Daniela Weber, Andreas Hiergeist, Markus Weber, Sakhila Ghimire, Bernd Salzberger, Daniel Wolff, Hendrik Poeck, André Gessner, Matthias Edinger, Wolfgang Herr, Elisabeth Meedt*, Ernst Holler*
Zur Therapie des Lungenemphysems (= Destruktion des Lungengewebes, Hauptursache: Rauchen) ist die Kenntnis der Lungendurchblutung unabdingbar. Wir konnten zeigen, dass die Verteilung der Lungendurchblutung aus Computertomographie (CT) -Scans mit zwei Energiespektren berechnet werden kann (Dual-Energy-Technik). Mit der Dual-Energy-CT steht damit eine patientenschonende, kosteneffiziente und zeitsparende Alternative zu den herkömmlichen Untersuchungsmethoden zur Verfügung.
Quirin D. Strotzer, Stefanie Heidemanns, Vinzenz Mayr, 'Roman Stuerzl, Stefanie Meiler, Daniel Schmidt, Stefan Blaas, Jirka Grosse, Dirk Hellwig, Christian Stroszczynski, Okka W.Hamer
Das bactericidal/permeability-increasing protein (BPI) stellt im Menschen als körpereigenes Antibiotikum eine der stärksten Waffen gegen Infektionen mit gramnegativen Bakterien dar. Patienten mit Mukoviszidose leiden an chronischen bakteriellen Infektionen der Lunge, besonders durch das gramnegative Bakterium Pseudomonas aeruginosa. Häufig bilden diese Patienten auch Antikörper gegen ihr eigenes BPI aus, welche die antimikrobielle Funktion des Proteins stark einschränken. Zusammen mit der Entstehung von multiresistenten P. aeruginosa Klonen durch kontinuierliche Antibiotikatherapie verschlechtert sich die Prognose bei betroffenen Patienten stark. In diesem Kontext konnten wir zeigen, dass BPI aus dem koreanischen Steinfisch Sebastes schlegelii der Erkennung durch menschliche anti-BPI Antikörper entgeht und effektiv multiresistente Isolate von P. aeruginosa abtötet. BPI aus S. schlegelii zeigt somit großes Potenzial als neue Therapieoption für Infektionen mit multiresistenten gramnegativen Bakterien.
Jonas Maurice Holzinger, Martina Toelge, Maren Werner, Katharina Ursula Ederer, Heiko Ingo Siegmund, David Peterhoff, Stefan Helmut Blaas, Nicolas Gisch, Christoph Brochhausen, André Gessner, Sigrid Bülow
Die Immun-Checkpoint-Blockade hat die Krebstherapie revolutioniert, aber nicht alle Patienten profitieren davon. Eine tumorbedingte Laktatazidose kann zu einer Therapieresistenz führen. Unsere Studie zeigt, dass die gezielte Hemmung des Laktattransporters MCT4 die Laktatazidose reduziert, gleichzeitig die anti-tumorale Immunantwort (eine gegen den Tumor gerichtete Immunantwort) stärkt und damit das Ansprechen auf Immun-Checkpoint-Therapie verbessert.
Nathalie Babl, Sonja-Maria Decking, Florian Voll, Michael Althammer, Ada Sala-Hojman, Roberta Ferretti, Clarissa Korf, Christian Schmidl, Lisa Schmidleithner, Benedikt Nerb, Carina Matos, Gudrun E Koehl, Peter Siska, Christina Bruss, Fabian Kellermeier, Katja Dettmer, Peter J Oefner, Marvin Wichland, Ines Ugele, Christopher Bohr, Wolfgang Herr, Shivapriya Ramaswamy, Timo Heinrich, Christian Herhaus, Marina Kreutz #, Kathrin Renner #
Die Studie dokumentiert die Einführung des molekularen Tumorboards (MTB) am Standort Regensburg von 2019-2021. Von 251 eingeschlossenen Patienten erhielt fast die Hälfte Therapieempfehlungen, besonders bei Gallenwegs- und Magenkarzinomen. Die Umsetzungsrate der empfohlenen Therapien betrug 37,6%. MTB-Therapien mit hoher Evidenz zeigten ein längeres progressionsfreies Überleben im Vergleich zu Alternativtherapien (6,30 vs. 2,83 Monate). Diese Ergebnisse unterstreichen den Nutzen einer bedarfsgerechten Implementierung von MTBs.
