Zu Hauptinhalt springen

Schlittenfahrt

Das Blatt Nr. 125 mit dem Titel Schlittenfahrt ist der erste Schattenbogen mit winterlichem Motiv. Er wurde für das 6. Buch der Jahre 1853/54 entworfen. Als Künstler lässt sich nach allgemeiner Ansicht Tony Muttenthaler (1820-1870) für den unsignierten Druck ermitteln. Leider fehlt auch ein Hinweis auf einen Stecher. Als Druckanstalt wird Dr. C. Wolf & Sohn in München angegeben.

Anton Muttenthaler war seit den frühen Jahren ein Mitarbeiter der Xylographischen Anstalt Brauns. Als begabter Zeichner und Schüler Kaulbachs entwarf er 48 Blätter für den Münchener Bilderbogen, wobei er sich gerne der Silhouettenbogen annahm. In den Fliegenden Blätter finden sich weitere Arbeiten von ihm. Zudem widmete er sich intensiv der Buchillustration wie z. B. Wilhelms Hauffs Phantasien im Bremer Ratskeller und dem Kinderbuchklassiker Neue Bilder für Kinder mit Liedern von Friedrich Güll. München 1848. Zum siebenhundertjährigen Jubiläum der Stadt München gab 1858 Muttenthaler ganzseitige Lithographien als Erinnerungsblätter heraus. 1860 übernahm Muttenthaler bis zu seinem Tod die artistische Direction der Leipziger Illustrirten Zeitung und fertigte zahlreiche Zeichnungen selbst an. Aus seiner Münchener Zeit haben sich großformatige Ölbilder wie der Münchener Schäfflertanz erhalten.

Die launige Schlittenfahrt bedarf keines Kommentars. Ihr Witz enthüllt sich in der Aneinanderreihung der fünf Bildstreifen nach Erzählweise eines Comicstrips: Ein bissiger und pfeilschneller Köter verdirbt den vornehmen Herrschaften ihr geruhsames Wintervergnügen. Reiter und Burschen werden angefallen, ein Pferd scheut, ein Kind heult: Die ganze Gesellschaft gerät aus dem gemächlichen Trab. Sogar ein listiger Affe schleicht sich ein und neckt den Kutscher. Haben Sie ihn entdeckt?


Schlittenfahrt

Tony Muttenthaler: Schlittenfahrt.

Nr. 125. 1853/54.


  1. STARTSEITE UR
Rutschpartie191

Eine Virtuelle Ausstellung

der Universitätsbibliothek Regensburg