1.Semester
Nachdem ihr euch am Wochenende ordentlich von der Ersti-Party erholt habt, seid ihr zu Beginn eures neuen Lebensabschnittes voller Motivation, vielleicht auch ein bisschen aufgeregt und versucht dementsprechend überpünktlich zu eurer ersten Vorlesung zu erscheinen. Nachdem ihr euch 3x auf dem Campus verlaufen habt, findet ihr schlussendlich den Vorlesungssaal der Allgemeinen Chemie. Hier erlernt ihr zusammen mit den Biologen und Wirtschaftschemikern auf verständliche und anschauliche Weise die chemischen Grundlagen, beginnend mit Atombau und Orbitaltheorie kennen. Auch wenn einigen von euch Vieles schon bekannt vorkommt und ihr als Pharmazeut:innen in diesem Modul keine Klausur schreiben werdet, lohnt es sich am Ball zu bleiben, da in eurer Hauptvorlesung am Nachmittag viele Grundlagen vorausgesetzt werden. Zusätzlich wird auch 1x pro Woche ein Tutorium von Studenten höherer Semester angeboten, wo ihr in Schulklassen-Atmosphäre Übungen parallel zur Vorlesung besprechen könnt.
Spätestens am Vormittag wird es dann kognitiv etwas herausfordernder. Hier freuen sich alle Physikliebhaber, denn an 2 Tagen in der Woche habt ihr zusammen mit den Medizinern und Zahnmedizinern eine entsprechende Vorlesung. Dabei wird innerhalb von einer Woche der Mathe Oberstufenstoff wiederholt und anschließend bis zum Jahresende der Physik Oberstufenstoff durchgepeitscht. Alle, die mit Physik nicht viel anfangen können, kann ich beruhigen, da ihr auch hier keine Klausur schreiben werdet. Allerdings braucht ihr das Wissen für das 1. Staatsexamen in frühestens 2 Jahren. Somit habt ihr die Wahl, ob ihr euch das Wissen frühzeitig oder eher kurz vor knapp aneignen wollt. Bedenkt auf jeden Fall, dass die kommenden Semester nicht "so entspannt" sein werden!
Tatsächlich gibt es auch Vorlesungen, die ihr nur mit eurem Pharmazie-Semester besucht. Darunter fällt „Allgemeine Biologie für Pharmazeuten I“ mit dem sehr freundlichen Prof. Heilmann. Nach einem eher gemütlichen Start werden euch hier die Grundlagen der Cytologie und der Morphologie beigebracht. Dabei merkt man recht schnell, dass die Inhalte weit über die Schulgrundlagen hinaus gehen und es sinnvoll ist hier aktiv mitzulernen... auch wenn ihr hier mal wieder keine Klausur am Semesterende schreiben werdet, wird der Stoff des ersten Semesters ca. 40% der Klausur im 2. Semester ausmachen. Allen anderen sei gesagt, im nächsten Semester fällt einem alles wie Schuppen von den Augen, wenn man fleißig für die Klausur nachgelernt hat.
Den Großteil des Semesters, vor allem die Vor- und Nachmittage verbringt ihr mit der „Allgemeinen und analytischen Chemie anorganischer Arznei-, Hilfs- und Schadstoffe (unter Einbeziehung von Arzneibuchmethoden)“ bei Prof. Köberle. Die ersten Wochen haben vor allem den Fokus auf die Allgemeine Chemie und testen eure Belastungsgrenzen direkt mal aus. Nicht zu verwechseln mit dem Kurs am Montag in der Früh, denn Tempo und Stoffumfang gehen weit über den Chemie Grundkurs in der Schule hinaus. Nachdem die ersten Zweifel aufkamen, ist diese kurze-intensive Zeitspanne auch schon wieder vorbei und ihr bereitet euch mit neuer Motivation auf die Inhalte des 5-wöchigen „Quali“-(=Qualitative Analyse)-Praktikum vor, das euch dann ab Mitte November bis in die Abendstunden im Labor vereinnahmt. Lustige bunte Pampen und Soßen gilt es hier zu traktieren und ihnen ihr geheimes Wesen zu entlocken. Bis Weihnachten haben dann alle mindestens 6 Analysensubstanzen im Labor enttarnt. Nebenher gibt es Anfang Dezember für euch dann auch noch eine kleine Weihnachtsfeier für alle Pharmazeuten zu organisieren, bei der wir euch mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Parallel zur Vorlesung gibt es meistens an einem Tag in der Woche noch ein begleitendes Seminar, wo weitere chemische Grundlagen, wie z.B. Komplex -und Redoxchemie aufgegriffen wird und damit hoffentlich die meisten offenen Fragen der ersten Wochen Vorlesung geklärt werden können. Im Februar dürft ihr dann alle gelernten Gleichungen und euer angestautes Wissen in der Quali-Abschlussklausur preisgeben (vorausgesetzt ihr habt vorher das Praktikum bestanden).
