Eine nachhaltige Chemie ist von entscheidender Bedeutung, um den wachsenden Herausforderungen in Bezug auf Umweltschutz, Ressourcenknappheit und menschliche Gesundheit zu begegnen. Die herkömmliche chemische Industrie hat in der Vergangenheit oft zu Umweltverschmutzung, Energieverbrauch und Abfallproduktion beigetragen. Um diesen negativen Einflüssen entgegenzuwirken, konzentriert sich die nachhaltige Chemie darauf, umweltfreundliche Verfahren und Materialien zu entwickeln, die ökologisch verträglich, ressourceneffizient und gesundheitsverträglich sind sowie das Recycling von chemisches Produkten voranzutreiben. Durch die Umstellung auf nachhaltige chemische Praktiken können wir nicht nur die Belastung unserer Umwelt reduzieren, sondern auch die langfristige Verfügbarkeit von Rohstoffen sichern und innovative Lösungen für globale Herausforderungen wie den Klimawandel und die Verschmutzung fördern. In dieser Hinsicht ist eine nachhaltige Chemie nicht nur eine wissenschaftliche Notwendigkeit, sondern auch ein entscheidender Schritt hin zu einer zukunftsfähigen und verantwortungsbewussten Gesellschaft.
Um diesen Anforderungen unserer Zeit gerecht zu werden und dem Masterstudiengang Chemie weitere Attaktivität zu verleihen, soll ab dem WS 24/25 der Schwerpunkt „Nachhaltige Chemie“ eingeführt werden.
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Zur Einführung des Schwerpunkts (voraussichtlich WS 24/25) werden in diesem Modul zunächst Vorlesungen zu Formulierung, Energetik sowie den rechtlichen Rahmenbedingungen angeboten. Das Angebot wird später sukzessive erweitert.
Eine Vorlesung aus dem Teilbereich der Anorganik befasst sich mit Aspekten der Nachhaltigkeit in der modernen anorganischen Chemie. Hierzu zählen beispielsweise Stoffkreisläufe verschiedener Ressourcen und Materialien, die Substitution seltener und schlecht verfügbarer chemischer Elemente, die Nutzung von Licht und elektrischem Strom für die Synthese anorganischer Verbindungen, nachhaltige Katalysemethoden basierend auf Hauptgruppen- und Übergangselementen, Verfahren der Energiespeicherung und die Aktivierung ubiquitärere anorganischer Moleküle (z.B. H2O und CO2) für die Synthese von Energieträgern (z.B. H2).
Eine Vorlesung des Teilbereichs Organik vertieft den theoretischen Hintergrund eines ökologisch und ökonomisch aktuellen Teilgebietes, der Katalyse. Es werden die Grundlagen, der Entwicklungsstand und aktuelle Perspektiven anhand von Beispielen aus der Forschung diskutiert.
Eine Vorlesung der Analytischen Chemie legt den Fokus auf umweltfreundliche und nachhaltige Analysemethoden, wie dem Einsatz weniger giftiger Reagenzien und der Reduktion von Abfall. Es werden Methoden zur Identifizierung und Quantifizierung von Umweltkontaminanten in Wasser, Boden und Luft behandelt, um Umweltauswirkungen zu überwachen und zu minimieren. Zudem werden Techniken zur Steigerung der Ressourceneffizienz in analytischen Laboren, wie Energieeffizienz und Lösungsmittelreduktion, sowie der Einsatz analytischer Methoden zur Nachhaltigkeitsbewertung, wie Lebenszyklusanalyse und Carbon Footprinting, diskutiert. Die Entwicklung von Biosensoren für umweltbezogene Analysen und die Untersuchung nachhaltiger Materialien, sowie die Rolle der Analytischen Chemie in der Kreislaufwirtschaft, werden ebenfalls thematisiert.
In einem Forschungspraktikum lernen die Studierenden aktuelle Themen mit Bezug zur nachhaltigen Stoffwirtschaft kennen. Dies können zum Beispiel Synthesen zur Optimierung der Atomökonomie sein, oder auch die Suche nach geeigneten Katalysatoren sowie Analysemethoden zur Bestimmung von Reststoffspuren, oder auch des Zytotoxischen Einflusses von Stoffen.
In diesem Modul werden Umweltprobleme aus ökonomischer Sicht betrachtet. Stichworte wären:
Dr. Claudia Wanninger-Weiß
Studiengangskoordination Chemie
Um Ihre Eignung für den Masterstudiengang Chemie einschätzen zu können, hat die Fachschaft Chemie einen kurzen Selbsteinschätzungs-Test (PDF) für Sie zusammengestellt.
Zur Kontrolle Ihrer Antworten finden Sie hier die Musterlösung zu den Aufgaben (PDF).
Bitte reichen Sie alle geforderten Dokumente (vorzugsweise PDF) per Email ein. Die Adresse finden Sie im Antragsformular.
Hinweis für Bewerber/innen aus China, Vietnam oder Indien:
Sie benötigen im Fall einer fachlichen Zulassung ein APS-Zertifikat!
Bewerbungsfristen:
für Studienbeginn zum WS: 01.03. - 01.06.
für Studienbeginn zum SS: 01.09. - 01.12.