Vorsitzender der Regionalgruppe und Ansprechpartner: | PD Dr. Christoph Dorn Tel.: +49 941 943-4785 |
Sekretariat: | Hedwig Ohli Tel.: +49 941 943-4761 Fax: +49 941 943-4990 |
Adresse: | Universität Regensburg Institut für Pharmazie Universitätsstr. 31 93053 Regensburg |
Veranstaltungsort:
Die Vorträge finden jeweils um 18.30 Uhr im Hörsaal H53 (Gebäude Westliche Naturwissenschaften) der Universität Regensburg statt. Herzliche Einladung zu den Präsenzvorträgen!
Zusätzlich wird jeweils ein Livestream über Zoom angeboten (Meeting ID: 681 2775 1030; Kenncode: 904065).
Mittwoch, 06. November 2024
Herr Prof. Dr. Harald Groß
Pharmazeutische Biologie, Eberhard-Karls-Universität Tübingen
Abstract:
Immunsuppressiva sind aus der heutigen Arzneimittel-Therapie nicht mehr wegzudenken. Sie kommen hauptsächlich bei der Indikation Organtransplantation und bei Autoimmunerkrankungen zum Einsatz, deren Häufigkeit in den letzten Jahren stetig zugenommen hat. Für die Therapie der beiden Indikationen stehen bereits eine ganze Reihe an zugelassenen Immunsuppressiva zur Verfügung. Diese sind wirksam, aber auch gleichzeitig mit erheblichen Nebenwirkungen behaftet. Im Bereich der Organtransplantationen sind trotz immunsuppressiver Behandlung dennoch Organabstoßungsreaktionen möglich. Des Weiteren hat sich zwar die Einjahres-Überlebensrate stark verbessert, aber die Langzeitergebnisse befinden sich noch immer nicht auf einem akzeptablen Niveau.
Daher müssen die derzeitigen immunsuppressiven Regimes weiter verbessert werden. Neben neuen Ansätzen mit bereits zugelassenen Immunsuppressiva erhofft man sich vor allem durch neue, immunsuppressive Substanzen nicht nur eine Reduktion der vielfältigen Nebenwirkungen, sondern auch eine Verbesserung des langfristigen Transplantationserfolgs.
Einer dieser neuartigen und vielversprechenden Immunsuppressiva ist der Naturstoff Brasilicardin A. Es ist genauso potent wie die Standard-Immunsuppressiva Cyclosporin oder Tacrolimus, jedoch ist es weniger toxisch, da es einen komplett anderen Wirkungsmechanismus besitzt. Die Entwicklung und die nähere Untersuchung von Brasilicardin A war jedoch bisher nicht möglich, da die Substanz schlichtweg nicht verfügbar war. Wie hier durch einen interdisziplinären Ansatz Abhilfe geschaffen wurde, wird im Vortrag verraten.
Mittwoch, 27. November 2024
Herr Prof. Dr. Markus Zeitlinger
Universitätsklinik für Klinische Pharmakologie, Medizinische Universität Wien
Abstract:
Studien an gesunden Probanden spielen eine zentrale Rolle in der frühen Phase der Arzneimittelentwicklung und gehen weit über die bloße Erstanwendung im Menschen hinaus. Diese Phase, häufig als Phase-I-Studie bezeichnet, zielt darauf ab, die Pharmakokinetik, Pharmakodynamik sowie die Sicherheit und Verträglichkeit neuer Wirkstoffe zu untersuchen. Dabei werden Aspekte wie die Resorptionsgeschwindigkeit, Verteilung, Metabolisierung und Ausscheidung des Arzneistoffs im Körper detailliert analysiert. Zudem ermöglicht diese Phase, erste Hinweise auf mögliche dosisabhängige Wirkungen und Nebenwirkungen zu erhalten. Die Einbeziehung gesunder Probanden bietet den Vorteil, die Effekte des Arzneistoffs ohne Einfluss von Begleiterkrankungen oder medikamentösen Vorbehandlungen zu erfassen. Darüber hinaus gewinnen präklinische Modelle durch die Daten aus Phase-I-Studien an Präzision, was die gezielte Weiterentwicklung von Arzneistoffen unterstützt. Spezielle Fragestellungen, wie etwa die Gewebepenetration und Arzneimittelinteraktionen von Arzneistoffen aber auch Krankheitsmodelle ergänzen das Aufgabengebiet. Trotz dieser essenziellen Rolle werden ethische Aspekte und die Sicherheit der Probanden besonders betont, um Risiken zu minimieren und die Validität der gewonnenen Daten sicherzustellen.
