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Master Chemie - Vertiefung: Nachhaltige Chemie

Start ab WS 24/25

Motivation zur Einführung eines Schwerpunkts Nachhaltige Chemie

Eine nachhaltige Chemie ist von entscheidender Bedeutung, um den wachsenden Herausforderungen in Bezug auf Umweltschutz, Ressourcenknappheit und menschliche Gesundheit zu begegnen. Die herkömmliche chemische Industrie hat in der Vergangenheit oft zu Umweltverschmutzung, Energieverbrauch und Abfallproduktion beigetragen. Um diesen negativen Einflüssen entgegenzuwirken, konzentriert sich die nachhaltige Chemie darauf, umweltfreundliche Verfahren und Materialien zu entwickeln, die ökologisch verträglich, ressourceneffizient und gesundheitsverträglich sind sowie das Recycling von chemisches Produkten voranzutreiben. Durch die Umstellung auf nachhaltige chemische Praktiken können wir nicht nur die Belastung unserer Umwelt reduzieren, sondern auch die langfristige Verfügbarkeit von Rohstoffen sichern und innovative Lösungen für globale Herausforderungen wie den Klimawandel und die Verschmutzung fördern. In dieser Hinsicht ist eine nachhaltige Chemie nicht nur eine wissenschaftliche Notwendigkeit, sondern auch ein entscheidender Schritt hin zu einer zukunftsfähigen und verantwortungsbewussten Gesellschaft.
Um diesen Anforderungen unserer Zeit gerecht zu werden und dem Masterstudiengang Chemie weitere Attaktivität zu verleihen, soll ab dem WS 24/25 der Schwerpunkt „Nachhaltige Chemie“ eingeführt werden.

Folgen Sie zum Thema Nachhaltige Chemie gerne Herrn Prof. Kunz auf Instagram: @nachhaltigkeitsfutsi



Studienstruktur

Modulkatalog ab WiSe 2024/25 (PDF, 30.08.2024)


Grundmodul: Nachhaltige Chemie I

Im Rahmen des Moduls werden eingehend diverse Perspektiven des Themas Nachhaltigkeit beleuchtet. Diese können beispielsweise umfassen: 
  • Produktformulierung: nachhaltige Herstellung von fertigen chemischen Produkten wie Reinigungsmittel, Kosmetika, Pharmazeutika, …  
  • Energetik: Energetische Aspekte, die sowohl makroskopische thermodynamische Prinzipien wie Formen der nachhaltigen Energieerzeugung als auch molekulare Energetik behandeln. Ein Schwerpunkt dabei ist die Vermeidung/Verringerung der CO2-Produktion.
  • Rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen der nachhaltigen Chemie wie z. B. der Green Deal oder REACH.
  • Nachhaltige Prozessführung unter Einsatz von Licht oder Strom als Reaktionsvermittler.
  • Nachweismethoden zur Analyse von Reaktionsmechanismen und Prozessen in der nachhaltigen Chemie.
  • Kontrolle von Umgebungseinflüssen für nachhaltige chemische Prozesse, die von Solvatationseffekten bis zu komplexen kolloidalen Strukturierungen reichen können. 
  • Life-Cycle-Assessment von chemischen Produkten.
  • Ressourceneffizienz bei chemischen Prozessen, z.B. um Ausbeuteeinbußen durch unerwünschte Nebenreaktionen zu minimieren.
  • Herausforderungen bei der Industriellen Nutzung, z. B. das Upscaling.

Zur Einführung des Schwerpunkts (voraussichtlich WS 24/25) werden in diesem Modul zunächst Vorlesungen zu Formulierung, Energetik sowie den rechtlichen Rahmenbedingungen angeboten. Das Angebot wird später sukzessive erweitert.


Grundmodul: Nachhaltige Chemie II

Eine Vorlesung aus dem Teilbereich der Anorganik befasst sich mit Aspekten der Nachhaltigkeit in der modernen anorganischen Chemie. Hierzu zählen beispielsweise Stoffkreisläufe verschiedener Ressourcen und Materialien, die Substitution seltener und schlecht verfügbarer chemischer Elemente, die Nutzung von Licht und elektrischem Strom für die Synthese anorganischer Verbindungen, nachhaltige Katalysemethoden basierend auf Hauptgruppen- und Übergangselementen, Verfahren der Energiespeicherung und die Aktivierung ubiquitärere anorganischer Moleküle (z.B. H2O und CO2) für die Synthese von Energieträgern (z.B. H2).

Eine Vorlesung des Teilbereichs Organik vertieft den theoretischen Hintergrund eines ökologisch und ökonomisch aktuellen Teilgebietes, der Katalyse. Es werden die Grundlagen, der Entwicklungsstand und aktuelle Perspektiven anhand von Beispielen aus der Forschung diskutiert.

Eine Vorlesung der Analytischen Chemie legt den Fokus auf umweltfreundliche und nachhaltige Analysemethoden, wie dem Einsatz weniger giftiger Reagenzien und der Reduktion von Abfall. Es werden Methoden zur Identifizierung und Quantifizierung von Umweltkontaminanten in Wasser, Boden und Luft behandelt, um Umweltauswirkungen zu überwachen und zu minimieren. Zudem werden Techniken zur Steigerung der Ressourceneffizienz in analytischen Laboren, wie Energieeffizienz und Lösungsmittelreduktion, sowie der Einsatz analytischer Methoden zur Nachhaltigkeitsbewertung, wie Lebenszyklusanalyse und Carbon Footprinting, diskutiert. Die Entwicklung von Biosensoren für umweltbezogene Analysen und die Untersuchung nachhaltiger Materialien, sowie die Rolle der Analytischen Chemie in der Kreislaufwirtschaft, werden ebenfalls thematisiert.