Um euch auch noch mehr Freizeit zu rauben, werdet ihr an 10 Nachmittagen (parallel zum Quali-Praktikum) noch physikalische Versuche im Physik-Praktikum – zu dem ihr euch gleich am Anfang des Semesters anmelden müsst! – absolvieren. Die Durchführung ist aber mehr als fair und somit gehört dieses Praktikum nicht gerade zu den stressigsten Veranstaltungen des Semesters.
Wenn ihr alles immer bestanden habt, könnt ihr auf ein schönes, aufregendes Semester mit den ersten Uni-Parties zurückblicken.
In den ersten Ferien könnt ihr dann erst mal in einer Apotheke ein vierwöchiges Praktikum (Famulatur) ableisten, in dem ihr schöne und nützliche Erfahrungen für die kommenden Semester machen und Erkenntnisse über die Richtigkeit eurer Studienwahl ziehen könnt.
Klausur in Allgemeiner und Anorganischer Chemie (Quali-Klausur)
2. Semester
Gegen Ende des ersten Semesters werdet ihr in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe hat im zweiten Semester ArzneiFormenLehre (kurz AFL) und die Andere Pharmazeutische Biologie (kurz PB I + II). Das jeweils nicht belegte Praktikum findet anschließend im dritten Semester statt. Achtet unbedingt darauf in welche Gruppe ihr eingeteilt werdet und legt dementsprechend eure Famulatur in den Semesterferien, denn die Biogruppe startet jeweils schon 4 Wochen vor Beginn der Vorelsungszeit des neuen Semsters!
Die Biogruppe beginnt mit einem 2-wöchige Mikroskopiepraktikum zur „Untersuchung arzneistoffproduzierender Organismen“ (liebevoll "Pflanzenschnipselkurs" genannt). Hier werden sämtliche Pflanzen und Pflanzenteile unter dem Mikroskop betrachtet und der Umgang mit eben diesem erlernt. Während des Praktiukums werdet ihr Zeichnungen von euren Mikroskopien anfertigen und abgeben. Diese müssen am Ende vollständig und richtig abgegeben werden um an der praktischen Abschlussprüfung teilnehmen zu dürfen (keine Bange, die Assistenten unterstützen euch hierbei). Zudem erwartet euch nach der Hälfte des Praktikums eine kleine theoretische Zwischenprüfung bei der ihr schon Punkte für die Abschlussprüfung sammeln könnt. Ihr habt in der Abschlussprüfung genau wie in allen Klausuren drei Versuche. Falls ihr nach drei Versuchen nicht bestanden haben solltet (kommt nur ganz selten vor) müsst ihr das gesamte Praktikum wiederholen. Wenn ihr das Praktikum erfolgreich absolviert habt, steht am Freitag vor Vorlesungsbeginn auch schon eure erste Klausur an, die PB I Klausur.