Mittwoch, 22. Januar 2025
Frau Prof. Dr. Christel Weiß
Medizinische Statistik, Biomathematik und Informationsverarbeitung, Universität Heidelberg
Abstract:
Der demografische Wandel geht mit einer Überalterung der Bevölkerung und einer zunehmenden Prävalenz chronischer Erkrankungen einher. Dies birgt die Gefahr, dass überflüssige oder ungeeignete Medikamente verordnet werden. Die Evidenz zu deren Wirksamkeit und Sicherheit ist jedoch mangelhaft. Das FORTA-System (Fit fOR The Aged) wurde entwickelt, um die Qualität der medikamentösen Behandlung älterer Patienten zu verbessern. FORTA teilt Medikamente in 4 Kategorien ein: A (unverzichtbar), B (vorteilhaft), C (fragwürdig) und D (zu vermeiden). Eine erste FORTA-Liste für 190 Substanzen zu 20 Indikationen wurde im Jahr 2012 von einem Experten erstellt. Danach wurden weitere 20 Experten um ihre Beurteilungen gebeten; außerdem wurde der Grad ihrer Übereinstimmungen quantifiziert. Darüber hinaus wurde ein FORTA-Score entwickelt, um den klinischen Nutzen messen zu können. Die aktuelle FORTA-Liste für die deutschsprachigen Länder enthält 299 Substanzen für 30 Indikationen. Der klinische Nutzen wurde in einer randomisierten Studie nachgewiesen: In der FORTA-Gruppe wurden weniger Über- und Untertherapien sowie weniger Nebenwirkungen beobachtet. FORTA erleichtert die kritische Analyse der Arzneimitteltherapie. Es erscheint sinnvoll, bestehende FORTA-Listen regelmäßig zu aktualisieren und prospektive Studien durchzuführen, um langfristige Auswirkungen von FORTA zu evaluieren.
Veranstaltungsort:
Die Vorträge finden jeweils um 17.00 Uhr im Hörsaal H53 (Gebäude Biologie) der Universität Regensburg statt. Herzliche Einladung zu den Präsenzvorträgen!
Zusätzlich wird jeweils ein Livestream über Zoom angeboten (Meeting ID: 681 2775 1030; Kenncode: 904065).
Mittwoch, 15. Mai 2024
Herr Professor Dr. Dr. Christian Grimm
Walther-Straub-Institut für Pharmakologie und Toxikologie, Ludwig-Maximilians-Universität München
Abstract:
Die Forschung an endolysosomalen Ionenkanälen und Transportern hat in den letzten Jahren erheblich an Dynamik gewonnen, da inzwischen neue Technologien zur Verfügung stehen, um die Funktion und Physiologie dieser wichtigen intrazellulären Membranproteine genauer zu untersuchen. So wurden z.B. endolysosomale Patch-Clamp-Elektrophysiologietechniken, intrazelluläre Sensoren für endolysosomale Ca2+- und pH-Messungen oder neue Tiermodelle entwickelt. Unter Anwendung dieser neuen Techniken wurde entdeckt, dass endolysosomale Kationenkanäle wie TRPML-Kanäle oder Two-pore Kanäle (TPCs) in einer Vielzahl von Organen eine wichtige physiologische Rolle spielen und dass Defekte bzw. Veränderungen in ihrer Funktion im Zusammenhang stehen mit lysosomalen Speicherkrankheiten und neurodegenerativen Erkrankungen, Infektionskrankheiten, Fehlfunktionen von Immunzellen, Lungen-, Leber- und Herzerkrankungen sowie Krebserkrankungen (z.B. Melanom). Fortschritte in der Pharmakologie dieser neuartigen Membranproteine schreiten auch dank des Interesses und des Engagements der pharmazeutischen Industrie mit beispiellosem Tempo voran. Im aktuellen Vortrag sollen kürzlich gewonnene sowie aktuellste (nicht publizierte) Erkenntnisse über die Rolle von TRPML-Kanälen und TPCs mit besonderem Schwerpunkt auf Lungen- und lysosomalen Speicher-/Neurodegenerations-krankheiten vorgestellt werden.
