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Aktuelles

Live-Operation für biomechanische Ingenieure von Morgen

"Jetzt können Sie bestimmt verstehen, warum die Patientin schon seit geraumer Zeit so starke Schmerzen in der Hüfte hatte". Oberarzt Privatdozent Dr. Tobias Renkawitz hält im Operationssaal der Orthopädischen Universitätsklinik am Asklepios Klinikum Bad Abbach einen völlig zerstörten Hüftkopf in die Kamera. Deutlich sieht man den komplett aufgebrauchten Knorpelüberzug und knöcherne Anbauten, wie sie für einen hochgradigen Gelenkverschleiß typisch sind.

Ein Stockwerk tiefer blicken im Hörsaal der Klinik rund 70 Studenten des Studiengangs „Biomedical Engineering“ gebannt auf die große Leinwand. Die angehenden Ingenieure und Ingenieurinnen sind über Ton- und Bildverbindung im Operationssaal live dabei, während der orthopädische Chirurg mit großer Sicherheit ein künstliches Hüftgelenk über einen muskelschonenden, minimal-invasiven Zugangsweg einsetzt. Das Besondere: Gelenkspezialist Dr. Renkawitz verwendet dazu ein Navigationssystem, das es ihm erlaubt, die dreidimensionale Position der künstlichen Hüfte während der Operation in einer biomechanisch optimalen Position zu verankern. Das Verfahren mit einem muskelerhaltenden Zugangsweg in Kombination mit Navigationstechnologie haben die Ärzte in Bad Abbach vor einigen Jahren entwickelt, mittlerweile ist diese Technik an vielen Kliniken weltweit im Einsatz.

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Studierende des Studiengangs „Biomedical Engineering“ sind live dabei, während Oberarzt Privatdozent Dr. Tobias Renkawitz im Operationssaal der Orthopädischen Universitätsklinik am Asklepios Klinikum Bad Abbach ein künstliches Hüftgelenk einsetzt. PD Dr. Sendtner zeigt am Modell die Wirkungsweise der Komponenten einer Hüftprothese.

Moderator Oberarzt Privatdozent Dr. Ernst Sendtner läßt in der Zwischenzeit im Hörsaal Modelle der Komponenten eines künstlichen Hüftgelenks herumreichen, die sein Kollege Dr. Renkawitz in diesem Moment im Operationssaal verwendet.

Orthopädische Chirurgie zum Anfassen

Die Zuseher der beeindruckenden live OP werden vielleicht später selbst einmal derartige Navigationssysteme oder Implantate für die orthopädischen Chirurgen entwickeln. Der vorhersehbare Bedarf an gut ausgebildeten, hoch qualifizierten Ingenieurinnen und Ingenieuren, die sich sicher zwischen Medizin und Ingenieurwesen bewegen, ist ungebrochen hoch und nimmt noch zu. Nicht zuletzt deshalb bietet die Hochschule Regensburg seit nunmehr über einem Jahr den neuen Studiengang „Biomedical Engineering“ unter Leitung von Professor Dr. Ing. Sebastian Dendorfer an. Die Studierenden erwerben in einem sieben-semestrigen Bachelor Studiengang die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten, um sich im Schnittfeld aus Medizin und Maschinenbau optimal zurechtzufinden. Mit dem Bachelor-Abschluss stehen den Absolventen des neuen Studiengangs anschließend alle Wege zu einer höheren akademischen Laufbahn offen.

Medizin in einem Klinikum der höchsten Versorgungsstufe auch einmal hautnah erleben zu können macht für die Studenten an diesem Tag den besonderen Reiz des neuen Studiengangs aus. Der Aufwand für eine derartige Operation vor live Publikum ist beträchtlich. Dennoch ist der Chefarzt der Orthopädischen Klinik, Professor Dr. med. h.c. Joachim Grifka von der Notwendigkeit einer engen Kooperation zwischen Universitätsklinik und Hochschule Regensburg überzeugt: „Deutschland hat international eine Spitzenposition in der biomedizinischen Technik.

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Nach der OP stellen sich die Chirurgen den Fragen der Studierenden Von links: T. Weber (Doktorand der HS Regensburg an der Orthopädischen Uniklinik), PD Dr. T. Renkawitz, Prof. Dr. S. Dendorfer, PD Dr. E. Sendtner

Wir arbeiten mit dem Studiengang Biomedical Engineering sowohl in Forschung und Entwicklung aber eben auch in der studentischen Ausbildung zusammen, um eine enge Verbindung zur klinischen Praxis zu gewährleisten und so unsere zukünftigen Ingenieure optimal auf Ihren Einsatz vorzubereiten“

  1. Fakultät für Medizin

Hotline 09405 182401

Orthopädische Klinik für die Universität Regensburg
im Asklepios Klinikum

Kaiser-Karl V.-Allee 3
93077 Bad Abbach


Lehrstuhlinhaber

N.N.

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