Während der Vorlesungszeit geht’s dann mit dem zweiten Bio-Praktikum zur Bestimmung pflanzlicher Drogen weiter. Zwei Nachmittage in der Woche verbringt ihr damit, verschiedenste Pulvern - können auch giftig sein - im Mikroskop auf die enthaltenen Drogen zu untersuchen. Ziel ist es dabei, 7 Pulvermischungen zu je 2 Bestandteilen richtig zu erkennen. Außerdem müsst ihr in 3 Teemischungen je 5-8 Bestandteilen identifizieren. Diese müsst ihr auserhalb der Praktikumszeit analysieren. Um die Abschlussprüfung zu bestehen müsst ihr zudem die lat. Namen, Stammpflanzen, Inhaltsstoffe, Merkmale und Anwendungsgebiete aller behandelter Drogen (ca. 120) wissen. Wer hier früh anfängt zu lernen, ist klar im Vorteil, denn bei den Prüfungen gibt es Punktabzug für jeden Rechtschreibfehler. In der praktischen Abschlussprüfung müsst ihr einen Induktionstee vollständig bestimmen, sowie zwei Pulverdrogen indentifizieren. Auch bei diesem Praktikum ist das Bestehen der praktischen Prüfung für die Teilnahme an der PB II Klausur gegen Mitte/Ende Juni Voraussetzung. Falls ihr den dritten Versuch der praktischen Prüfung nicht bestehen solltet, gilt wie in PB I , dass ihr das Praktikum wiederholen müsst.
Die AFL-Gruppe wird sich mit den Grundlagen des täglichen Apothekenbetriebes in Sachen Rezeptur beschäftigen.
Näheres zum AFL-Praktikum findet ihr unter dem dritten Semester.
Des Weiteren findet für alle im zweiten Semester das Praktikum "Instrumelle Analytik I" statt. An 6 Stationen lernt ihr die neusten ANalytik Methoden kennen. Dieses Praktikum muss sowohl vor- als auch nachbereitet werden. Vor jedem Versuch finden Kolloquien statt, bei denen ihr beweisen sollt, dass ihr die Theorie beherrscht (bei fehlender Vorbereitung kann euch die Teilnahme am Praktikum verwehrt werden). Anschließend müsst ihr zu jedem Versuch eon Protokoll verfassen. Die Stationen gelten erst als bestanden, wenn auch der Inhalt des Protokolls richtig ist (hier wird auch viel auf Formalitäten geachtet). Dies ist Vorraussetzung für die Zulassung zur Instru I Klausur am Ende des Semesters. Wenn ihr bei der Vorlesung am Ball bleibt und euch mit der empfohlenen Literatur befasst, dürfte die Klausur kein Problem darstellen. Den Schein für Instrumentelle Analytik erhaltet ihr allerdings erst nach Abschluss von Teil 2 im 3. Semster.
Anschließend findet für das ganze Semester noch ein Praktikum der Quantitativen Analytik, kurz Quanti, statt, bei dem ihr erneut rund sechs Wochen lang vom Panscher zum peniblen Analytiker durch die Titration erzogen werdet. Habt ihr mit mindestens 2/3 der Punkten erreicht, dann dürft ihr an der Klausur teilnehmen, die die Letzte des Semesters ist. Gute Kenntnisse in quantitativer Analytik, den verschiedenen Titrationsmethoden und besonders der mathematischen Auswertung der Bestimmungen (Stöchiometrie!) sollten dabei vorhanden und gut ausgeprägt sein.
Daneben füllen auch noch die Vorlesungen zur „Pharmazeutischen und Medizinischen Terminologie“ (Anwesenheitspflicht) und zu „Mathematische und statistische Methoden für Pharmazeuten“ euren Stundenplan. Hier erfahrt ihr einerseits äußerst nützliche medizinische und pharmazeutische Fachbegriffe und Sachverhalte für das nachfolgende Studium und das spätere Berufsleben, andererseits werdet ihr euch erneut mit „good old“ Stochastik vertraut machen. In Mathe werdet ihr euch dann wöchentlich noch mit einem Übungsblatt zu den in der Vorlesung erlernten Dingen auseinandersetzen müssen, was dann auch korrigiert und in Übungsgruppen (ca. 5 Gruppen für das ganze Semester) verbessert wird. Um zur Klausur zugelassen zu werden müsst ihr 2/3 der Punkte in den Übungsblättern erreichen. Am Ende des Semesters erwartet euch dann zu beiden Vorlesungen eine Klausur (bei Mathe dürft ihr allerdings ein Formel Cheatsheet mitnehmen).
Macht das Beste aus diesem Semester, ohne alles komplett schleifen zu lassen. Nehmt jede Party mit, die geht, denn das 3. Semester wird heftiger.
3. Semester
Das erste Studiums-Jahr liegt bereits hinter euch, die beiden Famulatur-Teile sind evtl. schon abgehakt. Dann hochmotiviert auf in ein 3. Semester - denn glaubt uns, die Motivation braucht ihr für dieses Semester. Freizeitbeschäftigungen könnt ihr schon bald auf Sparflamme schalten, da euch die Uni gut beschäftigen wird.