Mittwoch, 05. Juni 2024
Frau Professor Dr. Kristina Friedland
Pharmakologie und Toxikologie, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
Abstract:
Johanniskraut ist eine Arzneipflanze, die seit langem in der Volksmedizin zur Behandlung von leichten und mittelschweren Depressionen verwendet wird. In den letzten Jahrzehnten konnte Hyperforin als der hauptsächlich antidepressiv wirksame Inhaltstoff identifiziert werden. Der genaue Wirkmechanismus war jedoch immer noch unbekannt. Es ist uns gelungen mit einem breiten Methodenspektrum TRPC6 Kanäle als molekulares Target von Hyperforin und neuen vereinfachten Hyperforin-Derivaten zu definieren. Zusätzlich konnten wir zeigen, dass TRPC6 Kanäle eine wichtige Rolle bei depressivem und ängstlichem Verhalten in Mäusen spielen.
Mittwoch, 19. Juni 2024
Herr Professor Dr. Oliver Werz
Pharmazeutische Chemie, Friedrich-Schiller-Universität Jena
Abstract:
Entzündungsprozesse sind bei vielen verschieden Erkrankungen beteiligt, wie z.B. Herz-Kreislauferkrankungen, Arthritis/Arthrose, Krebs, Asthma, neurodegenerative Erkrankungen und schwerwiegende Infektionen. Somit haben Wirkstoffe mit entzündungshemmenden Eigenschaften übergeordnetes Potenzial für die pharmakologische Prävention oder Therapie dieser Krankheiten. Das Problem ist jedoch, dass die Entzündung per se auch als wichtiger Abwehr- und Reparaturmechanismus dient, der vom Immunsystem v.a. über Zytokine und Lipidmediatoren reguliert wird. Bisherige Ansätze der Entzündungstherapie (Glucocorticoide und NSAIDs) beschränken sich auf die Blockade dieser Mediatoren, was jedoch oft ineffizient ist, die Entzündungsauflösung verzögert und schwere Nebenwirkungen (u.a. Immunsuppression) bedingt. Neuartige Ansätze verfolgen nun die Förderung der Entzündungsauflösung durch körpereigene „Resolvine“ ohne Immunsuppression. Diese neu entdeckten, anti-inflammatorische Lipidmediatoren werden aus Omega-3-Fettsäuren gebildet und sind strukturell mit Prostaglandinen und Leukotrienen verwandt. Im Vortrag wird die Bildung und Rolle von Lipidmediatoren von der Initiierung bis zur Auflösung von Entzündungen vorgestellt. Anhand von Wirkstoffbeispielen (z.B. Weihrauch) wird gezeigt, wie es gelingt, die körpereigene Bildung dieser „Resolvine“ zu fördern, um somit Entzündungen aktiv aufzulösen und die Gewebshomöostase wieder herzustellen.
Veranstaltungsort:
Die Vorträge finden jeweils um 18.30 Uhr im Hörsaal H53 (Gebäude Biologie) der Universität Regensburg statt. Herzliche Einladung zu den Präsenzvorträgen!
WICHTIG: Der Vortrag am 17. Januar 2024 findet ausnahmsweise im Hörsaal H44 (Gebäude Chemie/Pharmazie) statt!
Zusätzlich wird jeweils ein Livestream über Zoom angeboten (Meeting ID: 640 7694 6454; Kenncode: 165814).
Mittwoch, 08. November 2023
Frau Professor Dr. Katharina Landfester
Max-Planck-Institut für Polymerforschung, Mainz
Abstract:
Unsere Vision ist es, mit multipotenten Medikamenten beladene Protein-Nanokapseln von hoher Homogenität in Bezug auf Größe und Oberflächenfunktionalität zu konstruieren, die ihre Zielzellen in den gewünschten Organen finden und das Medikament auf kontrollierte Weise im Zytoplasma dieser Zellen freisetzen. Für den Transport bioaktiver Substanzen zu einer bestimmten Zelle ist es nicht nur wichtig, die Stabilität des therapeutischen Wirkstoffs während der Passage durch den Blutkreislauf zu verbessern, sondern auch die Umlaufzeit im Körper zu verlängern.
