„Festreden zur Erinnerung an die koloniale Gründung Neuenglands als Ursprung der USA aus der Zeit 1770 bis 1865“
"Plymouth Forefathers' Day and the Commemoration of a U.S. American Myth of Origin - An Edition of Forefathers' Day Orations 1770 to 1865"
Projektleiter:
Prof. Dr. Udo Hebel
Lehrstuhl für Amerikanistik/American Studies
Institut für Anglistik und Amerikanistik
Universität Regensburg
93040 Regensburg
Tel.: 0941-943-3477/78
Fax.: 0941-943-3590
e-mail: hebel@uni-regensburg.de
Laufzeit:
2010-2013
Projektzusammenfassung:
Die Sammlung von Festreden zur Erinnerung an die Ankunft der Pilgerväter in Neuengland im Jahr 1620 dokumentiert erstmals umfassend die sog. Forefathers’ Day Orations aus der Zeit zwischen 1770 und 1865. ‚Vorväter-Reden’ bildeten zwischen der Amerikanischen Revolution und dem Amerikanischen Bürgerkrieg den Höhepunkt von Festakten, mit denen Gemeinden, Städte und historische Traditionsgesellschaften an die Gründung der ersten puritanischen Kolonie in Plymouth, Mass. und an die Ideale der kolonialen Gründerväter als historischem Ausgangs- und ideologischem Bezugspunkt für die nationale Geschichte und die politischen Traditionen der USA erinnerten. Die bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts auf Neuengland konzentrierten Feierlichkeiten finden bis zum Bürgerkrieg auch im Süden, Mittleren Westen und Westen der USA Verbreitung und besitzen zeitweise eine ähnliche Bedeutung wie der Nationalfeiertag des Fourth of July. Die Ausgabe von chronologisch, regional und inhaltlich exemplarisch ausgewählten Reden zielt auf die Erschließung eines für die U.S.-amerikanische Kulturgeschichte und Erinnerungskultur signifikanten Textkorpus, das die rhetorischen Funktionalisierungen des neuengländischen Gründungsmythos zwischen nationaler Glorifizierung und universeller Idealisierung einerseits und regionalpolitischer Ideologisierung und tagesaktueller Nutzbarmachung andererseits verdeutlicht.
Abstract:
The collection and edition of orations that commemorate the arrival of the Pilgrim Fathers in New England in 1620 will be the first comprehensive documentation of the so-called Forefathers' Day Orations from the time period 1770 through 1865. Between the American Revolution and the Civil War, Forefathers' Day Orations were the cornerstone of celebratory performances dedicated to the commemoration of the foundation of the first Puritan colony in New England. In the decades between the Revolution and the Civil War, Forefathers' Day celebrations, and Forefathers' Day Orations in particular, contributed significantly to the construction of a national U.S. American myth of origin and the invention of a national U.S. American historical and political tradition. First established and flowering in Massachusetts and other New England states, Forefathers' Day celebrations followed the expansion of the U.S. to the South, Midwest, and West until the mid-nineteenth century. In the three decades before the Civil War, Forefathers' Day (December 22) was even seen to equal the Fourth of July in cultural and political significance. The two -volume edition of Forefathers' Day Orations collects representative examples from different phases of the time period between the Revolution and the Civil War and from different regions of the U.S. It documents the use of New England history for the purpose of national identity constructions in a crucial period of U.S. American cultural history and, at the same time, illustrates the rhetorical function of the New England myth of origin for regional identity politics.
„Das frühneuzeitliche deutsche Reich als politisches Referenzsystem des amerikanischen Föderalismus im Entstehungsprozeß der USA (1751-1788)“
Projektleiter:
Prof. Dr. Volker Depkat
Professur für Amerikanistik
Institut für Anglistik und Amerikanistik
Universität Regensburg
93040 Regensburg
Tel.: 0941-943-3476
Fax.: 0941-943-3590
e-mail: volker.depkat@sprachlit.uni-regensburg.de
Professor Dr. Johannes Burkhardt, Emeritus
Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit
Direktor des Instituts für Europäische Kulturgeschichte
Universität Augsburg
Universitätsstraße 10
86135 Augsburg
Tel.: 0821-598-5548
Projektmitarbeiter:
PD Dr. Jürgen Overhoff
Projektbeginn:
April 2009
Projektzusammenfassung:
Das Projekt analysiert den besonderen Status des frühneuzeitlichen deutschen Reiches als politisches Referenzsystem des amerikanischen Föderalismus im Entstehungsprozess der USA (1751-1788). In diesem Zusammenhang wird nicht in erster Linie danach gefragt, welche Elemente der Reichsverfassung möglicherweise Eingang in die U.S.-Verfassung von 1787 gefunden haben. Vielmehr wird unter Einbeziehung der neueren Forschungen zum Prozess der ‚Westernisierung‘ im Sinne Anselm Doering-Manteuffels und zum Problem des atlantisch-europäischen Kulturtransfers – der bereits im 18. Jahrhundert ein zirkulierender Ideenverkehr in beide Richtungen war –, untersucht, inwieweit das Organisations- und Ordnungssystem des Föderalismus auf beiden Seiten des Atlantiks als zukunftsträchtigstes politisches Mittel des Westens zur Lösung inner- und zwischenstaatlicher Konflikte diskutiert wurde, und wie in den USA im Rahmen dieses transatlantischen Föderalismusdiskurses insbesondere unter Bezug auf das Alte Reich eigene Konzepte und Positionen definiert und Maximen für das politische Handeln formuliert wurden.