Das Wichtigste am Semester stellen mal wieder das AFL- bzw. PB I/II-Praktikum dar. Wer sich im 2. Semester bereits mit den Pflanzen beschäftigt hat, der wird jetzt in die hohe Kunst der Rezeptur eingeweiht. Das, was man in der Famulatur vielleicht schon begonnen hat, wird jetzt endlich mit Licht erhellt und so erlernt man einen Nachmittag in der Woche alles Wissenswerte zu Pulvern, Granulaten, Kapseln, Cremes, Salben, Gelen, Pasten, sterilen Arzneiformen, Suppositorien, Globuli und deren korrekte Herstellung. Bereitet man sich immer schön auf die jeweiligen Tage vor, dann kann einen das Tageskolloquium nicht aus der Bahn werfen. Zudem schreibt ihr zwei Antestate (Zwischenprüfungen) deren bestehen Voraussetzung für die weitere Teilnahme am Praktikum darstellt. Gute Organisation und Teamwork sind in diesem Praktikum Gold wert. Gegen Ende des Semesters findet noch eine Klausur dazu statt. Der andere Teil des Semesters kommt dagegen in den Genuss des PB I-Praktikums, und das ebenfalls wieder 4 Wochen vor Semesterbeginn. Näheres zum Ablauf könnt ihr beim zweiten Semester nachlesen.
Bisher wäre das zweite Semester aber noch deutlich stressiger, deshalb kommen jetzt noch folgende Veranstaltungen hinzu:
Zunächst einmal habt ihr wöchentlich eine Pflichtveranstaltung zu besuchen, nämlich Nomenklatur. Eure ungeteilte Aufmerksamkeit dabei bestätigt ihr per Unterschrift. Ende November / Anfang Dezember findet dann die Klausur dazu statt, die unglücklicherweise schlecht für den Biologie-Teil liegt, da genau in diesen Zeitraum auch die PB II-Klausur fallen wird und der Kopf dann schon für lat. Namen vereinnahmt wird. Nach dieser Klausur bleibt euer Pflichtdate allerdings, da ihr euch dann mit den gelernten Strukturformeln an deren Stereochemie macht. Kurz nach der Weihnachtspause erwartet euch damit die nächste Bescherung in Form einer "kleinen Prüfung".
Außerdem macht ihr euch in diesem Semester daran, euer Wissen der Instrumentellen Analytik zu vervollständigen. In der Vorlesung und dem dazugehörigen Praktikum werdet ihr euch einmal wöchentlich mit verschiedenen Analysemethoden wie NMR, DC, HPLC, UV/Vis, IR usw. beschäftigen. Geprüft wird euer neues Wissen in der nächsten Klausur nach Stereochemie. Dafür solltet ihr die Verfahren gut kennen und die Staatsexamensfragen rege durchklicken.
Damit euch in dieser Klausurenphase nachmittags nicht so langweilig beim Lernen wird, hat man noch das Mikrobiologie-Praktikum geschaffen. Hier werdet ihr euch in 2 Gruppen jeweils 2 Wochen lang mit Bakterienkulturen, deren Erkennung, Färbung, Vermehrung auf geeigneten Agar-Böden, Auszählung und Terrorisierung durch verschiedene Antibiotika, zur Hauptaufgabe machen. Damit sind wir bei Klausur Nr. 3 im neuen Jahr.
Einer geht noch: und zwar die Physikalische Chemie, kurz PC. Begleitend zur Vorlesung findet auch hier einmal die Woche ein Praktikum statt, bei dem ihr erneut etwas über Potentiometrie, Refraktometrie, Polarimetrie und UV-Spektroskopie, aber auch über Kryoskopie, Kalorimetrie und Grenzflächenspannung lernt. Euer Verständnis wird sich in der nunmehr 4. Klausur zeigen
Wer sich bis zu diesem Semester als recht erfolgreicher Student gemausert hat und v.a. die chemischen Klausuren bereits erledigt hat, wird von einer "höheren Instanz" noch zum Histologie-Praktikum einberufen. D.h. 5 weitere Dezember-Nachmittage sind von 13-18 Uhr ausgebucht und die Nerven liegen entsprechend blank. Nachdem ihr euch zum echten Gewebeerkennungs-Spezialisten gemausert habt, seid ihr bereit für die Abschlussklausur kurz vor Weihnachten und habt euch damit die Pause redlich verdient.