Mit Hilfe des Miniemulsionsverfahrens entwerfen wir maßgeschneiderte Protein-Nanokapseln für biomedizinische Anwendungen. Dabei können wir die Verkapselung und Freisetzung einer Vielzahl von aktiven Beladungen, von hydrophoben bis zu hydrophilen Substanzen, erfolgreich in einer sehr kontrollierten Weise und mit einer unübertroffen hohen Verkapselungseffizienz erreichen.
Für biomedizinische Anwendungen müssen viele Wechselwirkungen mit biologischer Materie berücksichtigt und abgestimmt werden: Die Wechselwirkung mit Blutbestandteilen (Proteinen usw.) muss kontrolliert werden, um Aggregationsprozesse zu begrenzen. Außerdem muss die Wechselwirkung mit Zellmembranen und die Aufnahme in Blutzellen wie Makrophagen minimiert werden. Nur dann kann das Medikament die Zielzellen erreichen. Die spezifische Wechselwirkung mit den Zielzellen muss abgestimmt werden.
Mittwoch, 29. November 2023
Frau Professor Dr. Tanja Schirmeister
Institut für Pharmazeutische und Biomedizinische Wissenschaften
Universität Mainz
Abstract:
Was haben transfer-RNA Methyltransferasen (tRNA MTasen) und Tumor-Proteasen gemeinsam und warum kann man ähnliche Ansätze zur Entwicklung von Hemmstoffen und biochemischen tool-compounds verfolgen? Etliche Enzyme aus beiden Klassen besitzen einen katalytisch aktiven Cystein-Rest im aktiven Zentrum, der durch Inhibitoren mit elektrophilen Gruppen, sog. warheads, adressiert werden kann. Im Vortrag werden zwei relevante Enzyme, DNMT2, eine tRNAAsp-MTase und Cathepsin S, eine Tumor-assoziierte Cystein-Protease, und deren Rollen bei verschiedenen physiologischen und pathophysiologischen Prozessen sowie die Entwicklung und Optimierung reversibel- und irreversibel-kovalenter Inhibitoren für beide Enzymklassen vorgestellt.
Mittwoch, 17. Januar 2024
Frau Professor Dr. Ursula Storch
Klinische Pharmazie, Institut für Pharmazie
Universität Regensburg
Abstract:
Transient receptor potential (TRP)-Kanäle stellen eine umfangreiche Familie von Kationenkanälen dar, die an verschiedenen physiologischen Prozessen beteiligt sind, wie z.B. der Wahrnehmung von Temperatur, von Geschmack und von Schmerz. Sie können durch unterschiedliche Reize aktiviert werden, beispielsweise durch Hitze, Kälte, pH oder chemische Liganden. Die besondere Bedeutung dieser-Kanälen für sensorische Prozesse zeigte sich unter anderem durch die Verleihung des Nobel-Preises für Physiologie und Medizin im Jahr 2021. TRP-Kanäle sind darüber hinaus an zahlreichen pathophysiologischen Vorgängen beteiligt. Inzwischen wurden diverse Mutationen in Trp-Genen entdeckt, die zu Erbkrankheiten führen, wie zum Beispiel Mutationen im TRPC6-Gen, die mit einer chronischen Nierenerkrankung, der fokalen segmentalen Glomerulosklerose, assoziiert sind. TRP-Kanäle sind daher in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus gerückt als potentielle Zielstrukturen für Pharmaka und es besteht ein großes Interesse an der Erforschung dieser Kanäle, um in Zukunft neue Pharmaka zu entwickeln.
Veranstaltungsort:
Die Vorträge finden jeweils um 18.30 Uhr im Hörsaal H53 (Gebäude Biologie) der Universität Regensburg statt. Herzliche Einladung zu den Präsenzvorträgen!