In einem Forschungspraktikum lernen die Studierenden aktuelle Themen mit Bezug zur nachhaltigen Stoffwirtschaft kennen. Dies können zum Beispiel Synthesen zur Optimierung der Atomökonomie sein, oder auch die Suche nach geeigneten Katalysatoren sowie Analysemethoden zur Bestimmung von Reststoffspuren, oder auch des Zytotoxischen Einflusses von Stoffen. 
 


Aufbaumodul I: Nachhaltige Chemie

In einem Seminar stellen Dozenten mehrerer Institute verschiedene Aspekte der Nachhaltigen Chemie dar. Diese reichen von Begriffsbestimmungen über Ökobilanzierungen und dazugehörige Messmethoden über Fragen der nachhaltigen Energiegewinnung und die chemische Konversion nachwachsender Rohstoffe zu Feinchemikalien bis hin zur Verwendung alternativer Lösungsmittel, Emulgatoren und Biopolymeren und zugehörigen analytischen Problemstellungen. Ebenfalls angesprochen wird die Gewinnung und Verwendung von Heilpflanzen. 
Zu den entsprechenden Themen hält jeder teilnehmende Studierende einen Kurzvortrag von ca. 20-30 min. 
In 3-5-minütigen Filmprojekten, die von jeweils 4-5 Studierenden realisiert werden, werden einzelne Fragestellungen der nachhaltigen Chemie problematisiert und weiter vertieft.
 

Aufbaumodul I: Nachhaltige Chemie II

In diesem Modul werden Umweltprobleme aus ökonomischer Sicht betrachtet. Stichworte wären:

  • Der EU Green Deal und seine Folgen
  • Externalitäten und Marktversagen
  • Regulierung und Bepreisung von CO2-Ausstoß und anderen Treibhausgasen
  • Bewertung der Kosten umweltschädigenden Verhaltens
  • Internationale Klimaverhandlungen und Informationsprobleme, Klima-Clubs

Aufbaumodul II: Nachhaltige Chemie

Im Forschungspraktikum wird der Studierende in ein aktuelles Forschungsprojekt einer Arbeitsgruppe vorzugsweise in einem Institut außerhalb der Fakultät Chemie und Pharmazie der Universität Regensburg oder auch in einem Unternehmen eingebunden. Es wird dabei ein vorgegebenes Thema mit engem Bezug zu Nachhaltigkeit bearbeitet und Untersuchungen unter Anleitung durch den Arbeitskreisleiter oder durch einen Assistenten durchgeführt. Dabei wird erwartet, dass der Studierende auch eigene Denkansätze zur Problemlösung einbringt. 
 

Bewerbung

ANSPRECHPARTNER

Dr. Claudia Wanninger-Weiß
Studiengangskoordination Chemie

SELBSTEINSCHÄTZUNGS-TEST:

Um Ihre Eignung für den Masterstudiengang Chemie einschätzen zu können, hat die Fachschaft Chemie einen kurzen Selbsteinschätzungs-Test (PDF) für Sie zusammengestellt.

Zur Kontrolle Ihrer Antworten finden Sie hier die Musterlösung zu den Aufgaben (PDF).

FÜR DIE BEWERBUNG BENÖTIGTE DOKUMENTE:
  • Antrag auf Zulassung für den Masterstudiengang Chemie (PDF): 
    Bitte füllen Sie diesen Antrag elektronisch aus und senden Sie Ihn zusammen mit Ihren weiteren Bewerbungsunterlagen an apply.chem@ur.de
    Der Antrag muss nicht unterschrieben werden! Bitte schicken Sie uns keinen Scan, sondern wirklich das original ausgefüllte PDF-Formular! 
  • Kopie eines Ausweisdokuments
  • Nachweis über die Hochschulzugangsberechtigung (Abitur oder ähnliches)
  • Bachelorzeugnis (sofern bereits vorhanden)
  • vollständige und aktuelle Übersicht über alle Prüfungsleistungen inklusive Leistungspunkten und Noten (Transcript of Records)
  • weitere Hochschulzeugnisse (sofern vorhanden)
  • Sprachnachweis für Deutsch:
    1) zum Bewerbungszeitpunkt mindestens B1 (Note "gut" bis "sehr gut" oder mind. 80%); dann aber ein bis zwei Semester studienvorbereitender Deutschkurs in Regensburg erforderlich!
    weitere Informationen: https://www.uni-regensburg.de/zentrum-sprache-kommunikation/daf/kurse/studienvorbereitende-deutschkurse/index.html 
    2) idealerweise B2 oder bereits DSH-1; DSH-Prüfung kann in Regensburg abgelegt werden
    weitere Informationen zur DSH-Prüfung: https://www.uni-regensburg.de/zentrum-sprache-kommunikation/daf/pruefungen/dsh/index.html 
  • Sprachnachweis für Englisch: zum Bewerbungszeitpunkt mindestens B1 (weiterer Sprachkurs für B2 erforderlich), idealerweise B2

Bitte reichen Sie alle geforderten Dokumente (vorzugsweise PDF) per Email ein. Die Adresse finden Sie im Antragsformular. 

Hinweis für Bewerber/innen aus China, Vietnam oder Indien:
Sie benötigen im Fall einer fachlichen Zulassung ein APS-Zertifikat!

Bewerbungsfristen:

für Studienbeginn zum WS: 01.03. - 01.06. 

für Studienbeginn zum SS: 01.09. - 01.12.



  1. Universität Regensburg
  2. Fakultäten