Wenn ihr immer schön am Ball bleibt und vielleicht noch einen Ausgleich nebenher zum überhandnehmenden Lernen findet, dann habt ihr das Gröbste fürs Grundstudium schon geschafft.
Übersicht
4.Semester
Auch das 4. Semester beginnt bereits in den Semesterferien. Etwa vier Wochen vor offiziellen Semesterbeginn startet das Praktikum für organische Chemie. Ihr werdet vier Wochen gemeinsam mit eurem zugeteilten Assistenten im Labor verbringen und je nach Assistent verschiedene Synthesen durchführen. Zwischendurch gibt es auch immer wieder kurze Seminare. Für dieses Praktikum sollte man etwas Geduld mitbringen, da man viel Zeit mit Warten am Rotationsverdampfer verbringt oder eine Säulenchromatographie durchführen muss, die einem einiges an Zeit und Geduld kosten kann. Im Allgemeinen handelt es sich hierbei aber um ein sehr entspanntes Praktikum, bei dem man zu zweit zusammenarbeiten darf. Anfang/Mitte Mai findet dann die Abschlussklausur Organische Chemie statt, mit deren Bestehen ihr den OC-Schein erhaltet.
Mit Beginn des Semesters beginnt auch der Pflanzenbestimmungskurs bei Professor Heilmann, auch liebevoll Blümchenbio genannt. Jeden Montag Nachmittag werdet ihr gemeinsam mit dem Schmeil-Fitschen (auch Blümchenbio-Bibel genannt) versuchen frische Pflanzen aus dem Botanischen Garten zu bestimmen. Zusätzlich lernt ihr noch einiges über verschiedene Pflanzenfamilien. Gegen Ende des Kurses solltet ihr auf jeden Fall gelernt haben mit dem Buch umzugehen, denn am Ende des Semesters gibt es eine Abschlussklausur, bei der ihr im praktischen Teil eine Pflanze bestimmen müsst und im theoretischen Teil euer Wissen über Pflanzenfamilien Preis geben dürft.
Im Rahmen des Kurses werdet ihr auch als Gruppe gemeinsam zu einer Pflanzenfamilie eine kurze Powerpoint erstellen dürfen und Vertreter der Familie in Form eines sehr kurzen Referats vorstellen dürfen.
Die letzte Veranstaltung dieses Semesters ist Physiologie. Die Vorlesungen aus dem 3. Semester werden fortgeführt, dieses Mal von Professor Schlossmann. Zusätzlich gibt es ein Praktikum bei dem ihr je einen Tag der Niere, der Lunge, dem Herz und dem Blut widmet. Zum Ende des Semesters schreibt ihr eine Klausur, die aus MC-Fragen besteht.
Sofern man nicht zu viele Altlasten beseitigen muss, hat man also ein etwas entspannteres Semester vor sich. Sollte Langeweile auftreten kann man die Vorlesung Geschichte der Pharmazie noch besuchen. Außerdem erwartet euch dieses Mal die Organisation des Pharmazeuten-Sommerfests, für das immer die Viertsemester zuständig sind.
Habt ihr alle Klausuren erfolgreich bestanden und somit alle Scheine erworben, könnt ihr euch für das 1. Staatsexamen, das immer Ende August stattfindet, anmelden und voller Tatendrang an die Vorbereitungen machen.
5.Semester
Endlich Hauptstudium! Das Grundstudium hinter sich lassen und das wirklich wichtige Lernen...