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Mittwoch, 10. Mai 2023
Frau Professor Dr. Sonja M. Keßler
Experimentelle Pharmakologie für Naturwissenschaften
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Abstract:
RNA-bindende Proteine (RBPs) sind wichtige Regulatoren der Genexpression und der posttranskriptionellen RNA-Prozessierung. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei RNA-Transport, Spleißen, Stabilität und Translation. Zahlreiche Studien deuten darauf hin, dass RBPs nicht nur an physiologischen Prozessen beteiligt sind, sondern auch zur Pathogenese vieler Krankheiten beitragen, darunter Krebs, chronisch entzündliche und neurodegenerative Erkrankungen sowie Virusinfektionen. Daher werden RBPs als potenzielle therapeutische Ziele für die Behandlung zahlreicher Krankheiten gehandelt. Eine Strategie, die auf RBPs abzielt, besteht in der Verwendung niedermolekularer Moleküle oder Peptide, die entweder Protein-RNA-Interaktionen unterbinden oder die Aktivität von RBPs modulieren können. Für einige RBPs, wie HuR und die IGF2BPs, wurden erste niedermolekulare Inhibitoren entwickelt, die in präklinischen Modellen für Krebs vielversprechende Ergebnisse gezeigt haben. Peptide, die die Bindungsstellen bestimmter RBPs nachahmen, wurden ebenfalls als potenzielle Therapeutika vorgeschlagen. Krankheitsspezifische RBPs stellen hier wahrscheinlich vielversprechendere Ziele dar als ubiquitär exprimierte. Insgesamt hat der gezielte Einsatz von RBPs als neuartiger therapeutischer Ansatz das Potenzial, neue Behandlungsmöglichkeiten für ein breites Spektrum von Krankheiten zu bieten, insbesondere für solche, die derzeit mit herkömmlichen Therapien nur schwer zu behandeln sind.
Mittwoch, 28. Juni 2023
Frau Professor Dr. Lea Ann Dailey
Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie
Universität Wien
Abstract:
Die Arzneimittelverabreichung an oder über die Lunge bietet erhebliche therapeutische Vorteile in ausgewählten Krankheitsbereichen. Gleichzeitig kann die inhalative Therapie sowohl für Patient*innen als auch deren Betreuer*innen eine Herausforderung darstellen, vor allem im Hinblick auf die richtige Anwendung. Diese Präsentation gibt einen kurzen Überblick über die aktuellen Inhalatortechnologien, die in der klinischen Routinepraxis verfügbar sind (Vernebler, Inhalatoren mit weichem Nebel, unter Druck stehende Dosierinhalatoren und Trockenpulverinhalatoren). Da die Patientenschnittstelle mit jedem Gerät eine so wichtige Rolle bei der Arzneimittelabgabe spielt, werden die häufigsten Fehler in der Praxis bei der Verwendung von Inhalatoren zusammengefasst. Um einen Vorgeschmack auf die zukünftigen Fortschritte auf diesem Gebiet zu geben, werden aufkommende Technologien vorgestellt, wie:
- die Einführung neuer Treibgase mit einem geringeren CO2-Fußabdruck
- die Kombination von Verneblertechnologien mit nasaler High-Flow-Sauerstofftherapie und mechanischer Beatmung
- die ersten inhalativen Impfstoffe auf dem Markt
Mittwoch, 12. Juli 2023
Frau Professor Dr. Christa E. Müller
Pharmazeutische und Medizinische Chemie
Universität Bonn
Abstract:
Das Nukleotid Adenosintriphosphat (ATP) kommt in hoher (millimolarer) Konzentration in Zellen vor, wo es verschiedene Funktionen erfüllt – u. a. als „Treibstoff der Zelle“. Wenn Zellen geschädigt werden, kommt es zu einer massiven Freisetzung von ATP in den Extrazellulärraum. ATP fungiert hier als Alarmsignal: Über eine Aktivierung von ATP-Rezeptoren in der Zellmembran induziert es Schmerz und Entzündung. Im Gegensatz dazu stellt das Nukleosid Adenosin ein Stopp-Signal dar, indem es G-Protein-gekoppelte Adenosin-Rezeptoren aktiviert. Krebszellen setzen in der Regel große Mengen an ATP frei, welches jedoch sofort durch Phosphat-spaltende Enzyme auf Krebszellen, die sogenannten Ectonucleotidasen, zu Adenosin abgebaut wird. Adenosin besitzt ausgeprägte immunsuppressive Wirkungen und verhindert aufgrund seiner Anreicherung im Mikromilieu der Krebszellen den Angriff der Immunzellen. Darüber hinaus kann Adenosin das Wachstum der Krebszellen, die Angiogenese und die Metastasierung steigern. Adenosinrezeptor-Antagonisten und Inhibitoren der Ectonucleotidasen besitzen daher ein großes Potential als neue Arzneistoffe für die Immuntherapie von Krebs.