Alexander Scheiter, Frederik Hierl, Florian Lüke, Felix Keil, Daniel Heudobler, Sabine Einhell, Margit Klier-Richter, Nikola P Konstandin, Florian Weber, Andrea Scheiter, Arne Kandulski, Sophie Schlosser, Lidia-Sabina Cosma, Hauke Tews, Andreas R R Weiss, Matthias Grube, Elisabeth Bumes, Peter Hau, Martin Proescholdt, Felix Steger, Anja Troeger, Sebastian Haferkamp, Lucas E Reibenspies, Marco J Schnabel, Christian Schulz, Konstantin Drexler, Maria E Hatzipanagiotou, Stephan Seitz, Monika Klinkhammer-Schalke, Philipp Unberath, Diego F Calvisi, Tobias Pukrop, Wolfgang Dietmaier, Matthias Evert , Kirsten Utpatel
TRPCs (transient receptor potential channels) spielen eine wichtige Rolle in der Tumorbiologie, unter anderem bei der Ca2+-Homöostase in Krebszellen. TRPC4 ist ein spezielles Mitglied dieser Proteinfamilie, da es pH-sensitiv ist. Solide Tumore weisen einen inversen pH-Gradient mit abgesenktem extrazellulären und erhöhtem intrazellulären pH-Wert auf, was den Tumor einerseits vor dem Immunsystem schützt und andererseits dessen Vergrößerung und Metastasierung fördert. TRPC4 könnte ein wichtiges ein Signalmolekül in der veränderten Mikroumgebung des Tumors sein.
In einer immunhistochemischen Studie an menschlichen Hauttumoren untersuchte Bernadett Kurz zusammen mit der Doktorandin Hannah-Philine Michael aus der Arbeitsgruppe um Univ.-Prof. Dr. Stephan Schreml die Expressionsprofile von TRPC4 bei den Hautkrebsarten Basalzellkarzinom, Plattenepithelkarzinom und malignem Melanom. Wir fanden heraus, dass alle dieser Tumoren eine überwiegend positive TRPC4-Expression aufweisen, während dies bei Basalzellkarzinomen nur bei etwa der Hälfte der analysierten Proben auftrat. Dies ist insbesondere interessant, da diese Tumoren nur in seltenen Fällen metastasieren. TRPC4 könnte somit als neuer immunhistochemischer Marker zur Unterscheidung bestimmter Hauttumoren dienen, Weiterhin gibt das Ergebnis auch Anlass für künftige Studien zur Untersuchung der Rolle von TRPC4 bei der Tumorprogression und insbesondere Metastasierung, da Basalzellkarzinome gegenüber den anderen untersuchten Hauttumoren nur sehr selten metastasieren und meist negativ für TRPC4 sind.
Bernadett Kurz, Hannah Philine Michael, Antonia Förch, Susanne Wallner, Florian Zeman, Sonja-Maria Decking, Ines Ugele, Constantin Hintschich, Frank Haubner, Tobias Ettl, Kathrin Renner, Christoph Brochhausen, Stephan Schreml
Das Neurofilament light chain (NfL) ist als hochspezifischer Biomarker für neuronale Schädigung im Blut dank modernster Technologie exakt messbar. In unserer Studie mit 2667 gesunden Kindern und Jugendlichen aus Bayern und Kalifornien haben wir altersabhängige Normwerte für NfL im Blut ermittelt. Anhand weiterer 220 Kinder mit neurologischen Erkrankungen konnten wir den diagnostischen Nutzen zeigen. Damit ist die Grundlage gelegt für die Verwendung von NfL in der Kinder- und Jugendmedizin.
Ahmed Abdelhak*, Franziska Petermeier*, Pascal Benkert*, Sabine Schädelin, Johanna Oechtering, Aleksandra Maleska Maceski, Michael Kabesch, Tobias Geis, Otto Laub, Georg Leipold, Claudio Gobbi, Chiara Zecca, Ari Green, Hayrettin Tumani, Eline Willemse, Heinz Wiendl, Cristina Granziera, Ludwig Kappos, David Leppert, Emmanuelle Waubant, Sven Wellmann‡, Jens Kuhle‡
Bei Patienten mit hämatologischen Krebserkrankungen spielt die Diversität des Mikrobioms eine entscheidende Rolle für verbesserte Ergebnisse nach allogener Stammzelltransplantation. Mithilfe multimodaler Analysen des intestinalen Mikrobioms konnten immunmodulatorische Metabolite identifiziert werden, die prädiktiv waren für die transplantationsbedingte Sterblichkeit und einen Krankheitsrückfall. Dabei handelte es sich um Produkte der Synthese kurzkettiger Fettsäuren, deren Gene sowohl von Bakterien als auch von Bakteriophagen exprimiert wurden.