Fehlanzeige: denn zunächst einmal macht ihr nichts Anderes, als dem Grundstudium ein Revival erleben zu lassen. Im Arzneistoffanalytikpraktikum
In dieser Zeit legt ihr in Seminaren den Grundstein für das, was ihr dann die anschließenden Wochen im Arzneistoffanalytik-Praktikum ausführen werdet. In ebenfalls ca. 6 Wochen müsst ihr im A-Block 7 Gehaltsbestimmungen richtig ansagen und im B-Block Identität, Reinheit und Gehalt von 3 Arzneistoffen bestimmen. Dafür nutzt ihr euer komplettes Wissen und Können aus Instru, Quanti und Quali und versucht mittels IR, UV/Vis, Potentiometrie, Titrationen und nasschemischen Nachweisen hinter das Geheimnis der Analysen zu kommen. Klingt fies, ist es auch... dabei haltet ihr euch nämlich allein an die Arzneibuch-Vorgaben. Mitte Dezember dürft ihr dann in einer Klausur euren ungebrochenen Lernwillen anhand rund 120 gelernten Arzneistoff-Strukturformeln, 20 Arzneistoff-Synthesen, sowie deren organische Analytik unter Beweis stellen.
Außerdem lernt ihr in Pharmakologie beinahe alle Arzneistoffklassen und dazugehörige Arzneistoffnamen im Eilverfahren kennen und dürft diese Spezialität der Pharmazeuten dann auch Ende Januar in einer Klausur bestätigen. Damit seid ihr dem Erhalt des Scheines einen Schritt näher gekommen.
Über das ganze Semester findet immer Freitag Nachmittag das Pflichtseminar Biogene Arzneimittel statt, bei dem ihr anschaulich und verständlich einen knappen Crashkurs zur Vorbereitung auf das PB III-Praktikum bekommt. Gegen Weihnachten kommen auch externe Redner, die etwas über Sera/Impfstoffe sowie die Klinische Arzneimittelentwicklung erzählen.
Ebenfalls zur Vorbereitung auf ein Praktikum im 6./7. Semester findet die Vorlesung Biochemie, Klinische Chemie und Biotechnologie statt. Fortgesetzt wird das Ganze dann im 6. Semester.
Ende März / Anfang April findet dann noch die Abschlussklausur zu der Ringvorlesung Pharmazeutische / Medizinische Chemie, kurz MedChem, - immer kurz vor Beginn des neuen Semesters.
Daneben könnt ihr die Ringvorlesungen (Ringvorlesung, weil sich die Themen - die nicht mehr zwangsläufig aufeinander aufbauen - periodisch wiederholen und somit immer 2 Jahrgänge die Veranstaltung besuchen können; nur jeder 2. Jahrgang fängt also mit dem gleichen Stoffgebiet an!) in Pharmazeutischer Technologie und Pharmazeutischer Biologie besuchen, um euer Wissen für die anstehenden Praktika sowie das nahende Zweite Staatsexamen zu steigern.
Ist das Erste Staatsexamen schon abgehakt, hat man also erstmal wieder ein relativ ruhiges Leben als Start in das Hauptstudium. Für den Rest, der leider nochmal oder das erste Mal ran muss, beginnt zur Klausurenphase im Januar das große Lernen.
6. Semester
Um die Kopie des Grundstudiums fortzusetzen, erfolgt erneut eine Auftrennung des Semesters. Der eine Teil beschäftigt sich zunächst direkt ab Vorlesungsbeginn mit der Biochemie. Das Praktikum findet in Zweiergruppen statt. In 3 Stationen, die je ca. eine Woche dauern (der Freitag ist meistens frei), werden die Themenbereiche Enzyme, DNA und Proteine behandelt. Zu jeder Station muss ein ausführliches Protokoll angefertigt werden. Dann bleiben meist 2 bis 3 Wochen Zeit, um für die Klausur zu lernen.
Meist direkt am Montag nach der Klausur geht es für diesen Teil weiter mit dem Praktikum zur Pharmazeutischen Biologie. Auch dieses findet in Zweiergruppen statt. Hier erwartet jedes Team am ersten Tag ein Eingangskolloquium über die Grundlagen der Inhaltsstoffklassen und den Inhalten des Seminars Biogene Arzneimittel. Im weiteren Verlauf des Praktikums kann man sich auf 2-3 weitere unangekündigte Kolloquien einstellen. Um das Praktikum abzuschließen, muss man 3 Blöcke (Identität, Reinheit, Gehalt) mit ausreichend Punkten erledigen. Zunächst wird mithilfe von DCs die Identität mehrerer Pulver bestimmt. Dazu kommt dann die Reinheitsbestimmung mittels DC, indem man das Pulver auf untypische Verunreinigungen prüft. Schließlich folgt der letzte Block, bei dem man durch HPLC, GC oder Titration der extrahierten und isolierten Substanzklasse auf den Gehalt in der Droge schließt. Außerdem muss man pro Zweiergruppe 3 Reinstoffisolierungen aus der Droge durchführen und die Hauptinhaltsstoffklasse eines unbekannten Extraktes entlarven. Nach Ende des Laborteils (3-4 Wochen) gibt es noch 3 Seminartage, an denen jedes Team einen Vortrag halten muss. Ist dies alles abgehakt, folgt etwa 3 Wochen später auch schon die Abschlussklausur.