Veranstaltungsort:
Die Vorträge finden jeweils um 18.30 Uhr im Hörsaal H53 (Gebäude Biologie) der Universität Regensburg statt. Herzliche Einladung zu den Präsenzvorträgen!
Zusätzlich wird jeweils ein Livestream über Zoom angeboten (Meeting ID: 640 7694 6454; Kenncode: 165814).
Mittwoch, 23. November 2022
Herr Professor Dr. Andreas Ludwig
Pharmakologie und Toxikologie
Universität Erlangen
Mittwoch, 14. Dezember 2022
Frau Professor Dr. Olivia Merkel
Pharmazeutische Technologie
LMU München
Abstract:
Seit der COVID-19-Pandemie sind sie in aller Munde: Die RNA-Therapeutika. Aber was kann RNA eigentlich, und was kann sie nicht? Welche RNA-Therapeutika gab es schon vor der Pandemie, und wieso hat es so lange gedauert, bis die ersten RNA-Therapeutika zugelassen wurden? Weshalb ging es bei den Impfstoffen dann so schnell? Sind die Impfstoffe auch wirklich sicher? Und wogegen können wir uns vielleicht auch bald mit RNA impfen lassen? All diese Fragen sollen im Vortrag beantwortet werden, um einen guten Überblick über Hürden und Möglichkeiten im Bereich der RNA-Therapeutika zu bekommen.
Mittwoch, 25. Januar 2023
Herr Professor Dr. Markus Feuerer
Immunologie, Leibnizinstitut für Immuntherapie
Universitätsklinikum Regensburg
Abstract:
In den letzten zehn Jahren hat sich die Immuntherapie zur Bekämpfung von Tumoren als eigenständige Säule der Krebsbehandlung etabliert. Hierbei sind zwei Ansätze besonders prominent: Immun-Checkpoint-Inhibitoren und Immunzelltherapien, die so genannten CAR-T-Zell-Therapien. Bei den CAR-T-Zell-Therapie werden Immunzellen (T-Zellen) der Patienten genetisch verändert, um Tumorzellen zu erkennen und zu zerstören. CAR-T-Zell-Therapien werden bereits sehr erfolgreich bei fortgeschrittenen Leukämien und Lymphomen eingesetzt. Seit 2017 sind bereits sechs CAR-T-Zell-Therapien von der FDA zugelassen worden. Bei den CAR-T-Zell Rezeptoren handelt es sich um Chimäre-Antigen-Rezeptoren (CAR), mit einem Tumorzell-erkennenden Antikörperfragment und einem T-Zell-Rezeptor Anteil als Signalmolekül. CARs sind somit synthetische Moleküle, die so in der Natur nicht vorkommen. Das große Ziel der CAR-T-Zell-Therapie sind zukünftig die soliden Tumore. Hierzu müssen neben der Tumorzellerkennung weitere genetische Modifikationen in der T-Zelle vorgenommen werden. Es gibt bereits verschiedene zusätzliche Veränderungen die als TRUCK oder „armored“ (gepanzerte) CARs bezeichnet werden. Diese Modifikationen sollen den CAR-T-Zellen helfen, die immunsupprimierende Umgebung vieler fortgeschrittener solider Tumore zu überlisten. Neben den CAR-T-Zell-Therapien gegen Tumore werden auch neue Therapieformate mit CAR-Treg Zellen gegen Entzündungserkrankungen und Transplantationsabstoßung entwickelt.
