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Digitalisierung des Prozessrechts

Forschungsbedarf

Die Anforderungen, welche die Digitalisierung, und insbesondere die Herausbildung eines digitalen Binnenmarktes, für das materielle Zivilrecht mit sich bringt, werden seit längerem eingehend und kontrovers erörtert. Hingegen führt die zivilprozessuale Rechtsdurchsetzung in dieser Digitalisierungsdiskussion, sofern man damit nicht nur vorwiegend Fragen der Elektronisierung des Justizsystems verbindet, bisher noch ein Schattendasein. Die voranschreitende Digitalisierung unserer Gesellschaftsordnung betrifft aber nicht nur das materielle Recht, sondern stellt im Zusammenhang mit der Rechtsdurchsetzung auch neue Herausforderungen an die etablierten verfahrensrechtlichen Instrumente.


Forschungsfelder

Wichtige künftige Forschungsfelder betreffen etwa die Auswirkung der Digitalisierung auf tradierte Verfahrensgrundsätze, die Einführung von sog. Online-Verfahren, die Bedeutung und Nutzung von künstlicher Intelligenz bei der richterlichen Entscheidungsfindung oder auch die Förderung sog. strategischer Prozessführung durch Maßnahmen der Digitalisierung. Hinzu kommt das Phänomen, dass neben den klassischen Kategorien der alternativen Streitbeilegung neue Formen digitaler Konfliktlösungen und Konfliktpräventionen entstehen, die einen weitgehend unregulierten Markt vorfinden. Für diese neuen Konfliktlösungsprogramme ist künftig die Einführung verfahrensrechtlicher Mindeststandards sinnvoll.


Forschungsziel

Ziel dieser Forschungsstelle ist die Förderung der oben aufgeführten und weiterer vergleichbarer Forschungsfelder. Insbesondere sollen klassisch dogmatische Forschungsthemen mit aktuellen Fragen der Digitalisierung vernetzt werden. Hierbei bemüht sich die Forschungsstelle um eine entsprechende Sichtbarkeit dieser Themen.


Forschungsmittel

Gefördert wird das Forschungsziel durch den Austausch mit Vertretern der Justiz und Anwaltschaft, insbesondere durch die Durchführung von Workshops, Vorträgen und Konferenzen.

Des weiteren unterstützt die Forschungsstelle auf deren Schwerpunkt ausgerichtete Publikationen und erweitert den Fachliteraturbestand der Universität Regensburg durch einen Handapparat zur "Digitalisierung des Rechts".


Forschungsstelle Digitalisierung des Prozessrechts

Justitia Statue