Der nichtbiologische Teil darf sich mit Vorlesungsbeginn dem Praktikum der Pharmazeutischen Technologie erfreuen, das natürlich ebenfalls mit einer Klausur abschließt. Nähere Infos dazu gibt es im nächsten Semesterbericht.
Vorlesungen in diesem Semester sind Biopharmazie, Krankheitslehre und Pharmakotherapie II und das Pflichtseminar Qualitätssicherung, das alle 2 Wochen am Freitag stattfindet.
Außerdem geht die Vorlesung zur Pharmakologie in eine zweite Runde. Nun beschäftigt man sich mit den restlichen, noch bleibenden Arzneistoffklassen und gibt sein Wissen dann in einer Klausur Mitte Juli Preis. Damit ist auch Teil 2 von 3 für den Scheinerhalt erfüllt. Die Klausur liegt oft recht nahe an der PB3- bzw. Techno-Klausur. Daher ist hier unbedingt eine strategisch gute Planung nötig.
Wie auch schon letztes Semester findet in der vorlesungsfreien Zeit ca. 4 Wochen vor Beginn des neuen Semesters die Klausur zur Ringvorlesung MedChem statt.
Mitte September: MedChem-Klausur
7. Semester
Ebenso wie das 3. Semester im Grundstudium ist auch dieses wieder das zeitintensivste. Zwei Wochen vor Beginn der Vorlesungszeit startet der pharmakologische Demonstrationskurs. In diesen 2 Wochen wird man insgesamt für 5 Vormittage eingeteilt. Mit diesem Praktikum wurden alle Teile der Pharmakologie erfüllt und man kann den Schein endlich sein Eigen nennen.
Das Semester tauscht nun die Rollen und erledigt das noch fehlende Praktikum. Die Infos zu Biochemie und PB III findet ihr beim 6. Semester.
Dem Teil, der das Praktikum zur Pharmazeutischen Technologie erledigen darf, wird zunächst in einer Seminarwoche das Nötigste vermittelt. Danach werden 3 Blöcke (fest, halbfest, flüssig / steril) durchlaufen, in denen ihr in Dreiergruppen fleißig sterile Arzneiformen, Cremes, Suspensionen, Kapseln, Suppositoren, Tabletten, Überzüge, Mikro- und Nanopartikel herstellt. Im Vergleich zu AFL wird hier das Augenmerk verstärkt auf die industrielle Herstellung und die Untersuchung verschiedener Eigenschaften (Viskosität, Leitfähigkeit, Oberflächenspannung, Gehalt, Freisetzung,...) gelegt. Vorausgesetzt, die nötigen Geräte funktionieren... Vor jedem Block muss sich jedes Team einem Kolloquium stellen und am Ende des Blocks muss jede Gruppe die Ergebnisse eines Versuchs zusammenfassen und in einer Nachbesprechung den anderen vorstellen. Nach diesem Teil schließt sich die Projektarbeit an. Hier bearbeitet man über einen Zeitraum von zwei Wochen eine selbst gewählte Fragestellung und hält die Ergebnisse am Ende in einem Paper fest. Hat man hier gut gearbeitet, kann man sich bis zu 5 Bonuspunkte für die Klausur ergattern. Zum Abschluss des Praktikums wird dann noch eine Woche der Biopharmazie gewidmet. Hier muss jede Gruppe einen Vortrag zu einem ausgewählten Thema halten und es gibt einen Computerkurs zur Berechnung von Plasmaspiegeln. Habt ihr euch durch etwa 10 Wochen mit langen Nachmittagen im Labor oder im Seminarraum gekämpft, bleiben euch noch etwa 2 Wochen bevor die Techno-Klausur ansteht.