Veranstaltungsort:
Die Vorträge finden jeweils um 18.30 Uhr im Hörsaal H53 (Gebäude Biologie) der Universität Regensburg statt. Herzliche Einladung zu den Präsenzvorträgen!
Zusätzlich wird jeweils ein Livestream über Zoom angeboten (Meeting ID: 980 7690 0184; Kenncode: 879341).
Mittwoch, 18. Mai 2022
Herr Prof. Dr. Werner Weitschies
Center of Drug Absorption and Transport
Universität Greifswald
Abstract:
Derzeit fokussiert sich die Entwicklung neuer oraler Drug Delivery Systeme insbesondere auf die Gebiete von Arzneiformen mit verlängerter Magenverweilzeit (Gastroretentive Systeme), Drug Delivery Strategien für die Lokaltherapie von vorwiegend entzündlichen gastrointestinalen Erkrankungen wie Eosinophile Esophagitis (EOE), Morbus Crohn und Colitis sowie auf Systeme zur oralen Applikation von oral extrem schlecht bioverfügbaren Arzneistoffen aus der Gruppe der Peptide und Proteine wie Octreotid, Semaglutid und Insulin. In dem Vortrag werden aktuelle Konzepte mit ihrem jeweiligen Entwicklungsstand vorgestellt und soweit möglich bewertet.
Mittwoch, 22. Juni 2022
Frau Prof. Dr. Claudia Steinem
Institut für Organische und Biomolekulare Chemie
Georg-August-Universität Göttingen
Abstract:
Die Zunahme von bakteriellen Antibiotikaresistenzen stellt eine ernste und globale Bedrohung für die menschliche Gesundheit dar. Um diese zu überwinden, müssen zum einen die Mechanismen der Resistenzen verstanden werden, zum anderen müssen alternative Wirkstoffe und Konzepte gefunden werden.
In diesem Vortrag werde ich im ersten Teil ein im Jahr 2016 durch ein Antibiotika-Screening von menschlichen bakteriellen Nasen-Isolaten gefundenes neuartiges Thiazolidin-Cyclopeptid vorstellen. Dieses Peptid, genannt Lugdunin, zeigt eine mikromolare Aktivität gegenüber MRSA. In der Gruppe Grond (Universität Tübingen) wurden verschiedene Lugdunin Analoga synthetisiert, mit dessen Hilfe wir die Struktur des Lugdunins und seinen Wirkmechanismus beleuchten konnten. Zu diesem Zweck haben wir artifizielle Membransysteme verwendet, die es uns erlauben, verschiedene biophysikalische Methoden in einem wohl definierten System einzusetzen.
Im zweiten Teil werde ich die Wechselwirkung des Antibiotikums Ampicillin mit dem Transportprotein PorB aus N. meningitidis diskutieren. Isolate von Neisseriae mit intermediärer Resistenz gegen Antibiotika besitzen Punktmutationen in PorB. Durch eine Kombination aus hochauflösender Elektrophysiologie sowie molekularem Docking und biomolekularer Simulierung (Gruppe Zachariae, University of Dundee) konnten wir die strukturellen und funktionellen Auswirkungen der resistenzbezogenen PorB-Mutation G103K und ihre Wechselwirkungen mit Ampicillin analysieren.
Mittwoch, 13. Juli 2022
Frau Prof. Dr. Kristina Lorenz
Institut für Pharmakologie und Toxikologie
Universität Würzburg
Abstract:
Proteinkinase-Hemmstoffe finden zunehmend Anwendung bei verschiedenen Krebserkrankungen. Bekanntermaßen führen sie zu zahlreichen Nebenwirkungen, auch im Herzkreislaufbereich. Da die Patienten unter anderem dank der verbesserten Tumortherapien immer älter werden, spielen die kardiovaskulären Nebenwirkungen der Kinase-Hemmstoffe zunehmend eine zentrale Rolle für die Lebensqualität der Patienten. Interessanterweise gibt es erste Hinweise, dass man Gemeinsamkeiten der Erkrankungen, der Herz- und Krebserkrankungen, therapeutisch nutzen könnte.
