Erschöpft und ausgebrannt? Burnout kann jeden treffen.
Stress ist in unserer Gesellschaft allgegenwärtig und der Begriff Burnout in aller Munde. Die Betriebskrankenkassen schätzen, dass bei circa neun Millionen Deutschen ein Burnout-Syndrom vorliegt (Korczak et al., 2010). Obwohl es bislang noch keine einheitliche Definition des Burnout-Syndroms gibt, so wird es doch vor allem ursächlich mit Stress am Arbeitsplatz in Zusammenhang gebracht. Burnout ist keine klinische Diagnose, sondern umfasst vielmehr verschiedene Formen von Erschöpfungszuständen, von geringfügigen Belastungssymptomen bis hin zu schwerwiegenden Stressfolgeerkrankungen (Berger et al., 2012; von Känel, 2008). Dabei können sich Erschöpfungszustände sowohl subjektiv als auch körperlich zeigen und damit maßgeblich unsere psychische und biologische Gesundheit beeinflussen.
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Wir am Lehrstuhl für Medizinische Psychologie an der Universität Regensburg interessieren uns vor allem dafür, welche psychischen und biologischen Veränderungen mit Belastungs- und Erschöpfungszuständen typischerweise einhergehen. Unser langfristiges Ziel ist es zu verstehen, über welche psychobiologischen Mechanismen stressbezogene Gesundheitsprobleme über die Zeit entstehen und schließlich auch gebessert werden können. In den vergangenen Jahren haben wir dazu bereits ein mehrjähriges Forschungsprojekt zu chronischem Stress und Burnout im Lehrerberuf durchgeführt und den Einfluss von berufsbedingter Erschöpfung auf Habituation (sprich: die Gewöhnung an wiederholten akuten Stress) untersucht. Genaueres zu diesen beiden Projekten finden Sie unter „Lehrer-Stress“ bzw. „Habituation“.
Mit dem Regensburger Burnout Projekt wenden wir uns generell an ALLE Berufstätigen in der Region Regensburg. Aktuell suchen wir Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die Studie „Biopsychologische Stressregulation bei Burnout“. Genaueres finden Sie unter „Aktuelle Studie“.
WICHTIG: An dieser Studie können nicht nur Personen mit Erschöpfungssymptomen teilnehmen, sondern auch Personen, die gar nicht unter Burnout leiden. Denn nur so können wir die gesamte Bandbreite erfassen.
Im derzeitigen Regensburger Burnout Projekt benutzen wir neben psychometrischen Befragungsinstrumenten verschiedene Methoden zur psychobiologischen Stress-Diagnose. Wir erfassen u.a. psychobiologische Aktivitäts- und Reaktivitätsmuster über das Stresshormon Cortisol, welches im Speichel gemessen werden kann. Für eine umfassende psychobiologische Stress-Diagnose erfassen wir neben der Regulation der primären hormonellen Stressachsen, nämlich der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (z.B. Cortisol) und der Sympathikus-Nebennierenmark-Achse, auch Parameter des kardiovaskulären Systems, des Immunsystems und des Blutgerinnungssystems im Sinne eines erweiterten „Allostatic Load“-Konzeptes. Wir interessieren uns auch für die zentralnervöse Verarbeitung von Stress, welche wir im Magnetresonanztomographen (MRT) mit Hilfe unseres ScanSTRESS Paradigmas messen (Akdeniz et al., 2014; Streit et al., 2014; Streit et al., 2017).
Im Jahr 2016 fand bereits eine anonyme Online-Befragung zum Thema Burnout und Emotionsregulation statt. Die Studie richtete sich grundsätzlich an alle Berufstätigen, also sowohl an Personen mit hoher als auch niedriger oder gar keiner Burnout-Ausprägung. Mithilfe dieser Umfrage wurde der Zusammenhang zwischen Burnout und dem Umgang mit verschiedenen Emotionen bzw. emotionsauslösenden Bedingungen untersucht. Entsprechende Ergebnisse können der Weiterentwicklung von Präventions- und Therapiekonzepten dienen.
Die Befragungsphase ist beendet.
Ihre persönlichen Ergebnisse können Sie mit Ihrem Code inzwischen leider nicht mehr hier abrufen.
Im Sommer 2015 haben wir eine erste anonyme Online-Befragung zum Thema Burnout und Stress am Arbeitsplatz durchgeführt. Die Studie richtete sich grundsätzlich an alle Berufstätigen, also sowohl an Personen mit hoher als auch niedriger Burnout-Ausprägung, um ein möglichst umfassendes Bild von der Region Regensburg zu erhalten. Unser Interesse galt dabei Ihrer beruflichen Situation, Stressbelastung sowie den gesundheitlichen Aspekten.
Diese Befragungsphase ist beendet.
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Allgemeine Ergebnisse zur Online-Unfrage finden Sie hier.
Unsere Publikationen zum Thema Burnout und Stress am Arbeitsplatz finden Sie hier.
Zitierte Literatur
Akdeniz C., Tost H., Streit F., Haddad L., Wüst S., Schäfer A., Schneider M., Rietschel M., Kirsch P. & Meyer-Lindenberg A. (2014). Neuroimaging evidence for a role of neural social stress processing in ethnic minority-associated environmental risk. JAMA Psychiatry 71, 672-680.
Berger, M., Linden, M., Schramm, E., Hillert, A., Voderholzer, U., W., M. (2012). Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychoptherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) zum Thema Burnout. DGPPN, Berlin.
Korczak, D., Huber, B., Kister, C. (2010). Differential diagnostic of the burnout syndrome. GMS Health Technol Assess 6.
Streit, F., Akdeniz, C., Haddad, L., Kumsta, R., Entringer, S., Frank, J., Yim, I. S., Zänkert, S., Witt, S. H., Kirsch, P., Rietschel, M. & Wüst, S. (2017). Sex-specific association between functional neuropeptide S receptor gene (NPSR1) variants and cortisol and central stress responses. Psychoneuroendocrinology 76, 49-56.
Streit F., Haddad L., Paul T., Frank J., Schäfer A., Nikitopoulus J., Akdeniz C., Treutlein J., Witt S., Meyer-Lindenberg A., Rietschel M., Kirsch P. & Wüst S. (2014). A functional variant in the neuropeptide S receptor 1 gene moderates the influence of urban upbringing on stress processing in the amygdala. Stress 17, 352-361.
von Känel, R. (2008). Das Burnout-Syndrom: Eine medizinische Perspektive. Praxis 97, 477-487.
Sendung vom 07.05.2015 in BR Alpha
Die Zahl der Studierenden mit psychischen Belastungen wächst. Treibt die verschulte Bologna-Struktur die Studierenden ins Burnout? Oder wird der Druck nur stärker artikuliert als früher? Campus Magazin fragt am Lehrstuhl Prof. Kudielka nach.
www.ardmediathek.de/tv/alpha-Campus-MAGAZIN/Mittel-gegen-Unistress-Sendung-vom-07-05/ARD-alpha/Video