In den Vorlesungen am Vormittag erwarten einen einige alte Bekannte: die Ringvorlesungen zu MedChem und Pharmazeutischer Technologie, außerdem geht auch die Pharmazeutische Biologie in die 3. und letzte Runde. Neu in diesem Semester ist "Spezielle Rechtsgebiete für Pharmazeuten". Hier kann man bereits einiges lernen, was im 3. Ausbildungsabschnitt wichtig wird. Am Donnerstag und Freitag erwartet einen ein fast dreistündiges Pflichtseminar zur Klinischen Pharmazie und Pharmakotherapie. Das Fach ist aber eigentlich ganz interessant und so geht die Zeit meistens schneller vorbei als man befürchten könnte.
Gegen Ende des Semesters kommt dann noch der zweite Teil der Arzneimittelinformation auf euch zu. Dieser besteht aus einem Seminar, das in der Regel alle gemeinsam ablegen, und einem praktischen Teil am Uniklinikum, für den man in Gruppen eingeteilt wird. Das Seminar findet an zwei Nachmittagen ganz am Ende der Vorlesungszeit oder gleich zu Beginn der vorlesungsfreien Zeit statt. Den Zeitpunkt des praktischen Teils, der zwei Vormittage dauert, kann man frei wählen. Die Termine liegen alle in den ersten 5 Wochen der Semesterferien. Ihr müsst hier also ggf. auf Kollisionen mit eurem Wahlpflichtpraktikum (siehe unten) achten! Die Dozenten sind hier allerdings meistens sehr kooperativ und man kann sicher eine gute Lösung finden.
Erneut findet 4 Wochen vor Beginn des neuen Semesters eine MedChem-Klausur statt, - die Letzte aus der Reihe. Für den Scheinerhalt fehlt damit nur noch das Praktikum im nächsten Semester.
Bereits im 6. Semester muss man sich per Prioritätenliste für einen Bereich als Wahlpflichtfach entscheiden. Zur Auswahl stehen Medizinische Chemie, Klinische Pharmazie (im Uniklinikum oder am Lehrstuhl), Klinische Pharmakologie (bei Prof. Haen im Bezirksklinikum), Pharmakologie (als Kurspraktikum oder als Forschungspraktikum), Pharmazeutische Technologie und Pharmazeutische Biologie. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich hierfür bei Novartis zu bewerben. Keine Sorge, es gibt eine ausführliche Infoveranstaltung bevor ihr die Entscheidung treffen müsst. Der Zeitraum (entweder in den Semesterferien vor oder nach dem 7. Semester) ist entweder schon vom jeweiligen Fach vorgegeben oder kann frei gewählt werden. Achtet auf entsprechende Kollisionen oder sprecht diese mit eurem Betreuer ab! Die Praktikumsdauer ist unterschiedlich, im Schnitt allerdings 3 Wochen.
8. Semester
Wer im Sommer das Wahlpflichtpraktikum noch nicht abgelegt hat oder ablegen konnte, der darf sich vom Praktikum über Lernen für die MedChem-Klausur direkt weiter hangeln zum 8. und letzten Uni-Semester. Denn ca. 4 Wochen vor Vorlesungsbeginn fängt bereits das Praktikum Arzneimittelanalytik statt. Dabei soll man die Identität einer unbekannten Mischung an Arzneimitteln herausfinden.
Hauptsächlich steht dieses Semester unter dem Stern der Klinischen Pharmazie. Denn es werden einem noch ein Referat und ein abschließendes Kolloquium abgefordert. Damit sind auch für den KliPha-Schein alle Bedingungen erfüllt.
Hat man sich nun vorher gut durch die Semester befördert und sich nicht zu viel an offenen Klausuren übrig gelassen, kann man die erhaltenen Scheine einreichen und sich auf das 2. Staatsexamen vorbereiten.
Im September und Oktober zeigt sich dann hoffentlich der Lohn für die 4 Jahre harte Arbeit und man verlässt schließlich die Uni für die Arbeitswelt. Allein die zwei Treffen zum jeweils zweiwöchigen PJ-Begleitunterricht führen einen evtl. erneut zurück an die Uni.
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