Um die kardiovaskuläre Problematik der Tumortherapien und um einen Einblick in die Chancen aufgrund von Schnittstellen zwischen den Erkrankungen soll es in dem Vortrag gehen.
Mittwoch, 17.November 2021
Prof. Dr. Bernd Salzberger
Institut für Infektiologie
Universitätklinikum Regensburg
Bei Beginn der Pandemie mit SARS-CoV-2 waren spezifische Informationen zu Krankheitsverläufen nicht vorhanden, spezifische Therapeutika nicht vorhanden. Aufgrund der raschen Ausbreitung musste der Einsatz bekannter Pharmazeutika evaluiert werden. Zu diesen Therapeutika gehörten Antibiotika, antiparasitäre, immunmodulatorische Substanzen und Antikörperpräparationen.
Klinische Studien wurden im ersten Ausbruch zwar initiiert, die meisten dieser Studien wurden nicht randomisiert durchgeführt oder beim raschen Abfall der Fallzahlen wieder mit unvollständigen Ergebnissen beendet.
Bei Beginn des Ausbruchs in Europa lagen keine Daten zur klinischen Wirksamkeit für Therapeutika vor. Zwei grosse rasch initiierte Konsortien (Recovery Trial Group, Solidarity Trial Group) haben rasch die wichtigste Evidenzbasis für die Entwicklung einer Therapie geschaffen, sowohl für antivirale wie auch die immunmodulatorische Therapie.
Selbst mit diesen Entwicklungen muss der derzeitige Stand der Pharmakotherapie von COVID-19 als rudimentär und unbefriedigend bewertet werden.
Mittwoch, 01. Dezember 2021
Prof. Dr. Olaf Strauß
Experimentelle Ophtalmologie
Charité - Universitätsmedizin Berlin
The evolution of light perception organs includes the combination of a light-sensitive organelle/cell and a pigmented organelle/cell. In the vertebrate eye form photoreceptors with retinal pigment epithelial (RPE) cells a functional unit. The RPE maintains photoreceptor function and structure but participates also in the visual process. The most obvious function is the absorption of light that in human eye is focused onto the macula by cornea and lens. As a barrier, the RPE transports nutrients and lipids towards the retina and removes water driven by a Cl- transport from the retina. A transport system across the RPE’s apical membrane controls the K+ homeostasis in the subretinal space, a predisposition for the photoreceptor potential. The photoreceptor function is further maintain by the visual cycle that serves the re-isomerization of all-trans retinal into 11-cis retinal, the chromophore of the light pigment rhodopsin. The daily phagocytosis of shed destroyed photoreceptor outer membranes helps the photoreceptors to maintain their structural integrity. Finally, the RPE represents an interface between the retina and the body system. It recognizes signals from the immune system to maintain the immune privilege of the eye, reacts to changes in the systemic renin angiotensin system and maintains the structure of the choriocapillaris and the retina by secretion of growth-factors.
Mittwoch, 19. Januar 2022
PD Dr. Tessa Lühmann
Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie
Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Die Natur nutzt unterschiedliche Strategien für die Speicherung und Freigabe von Wachstumsfaktoren und Zytokinen aus. Diese haben zum Ziel das Molekül in ausreichender Menge dorthin zu bringen, wo es wirken soll, und es nur dann zu aktivieren, wenn es im Gewebe gebraucht wird.
In dem Vortrag werden unterschiedliche molekulare Ansätze für bioresponsive Arzneifreigabesysteme von Wirkstoffen und Diagnostika vorgestellt.
Die Vorträge finden um 18.30 vie ZOOM statt.
Meeting ID: 980 7690 0184
Kenncode: 879341
Mittwoch, 05. Mai 2021
Prof. Ralf Wagner
Universitätklinikum Regensburg
Mittwoch, 09. Juni 2021
Prof. Manfred Ogris
Universität Wien
Mittwoch, 07. Juli 2021
Dr. Gregor Fuhrmann
HZI Saarbrücken
Die Vorträge finden um 18.30 Uhr über Zoom statt.
Mittwoch, 11. November 2020
Institut für Klinische Pharmakologie und Toxikologie
Pharmakologie für Pharmazeuten
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Prof. Dr.
Jörg Heilmann
SeKRETARIAT
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