffe an der Wirbelsäule. „Dabei ließen sich viele Rückenoperationen vermeiden“, ist Prof. Dr. Dr. h.c. Joachim Grifka, Direktor der Orthopädischen Klinik der Universität Regensburg am Asklepios Klinikum Bad Abbach, überzeugt.

Wirbelsäulensprechstunde

„Die meisten Ursachen für Rückenschmerzen lassen sich auch ohne Operation beheben.“ Die Therapie hänge dabei von Art und Stärke der Beschwerden ab. Hat der Patient „nur“ Schmerzen, auch wenn sie sehr massiv sind, steht eine Vielzahl von konservativen Methoden wie muskelentspannende Präparate oder Physiotherapie zur Verfügung. Prof. Grifka setzt an seiner Klinik außerdem eine spezielle orthopädische Schmerztherapie ein, die der Chefarzt selbst mitentwickelt hat. „Rückenschmerzen entstehen oft durch einen verengten Wirbelkanal oder Bandscheibenvorfälle, die den Nervenschmerz hervorrufen.“ Gezielte Injektionen direkt an die Nervenwurzel können die Reizung lindern. Dadurch kommen betäubende und abschwellende Medikamente direkt am schmerzhaften Nerv zur Wirkung, ohne den gesamten Körper zu belasten. Das System beruhigt sich, der Nerv schwillt ab, der Schmerz geht zurück und der Teu-felskreis aus Schmerz und Entzündung wird durchbrochen. „Den Patienten geht es dadurch nach zehn bis zwölf Behandlungstagen deutlich besser, häufig verschwinden die Beschwerden bereits während des Aufenthaltes ganz“, weiß Prof. Grifka aus Erfahrung. „Rund 80 Prozent der Patienten konnten so vor einer Operation bewahrt werden.“

Ein chirurgischer Eingriff kommt für den Experten in Bad Abbach nur in Frage, wenn alle konservativen Therapiemethoden ausgereizt sind – oder bestimmte Warnsignale auftreten. „Hat der Betroffene plötzlich Lähmungen in den Gliedmaßen, muss dringend operiert werden.“ Dann sei der Nerv so stark belastet, dass dauerhafte Schäden drohen.

Bei der derzeitigen Verunsicherung über vorschnelle Operationen hat Prof. Grifka einen einfachen Rat: „Wer sicher sein will, nicht unnötig unters Messer zu kommen, sollte einen Arzt aufsuchen, der sowohl konservative als auch operative Behandlungen anbietet.“ Der könne das gesamte Spektrum der Therapiemöglichkeiten nutzen und sei nicht auf ein Teilgebiet beschränkt. Auch eine Zweitmeinung könne nicht schaden.

  1. Fakultät für Medizin

Hotline 09405 182401

Orthopädische Klinik für die Universität Regensburg
im Asklepios Klinikum

Kaiser-Karl V.-Allee 3
93077 Bad Abbach


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