Die University of California, Berkeley und die Universität Regensburg haben 2017 einen Kooperationsvertrag unterzeichnet, um die Forschungszusammenarbeit zu stärken, auch auf der Promotionsebene. Die Universität Regensburg und das Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS) haben als Koordinationspartner*innen ein Doktorand*innenaustauschprogramm mit dem Institute of European Studies (IES) an der University of California, Berkeley etabliert.
Jedes Jahr bekommt ein*e Doktorand*in aus Regensburg durch dieses Programm die Möglichkeit, bis zu fünf Monate in Berkeley zu verbringen. Das IES bietet Visiting Student Researchers einen Arbeitsplatz und Zugang zu den Bibliotheks- und Forschungseinrichtungen der UC Berkeley sowie die Möglichkeit, sich mit seinem ausgezeichneten wissenschaftlichen Netzwerk auszutauschen.
Gastdoktorand*innen der Universität Regensburg in Berkeley
Im Rahmen des Doktorand*innenaustauschprogramms besuchte Verena Baier (American Studies, UR) die Universität Berkeley. Bevor ihr Aufenthalt durch die COVID-19 Pandemie unterbrochen wurde, gelang ihr ein eindrucksvolles Maß an archivalischer Forschung und Feldarbeit zur Solidaritätsbewegung für Nicaragua in den 1980er Jahren. Mehr zu ihrer Forschungsarbeit finden Sie in ihrem Beitrag zu dem Blog.Journal "Frictions".
Eva-Maria Walther (Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien, UR) war für den Zeitraum 2020/21 für den Austausch nach Berkeley vorgesehen, konnte ihre Reise allerdings aufgrund der COVID-19 Pandemie leider nicht antreten.
Franziska Mair (Vergleichende Kulturwissenschaft, UR) ist im September 2021 für einen fünfmonatigen Aufenthalt nach Berkeley gereist.
Marie Beyrich (Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Politik, insbesondere europäisches und internationales Recht sowie Rechtsvergleichung, UR) war im Sommer 2022 nach Berkeley.
Thalia Prokopiou (Amerikanistik / Leibniz-WissenschaftsCampus) ist im Sommer und Herbst 2023 nach Berkeley gefahren.
Die Regensburger Universitätsstiftung hat im Jahr 2019 Förderung für zwei Gastdoktorand*innen aus Berkeley angeboten. Informationen zu ehemaligen Gastdoktorand*innen finden Sie unten. 2022 konnten wir weitere Promovierende in Regensburg willkommen heißen.
Noah Bender verbringt als Gastwissenschaftler des Berkeley-Regensburg-Austauschprogramms, gefördert durch die Regensburger Universitätsstiftung, Juli und Juni an der UR und dem IOS. Er wird eng mit Ulf Brunnbauer zusammenarbeiten und freut sich auf das Aufbauen von Kontakten zu anderen KollegInnen und DoktorandInnen.
In seinem Vortrag wird Noah Bender darauf eingehen, wie deutsche und internationale Reedereien in die Bildung der hanseatischen Kolonialgesellschaft involviert waren und wie sie ihr Ziel, Arbeiter für die Arbeit auf neuerworbenem Land in Süd-Brasilien zu rekrutieren, umgesetzt haben. Seine Arbeit berührt weiter den Wettbewerb um Arbeitskräfte zwischen den eingesessenen deutschen Landbesitzern und den Produktionsstandorten in Übersee und welche Rückschlüsse sich daraus auf die Beziehung zwischen Staat, Privatunternehmen und Individuen in Bezug auf die Globalisierung und das Migrationsmanagement ziehen lassen. Er argumentiert dafür, dass die globale Vernetzung und die Dampfschifffahrt, Migrationslinien zu unterschiedlichsten Zielen eröffneten, die um ein Vielfaches profitabler waren als der reine Frachttransport. Die Auswanderung führte auf dem europäischen Kontinent hingegen zu Nachteilen für die Agrarproduzenten, die sich mit Arbeitskräftemangel und steigenden Löhnen auseinandersetzen mussten. Kurzgesagt: Selbst Arbeitskräfte für Tätigkeiten, die nur geringfügige Bildung erforderten, waren ein begehrtes Gut in einer Welt in der Land und Kapital im Überfluss vorhanden war. Ab dem Ersten Weltkrieg bereitete sich eine Welle der Demokratisierung auf dem gesamten Erdball aus, in deren Folge es zu Einschränkungen und Reglementierungen der Migration kam.
Ein detailliertes Abstract zu Vortrag finden Sie hier
Noah Bender ist Promotionsstudent an der University of California, Berkeley. Er ist Historiker des 19. Und 20. Jahrhunderts mit besonderem Fokus auf Großbritannien, Deutschland und das Habsburger Reich. Seine Dissertation beschäftigt sich mit dem Aufstieg und Fall von Reedereien als treibende Kraft der transatlantischen Migration. Er argumentiert, dass in der liberalen internationalen Wirtschaftsweise des späten 19. Jahrhunderts, in der Menschen sich so einfach bewegen konnten wie Güter und Kapital, neue vertikal integrierte Seefahrtsunternehmen die Kontrolle über das Atlantische Migrationsnetzwerk übernahmen. Außerdem ist er interessiert an der europäischen Agrageschichte, insbesondere dem Agralobbyismus. Er graduierte als BA in Geschichte 2017 in Rochester und als MA im selben Fach 2020 in Berkeley.