Erik Thiele Orberg #, Elisabeth Meedt #, Andreas Hiergeist #, Jinling Xue #, Paul Heinrich, Jinlong Ru, Sakhila Ghimire, Oriana Miltiadous, Sarah Lindner, Melanie Tiefgraber, Sophia Göldel, Tina Eismann, Alix Schwarz, Sascha Göttert, Sebastian Jarosch, Katja Steiger, Christian Schulz, Michael Gigl, Julius C Fischer, Klaus-Peter Janssen, Michael Quante, Simon Heidegger, Peter Herhaus, Mareike Verbeek, Jürgen Ruland , Marcel R M van den Brink, Daniela Weber, Matthias Edinger, Daniel Wolff, Dirk H Busch, Karin Kleigrewe, Wolfgang Herr, Florian Bassermann, André Gessner #, Li Deng #, Ernst Holler #, Hendrik Poeck #
Dendritische Zellen (DCs) sind Zellen des Immunsystems mit der zentralen Aufgabe, bei Gefahr eine schützende T-Zellantwort auszulösen. Unsere Arbeit zeigt, dass körpereigenes Bactericidal/Permeability-Increasing Protein (BPI) ein hochpotenter Aktivator von DCs ist und in der Folge die Bildung von gewebeprotektivem IL-22 durch T-Zellen auslöst. Tatsächlich verbessert BPI dadurch den Verlauf einer Kolitis im Mausmodell. Ein vielfältiges Darm-Mikrobiom fördert die BPI-abhängige Bildung von IL-22. Zusammenfassend trägt BPI wesentlich zur Gesundheit des Darms bei. Diese Erkenntnis dient der zukünftigen Entwicklung neuartiger Immuntherapien.
Sigrid Bülow, Katharina U. Ederer, Jonas M. Holzinger, Lisa Zeller, Maren Werner, Martina Toelge, Christina Pfab, Sarah Hirsch, Franziska Göpferich, Andreas Hiergeist, Friederike Berberich-Siebelt, André Gessner
Unsere Studie untersucht die Effekte von Serotonin auf humane iPSC-abgeleitete neuronale Zellen hinsichtlich des Zusammenhangs von mitochondrialer (Dys-)Funktion und Depression. Wir konnten zeigen, dass Serotonin unter anderem die Genexpression in Neuronen verändert, und das Kalziumgleichgewicht in Astrozyten verbessert. Unsere elektrophysiologischne Messungen zeigen eine Depolarisierung des Ruhemembranpotentials und eine erhöhte Erregbarkeit der Neurone.
Diese Erkenntnisse verdeutlichen, wie Serotonin die neuronale Funktion beeinflusst und bieten wichtige Einblicke in die Mechanismen von Depressionen.
Iseline Cardon, Sonja Grobecker, Frederike Jenne, Tatjana Jahner, Rainer Rupprecht, Vladimir M. Milenkovic and Christian H. Wetzel
Dr. Hegners befasst sich in seiner Arbeit mit Patienten, die an Schlafapnoe leiden. Das ist eine Erkrankung, bei welcher die Atmung während des Schlafs wiederholt für kurze Zeit aussetzt. Weltweit sind über eine Milliarde Menschen davon betroffen. Die Schlafapnoe ist mit einem Zustand vermehrter Entzündung im Körper assoziiert. Gleichzeitig weisen betroffene Patienten häufig eine gestörte Entspannung des Herzens (diastolische Dysfunktion) auf. In der Arbeit konnte gezeigt werden, dass insbesondere Patienten mit Schlafapnoe und diastolischer Dysfunktion eine verstärkte Ausprägung entzündlicher Botenstoffe (Interleukine) im Herzmuskelgewebe aufweisen, welche wiederrum mit dem Ausmaß selbiger Botenstoffe in im Blut zirkulierenden weißen Blutkörperchen zusammenhing. Diese Veränderungen zeigten sich unabhängig von weiteren wichtigen klinischen Begleiterkrankungen, welche die Relevanz der Schlafapnoe in diesem Kontext verdeutlicht.
Philipp Hegner, Michael Wester, Maria Tafelmeier, Zdenek Provaznik, Susanne Klatt, Christof Schmid, Lars Siegfried Maier, Michael Arzt, Stefan Wagner und Simon Lebek
Fettlebererkrankungen werden immer häufiger, was zu erheblichen Komplikationen sowie steigenden Kosten im Gesundheitswesen führt. Eine Detektion in frühen Erkrankungsphasen führt dabei zu einer Verbesserung der Prognose. Aktuell mangelt es an zuverlässigen, nicht-invasiven Biomarkern. Anhand zwei unabhängiger Patientenkohorten identifizierten wir aus Blutproben gelöstes CD46 (sCD46) als Prädiktor für Steatose, welches hohe Verfettungsgrade mit einer korrekten Klassifikationsrate von 97.8% vorhersagen konnte. Unser sCD46-Test kann somit die Notwendigkeit von wiederholten Bildgebungen reduzieren und die unmittelbare Patientenversorgung durch die Verringerung von Klinikzeiten und Kosten verbessern.
Florian Bitterer*, Paul Kupke*, Akinbami Adenugba, Katja Evert, Gunther Glehr, Paloma Riquelme, Lena Scheibert, Giulia Preverin, Christina Böhm, Matthias Hornung, Hans J. Schlitt, Jürgen J. Wenzel, Edward K. Geissler, Niloufar Safinia, James A. Hutchinson∗, Jens M. Werner,∗
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