Der erste Doktorand, der dieses Jahr nach Regensburg kommt, ist Blaze Joel, der an der UC Berkeley im Fach Geschichte promoviert. Er wird vom 15. Februar bis zum 31. März in Regensburg sein. Seine Forschung konzentriert sich auf Nationalismus, Erinnerung, Gewalt und nationale Identität im Europa des 20. Jahrhunderts. Er untersucht diese Themen mit Blick auf die Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens, Nordirland und das Baskenland sowie in einem internationalen, transeuropäischen Rahmen. Während seines Aufenthalts wird er einen Vortrag zu seiner Forschung halten. Weitere Informationen werden demnächst bekannt gegeben.
Meine Dissertation untersucht das Fortbestehen von exklusivistischen Vorstellungen einer ethnonationalen Identität anhand einer Untersuchung von Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Nordirland und dem Baskenland. In diesen vier ethnisch gemischten europäischen Gesellschaften gab es im 20. Jahrhundert Gewalt zwischen ethnischen Gruppen, die sich auf die Frage des Staates und der Position der einzelnen Gruppen innerhalb des Staates konzentrierte. Obwohl die Konflikte vorbei sind, definiert das Erbe der Gewalt weiterhin die Beziehungen zwischen den verschiedenen Gruppen. Mein Projekt konzentriert sich auf mobilisierende Ereignisse aus der Geschichte des Zusammenfalls von Jugoslawien, der Troubles und des spanisch-baskischen Konflikts, die in den Erinnerungskulturen der lokalen Communities in der Vergangenheit sowie heute hervorstechen. Darüber hinaus untersuche ich die Rollen des Sports und der Bildung als Institutionen, die exklusivistische Identitäten in den einzelnen Gruppen mobilisieren und aufrechterhalten. Mein Projekt integriert Ansätze aus anthropologischer, geschichts- und politikwissenschaftlicher Forschung, um neue Einblicke zu geben in die Rollen von Konflikt, Erinnerung, Gedenken und Institutionen bei der sozialen Spaltung und der Nationenbildung in gespaltenen Gesellschaften.
Mai 2019
Amélie’s stay in Regensburg allowed rapid progress on a collaborative chemistry research project involving the Tilley group at UC Berkeley and the Scheer group at Regensburg. This collaboration matches the longstanding interest of the Scheer group in phosphorous and arsenic chemistry with the Tilley group's focus on transition metal reactivity, and falls within Amélie’s thesis research on the synthesis and reactivity of novel copper-containing bimetallic complexes. This project’s initial phase, performed in Berkeley, yielded very promising results: Amélie’s bimetallic complexes react with adamantyl phosphaalkyne (a specialty phosphorus-containing chemical mailed to Berkeley by the Scheer group) and with white phosphorus (P4), to bind to a dicopper(I) core in a bridging fashion.
During her stay in Regensburg, Amélie was able to study the reactivity of her dicopper complexes with other phosphaalkynes, which was critical in determining how this class of compounds adopts different binding modes to copper in response to subtle structural differences. The phosphaalkynes she used for this study degrade rapidly at ambient temperatures, therefore performing experiments in Regensburg was key to the success of this project. Moreover, the Scheer group in Regensburg is one of the few groups in the world with the capability of synthesizing yellow arsenic (As4), a significantly less stable analogue to P4. Amélie was also able to gather preliminary results about the reactivity of As4 with her complexes, which show that arsenic binds to her dicopper core in a similar fashion to phosphorus.
The collaboration between the Scheer and Tilley group on this project is still ongoing. Visit of Scheer group members in Berkeley is planned for August and October 2019, and Prof. Scheer himself is coming to Berkeley in October 2019. Moreover, the results Amélie gathered during her stay in Regensburg will lead to two co-authored publications between Berkeley and Regensburg, expected for the 2019-2020 academic year.
NOVEMBER UND DEZEMBER 2019
Nach seinem Bachelorabschluss an der UC Berkeley hat Amin Afrouzi ein Jahr lang in Berlin deutsche Sprache und Literatur studiert. Darauf folgte sein Masterstudium der Philosophie an der Oxford University und ein zweites Masterstudium in Classics an der Cambridge University. Für seine Promotion kehrte er schließlich nach Berkeley zurück.
Während seines Aufenthalts hat Amin eng mit Prof. Weyma Lübbe vom Lehrstuhl für praktische Philosophie zusammengearbeitet. Außerdem hat er im Rahmen der CITAS Brownbag Sessions einen Vortrag zum Thema "Normative Dimensions of Law in Machine Learning and Artifical Intelligence" gehalten.
Kontakt: am1n [at] berkeley.edu
Universitätsstraße 31
93053 Regensburg
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Email: citas@ur.de
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